Wiedereingliederung gescheitert?

[Emma22]

Hallo.

Ich mache seit 2 Wochen eine Wiedereingliederung mit täglich 2 Stunden. Die erste Woche fühlte sich echt gut an. Kollegen haben mich sehr gut aufgenommen. Die zweite Woche war dann nicht mehr so schön. Hatte immer das Gefühlt keine Lust zu haben. Wenn ich dann dort war, war wieder alles ok. Doch die letzten zwei Tage der Woche waren nicht gut. Dazu kommt aber das ich meinen Arbeitsplatz innerhalb des Unternehmens gewechselt habe und nun auf der neuen Stelle erst einmal eingearbeitet werden muss. Und dort, denke ich, liegt das Problem. Meine Vorgesetzte hatte zum Beispiel letzte Woche Donnerstag und Freitag Termine außerhalb und nun saß ich fast die ganzen 2 h nur da und wusste nicht was ich tun sollte. Das frustriert mich wirklich. Denn ich möchte ja gerne arbeiten. Heute morgen war es dann so dass ich mit meinem Mann nochmal darüber gesprochen habe. Seitdem sitze hier und fange ständig wieder an zu heulen wenn ich an die Arbeit denke und habe natürlich auch vor morgen.

Habt ihr auch solche Situationen gehabt und wie seid ihr damit umgegangen?
Meine Angst ist es natürlich wieder einen Rückfall zu bekommen oder vielleicht ist er auch schon da?
Ist die Wiedereingliederung gescheitert?

Ich werde diese Woche versuchen, mit meiner Vorgesetzten zu sprechen und meine Gedanken und Ängste außern.

[Senif]

Hallo Emma,

kannst du deine Situation nicht auf Arbeit besprechen ? Was genau hat dich fertig gemacht ? Das 2h nichts tun ?
Wieviel Stunden machst du pro Tag ?
Finde gut, bei so was mit offenen Karten zu spielen. Oder zum Teil offenen Karten. Dann haben auch die anderen die Chance besser zu verstehen.

Ich bin grad bei 20h/Woche. Versuche nichts zu überstürzen und nicht gleich von 0 auf 100.

LG Senif

[Emma22]

Ich werde definitiv diese Woche das Gespräch mit meiner Vorgesetzten suchen. Fertig gemacht hat mich, das ich nix zu tun habe und nur Rum sitze. Da stellt sich mir die Frage, was mach ich hier eigentlich ?Teilweise werde ich allein gelassen. Mir ist bewusst, das meine Vorgesetzte auch ihre Arbeit machen muss und Termine hat. Ich hoffe diese Woche wird es besser.
Hatte jetzt 14 Tage 2h und gehe ab morgen für 14 Tage 4h.

Ich denke das im Moment noch die Hormone eine Rolle spielen. Vor vier Wochen ging es mir ähnlich mit der Heulerei.

[ardFR62]

Hallo Emma,
schade finde ich zunächst einmal, das deine Vorgesetzte nach 2Wochen mit 2 Stunden nicht gefragt hat, ob der Stufenplan (von 2 auf 4Stunden) überhaupt durchführbar ist.
Auch finde ich es befremdlich, das man dir keine Aufgaben gibt, und Du nur kommst um Löcher in die Wand zu starren....
Negativ gedacht, würde ich vermuten, das man vielleicht ohne Dich plant....
Doch Positiv gedacht, glaube ich, das deine Vorgesetzte sich mit der neuen Situation (Eingliederung) noch gar nicht beschäftigt hat, und deshalb hilflos ist
Nur sollte dich das überhaupt nicht berühren.
Denn es geht allein um deine Gesundheit!
Und nicht wie andere das vielleicht werten.
Ich jedenfalls wünsche dir alles Gute

[Senif]

Hallo ard,

nun ja, man könnte jetzt immer, wenn etwas nicht so läuft, vom Schlimmsten ausgehen, das Schlimmste annehmen und den anderen Vorwürfe machen. Meiner Meinung nach aber auf Dauer ungesund. Viel hilfreicher finde ich daher konstruktiv damit umzugehen und das Zepter in die Hand nehmen, und eben kommunizieren. Denn viele Menschen sind nicht so "böse" wie man das mit schwarzer Brille oft annimmt. (nicht alle) Man muss ja nicht alles erzählen, etwas diplomatisch sein und einen Schritt auf die Kollegen zu machen - erscheint mir einen Versuch wert.

Klar kann es sein, dass andere werten - dazu haben sie ein Recht. Aber es sollte nicht unser Befinden beeinträchtigen, und die eigene Wertung destabilisieren, denn auf diese kommt es an. Wie sehe ich mich selbst ? Bin ich ok so wie ich bin ? Wenn das sicher ist, dann ist es nicht mehr so wichtig, wie andere die Dinge sehen.

LG Senif

[ardFR62]

Hallo Senif

Für eine Wiedereingliederung gibt es strickte Regeln (Die ich mir nicht aus gedacht habe aber leider nur all zu gut kenne)
Und das Zepter in die Hand nehmen?
Klar für einen gesunden aber unsicheren schon keine leichte Sache, aber für einen Emotional belasteten?
ABER das WICHTIGSTE
galt meine Antwort (die lediglich ein Denkanstoß ist) ja nicht dir, sondern einer ganz anderen Person, so das ich mit deiner Wertung oder mögliche Interpretation meiner Worte überhaupt nichts anfangen kann, und deshalb getrost ausblende....

[Emma22]

Danke für eure Antworten.

Ich habe heute nochmal mit meiner Vorgesetzten gesprochen. Wir haben reflektiert was schief gelaufen ist und bei Neustart geändert werden muss.
Die Wiedereingliederung musste ich dennoch erstmal beenden. Denn weinend möchte ich nicht im Büro sitzen.

[Senif]

Hallo Emma,

ich wünsche Dir alles Gute. Es ist nicht schlimm eine Wiedereingliederung erstmal abzubrechen und dann später nochmal einen Anlauf zu versuchen.
Mit Gewalt etwas erzwingen wollen ist meist auch nicht sehr zielführend.

LG Senif

[ardFR62]

Hallo Emma,

ich wünsche dir ebenfalls alles gute und baldige Genesung.
Und ich bin mir auch sicher das der nächste Anlauf schon ganz anders verlaufen kann...
Deshalb ist es erst einmal wichtig das Du dich erholst und wieder etwas gesundest - denn nur das ist wirklich wichtig

[Suchende2]

Hallo Emma,

es freut mich, daß Du mit Deiner Vorgesetzten darüber reden konntest und Deiner neuerlicher Neustart (wenn Du Dich stabiler fühlst) dann wohl auch besser laufen wird.

Alles Gute,
Suchende