Versuche Ihn zu Verstehen

[_Hoffnungsschimmer_]

Hallo ihr Lieben,
ich bin hier auf der Suche um meinen Mann besser verstehen zu können.
Durch lesen älterer Beiträge sind mir bereits viele Parallelen aufgefallen.
Mein Mann hat sich vor 2 1/2 Jahren von heute auf morgen verändert, vom liebevollen zuvorkommenden kuschelnden Menschen ist er kühl distanziert geworden.
Da ich es von Anfang an nicht einordnen konnte habe ich ihm was das Thema Sex betrifft scheinbar unwissentlich Druck gemacht. Maximal alle 2 Monate haben wir Sex aber auch nur wenn es von mir kommt. Währenddessen habe ich rausgefunden, dass er auf sozialen Netzwerken sich halbnackte Frauen anschaut und sich auch einen runterholt. Ich habe keine Probleme mit pornos aber ein Problem dadurch ersetzt zu werden. Sobald ich das Thema anspreche wird er sehr wütend und versucht mir die Schuld in die Schuhe zu schieben, nach dem Motto ich wäre grundlos eifersüchtig oder würde ihn kontrollieren. Er macht mir viele Vorwürfe, ich würde mir keine Gedanken um die Zukunft und das finanzielle machen, alles bleibt an Ihm hängen. Ich bin immer für ihn da und unterstütze ihn. Wenn ich etwas anspreche blockt er sofort und sagt immer dieses reden. Mittlerweile ist er in Gesprächstherapie und versucht mittlerweile die 3 Tabletten, da die richtigen noch nicht dabei sind. Sollte ich mal schlechte Laune haben, bekomme ich nur gesagt immer diese schlechte Laune. Ich habe das Gefühl ich stehe mit vielem alleine da. Geht es mir mal schlecht und werde ich meist nicht in den Arm genommen. Kaum Nähe oder Zärtlichkeiten. Ich bin jetzt selbst mit einer genetisch bedingten Krankheit diagnostiziert worden und habe von ihm kaum Unterstützung. Ich habe meist das Gefühl ich bin alleine gelassen.
Ich hoffe das ganze regelt sich. Vielleicht kommt es jemanden bekannt vor. Seitdem ich mich mit dem Thema beschäftigt habe kann ich viel nachvollziehen aber nicht alles. Gerade was das Thema soziale Netzwerke,nackte Frauen und die Lügen dazu betreffen (er streitet es ab, verrät sich aber durch unterschiedliche Aussagen selbst)
Kommt dies jemandem bekannt vor. Es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine ist

[GuntherBandel]

Hallo Hoffnungsschimmer,

ich als Betroffener kann Deine Ausführungen verstehen. Bin auch in einer schwierigen partnerschaftlichen Situation. Bin seit bald 18 Jahren mit meiner Frau zusammen. Wir haben 3 Kinder. Seit der Coronazeit hat sich bei mir eine Depression eingeschlichen. Durch immer mehr Streitereien haben wir uns in Sachen Nähe und Intimität immer mehr auseinandergelebt und seit Mai diesen Jahres haben wir die Trennung vereinbart, leben aber derzeit noch zusammen. Die Kommunikation gestaltet sich aber eher schwierig und driftet recht schnell in Vorwürfe ab.
Ich bin in Psychotherapie und wir sind zusammen in (unregelmäßiger) Paartherapie.
Ich kann momentan nicht einschätzen, wie sich das alles entwickelt.
Aus Betroffenensicht kann ich sagen, dass es eine beschissene Erkrankung ist. Vor allem das Thema Freudlosigkeit und Antriebslosigkeit belasten schon sehr. Ich glaube, das kann man als Nicht-Betroffener nicht wirklich verstehen, wenn man es nicht selbst verspürt hat.
Bezüglich Beziehung muss man irgendwann eine Entscheidung treffen, die möglichst für beide irgendwo tragbar ist. Ist natürlich auch leichter gesagt, als getan.
Hast Du deinem Partner schon mal vorgeschlagen, zu seiner Gesprächstherapie mal mitzugehen oder eine Paartherapie anzufangen?

Viele Grüße
G.

[AndreasR2505]

Hallo Hoffnungsschimmer,

ich als Betroffener kann Deine Ausführungen verstehen. Bin auch in einer schwierigen partnerschaftlichen Situation. Bin seit bald 18 Jahren mit meiner Frau zusammen. Wir haben 3 Kinder. Seit der Coronazeit hat sich bei mir eine Depression eingeschlichen. Durch immer mehr Streitereien haben wir uns in Sachen Nähe und Intimität immer mehr auseinandergelebt und seit Mai diesen Jahres haben wir die Trennung vereinbart, leben aber derzeit noch zusammen. Die Kommunikation gestaltet sich aber eher schwierig und driftet recht schnell in Vorwürfe ab.
Ich bin in Psychotherapie und wir sind zusammen in (unregelmäßiger) Paartherapie.
Ich kann momentan nicht einschätzen, wie sich das alles entwickelt.
Aus Betroffenensicht kann ich sagen, dass es eine beschissene Erkrankung ist. Vor allem das Thema Freudlosigkeit und Antriebslosigkeit belasten schon sehr. Ich glaube, das kann man als Nicht-Betroffener nicht wirklich verstehen, wenn man es nicht selbst verspürt hat.
Bezüglich Beziehung muss man irgendwann eine Entscheidung treffen, die möglichst für beide irgendwo tragbar ist. Ist natürlich auch leichter gesagt, als getan.
Hast Du deinem Partner schon mal vorgeschlagen, zu seiner Gesprächstherapie mal mitzugehen oder eine Paartherapie anzufangen?

Viele Grüße
G.

Hallo Gunther,

Kann ich dich was fragen? Ich hatte dir ja schon in einem anderen Thread geschrieben wie es in meiner Beziehung läuft . Sie hat auch Depressionen mit Borderliner ähnliche Symptome. Es ging ja vor 3 Monaten los, mit Unverständnis meinerseits was zu vielen Streitereien geführt hat. Nun sie möchte weiter mit mir einer Beziehung und ich habe ihr gezeigt und bin dabei zu lernen und zu verstehen. Aber was natürlich weg ist, ist das sexuelle aber auch die Zärtlichkeiten. Sie meint sie kann es gerade nicht und hofft das es wieder kommt. Sie beschreibt es wie einer Leere in sich was Liebe, Zärtlickzeit und Sex betrifft. Küssen und streicheln darf ich sie, küsse kommen auch von ihr, wenig, aber zurück. Gestern hat sich mich von sich aus umarmt und gedrückt. Darauf angesprochen spielt sie das runter. Fakt ist in vertrau ihr voll das auch kein anderer ist, das würde sie nicht tun. Meine Frage? Kann das von ihr wiederkommen, kann sie das wieder fühlen wenn man ihr Zeit lässt?

Danke

[Empathie58]

Hallo _Hoffnungsschimmer_,

willkommen im Forum!

Du hast nicht geschrieben, ob bei dir oder deinem Mann eine Depression diagnostiziert worden ist. Von daher sehe ich den Zusammenhang zwischen deinem Anliegen und diesem Forum (noch) nicht.

Unabhängig davon habe ich eine Anmerkung zu dem folgenden Passus in deinem Beitrag:

Da ich es von Anfang an nicht einordnen konnte habe ich ihm was das Thema Sex betrifft scheinbar unwissentlich Druck gemacht. Maximal alle 2 Monate haben wir Sex aber auch nur wenn es von mir kommt. Währenddessen habe ich rausgefunden, dass er auf sozialen Netzwerken sich halbnackte Frauen anschaut und sich auch einen runterholt. Ich habe keine Probleme mit pornos aber ein Problem dadurch ersetzt zu werden. Sobald ich das Thema anspreche wird er sehr wütend und versucht mir die Schuld in die Schuhe zu schieben, nach dem Motto ich wäre grundlos eifersüchtig oder würde ihn kontrollieren.

Wenn dein Mann sich beim Thema Sex von dir unter Druck gesetzt fühlt, sind die Pornos für ihn möglicherweise ein vermeintlich leichterer Weg, um sich körperlich befriedigen zu können, ohne dass er sich in Bezug auf eure Beziehung "anstrengen" muss. Mit seiner Abwehrhaltung, wenn du ihn darauf ansprichst, überspielt er die eigene Unsicherheit und seine - unbewusste - Scham.

Ich habe das Gefühl ich stehe mit vielem alleine da. Geht es mir mal schlecht und werde ich meist nicht in den Arm genommen. Kaum Nähe oder Zärtlichkeiten. Ich bin jetzt selbst mit einer genetisch bedingten Krankheit diagnostiziert worden und habe von ihm kaum Unterstützung. Ich habe meist das Gefühl ich bin alleine gelassen.

Das verstehe ich gut. Ich finde es schlimmer, sich in einer bestehenden Partnerschaft allein zu fühlen als dieses Gefühl ohne Partner zu haben (was auch schon unangenehm genug ist).

Ich hoffe das ganze regelt sich.

Das glaube ich - leider - eher nicht. Nach meiner Erfahrung gibt es aus einer Situation, wie du sie schilderst, nur einen Erfolg versprechenden Ausweg, nämlich ehrlich, vertrauensvoll und wertschätzend miteinander zu reden. Wenn euch das zusammen nicht (mehr) gelingt, könnte therapeutische Unterstützung hilfreich sein, wie dein Mann sie ja offenbar bereits in Anspruch nimmt.

Alles Gute für euch und liebe Grüße
Empathie58

[GuntherBandel]

Hallo Hoffnungsschimmer,

ich als Betroffener kann Deine Ausführungen verstehen. Bin auch in einer schwierigen partnerschaftlichen Situation. Bin seit bald 18 Jahren mit meiner Frau zusammen. Wir haben 3 Kinder. Seit der Coronazeit hat sich bei mir eine Depression eingeschlichen. Durch immer mehr Streitereien haben wir uns in Sachen Nähe und Intimität immer mehr auseinandergelebt und seit Mai diesen Jahres haben wir die Trennung vereinbart, leben aber derzeit noch zusammen. Die Kommunikation gestaltet sich aber eher schwierig und driftet recht schnell in Vorwürfe ab.
Ich bin in Psychotherapie und wir sind zusammen in (unregelmäßiger) Paartherapie.
Ich kann momentan nicht einschätzen, wie sich das alles entwickelt.
Aus Betroffenensicht kann ich sagen, dass es eine beschissene Erkrankung ist. Vor allem das Thema Freudlosigkeit und Antriebslosigkeit belasten schon sehr. Ich glaube, das kann man als Nicht-Betroffener nicht wirklich verstehen, wenn man es nicht selbst verspürt hat.
Bezüglich Beziehung muss man irgendwann eine Entscheidung treffen, die möglichst für beide irgendwo tragbar ist. Ist natürlich auch leichter gesagt, als getan.
Hast Du deinem Partner schon mal vorgeschlagen, zu seiner Gesprächstherapie mal mitzugehen oder eine Paartherapie anzufangen?

Viele Grüße
G.

Hallo Gunther,

Kann ich dich was fragen? Ich hatte dir ja schon in einem anderen Thread geschrieben wie es in meiner Beziehung läuft . Sie hat auch Depressionen mit Borderliner ähnliche Symptome. Es ging ja vor 3 Monaten los, mit Unverständnis meinerseits was zu vielen Streitereien geführt hat. Nun sie möchte weiter mit mir einer Beziehung und ich habe ihr gezeigt und bin dabei zu lernen und zu verstehen. Aber was natürlich weg ist, ist das sexuelle aber auch die Zärtlichkeiten. Sie meint sie kann es gerade nicht und hofft das es wieder kommt. Sie beschreibt es wie einer Leere in sich was Liebe, Zärtlickzeit und Sex betrifft. Küssen und streicheln darf ich sie, küsse kommen auch von ihr, wenig, aber zurück. Gestern hat sich mich von sich aus umarmt und gedrückt. Darauf angesprochen spielt sie das runter. Fakt ist in vertrau ihr voll das auch kein anderer ist, das würde sie nicht tun. Meine Frage? Kann das von ihr wiederkommen, kann sie das wieder fühlen wenn man ihr Zeit lässt?

Danke

Hallo Andreas,

das kann ich Dir leider nicht beantworten. Jeder Mensch und jede Beziehung ist verschieden. Depressionen an sich sind ja heilbar, aber können natürlich auch immer wieder zurück kommen.
Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr wieder zueinander findet.

Viele Grüße
G.

[DieNeue]

Gestern hat sich mich von sich aus umarmt und gedrückt. Darauf angesprochen spielt sie das runter.

Auf was genau hast du sie denn angesprochen? Ich frage nur, weil mich das stressen würde, wenn ich jedes Mal, wenn ich einen Schritt auf den anderen zu mache und man was schönes erlebt, drauf angesprochen würde. Bei mir ist das kontraproduktiv, wenn man aus so etwas gleich wieder eine große Sache macht. Es kommt so keine Normalität mehr zustande, wenn alles jedesmal auf die Goldwaage gelegt und analysiert wird.

[_Hoffnungsschimmer_]

Hallo Empathie58,

Danke dir

-Du hast nicht geschrieben, ob bei dir oder deinem Mann eine Depression diagnostiziert worden ist. Von daher sehe ich den Zusammenhang zwischen deinem Anliegen und diesem Forum (noch) nicht.-

Mein Mann hat rezidivierende Depressionen, teils mit Suizidgedanken. Er hat lange keine Therapie gemacht und auch keine Tabletten genommen und jetzt wieder damit angefangen.

-Wenn dein Mann sich beim Thema Sex von dir unter Druck gesetzt fühlt, sind die Pornos für ihn möglicherweise ein vermeintlich leichterer Weg, um sich körperlich befriedigen zu können, ohne dass er sich in Bezug auf eure Beziehung "anstrengen" muss. Mit seiner Abwehrhaltung, wenn du ihn darauf ansprichst, überspielt er die eigene Unsicherheit und seine - unbewusste - Scham-

Kann ich zum Teil nachvollziehen, wie gesagt, das ganze war unbewusst da ich von den Depressionen nichts wusste. Wir haben mal miteinander gesprochen, da er beispielsweise nur wenn er was getrunken hat auf mich zukommt und sagt dann ist sein Kopf frei. Es war eine Zeit lang besser, jetzt blockt er wieder ab. Meldet sich „heimlich“ bei Kanälen an und schaut sich permanent die Frauen an. Noch nichtmal pornos. Er weiß, dass es mich verletzt. Da er mich letztes Mal was das betrifft angelogen hat und er macht es trotzdem weiterhin.

-Das verstehe ich gut. Ich finde es schlimmer, sich in einer bestehenden Partnerschaft allein zu fühlen als dieses Gefühl ohne Partner zu haben (was auch schon unangenehm genug ist. -

Ich habe das Gefühl er gibt sich Mühe aber kann mir gegenüber keine richtige Empathie zeigen.

-Das glaube ich - leider - eher nicht. Nach meiner Erfahrung gibt es aus einer Situation, wie du sie schilderst, nur einen Erfolg versprechenden Ausweg, nämlich ehrlich, vertrauensvoll und wertschätzend miteinander zu reden. Wenn euch das zusammen nicht (mehr) gelingt, könnte therapeutische Unterstützung hilfreich sein, wie dein Mann sie ja offenbar bereits in Anspruch nimmt.-

Ich habe die Hoffnung wenn er etwas länger in der Therapie ist ( ich werde demnächst auch gehen) wir auch gemeinsam mal zum Therapeuten gehen können um dies zu schildern. Ich denke im Moment wäre es ein schlechter Zeitpunkt. Da er gerade dabei ist die Trigger (Familie und Kindheit) aufzuarbeiten.

Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass mein liebevoller Mann wieder zu mir zurückkommt. Hat noch jemand Erfahrungen mit Lügen und Depressionen, kann dies z.B durch Scham im Zusammenhang stehen

Liebe Grüße
-Hoffnungsschimmer-