Ich muss es nur mal Ausprechen. Habe ich noch eine Ehe ?

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Nico7
Beiträge: 11
Registriert: 31. Jul 2024, 08:27

Ich muss es nur mal Ausprechen. Habe ich noch eine Ehe ?

Beitrag von Nico7 »

Vorweg : ich bin sehr froh auf dieses forum gestoßen zu sein. Ich lese bereits seit einer geraumen Weile mit und habe hier viel Kraft und Trost gefunden.

Nun zu meiner / unserer Geschichte.
Ich fürchte es wird recht lang, wie bei allen ist der Fall kompliziert. Ich muss es einfach mal artikulieren . Ich rechne nicht damit hier eine Lösung zu finden, bin aber für Ratschläge dankbar.

Mein Mann und ich sind seid 9 Jahren zusammen, seid 4 Jahren verheiratet. Vor 3 Jahren sind wir aufgrund meines Jobs umgezogen. Mitten in der Coronazeit und in einem neuen Job mit viel Verantwortung tappte ich schnell in die Falle des permanenten arbeiten.

Dies Gipfelte in einem Burnout, bzw Korrekter Weise in einer Depression. In dieser Zeit hat mein Mann so gut er konnte zu mir gehalten, auch wenn es gewiss für ihn nicht leicht war. Ich war bereits einige Zeit krankgeschrieben zuhause als er es nicht mehr ausgehalten hat und sich von mir trennen wollte. Das hat mich wachgerüttelt und dazu bewogen endlich eine Reha anzutreten. (Beim Psychiater und beim Psychotherapeuten war ich zu der Zeit bereits schon länger in Behandlung).
Während meiner Abswesenheit stellte mein Mann fest wie sehr er mich vermisst so das wir noch während der Reha beschlossen uns noch einen Versuch zu geben.
Nach und nach habe ich mich zurück ins Leben gearbeitet, meinen Job wieder angetreten und wage heute zu sagen das ich stabil und belastbar bin.

Leider stellte sich bei meinem Mann kurze Zeit danach ein Phase ein in der sehr bedrückt war.
Er hatte gerade den zweiten Anlauf gewagt ein Studium zu beginnen. Das erste hat er abgebrochen. Es hatte ihn alles überfordert.

Auch dieses mal wurde er schnell immer nervöser. Es geschehen eigenartige Situationen, wie das er sich mitten auf der strasse wieder gefunden hat ohne zu wissen wie er dort hin gekommen ist, er hat wichtige Termine vergessen, hat kaum geschlafen etc....

Symptome die mir sehr bekannt vorkamen.
Nach ca 5 Monaten beschloss mein Mann das Studium ab zu brechen und seinen Job zu kündigen. Da ich gemerkt habe wie sehr ihn das alles belastet hat, habe ich ihn bei dem Vorhaben unterstützt. Anschließend war das Loch in dem er sich befand riesig. Zweite Studiumversuch gescheitert, Job verloren, Anfang 30 die große kriese : wie soll es weiter gehen. Auch mit seiner Familie gibt es große Probleme.... nach langem hin und her beschloss mein Mann eine Therapie an zu fangen.

Die Diagnose stand schnell fest : wiederkehrende depressive Episoden.
Es folgten Monate voller Höhen und Tiefen. Gute wie schlechte Zeiten. Er hat in der zeit einen neuen Job angefangen in dem er schnell einen guten draht zu einigen kollegen aufgebaut hat
Bereits in meiner depressiven Zeit gab es zuhaude häufig Streit an dem ich zugegebenermaßen durchaus oft Schuld war. Ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht anders. Dies hatte ihn damals sehr belastet . Auch von ihm ging nun offt Streit aus. Wir haben uns aber immer wieder zusammen gerauft und ich habe nie daran gezweifelt das wir uns lieben und zusammen alt werden.

Jetzt im März waren wir dann zusammen im Urlaub auf gran canaria. Bei einem blöden Unfall auf einem Schiff habe ich mir das Bein gebrochen . Mein Mann musste dies mit ansehen, hat sich rührend um mich gekümmert und alles in Bewegung gesetzt damit ich gut versorgt werde.

Das Resultat des Bruchs war, daß mein Mann alleine zurückfligen musste und ich noch auf Gran canaria im Krankenhaus lag. Dort wurde ich operiert und bin 5 Tage nach ihm durch den adac zurück gebracht worden .

Leider stellte man in deutschland fest das die OP in Spanien schlampig durchgeführt wurde, so das ich einen Tag nachdem ich wieder zuhause angekommen bin, in ein deutsches Krankenhaus eingewiesen wurde. Dort wurde ich noch mal operiert und verbrachte dort weitere 3 Wochen. Ich merkte zu der zeit bereits das dieser ganze Prozess meinem Mann sehr Zusätze, war aber irgendwie auch zu sehr mit meinen Problemen rund um das gebrochene Bein beschäftigt.

Als ich dann endlich wieder Zuhause ankam war alles anders. Mein Mann ist seitdem extrem abweisend und kühl. Er sagte mir das er nicht mehr weiß ob er mich noch liebt. Das ist jetzt 7 Wochen her. Er selbst sagt er empfindet aktuell für niemanden etwas . Auch seine Familie geht ihm nur auf die Nerven und er fühlt sich mit ihr nicht verbunden. Interesse an Sex hat er keines mehr, obwohl sein interesse daran im Urlaun noch sehr hoch war. Er sagt das er laut Aussage seiner Therapeutin wieder tief in einer depressiven episode steckt . Was ich nach dem ganz Stress nachvollziehen kann.

Die Situation ist für uns beide sehr belastend. Er sagt er fühlt weiter nichts für mich, sagt kein ich liebe dich oder ähnliches mehr zu mir. Selbst ob ich ihm noch wichtig bin weiß er nicht. Auf der anderen Seite bekomme ich jeden Abend einen gute nacht Kuss und auch einen zur Begrüßung. Er nennt mich weiter "mein Schatz" sagt aber auch das ihm momentan alles zu anstrengend und zuviel ist. Auch sagt er das unsere Beziehung und seine Familie der Grund für seine Depressionen sind.

Ob wir uns trennen sollten: weiß er nicht.

Ich weiß das dies Symptome einer Depression sind (sein können) , was mich sehr traurig macht ist, dass er mit seinen Arbeitskollegen alles macht . Er trifft sich mit ihnen zum essen (sagt mir er sei bei der Therapie) , schreibt nach der arbeit nur kurz per WhatsApp das er noch mit einem Kollegen spazieren geht... auch sein Sport schafft er jede Woche ... aber sobald er Zeit mit mit verbringt kann er nicht lachen und hat zu nichts Lust.

Nun kam ich neulich nach hause und habe ihn dabei erwischt das er einen porno schaut und sich selbst befriedigt .

Das hat bei mir das Fass zum überlaufen gebracht. Natürlich ist es ok wenn er das tut, aber mir hat er keine Woche zuvor gesagt das er aktuell keinerlei Interesse an Sex hat. (Wir hatten auch keine mehr seit dem Urlaub vor 5 Monaten)
Darauf angesprochen sagte er, dass dies noch immer so sei. Er habe auch kein Interesse an anderen, er möchte dies momentan nur für sich. Auf die Frage ob er sich Sex mit mir denn überhaupt noch vorstellen könne sagte er : "aktuell nicht " und das er mich "im Moment" sexuell nicht anziehend findet.
Er weiß nicht ob er noch an uns glaubt, er weiß nicht ob er möchte das ich gehe oder das ich bleibe... er kann und möchte dazu nichts sagen ... und ich stehe hier und weiß nicht was die Depression ist und was vielleicht auch einfach nur verlorenes Interesse an mir ...

In den letzten 7 Wochen habe ich mir viel Mühe gegeben wieder etwas aufflammen zu lassen. Ich habe einen Aufenthalt in Warnemünde für uns organisiert, verschiedene Aktivitäten für uns geplant und organisiert... Dies empfand er auch alles als eine schöne Zeit, wie er sagt...

Mich belastet das alles sehr. Irgendwie glaube ich daran das er mich noch liebt, was er vor dem Unfall auch sehr innig gezeigt hat... und irgendwie fürchte ich auch das ich mich irre und er eigentlich bereits mit uns abgeschlossen hat ... Die Ungewissheit macht mich verrückt. Auf der anderen Seite möchte ich ihn nicht unter Druck setzen und ihm den Freiraum geben den er gerade braucht
... eine Paartherapie lehnt er ab, dies wäre ihm momentan wo alles eh schon so anstrengend ist zu viel... und ich frage mich: wie lange kann ich das noch aushalten ?
LarissaX
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Registriert: 21. Apr 2024, 15:47

Re: Ich muss es nur mal Ausprechen. Habe ich noch eine Ehe ?

Beitrag von LarissaX »

Mir geht es ähnlich. Das Verhalten der depressiven Partner scheint sich wirklich ziemlich ähnlich zu entwickeln.
Wir sind Mitte 30 und auch knapp 10 Jahre zusammen. Hatten eine Beziehung und Bindung die ihresgleichen gesucht hat. Ich bin ein von Grund auf positiver Mensch, also deine Vorgeschichte ist eine andere aber ansonsten scheinst du unseren Alltag zu beschreiben. Durch die Depression ist mein Partner ein anderer Mensch. Und mir fehlt die Fantasie dass das alles wieder weg geht. So ist das für mich keine erfüllende Beziehung mehr, wir sind eher eine WG. Ich merke dass meine Gefühle dadurch weniger werden und ich denke viel über Trennung und Neuanfang nach. Aber ihn einfach hängen lassen?
In der Arbeit und bei Freunden ist er scheinbar glücklicher, mit mir möchte er nicht wirklich was unternehmen.
Kann dir also auch nicht helfen, weil ich selbst nicht weiter weiß....nur anbieten deine Leidensgenossin zu sein.
LG
Zuletzt geändert von LarissaX am 4. Sep 2024, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
Nico7
Beiträge: 11
Registriert: 31. Jul 2024, 08:27

Re: Ich muss es nur mal Ausprechen. Habe ich noch eine Ehe ?

Beitrag von Nico7 »

Hi Larissa, es tut mir leid das zu lesen. Ich kann seht gut nachfühlen wie schwer es für dich ist.
Darf ich fragen wie lange es bei euch schon so geht?
Ich habe für mich beschlossen das ich ihn nicht hängen lassen möchte und das ich die Beziehung nicht beenden möchte. Auf der anderen Seite habe ich Angst das er die Beziehung eigentlich schon beenden möchte aber sich aktuell vielleicht nur noch nicht traut diesen Schritt zu gehen . Wieder eine andere Stimme in meinem Kopf erinnert mich daran wie innig er mich noch vor wenigen Monaten geliebt hat. Ich kann nicht glauben das dies auf einmal weg ist. Nun hatte er die letzte Zeit auch "sehr viel von mir" da ich immer zuhause war ... überlege auch ob etwas Abstand für eine gewisse zeit gut wäre ... es ist verflixt
GuntherBandel
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Registriert: 29. Dez 2020, 13:07

Re: Ich muss es nur mal Ausprechen. Habe ich noch eine Ehe ?

Beitrag von GuntherBandel »

Hallo zusammen,

ich bin Betroffener und in ähnlicher Situation.

Aus Sicht eines Betroffenen (die Depression hat sich bei mir während der Coronazeit eingeschlichen) kann ich von mir sagen,
dass es mir derzeit schwer fällt zu unterscheiden, was liegt an der Erkrankung und was liegt vielleicht an einem generellen Auseinanderleben unabhängig von der Erkrankung.
Es gab bei uns vor meiner Erkrankung auch schon immer mal Streitereien. Aber letztlich auch immer wieder eine Versöhnung und gute und schöne Phasen.
Seit die Krankheit hinzugekommen ist, wurden die Streitigkeiten häufiger und irgendwann gab es keine richtige Versöhnung mehr.
Seit Ende Mai haben wir die Trennung vereinbart, leben aber noch zusammen.
Einerseits wünsche ich mir nach wie vor eine Versöhnung, andererseits fehlt mir da momentan etwas die Vorstellung, dass dies auch funktionieren kann.
Ich bin ambulant in Psychotherapie und habe eigentlich das Gefühl, einen ganz guten Draht zu meiner Therapeutin zu haben.
Allerdings sehe ich derzeit aber auch noch nicht einen spürbaren Therapieerfolg. Vielleicht bin ich aber auch nur zu ungeduldig.
Die Depression ist auch nicht innerhalb von ein paar Tagen gekommen.

Zusammenfassend: Ich glaube es ist immer ein Prozess. Und egal wie es ausgeht: Man kann nur hoffen, dass es für beide eine wieder bessere Zukunft gibt, egal ob weiterhin zusammen, getrennt und Single oder irgendwann mit neuen Partnern.

Viele Grüße
G.
LarissaX
Beiträge: 5
Registriert: 21. Apr 2024, 15:47

Re: Ich muss es nur mal Ausprechen. Habe ich noch eine Ehe ?

Beitrag von LarissaX »

Nico7 hat geschrieben: 6. Aug 2024, 14:51 Hi Larissa, es tut mir leid das zu lesen. Ich kann seht gut nachfühlen wie schwer es für dich ist.
Darf ich fragen wie lange es bei euch schon so geht?
Ich habe für mich beschlossen das ich ihn nicht hängen lassen möchte und das ich die Beziehung nicht beenden möchte. Auf der anderen Seite habe ich Angst das er die Beziehung eigentlich schon beenden möchte aber sich aktuell vielleicht nur noch nicht traut diesen Schritt zu gehen . Wieder eine andere Stimme in meinem Kopf erinnert mich daran wie innig er mich noch vor wenigen Monaten geliebt hat. Ich kann nicht glauben das dies auf einmal weg ist. Nun hatte er die letzte Zeit auch "sehr viel von mir" da ich immer zuhause war ... überlege auch ob etwas Abstand für eine gewisse zeit gut wäre ... es ist verflixt
. Allerdings weil er will dass es ihm besser geht, das hat alles nichts mit "mirzuliebe" zu tun oder so. Ich habe das Gefühl er ist allgemein sehr egozentrisch, alles was ihn stresst ist wichtig, wie es ihm geht, dass es ihm zu viel ist usw. es geht selten bis nie um mich. Dennoch fällt es mir schwer alles mit der Krankheit zu erklären und zu entschuldigen. Ich stehe im Moment alleine da, die Partnerschaft gibt mir keinen Rückhalt oder ähnliches, es geht nur um ihn. Ich weiß nicht wie lange ich dafür noch die Kraft habe, bevor ich aufgebe.
Ob er sich trennt, keine Ahnung...im Moment ist er zu keiner Entscheidung fähig durch die Depression. Aber manchmal hab ich das Gefühl er hofft einfach drauf dass ich das für uns entscheide.
Zuletzt geändert von LarissaX am 4. Sep 2024, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
Nico7
Beiträge: 11
Registriert: 31. Jul 2024, 08:27

Re: Ich muss es nur mal Ausprechen. Habe ich noch eine Ehe ?

Beitrag von Nico7 »

Ich war ein paar Tage hier nicht aktiv da ich leider im Ärzte Marathon hing. Die Platte welche meinen gebrochenen Knochen im Bein zusammen halten soll ist gebrochen. Zum Glück bedeutet dies keine neue OP, wirft mich im vorschritt aber um längen zurück da ich das bei nicht mehr belasten darf . Bedeutet für mich 100% nur noch mit Krücken. Um meinen Mann nicht noch tiefer in das Loch fallen zu lassen als er es eh schon ist habe ich ihn keinerlei der Auswirkungen davon spüren lassen (sprich er hatte keine Mehrarbeit da ich ihn um nichts gebeten habe sondern mich lieber selber abgemüht habe, habe versucht mir eine Enttäuschung über diesen Rückschlag nicht anmerken zu lassen) gestern morgen hat die Katze gespuckt , ich bin also hin um es auf zu wischen. Blöderweise habe ich dabei das Gleichgewicht verloren und laut "autsch" geschriehen. Die Reaktion meines Mannes: er schreit mich an das ich doch gefälligst aufpassen soll und das er kein bock auf den stress hat wenn mein Bein wieder kaputt ist. Er weiß das ich mein Bein wieder nicht benutzen kann, es kam kein mitleid kein nichts. Darauf habe ich ihm sehr deutlich gesagt das ich sehr wohl weiß das ich aufpassen muss und das ich seit Tagen einen eiertanz aufführen damit ihn meine Situation nicht noch mehr belastet. Seine Reaktion darauf : dreht sich von mir weg und rückt an die äussrste kannte (im Bett). Mittags geht er zur Arbeit und sagt nur tschüss. Nachts um halb zwei klingelt er mich gut gelaunt aus dem Bett (er war noch bei einer bettiebsfeier) und lärmt dann noch eine Stunde im Badezimmer rum. Ich habe ihn daraufhin darauf angesprochen das ich es nicht ok finde das er momentan keinerlei Rücksicht darauf nimmt wenn ich früh raus muss. Regelmäßig trifft er sich mit Kollegen nach seiner spätschicht, kommt erst gegen Mitternacht nach Hause und macht dann ohne ende krach im Badezimmer (Duschen, föhnen etc. Das Bad ist direkt am schlafzimmer) und das obwohl er weiß das ich um halb sechs aufstehen muss. Seine Antwort darauf : es täte ihm leid aber so schlimm war das alles nicht. Er hat immer versucht Rücksicht zu nehmen und leise zu sein. Er versteht auch nicht warum es mir den ganzen tag schlecht ging und ich mir gedanken über das Verhalten und die situation am morgen gemacht habe. Ich solle mir doch einfach keine Gedanken machen... ich fühle mich dabei so mies behandelt
Nico7
Beiträge: 11
Registriert: 31. Jul 2024, 08:27

Re: Ich muss es nur mal Ausprechen. Habe ich noch eine Ehe ?

Beitrag von Nico7 »

LarissaX hat geschrieben: 6. Aug 2024, 21:19
Nico7 hat geschrieben: 6. Aug 2024, 14:51 Hi Larissa, es tut mir leid das zu lesen. Ich kann seht gut nachfühlen wie schwer es für dich ist.
Darf ich fragen wie lange es bei euch schon so geht?
Ich habe für mich beschlossen das ich ihn nicht hängen lassen möchte und das ich die Beziehung nicht beenden möchte. Auf der anderen Seite habe ich Angst das er die Beziehung eigentlich schon beenden möchte aber sich aktuell vielleicht nur noch nicht traut diesen Schritt zu gehen . Wieder eine andere Stimme in meinem Kopf erinnert mich daran wie innig er mich noch vor wenigen Monaten geliebt hat. Ich kann nicht glauben das dies auf einmal weg ist. Nun hatte er die letzte Zeit auch "sehr viel von mir" da ich immer zuhause war ... überlege auch ob etwas Abstand für eine gewisse zeit gut wäre ... es ist verflixt
Also die depressive Phase dauert jetzt schon einige Monate, wir haben aber erstmal Monate gebraucht bis ich auf den Trichter kam, dass es sich evtl um eine Depression handelt bei ihm. Er hat das selbst dann sehr schnell eingesehen, ist sofort zum Arzt und hat wirklich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, gleich einen Therapieplatz zu bekommen. Allerdings weil er will dass es ihm besser geht, das hat alles nichts mit "mirzuliebe" zu tun oder so. Ich habe das Gefühl er ist allgemein sehr egozentrisch, alles was ihn stresst ist wichtig, wie es ihm geht, dass es ihm zu viel ist usw. es geht selten bis nie um mich. Gerade vor Therapiebeginn erwähnte er auch häufig, dass er überlegt ob Trennung nicht für uns beide besser wäre, weil er sich bei vielem nicht sicher ist und er mir nicht die Zeit rauben möchte.
Bei uns stand der Kinderwunsch im Raum, ich hatte zwei Fehlgeburten bei denen ich mich sehr alleingelassen gefühlt habe, danach war er sich unsicher ob er überhaupt Kinder will und nun bin ich mir selbst unsicher was ich will, ob überhaupt Kinder, ob mit ihm Kinder (er ist leider nicht mehr der Partner, der er war und mit dem ich Kinder wollte ursprünglich).
Ich denke auch es ist eine Entwicklung, den Zustand vor Depression und alles auf 0 wird es nicht mehr geben, aber ob wir uns wieder annähern? Das schließe ich nicht aus, daher möchte ich auch keine Trennung. Ich will auch einfach nicht so schnell aufgeben, dafür war unsere Beziehung zu gut und dafür ist er auch ein zu guter Partner, trotz allem. Er kann ja auch nichts für seine Krankheit. Dennoch fällt es mir schwer alles mit der Krankheit zu erklären und zu entschuldigen. Ich stehe im Moment alleine da, die Partnerschaft gibt mir keinen Rückhalt oder ähnliches, es geht nur um ihn. Ich weiß nicht wie lange ich dafür noch die Kraft habe, bevor ich aufgebe.
Ob er sich trennt, keine Ahnung...im Moment ist er zu keiner Entscheidung fähig durch die Depression. Aber manchmal hab ich das Gefühl er hofft einfach drauf dass ich das für uns entscheide.
Es scheint wirklich sehr ähnlich zu sein .
Auch bei meinem Mann ist es so das ihm alles wichtig ist was ihn stresst und er dies auch alles komplett abwählt da er "negative Dinge" aus seinem Leben ausblenden möchte. Das ich nun mit allem "negativem" allein da stehe zählt nicht. Auch wenn ich mal etwas ansprechen möchte ist es ihm gleich alles zuviel ... er ist sehr distanziert momentan. Liest auch meine WhatsApp Nachrichten kaum noch obwohl er ständig online ist...
Ich fühle mich auf ein Abstellgleis geschoben ... kann aber auch nicht ausschließen das er diese zeit für sich aktuell braucht und wir vielleicht doch noch wieder zusammen finden ... daher will ich nicht aufgeben. Merke aber genau wie du das meine Gefühle schwinden...
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