Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Antworten
Savannah
Beiträge: 36
Registriert: 30. Sep 2004, 20:44

Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Savannah »

Hallo!
Mein Freund ist zur Zeit stationär in der Adula-Klinik in Oberstdorf. Ich selber war auch schon einmal stationär in einer Klinik und hatte dort die Erfahrung gemacht, daß neben den vielen gruppenbezogenen Therapieansätzen auch Einzelgespräche mit einem Bezugstherapeuten regelmäßig stattgefunden haben. Das war für mich auch sehr hilfreich, weil ich ja immer alles ganz genau wissen will... - und ich hatte glücklicherweise auch einen Bezugstherapeuten, der richtig gut zu mir "passte".

Mein Freund nun hat in dieser Klinik das erste Mal überhaupt für sich klar bekommen, daß er als Kind von seiner Mutter sexuell und emotional mißbraucht wurde (er hatte das immer als "normal" angesehen, was damals passiert war, hat es verharmlost). Nun ist er natürlich sehr aufgewühlt, gleichzeitig ist er nicht der Typ, der sich gern in den Vordergrund drängt - in dieser Klinik haben sie jedoch keine Einzelgespräche, sondern alle Patienten sollen in ihrer Kerngruppe (8 Personen) ihre Anliegen, ihre Sorgen etc. ansprechen. Für ihn war es hier bislang sehr schwer, "sich Raum zu verschaffen", hat wohl auch eher die anderen zu Wort kommen lassen.
Und nun hat er heute von einigen MitpatientInnen das Feedback erhalten, daß er zu wenig von sich preis gäbe, daß er Angebote, an gemeinsamen Aktionen teilzunehmen, nicht annähme. Irgendwie muss er dann auch noch auf die Frage, ob er das Gefühl habe, daß ihm die 7 Wochen Aufenthalt dort etwas gebracht haben, daß er das noch nicht so sehen könne - und meinte dabei, was sein Leben in beruflicher Sicht danach ausmacht (er wurde gekündigt und ist deswegen auch sehr verzweifelt). Er hat dort dann nicht weiter erwähnt, daß er NATÜRLICH auch für sich etwas weitergekommen ist, daß er etwas mitgenommen habe...
Tja, und die Bezugstherapeutin dieser Kerngruppe hat ihm nun das Feedback gegeben, daß sie es bereut, daß sie für ihn nochmals 3 Wochen Verlängerung beantragt habe, daß er Montag nun vor das Ärztekommitee treten soll und daß dort dann entschieden wird, ob er doch schon nächsten Mi. entlassen wird...

Kann das denn sein, daß man so Patienten "behandelt"??? - Mein Freund ist kein Verweigerer, der hat nur Angst und ist riesig mißtrauisch der Welt gegenüber, sehr verschlossen etc. - Wenn man das 40 Jahre lang so gelebt hat, und 30 Jahre lang nicht klar hatte, daß das sexueller Mißbrauch war, was da seine Mutter mit ihm gemacht hat, dann ist es doch nicht so leicht, sich mal eben so zu öffnen und für sich zu kämpfen, oder?
...ich kann's gar nicht fassen!!


Kennt Ihr dies, daß Therapien ohne eine richtige Möglichkeit, nachzufragen, Einzelgespräche zu führen, durchgeführt werden???

Danke für Euer Feedback.

Liebe Grüße,
Savannah
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von winnie »

Oooooh ja, das kenne ich nur zu gut...
Savannah
Beiträge: 36
Registriert: 30. Sep 2004, 20:44

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Savannah »

Hi Winnie!
...und, wie fandest Du das?
Warst Du auch in der Adula-Klinik?

Sav'
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von winnie »

Hallo Savannah,

nein, ich war in Bad Grönenbach. Aber dort lief es ähnlich.

Und wie ich es fand?
Entwürdigend, entmündigend, retraumatisierend, destruktiv, unmenschlich, kurzsichtig, verständnislos, undifferenziert, zum KOTZEN.

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1074798855

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1068667313

Sorry, wenn ich einfach nur die Links zu den alten Threads hier reinstelle - ich kann das nicht nochmal alles erzählen.

Gruß!
Winnie
Savannah
Beiträge: 36
Registriert: 30. Sep 2004, 20:44

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Savannah »

Hallo, liebe Winnie!
Danke für die Links! Hm, es schockt mich doch schon ziemlich, wenn ich das alles so lese... - ich hatte wohl echt Glück mit der Klinik in Rinteln...
Bin ja mal gespannt, wie das mit meinem Freund in seiner Klinik weitergeht. Ob es überhaupt weitergeht und was die ihm da so erklären, warum er (so hat er mir das gerade nochmals erklärt), nicht therapiefähig sein soll...

Falls noch jemand anderes hier im Forum Erfahrungen in Kliniken gemacht hat, in dem keinerlei Einzelgespräche angeboten wurden, dann meldet Euch doch bitte - ich kann's immer noch nicht fassen!

Liebe Grüße,
Sav'
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Bellasus »

Gehört nicht zum Thema, aber:

liebe Grüße an eine Ex-Burgbewohnerin! Hi Savannah, warst du im Berghaus oder in der Burg? Anscheinend hat es dir auch gut gefallen und hoffentlich auch gut geholfen - mir auch, die Burg war sozusagem meine letzte Rettung. Und zwar waren das entscheidende die Einzelgespräche! Aber erst als ich wegen Urlaub einen anderen Bezugs-Therapeuten bekam, kam ich richtig an mich heran, es ist also auch ziemlich personenabhängig.

Was für deinen Freund am besten ist, weiß ich leider auch nicht. Vielleicht kann er versuchen, die verbleibende Zeit möglichst gut zu nutzen und diesen Disput als Grundlage für die weitere Therapie sehen.

Viele Grüße
Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
Savannah
Beiträge: 36
Registriert: 30. Sep 2004, 20:44

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Savannah »

Hallo, liebe Maria!
Lieben Dank für Dein ausführliches Statement.
Prinzipiell dachte (und denke) ich schon, daß da einige Ansätze recht gut sind, die die dort in der Adula-Klinik haben.
Mein Freund ist echt "'ne harte Nuß", die zu knacken (für ihn) nicht so einfach ist..., klar, bei den (Schutz-)Mauern!
Umso mehr, finde ich, braucht so ein Mensch, der sich einfach nicht leicht tut, sich zu öffnen, achtvolle Unterstützung (die ich z.B. erfahren habe von meinem Therapeuten in meiner Klinik) insofern, daß einfach auch der kleinste Schritt als Schritt anerkannt wird. ... und ist es nicht ein riesiger Schritt, erkannt zu haben, daß das sexueller Mißbrauch war, was er in seiner Kindheit/Jugend durch seine Mutter erfahren hat...?! ...langsam zu erkennen, daß dies das ganzes Leben geprägt hat...?!

Ich versteh's einfach nicht, wie man so mit Menschen umgehen kann!
Da er ja hier in unserer Stadt mit seinem ambulanten Therapeuten schon nicht klar kam (der warf ihm sogar vor, er würde es nur darauf anlegen, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu erhalten...!! ...ist doch die Höhe, oder?! ...das Dumme ist, daß mein Freund natürlich dann genau in diesem Verhaltensmuster drin steckt, was er aus seiner Kindheit ja mitbekommen hat: Angst sich zu wehren, denn dann wird ja alles noch schlimmer!... - mir hätte dies dieser Therapeut nicht sagen dürfen!...), ist er nun total in Panik, weil er ja jetzt umso mehr an sich zweifelt...

...hm, ich muß aufpassen, daß mir das nicht zuuu nahe geht...

...danke für Deine Info jedenfalls...

...falls noch jemand dahingehend Erfahrungen gemacht hat, oder einfach auch etwas darlegen will, warum Einzelgespräche für Euch auch hilfreich waren, dann schreibt doch... - würd' mich freuen!

Liebe Grüße ins Forum,
Savannah
Savannah
Beiträge: 36
Registriert: 30. Sep 2004, 20:44

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Savannah »

Hallo, liebe Annette!
Ich war in der Burg und es war wirklich auch richtig gut dort!
Das Schöne war dort, finde ich, daß diese Therapeuten sich auch untereinander über die Entwicklungen von einem selbst ausgetauscht hatten und die allermeisten wirklich einfühlsam mit einem umgingen...

Wann warst Du denn dort? Ich war letztes Jahr im März/April dort... - haben wir uns vielleicht getroffen?

Lieber Gruß,
Sav'
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Bellasus »

Hallo Savannah,

ich war dieses Jahr dort, auch im Frühjahr, 11 Wochen lang. Es war schon manchmal befremdlich, dass jeder Therapeut alles wußte, aber ich habe mich dadurch sehr sicher gefühlt, ich hatte das Gefühl niemandem erst groß was erklären zu müssen, es war wie mit Auffangnetz und Sicherheitsgurt. Es wurde auch jeder Patient von Anfang an mit Namen angesprochen, sogar von den Küchenfrauen (ich habe drei Candle-Lights erleben dürfen )

Gerade war kurz in der Überlegung, ob ich ganz bald nochmal hingehe, aber jetzt habe ich einen Platz in einer Tagesklinik, ich glaube dass hilft mir jetzt besser, weil ich an meinem Alltag näher dranbleibe und nicht wieder aus der Käseglocke ins kalte Wasser falle, das war der blanke Horror.

Warst du zum Ehemaligentreffen? War schön, fast wie nach Hause kommen...

Und was Maria über diese Klinik berichtet, ist ja kaum zu glauben. Gut, dein Freund ist schon weitergekommen mit dieser bitteren Erkenntnis, aber wenn sie ihn damit jetzt hängenlassen ist es ja schlimmer als vorher. Ich drücke euch beiden die Daumen, dass das Ganze gut ausgeht.

Liebe Grüße
Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
Twinkle
Beiträge: 179
Registriert: 28. Mär 2003, 15:55

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Twinkle »

Hallo ihr Burgmeisen!
Das wäre ja mal wieder das beste Beispiel, dass eine Klinik für einen gut und für den anderen katastrophal sein kann.
Ich war 4 mal in der Burghof-Klinik und es hat mich fast mein Leben gekostet.
1. wurde immer wieder darauf abgezielt, dass ich sobald wie möglich wieder komme.
2. wurde ich während meinem dritten Aufenthalt mit Benzos vollgestopft und bin dadurch in eine Abhängigkeit geraten.
3. wurden durch Einzelhypnosen bei mir Dinge hochgeholt, die dann einfach ignoriert wurden.
4. hat mich eine Vertretung einfach vorzeitig rausgeschmissen als meine Thera in Urlaub war.
Für mich der blanke Horror und ich würde eher freiwillig in die Kiste kriechen als dort wieder hinzugehen.
Gruß
Twinkle
Savannah
Beiträge: 36
Registriert: 30. Sep 2004, 20:44

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Savannah »

Hallo Twinkle,
...ja, es ist erstaunlich, wie sehr die verschiedenen Ansätze unterschiedlich bei den einzelnen Menschen ankommen...
Es tut mir leid, daß Du dort nicht richtig angekommen bist und Dich auch überhaupt nicht richtig versorgt gefühlt hast... - ich hoffe, Dir geht es jetzt besser und Du hast irgendwo einen anderen therapeutischen Ansatz gefunden...?!

Danke auf jeden Fall für Dein Feedback, das verdeutlicht in der Tat, daß es echt immer auch irgendwie ein "Ausprobieren" ist... - wenngleich das natürlich für einen Menschen, der tief in einer Depression steckt, kaum aushaltbar ist, daß auch die Art und Form der Therapie zunächst eine Unsicherheit, eine Suche ist... - man wünscht sich doch nichts mehr als Klarheit, oder...?!

Alles Gute Dir, Twinkie!

Liebe Grüße an alle anderen Leute,
Sav'
Savannah
Beiträge: 36
Registriert: 30. Sep 2004, 20:44

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Savannah »

Hallo, liebe Annette,
...nein, dieses Jahr war ich nicht auf dem Ehemaligentreffen..., da war ich letztes Jahr.
Leider habe ich auch die Kontakte zu den Menschen, die ich dort kennengelernt habe, verloren.
Liegt natürlich auch an mir, gebe ich zu...

Lieber Gruß,
Sav'
zeus
Beiträge: 0
Registriert: 7. Okt 2004, 08:35

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von zeus »

Hallo leute,

meine Freundin ist zur Zeit auch in der Adula und das was ihr da schreibt macht mir Angst. Ihr gefällt es dort auch wenn ich merke das es ihr immer schlechter geht ? Hat eigentlich schon mal jemand positive erfahrungen mit der Adula gemacht ? Ich hol sie sonst da raus ohne scheiß !
OK
du bist für dein Glück verantwortlich
und
ich bin für mein Glück verantwortlich
aber
wir sind für unser Glück verantwortlich
Savannah
Beiträge: 36
Registriert: 30. Sep 2004, 20:44

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Savannah »

Hallo Stephan!
Welche Dinge sind es denn, die Deiner Freundin dort nicht gefallen und bei denen Du den Eindruck hast, daß sie ihr nicht guttun?!

Hier eine kleine Episode, die mir mein Freund nun wieder erzählt hat.
Mein Freund ist als Kind sexuell von seiner Mutter mißbraucht worden. Dieser seine Kindheit und sein ganzes Leben prägende Aspekt ist ihm erst im Laufe des Aufenthaltes dort klar geworden. Er hat es immer verharmlost, was da zwischen seiner Mutter und ihm passiert ist.
...na, ja, "klar geworden" ist etwas zuviel: zunächst hatte er es einfach erst einmal GESAGT, was damals passiert ist.
Aber anstatt seine Bezugstherapeutin ihm vielleicht auch mal signalisiert, daß das ein super Schritt ist, den er gemacht hat, anstatt, daß sie mit ihm mal darüber reden würde, eben was für Auswirkungen sexueller Mißbrauch für das ganze Leben haben kann, anstatt sie ihm vielleicht etwas Literatur zur Hand gibt, in dem er eigenständig nachlesen kann, daß seine ganzen Probleme (nun) ERKLÄRBAR sind, weil sie symptomatisch für sexuellen Mißbrauch sind... - anstatt dessen kriegt er noch eine Rüge, weil er sich diese Informationen aus dem Internet holt (meist Texte oder Hinweise auf Web-Seiten, die ich ihm zugemailt habe). Er hätte eine ganz bestimmte Fastenvereinbarung gebrochen: er hätte das Internet ja nur für die Jobsuche nutzen dürfen, mehr wäre nicht vereinbart gewesen!

...ja, ist denen dort denn nicht klar, daß es gerade auch gut tut, wenn man endlich einen Ansatz für seine Probleme gefunden hat, darüber mehr wissen zu wollen - und dieses Mehr-Wissen-Wollen ja auch einer weiteren Therapie behilflich sein kann!?!

Mensch, ich hab' so 'nen Brass, wenn ich das so höre!!
...welches therapeutische Konzept steckt denn dann da dahinter?! ...ALLES auf dem körperlichen und emotionalen Weg zu verstehen und nichts mithilfe des Kopfes...?!
...sorry, ich find ja der Ansatz über den Körper und die Emotionen echt ganz gut, aber, wenn man sein Leben lang mißtrauisch durch die Welt gegangen ist, superdicke Mauern aufgebaut hat - dann ist es doch hilfreicher, wenn man AUCH Unterstützung durch entsprechende Literatur oder (Einzel-)Gespräche erhält, oder?!

...sorry, daß ich mich hier gerade so "auskotze"... - ...hm, mußte wohl mal sein...

Grüße an alle im Forum,
Savannah
zeus
Beiträge: 0
Registriert: 7. Okt 2004, 08:35

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von zeus »

Hallo,

nein ihr gefällt es da nur finde ich das Sie sehr abbaut. Sie ist aber auch erst drei wochen da. Über das Konzpet kann ich nicht viel sagen ! Ihre fortschritte weiß ich auch nicht nur ist es so das Sie mittlerweile viel tiefer in ihrer Deprison steckt wie vorher weil die natürlich alte sachen wieder hochholen. Ich finde das nicht schlecht nur bin ich auch deiner Meingung das eine Mischung zwischen gruppen und einzel nicht geht ! Das Problem liegt hier aber auf der sozialen ebene. Manche menschen sind eher introvertiert und andere offener ! Ich finde auch das sowas vorher abgecheckt werden muss ! Einen menschen dazu zu zwingen über seine Probleme in einer Gruppe zu sprechen der sowiso nicht gerne über sich redet halte ich auch für falsch. Trotzallem sagt dein Freund doch das es ihm was bringt oder ?

Diese Therapeuthen werde ich mir vorknöpfen wenn ich in der Paartherapie vielleicht für vier Tage oben bin. Wenn das zu mir einer gesagt hätte hätte er danach selber nen Thearpeuthen gebraucht. Ich habe aber auch mitbekommen das diese Therapeuthen sehr ungeduldig im sinne von -wann macht der Patient vorschritte- sind. Vielleicht deshalb die harte Reaktion gegenüber deinem Freund.

Trotzallem muss ich diesen Menschen mein Vertrauen schenken weil sonst würde ich ausflippen verstehst du ?
OK
du bist für dein Glück verantwortlich
und
ich bin für mein Glück verantwortlich
aber
wir sind für unser Glück verantwortlich
Twinkle
Beiträge: 179
Registriert: 28. Mär 2003, 15:55

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Twinkle »

Hallo Savannah!

Ich kann deinen Ärger nicht ganz verstehen. Das Konzept der Adula-Klinik ist jedem Patienten vor Beginn der Behandlung bekannt und zwar sehr gründlich sogar.

Mit dem was du schreibst, zweifelst du genau das Konzept der Klinik an. Wenn es deinem Freund nicht vorher gefallen hat, warum ist er dann in diese Klinik gegangen? Klar ist von vorne herein, das die Adula-Klinik ein ganz spezielles Konzept hat, unter anderem nur Gruppentherapien, dass ganz anders ist als in den meisten anderen psychosomatischen Kliniken. Soetwas weiß man aber vorher und meckert nicht wenns dann so ist. Dein Freund hat die Entscheidung getroffen dahin zu gehen, also muss er sich auch an die Regeln dort halten.

Ich persönlich habe mich immer gegen eine Behandlung nach dem 12-Schritte-Programm entschieden, denn ich kann mir zumindest bis jetzt nicht vorstellen, dass ich damit klarkommen würde.
Das heißt aber nicht, dass es nicht für andere eine wirklich gute Erfahrung ist und viel bringt.

Gruß
Twinkle
Savannah
Beiträge: 36
Registriert: 30. Sep 2004, 20:44

Re: Adula-Klinik Oberstdorf - keine Einzelgespräche!

Beitrag von Savannah »

Hallo Twinkle,
im Grunde hast Du natürlich Recht. Natürlich muss man sich vorher überlegen, ob man mit dem Konzept klarkommt.
Das Dumme ist nur, daß man - wenn man noch nicht so therapieerfahren ist - ja zum Einen meist nicht so genau weiß, was sich hinter den Begrifflichkeiten verbirgt und auch nicht, wie extrem diese sich - hier z.B. am 12-Schritte-Programm - halten. Zum Anderen weiß ich nun nicht, inwieweit das tatsächlich auch ganz offensichtlich in den Beschreibungen aufgeführt war, dass KEINE Einzelgespräche stattfinden...?! - Falls das also konkret benannt wurde, dann o.k., dann passt es auch mal wieder ganz typisch zur Symptomatik und dem derzeitigen Verhalten meines Freundes...

Danke für Dein Feedback.

Grüße,
Savannah
Antworten