Hochsensibilität und Depressionen

Antworten
Sakara
Beiträge: 3
Registriert: 7. Aug 2024, 11:45

Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Sakara »

Hallo Euch Allen,

gibt es jemanden hier, der hochsensibel ist und Depressionen hat? Gerne würde ich mich dazu austauschen.

Liebe Grüße Heidi
Aurelia Belinda
Beiträge: 8284
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Ja hier, ich melde mich aus der Versenkung. 😊
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Sakara
Beiträge: 3
Registriert: 7. Aug 2024, 11:45

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Sakara »

Hallo Aurelia Belinda,

schön von Dir zu lesen.
Meine Depression macht mir im Moment zu schaffen.. und die Hochsensibilität erschwert mir den Umgang damit sehr..
Wie ist das bei Dir? Wie gehst Du damit um?

Liebe Grüße Heidi
Aurelia Belinda
Beiträge: 8284
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Heidi,

bis vor 3 Jahren wusste ich noch nicht mal, dass ich zu der Sparte Hochsensibilität gehöre...meine aktuelle Psychotherapeutin hat mir das in den Anfängen eröffnet, natürlich lag es nahe, und ich war immer schon sehr feinfühlig, nahm mir vieles zu Herzen...
was genau macht dir am meisten zu schaffen?
es ist in der Tat so, das die HS den Umgang erschweren kann...selbst habe ich viele Jahre damit "vertan", die für mich nicht geeigneten Tabletten zu schlucken, was alles noch schwerer machte und ich war viele Jahre sehr verzweifelt, hoffnungslos...
einen guten Umgang damit hab ich erst viel, viel später gefunden...

mir hilft sehr gut die Achtsamkeit, habe mit den Jahren mein Bewusstsein sehr geschärft, und mir mehr Widerstandskraft aufgebaut.
Ich arbeite ständig mit mir und meinen Gedanken, sprich, kommt etwas rein, was mir zusetzt von außen, lege ich das erstmal gedanklich ab...um mich nicht sofort damit beschäftigen zu müssen...der Zeitpunkt wann ich mich damit auseinandersetze, wird sorgfältig ausgewählt.

Hinter mir liegt allerdings auch eine lange Strecke der inneren Reise....beginne mich auf mich zu besinnen, sollte mir etwas zu arg zusetzen...das federt dann das wuchtige von außen etwas ab.
Vielleicht kannst du näher beschreiben, was dich momentan arg beschäftigt, oder auch, was du bisher schon versucht hast...

grüße dich lieb, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Sakara
Beiträge: 3
Registriert: 7. Aug 2024, 11:45

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Sakara »

Liebe Aurelia,

mich beschäftigt einfach so vieles..
Entschuldige..es ist nicht meine Zeit.. darüber zu schreiben/sprechen ist mir gerade zu viel merke ich..
Vielleicht irgendwann..
Danke!

Liebe Grüße Heidi
Mayana
Beiträge: 455
Registriert: 11. Jun 2023, 01:16

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Mayana »

Hallo zusammen,
Ich vermute bei mir auch Hochsensibilität oder Ähnliches. Negativ merke ich es vor allem, dass meine Sinnesreize schnell überfordert sind- alles ist zu bunt, zu laut, zu geruchsintensiv.
Aurelia Belinda
Beiträge: 8284
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Aurelia Belinda »

okay verständlich, alles gut Heidi...mach dir keinen Kopf.

Hallo Mayana,
dann lass das vielleicht mal abklären...
ja, das mit den Sinnes Reizen, bzw. schneller Reizüberflutung ist bei mir nicht ohne...
Auch bei Input allgemein habe ich gut auf die Dosis zu achten, was ich verkraften kann...

Gute Nacht Grüße an euch beide, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Mayana
Beiträge: 455
Registriert: 11. Jun 2023, 01:16

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Mayana »

Hallo Aurelia,
Ich wüsste nicht, bei wem ich da etwas abklären könnte. Das ist ja keine festgelegte Diagnose im medizinischen Sinne.
Ansonsten betrifft mich meine normale erhöhte Gefühlsempfindlichkeit momentan garnicht, weil die Depression alle Gefühle wegnimmt.
Aurelia Belinda
Beiträge: 8284
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Ja verstehe Mayana,

es macht ja auch nicht unbedingt klüger wenn man das hoch offiziell bestätigt kriegt...es war halt für mich verblüffend und interessant, so eingestuft zu sein...
die Gefühllosigkeit macht einen völlig kirre nicht wahr....kenne ich auch aber eher Phasenweise...
als Dauerzustand furchtbar....wobei ich das in den Anfängen auch durchgehend hatte, als die Medis noch nicht passend eingestellt waren.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Lavendel64
Beiträge: 552
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo,

doch, offenbar kann Hochsensibilität diagnostiziert werden mittels Fragebogen. Ich habe kürzlich eine interessante Sendung im ZDF (Terra Explore) darüber gesehen. Lässt sich bestimmt googeln.

Allerdings ist eine Lärmsensibilität und Empfindsamkeit -auch- ein Zeichen der Depression.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
mime
Beiträge: 1315
Registriert: 6. Sep 2013, 13:28

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von mime »

Hallo zusammen,

ich kann Reziprok nur zustimmen.

Außerdem bin ich der Ansicht, dass es viele Facetten von (Hoch-) Sensibilität gibt. Bei mir war es auch ein Thema (u. a. in der Therapie), ich habe aber für mich nur mitgenommen, dass es Bereiche gibt, in denen ich um einiges mehr empfindlich reagiere als andere. Einen Vorteil sehe ich dadurch nicht. Man kann meiner Meinung nach nur schauen, dass man sich genügend Zeit- und Ruhepuffer gönnt und sich nicht verurteilt, dass man ggf. sensibler auf gewisse Umstände reagiert.

Ich bin dem Thema gegenüber ambivalent eingestellt, weil ich den Eindruck habe, dass vieles in der Richtung (wie 1000 andere Themen auch) teilweise hochgepuscht wird; ich habe bespielsweise mal einen Podcast von einer selbst Betroffenen gehört, da stellten sich mir sämtliche Nackenhaare (weichgespülte Stimme, Verständnis für alles und jeden... bla, bla, für meinen Geschmack auch leicht esoterisch angehaucht). Was ich damit sagen will: wenn man sich mit den Thema beschäftigt, sollte man darauf achten, dass es - wie überall - auch Angebote gibt, die mit Vorsicht zu genießen sind, um es mal diplomatisch auszudrücken.

Was mich nervt, aber das ist in ganz vielen Bereichen so (nicht nur beim Thema Hochsensibilität), ist das bei manchen vorhandene Selbstverständnis: "Ich bin diesundjenes (z. B. hochsensibel / depressiv / wasauchimmer), und ihr habt darauf Rücksicht zu nehmen". Damit möchte ich hier bitte, bitte niemandem unterstellen, dass er/sie so ist!! Ich denke, dass ein gesundes Mittelmaß im Umgang miteinander, ob gesund, krank, (hoch-) sensibel oder nicht, am besten geeignet ist, miteinander klarzukommen.

Abschließend: depressive und (hoch-) sensibel zu sein, kann doppelt belastend sein, weil viele Eigenschaften / Symtpome sich ähneln. Ich hatte eine Weile versucht, zu unterscheiden, was jetzt der Depression und was der Hochsensibilität geschuldet ist - doch das habe ich für mich als müßig wieder sein lassen. Für mich ist es egal geworden, ich sehe mich als "Gesamtpaket" und unterscheide die einzelenden Facetten nicht mehr und gewichte sie auch nicht mehr, denn es kostet Zeit, viel Kraft und nützt am Ende ja doch nichts.

Man ist so, wie man ist, und muss mit sich und anderen klarkommen (und diese bestenfalls auch mit einem selbst).

Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Aurelia Belinda
Beiträge: 8284
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Kuckuck...

ich sehe es auch ähnlich wie Reziprok...es gibt für mich sogar einen himmelweiten Unterschied zwischen sensibel und hochsensibel...
sensibel sind viele Menschen oder reagieren mal dementsprechend...das hochsensible ist aber noch mal eine ganz andere Liga.

Es ist nicht nur in den eigenen Reihen, sprich Familie, Umfeld... jeglicher Beziehung vieles erschwerend, weshalb hochsensible oft versuchen ihre Gefühle unter Verschluss zu halten, dies macht auf Dauer wiederum krank...
da wo ich aufgewachsen bin, hatten Gefühlsregungen keinen Platz...
was in Folge zu einer permanenten Unterdrückung dieser führte....
Tränen waren verpönt, überhaupt Schwäche zeigen...
Und in dieser, unserer Welt, in der es um Macht geht, um Größenwahn...kann ein sehr sensibler Mensch natürlich daran zerbrechen...
Eine Zeit lang konnte ich bei Fachleuten nicht benennen was ich fühle oder wie es mir geht.
Kein Wunder bei dieser Herkunft.
Heute gelingt mir das viel besser, ich mag damit nicht mehr hinter'm Berg halten, bin aber dennoch geprägt, durch die Kindheit.

Diese Ellenbogen Gesellschaft tut uns allen nicht gut und kann niemals Ziel führend sein, um ein gutes Miteinander zu leben...manch ein Arbeitgeber hat das glücklicherweise schon erkannt, und setzt auf Motivation, nicht auf Unterdrückung...

Ob im privaten oder beruflichen Bereich, Erfolge kann man m. E. nur verbuchen, durch ein freundliches und wertschätzendes Miteinander.

Was mich betrifft, ich versetze mich gerne in die Lage anderer....habe lange erwartet, dass im Gegenzug dies andere auch tun...
heute ist mir bewusst, alles falsche Erwartungen.
Ich habe nicht das Recht, zu erwarten, dass andere so handeln und sich verhalten, wie ich es mir wünsche und erhoffe.
Vielmehr hatte ich zu lernen, dass ich einen geeigneten Umgang damit finde, dass eben dies nicht geschieht.

Was du @ mime angesprochen hast, hat lediglich mit einer Erwartungshaltung zu tun.
Ich stimme dir zu, egal ob gesund, krank, klein, dick, oder weiß der Geier was, vielleicht braucht es keine "Sonderbehandlung"...
immer braucht es aber eine Wertschätzung, und da hapert es gewaltig...
vieles unmenschliche zählt zu meinen Erlebnissen, in den eigenen Reihen, aber auch beruflich... aber auch dafür bin ich dankbar.
Es gehört zu jenen Erfahrungen aus denen man lernen kann...

@ Lavendel,
Ja so ein Fragebogen war es, den die Therapeutin mit mir gemacht hat...auch ADS und ADHS wurde getestet, erstes war das Ergebnis...
war mir allerdings nicht so wichtig, meine Empfindung dazu ist, früher konnte ich mich relativ gut konzentrieren, vieles auswendig lernen, hatte eine super Merkfähigkeit...
all dies kam mir aber abhanden, gut zu beobachten war hierbei, dass es nach der ersten Depri Episode, nur noch teilweise wieder herzustellen war, zu einer Konstante, reichte es nie mehr, weil keine Luft dafür vorhanden war, sprich: stark lebensverändernde Belastungen fanden zu häufig statt...in einer Intension, die das ganze erschwerten. Auch aktuell versuche ich zum X - ten male, hier wieder anzuknüpfen,... ein nicht einfaches Unterfangen.
Es stimmt was du sagst, dass die Symptome natürlich bei Depri auch vorkommen.
Mit Lärmempfindlichkeit hab ich seit jeher zu kämpfen, mir oft die Ohren zugehalten, als Kind oft Ohren Schmerzen gehabt...all dies findet statt, wenn man vieles sozusagen NICHT MEHR hören kann....im wahrsten Sinne des Wortes.

auch Tinnitus hatte ich viele Jahre stark, durch ein bewussteres Leben, konnte ich den minimieren...unterschwellig isser vorhanden...er wird adhoc intensiver, beim kleinsten Stress.

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
nicht hier
Beiträge: 28
Registriert: 3. Aug 2024, 18:04

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von nicht hier »

lt Fr Arons Test bin ich ein hsps.
Da hilft die Depression. Nicht so viele Reize.
Ich bin nicht von dieser Welt
Ich will zurück auf meinen Stern
nicht hier
Beiträge: 28
Registriert: 3. Aug 2024, 18:04

Re: Hochsensibilität und Depressionen

Beitrag von nicht hier »

Im Netz findest du eine Menge "Tests". Teilweise mit eher fragwürdigen Ergebnissen.
Ich halte mich an das Original von Elaine Aron. Die hat das ursprünglich erforscht.
Is this you?

Are you easily overwhelmed by such things as bright lights, strong smells, coarse fabrics, or sirens nearby? :hello:
Do you get rattled when you have a lot to do in a short amount of time? :hello:
Do you make a point of avoiding violent movies and TV shows? :hello:
Do you need to withdraw during busy days, into bed or a darkened room or some other place where you can have privacy and relief from the situation? :hello:
Do you make it a high priority to arrange your life to avoid upsetting or overwhelming situations? :hello:
Do you notice or enjoy delicate or fine scents, tastes, sounds, or works of art? :hello:
Do you have a rich and complex inner life? :|
When you were a child, did your parents or teachers see you as sensitive or shy? :hello:
https://hsperson.com/
Da gibt es auch einen Selbsttest.
Ihr grundlegendes Buch gibt es auch auf deutsch ISBN 978-3-636-06246-8
Ich bin nicht von dieser Welt
Ich will zurück auf meinen Stern
Antworten