Fragen zur Psychotherapie

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Johanna123
Beiträge: 7
Registriert: 12. Jan 2023, 11:49

Fragen zur Psychotherapie

Beitrag von Johanna123 »

Hallo

Ich hätte gerne ein paar Einschätzungen bezgl. Psychotherapie. Ich bin im Moment in einer Tagesklinik. Zwar bin ich schon viel weiter als beim letzten Mal, sprich mir sind die wichtigsten Themen bewusst. Die ganze Zeit aber habe ich immer wieder Angst, nicht genug zu tun, meine Zeit zu verschwenden und gehe sehr "kopfgesteuert" in jedes Therapiegespräch.

Was mich wundert, ist, dass ich nach 6 Wochen noch immer nichts während des Gesprächs fühle - wie meist auch im Gespräch generell mit anderen Patienten oder Menschen in meinem Leben. Zu Hause dann jedoch, kommen mir Tränen, wenn ich über meine Kindheit, meinen Lebensweg - insbesondere fehlende Beziehungen - nachdenke.

Meine Frage: Ist es normal, in der Einzeltherapie nichts zu fühlen (an der Ärztin/Therapeutin liegt es definitiv nicht) und muss/sollte das anders sein? Wenn ja, wie kann ich wieder an Gefühle herankommen? Mich belastet es, dass ich nur zu Hause weinen kann und genau dann niemanden zum Reden habe.

Danke für eure Einschätzungen.

VG
Johanna
Mayana
Beiträge: 445
Registriert: 11. Jun 2023, 01:16

Re: Fragen zur Psychotherapie

Beitrag von Mayana »

Hallo Johanna,
Auch ich fühle seit mehr als einem Jahr nichts. Dabei ist es egal, ob in der Therapiesitzung oder zuhause. Die Therapie mache ich jetzt seit ein paar Monaten.
Ich glaube schon, dass es durchaus lange dauern kann, bis man wieder an seine Gefühle herankommt.
Schlumpffine
Beiträge: 468
Registriert: 3. Mai 2020, 18:29

Re: Fragen zur Psychotherapie

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo Johanna123,
was verwundert Dich ?. Vermutlich hast du Jahre(Lebens-)lang deine Gefühle unter- und weggedrückt
Du hast Strategien entwickelt sich nicht zu spüren und Emotionen zuzulassen.
Diese aufgebauten Dysfunktionalen Strategien verhindern den Zugang zu deinen Gefühlen.
Da in der Klinik/TK viele Themen nur angeschnitten werden, ist ein volständiger Zugang zu deinen Gefühlen nicht zu erwarten.Je nach Diagnose bekomst du max. 6-12 Stunden Einzeltherapie-viel zu wenig.
Schau mal hier:https://www.google.com/url?sa=t&source= ... 6I1wmnEfmp
Das Buch erläutert sehr gut, wie Gefühle entstehen,unterdrückt aber auch den Umgang mit Ihnen.
Gruß
Schlu
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Philosophin
Beiträge: 386
Registriert: 26. Jan 2015, 12:42

Re: Fragen zur Psychotherapie

Beitrag von Philosophin »

Hallo Johanna,

es kann sein, dass eine Gesprächstherapie nicht das passende für dich ist. Hast du es mal mit einer Form der Körperpsychotherapie probiert? Ich habe viele Jahre Verhaltenstherapie und Psychoanalyse gemacht. Nichts davon hat mir geholfen und ich war zunehmend verzweifelt. Erst eine Körperpsychotherapie hat den Durchbruch gebracht. Ich muss sie leider selbst zahlen, aber sie ist jeden Cent wert.

Liebe Grüße
Philosophin
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