Neu hier und auf der Suche nach Austausch (Schlaf)

[cirrocumulus]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und möchte mich einmal vorstellen.
Als Kind hab' ich es nicht leicht und schön gehabt, aber größere seelische Leiden sind mir zu der Zeit erstmal erspart geblieben. In letzter Zeit kommt dafür leider alles auf einmal...
Seit einiger Zeit plagen mich Ängste. Erst war es eine sehr spezifische Angst aufgrund einer konkreten Situation, aber da ich nichts dagegen unternommen habe, hat es sich zu etwas mehr generalisiertem ausgewachsen. Deswegen bin ich nun seit Anfang des Jahres endlich bei einer Therapeutin und wir arbeiten dran, unter anderem mit Expositionstherapie. Ich bin sehr froh, diesen Schritt gewagt zu haben, auch wenn es sehr anstrengend ist.

Aktuell bin ich aufgrund einer sehr schlimmen Trennung (05/2024) in eine Depression gerutscht. Zwar habe ich schon ein paar wenige Trennungen mitgemacht, aber diese zwingt mich wirklich in die Knie. Ich muss dazu sagen, dass es mir wegen der Angst und wegen Long-C (Infektion hatte ich in 03/2023) eh nicht gut geht und ich deswegen weniger Kraft und Ressourcen habe. Long-C hat mir Fatigue und Schlafstörungen beschert, und auch die Angst trägt natürlich zu unruhigen Nächten bei. Ich weiß, dass der Schlaf der Knackpunkt ist: Schlafe ich einigermaßen, geht es mir körperlich und seelisch besser. Aber ich schlafe selten einigermaßen, habe auch schon alles durchprobiert, angefangen von Meditation, Magnesium und pflanzlichen Mitteln (Baldrian, Lavendel) über Mirtazapin, Trimipramin, Quetiapin bis hin zu den Z-Substanzen. Einschlafen ist nicht das Problem, aber ich wache einfach mitten in der Nacht auf (trotz diverser Schlafmittel) und liege dann da. Morgens aufzustehen ist eine furchtbare Qual.

Ich glaube, wenn ich das mit dem Schlaf lösen könnte, könnte ich auch mehr gegen die Angst und die Depression "tun", aber so schlaflos ist es einfach ein düsteres Zombieleben.
Aufgrund der Angst traue ich mich kaum raus (das bearbeite ich in der Therapie) und fühle mich daher derzeit ein wenig verzweifelt und hoffnungslos. An manchen Tagen bin ich so niedergeschlagen, dass es kaum auszuhalten ist, und ich weine und weine.

Deswegen bin ich nun hier und freu mich über Austausch und auch über Tipps, was euch geholfen hat, vielleicht sogar konkret bei Schlafproblemen.

Lieben Dank und liebe Grüße!

[Schattenspieler62]

Aus meiner Erfahrung ist Quetiapin sehr hilfreich gegen Panik und Einschlafstörungen. Es muss nur wirklich gut dosiert sein. Eventuell ist eine Kombination aus z.b. 50-100mg plus 100mg Quetiapin retard hilfreich. Also bei mir hilft das. Ein Psychiater kann da genauer empfehlen. LG

[cirrocumulus]

Danke Dir!
Bislang habe ich von dem Quetiapin max. 25 mg zur Nacht genommen, das hat schon einen deutlichen Überhang gemacht, da hab' ich ziemlich Bammel vor höheren Dosen. Einen Termin beim Psychiater habe ich versucht zu bekommen, die sind alle voll oder haben erst ab März 2025 wieder Termine. :/

[Suchende2]

Hallo cirrocumulus,

willkommen im Forum.

Was mir genau geholfen hat, kann ich nicht sagen, ich denke, es ist der Mix.
Ich wache immer noch erschöpft auf, kann aber einigermaßen einschlafen und wache nur noch 2 x in der Nacht auf.

Medikamente zum Schlafen haben mir geholfen therapiefähig zu werden.
Therapie hat geholfen, mit dem Rückgang der Depression und Ängsten wurde auch mein Schlaf besser.
Ich halte mich an die Schlafhygieneregeln.
Ich habe geschaut, ob eine Reduktion der Schlafzeit, Änderung der Bettgehzeit, ... etwas an meinem Schlaf ändert.
Hast Du schon Atemtechniken, sicherer Ort und ähnliches ausprobiert wenn Du wach liegst?
Ich habe ein Gewichtskissen, Igelball und im Winter eine Wärmflasche im Bett.

Alles Gute,
Suchende

[cirrocumulus]

Hallo Suchende,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ja, Atemtechniken nutze ich, entweder im Rahmen einer Meditation oder "so". Es hapert bei mir wie gesagt auch nicht am Einschlafen, das Problem ist das Durchschlafen. Sobald ich nachts aufwache, ist es mit dem Schlaf vorbei, es ist einfach so kräftezehrend und schlägt mir noch mehr aufs Gemüt als es die Depression schon tut. Manchmal habe ich nach dem nächtlichen Aufwachen dann konkrete Ängste/Gedanken, manchmal ist es einfach nur Kirmes im Kopf.
Auch die Regeln der Schlafhygiene kenne und befolge ich. Inzwischen setze ich mich auch jeden Morgen nach dem Aufstehen für mindestens 15 Minuten auf den Balkon für Tageslicht, weil ich gelesen habe, dass das Gehirn dann wieder den Rhythmus von Tag und Nacht lernt. - In der Theorie, denn mein Gehirn lernt es nicht.

Lieben Gruß an Dich!

[Maik4711]

Hallo cirrocumulus!

Mir geht's da ähnlich wie Dir, habe nach einer Trennung heftige Ein und Durchschlafprobleme. Bisher hilft nichts, auch schon mehrere AD's und Schlafmittel probiert.

Das einzige, was derzeit gering hilft, ist Trimipramin. Das hilft zwar etwas gegen das gar nicht schlafen, aber kein Tiefschlaf.

[cirrocumulus]

Hallo Maik4711,

ohje, tut mir leid, dass Du das auch durchmachen musst, ich kann gut nachvollziehen, wie es Dir geht.

Gut, dass Dir das Trimipramin zumindest ein wenig hilft, auch wenn es nicht optimal ist. Mir bringt es leider gar nix, nur Herzrasen, Schwitzen und nen trockenen Mund.

[Senif]

Hallo zusammen,

ich hab zum Schluß 300mg Trimipramin genommen. Bei mir hatte es auch keine schaffördernde Wirkung, dafür aber gegen die Daueranspannung. Nicht 100%, aber doch so dass ich Therapie machen konnte. Jetzt nehme ich eine Kombination Escitalopram, Trimipamin.

LG Senif

[Maik4711]

Hallo Maik4711,

ohje, tut mir leid, dass Du das auch durchmachen musst, ich kann gut nachvollziehen, wie es Dir geht.

Gut, dass Dir das Trimipramin zumindest ein wenig hilft, auch wenn es nicht optimal ist. Mir bringt es leider gar nix, nur Herzrasen, Schwitzen und nen trockenen Mund.

Ja, den trockenen Mund hab ich zumindest auch. Ab und an scheine ich zwar doch mal zu schlafen, weil ich meine, geträumt zu haben. Ist aber sehr selten.

[Mayana]

Hallo cirrocumulus,
Was machst du denn dann nachts, wenn du aufwachst? Wirklich aufstehen oder warten, ob du nicht doch noch wieder einschläfst?

[gvman]

Hallo Cirrocumulus.
Auch bei mir waren es die Schlafstörungen und eine stressige und schwierige Lebenssituation der Faktor, der mich vor bereits 13, 5 Jahren völlig zum Zusammenbruch brachte, obwohl ich trotz meiner Angst- und Somatisierungsstörungen seit der Kindheit ein zumindest halbwegs normales Leben (bis dahin) führen konnte.
Kurzum, was nimmst Du derzeit genau ein? Lgr

[niri76]

Hallo!

Ich hatte auch viele Jahre Probleme mit dem Schlafen. Mir ging es ähnlich wie Dir. Allerdings konnte ich auch nicht einschlafen. Ständige negative Gedankenschleifen und Grübeleien. Und auch viel mit Medikamenten ausprobiert. Ich nehme jetzt am Abend 50 mg Quetiapin so gegen 18:00 Uhr und 150 mg Trimiparmin eine Stunde vor dem Schlafen gehen.

Am Anfang hatte ich auch mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Aber das hat sich nach einiger Zeit gelegt. Und ich kann meistens wieder erholsam schlafen.

Grüße
niri76

[cirrocumulus]

Hallo cirrocumulus,
Was machst du denn dann nachts, wenn du aufwachst? Wirklich aufstehen oder warten, ob du nicht doch noch wieder einschläfst?

Hallo Mayana,

ehrlich gesagt bleibe ich liegen und warte, ob ich wieder einschlafe, denn ich bin ja elendig müde. Und ganz selten schlafe ich ja auch wieder ein.

[cirrocumulus]

Hallo Cirrocumulus.
...
Kurzum, was nimmst Du derzeit genau ein? Lgr

Hallo gvman,

für den Schlaf nehme ich derzeit abends Magnesium (als Glycinat; die Menge entspricht 600 mg Mg), 700 mg Baldrian und 12,5 mg Quetiapin, in seltenen Fällen 25 mg Quetiapin (wenn ich z.B. merke, dass ich nicht müde genug bin, um einzuschlafen). Aber damit komme ich nicht bis zum nächsten Morgen.

Viele Grüße (und danke an alle).

[gvman]

Schau mal bitte, ob dein Baldrianpräparat Extrakt und nicht, wie in Drogeriemärkten auch angeboten wird, Wurzelpulver enthält. Wichtig ist ein Baldrianextrakt 600mg mindestens. 12,5 - 25 mg Quetiapin sind natürlich relativ wenig. Klar, man möchte keinen Überhang. Wenn alles nicht hilft, müssen Z-Präparate verschrieben werden (event. In Kombination mit zb Quetiapin). Sie sind halt wirklich für Insomnie gedacht und machen nicht so einen starken Überhang. Eine Idee wäre auch das neue Daridorexant. Hilft vielen aber nicht so gut wie Z-Mittel. LGr

[cirrocumulus]

Schau mal bitte, ob dein Baldrianpräparat Extrakt und nicht, wie in Drogeriemärkten auch angeboten wird, Wurzelpulver enthält. Wichtig ist ein Baldrianextrakt 600mg mindestens. 12,5 - 25 mg Quetiapin sind natürlich relativ wenig. Klar, man möchte keinen Überhang. Wenn alles nicht hilft, müssen Z-Präparate verschrieben werden (event. In Kombination mit zb Quetiapin). Sie sind halt wirklich für Insomnie gedacht und machen nicht so einen starken Überhang. Eine Idee wäre auch das neue Daridorexant. Hilft vielen aber nicht so gut wie Z-Mittel. LGr

Vielen, vielen Dank. Habe geschaut: Die 700 mg sind Wurzelpulver. Aber ich habe noch ein Präparat mit 222 mg Extrakt, könnte ich theoretisch davon mal 3 Stück nehmen?
Z-Substanzen habe ich quasi durch, die verschreibt mir leider niemand mehr, obwohl die tatsächlich am besten geholfen haben und ich extrem vorsichtig damit umgegangen bin (hatte Zopiclon und habe immer notiert, wieviel ich wann genommen habe). Ich habe schon versucht, an einen Termin bei einem Psychiater zu kommen, um das mal mit dem zu besprechen, aber die Wartezeiten... Aber an sich möchte ich natürlich die Z-Substanzen gar nicht erst nehmen müssen.
Ich habe gelesen, dass Daridorexant nur hilft, wenn die Schlafprobleme wirklich mit dem Orexin zu tun haben.

Ich würde auch gern die Liegezeit verkürzen, aber ehrlicherweise habe ich Schwierigkeiten damit, die Zeit dann zu füllen. Über den Tag komme ich meist einigermaßen, aber die Morgen- und Abendstunden sind mit der Long-C-Schlappheit, nach der Trennung und mit der Depression immer extrem anstrengend.

[gvman]

Hallo. Cc.
Ja, 3x200mg sind ok. Schau aber, ob das ein Mischpräparat ist, dann eventuell vorsichtiger dosieren. Es gibt in Drogerien auch 600er Extrakt Tbl. von Klosterfrau. Schau mal nach. Zu den Z-Mitteln schreibe ich später noch einmal was. Lgr

[gvman]

Bevor ich es vergesse. Auch möglich wäre Melatonin retardiert, am besten als Circadin 2mg ret., vom Arzt verschrieben (muss unter 55 Jahren aber selbst bezahlt werden) in Kombination mit Quetiapin.

[cirrocumulus]

Hallo gvman,

ganz herzlichen Dank schon mal! Es sind wohl nur die 222 mg Baldrian-Extrakt in dem Präparat drin plus ein paar B-Vitamine. Also werde ich das zur heutigen Nacht mal versuchen.
Auf Circadin werde ich meine Hausärztin mal ansprechen, habe demnächst einen Termin bei ihr.

Von dem Quetiapin nehme ich tatsächlich nur so wenig wegen des Überhangs. Die Kombi wenig Schlaf + Überhang vom Schlafmittel ist ja nochmal um einiges grausamer als der wenige Schlaf allein. Das Zopiclon habe ich deutlich besser vertragen, da habe ich aber max. 1/2 Tablette genommen, also max. 3,75 mg.

Hast Du denn Deine Schlafstörungen mittlerweile überwunden bzw. was hat Dir geholfen?

Habe auch das Gefühl, dass die Schlafproblematik die Depressionen massiv verstärkt, ach, schlimm.

[nicht hier]

Morgens aufzustehen ist eine furchtbare Qual.

Was ist da das Problem?

[cirrocumulus]

Das Problem ist, dass ich müde, total erschöpft und antriebslos bin.

[Suchende2]

Sobald ich nachts aufwache, ist es mit dem Schlaf vorbei, es ist einfach so kräftezehrend und schlägt mir noch mehr aufs Gemüt als es die Depression schon tut. Manchmal habe ich nach dem nächtlichen Aufwachen dann konkrete Ängste/Gedanken, manchmal ist es einfach nur Kirmes im Kopf.

Hallo cirrocumulus,

genau in den Situationen nutze ich meist meine Atemtechnik um mein vegetatives Nervensystem zu beeinflußen und wieder in den Schlaf finden zu können. Und bei Ängsten auch den "sicheren Ort". In der Tagesklinik wurden uns verschiedene Atemtechniken gezeigt, wie wir unser Nervensystem beruhigen oder anregen können. Das ist kein "Allheilmittel" aber hat bei mir inzwischen einen deutlichen Einfluß auf meinen Schlaf.

Alles Gute,
Suchende

[Mayana]

Hallo cirrocumulus,
In den ganzen Kliniken empfehlen sie, wenn man nach einer Viertelstunde oder so nicht wieder eingeschlafen ist, aufzustehen. Ich habe das eine Zeit lang gemacht und immerhin war dieses „Warten auf den Schlaf“ abgemildert. Der Druck, dass man jetzt aber schlafen will/muss, ist komplett raus. Oft bin ich dann tatsächlich wach geblieben (und hatte am nächsten Abend mehr Müdigkeit) und manchmal habe ich mich dann doch wieder hingelegt, weil ich wieder müde geworden bin, und bin eingeschlafen.

[Winterkind04]

Hallo zusammen,

Ich schlafe inzwischen nicht immer gut.
Aber über Monate nur 2 bis 4 Stunden, habe ich nicht mehr. Aber kommt ab und zu noch nee Nacht vor. Kein Dauerzustand mehr.
Ich schlafe aber immer ein - nur Durchschlafen ist so ein Problem

Was mir geholfen hat, das es deutlich besser wird

kein Mittagsschlaf (außer) ich bin krank

nachts nicht im Bett wälzen - sondern aufstehen. Dann je nach Stimmung irgendwas d tun. Egal wie antriebslos -raus aus em Bett. Oft räume ich auf oder putze.
Am Anfang habe ich mir oft einen Tee gekocht und bin oft einfach am Tisch gesessen und habe Radio gehört.
In meiner letzten Reha hat die Therapeutin auch geraten wenn die Gedanken schon sich drehen… auf jedenfall aufzustehen… die Gedanken aufzuschreiben und quasi dann aufs Blatt abgeben. Und, dann quasi wieder ins Bett gehen und mir sage bis morgen sind sie da gut aufgehoben. Und, ehrlicherweise hilft mir das.

Nichts schweres, fettiges abends essen und nicht mehr nach 19 Uhr essen.

Kein Koffein mehr nach 12 Uhr - neulich hatte ich mir nachmittags mal nee Cola gegönnt… war keine gute Idee…

Abends probieren an was positives zu denken. Ich denke entweder immer was heute gut war oder was ich morgen für mich machen will. Hier sind ja die drei schönen Dinge des Tages. Das ist Vll. Auch was was man nutzen kann

Geregelte tagesstruktur und regelmäßig Entspannungsübungen- unter Tag machen.
Höre oft im Bus nee Traumreise. Atemtechnik wurde auch schon genannt.

Und, inzwischen glaube ich das es auch bessere wurde je länger ich gesprächstherapie hatte

Und seit 2018 viel auch an mir gearbeitet habe und Änderungen im Leben vorgenommen habe

[Senif]

Hallo Mayana,

Oft bin ich dann tatsächlich wach geblieben (und hatte am nächsten Abend mehr Müdigkeit) und manchmal habe ich mich dann doch wieder hingelegt, weil ich wieder müde geworden bin, und bin eingeschlafen.

Da hast du quasi selbst Schlafentzug gemacht. In meinen schweren Zeiten hatte ich 0-2h Schlaf - wenn ich geschlafen hab, konnte ich seltsamerweise die Uhr danach stellen: von 11 - 1
Es klingt schier unvorstellbar über Monate so ein Schlafverhalten zu haben. Aber irgendwie war es so. Mein Körper hat das ausgehalten, aber ich kenn das eigentlich fertig zu sein, aber nicht schlafen zu können.

In einer Klinik hab ich auch Schlafentzug gemacht. Geht entweder partiell, dann wird man um 1 Uhr geweckt, wenn man nicht schon wach ist, und bleibt bis zum nächsten Abend wach. Und tatsächlich hatte das auch einen stimmungsaufhellenden Effekt. Leider nicht dauerhaft. Oder eben voll, da geht man gar nicht erst ins Bett. Es wurde aber immer empfohlen, dass das mehrere machen, damit man zusammen die Nacht verbringen kann.

LG Senif