Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

DieNeue
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von DieNeue »

Hallo Henni,
Henni hat geschrieben: 9. Jul 2024, 13:11 Weil egal was ist immer soll ich nochmal überlegen, es anders sehen, anders bewerten, Rücksicht nehmen, Verständnis zeigen. Die würde nie sagen das ist aber auch unverschämt von ihrer Schwester und da wäre ich auch sauer und sie haben das richtig gemacht das sie auf den Putz gehauen haben. Sowas würde mir helfen. Aber nicht diese nervige Fragerei ob ich die Situation richtig sehe oder ob es noch andere Betrachtungsweisen gibt und warum ich das so denke wie ich es denke.
Ich glaube, das Problem ist manchmal gar nicht so, dass man sich auch andere Perspektiven überlegen soll, sondern dass nicht zuerst einmal anerkannt wird, dass die Situation für einen schlimm ist und die eigene Reaktion auch seine Berechtigung und seinen Grund hat. Der Schritt der Akzeptanz des Klienten wird einfach übersprungen und gleich der Fokus auf andere Sichtweisen /Perspektiven von anderen gelenkt. So fühlt man sich leicht übergangen, nicht gesehen und nicht gewürdigt. Wenn der Schritt der Würdigung meiner eigenen Reaktion ständig ausgelassen wird und man immer sofort meine Sichtweise "angreift", würde mich das auf Dauer auch nerven.
Ich finde, wenn anerkannt wird, dass die eigene Sichtweise auch seine Berechtigung hat (z.B. wütend sein, wenn man blöd angeredet wird), ist man auch eher bereit zu schauen, was es noch für andere Sichtweisen gibt.

Liebe Grüße,
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Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Schnuckerzecke hat geschrieben: 9. Jul 2024, 12:27 Hallo Henni,
wenn ich dich lese, dann spüre ich, wie sehr du mit deinem Schmerz gesehen und verstanden werden möchtest und wie sehr es dir nicht gelingt, egal, wie sehr du dich bemühst und dich erklärst.
Ich lese, dass dein familiäres Umfeld Dinge sagt oder tut, die bei dir ein Gefühl von "unter Druck" erzeugen. Und du wehrst dich, wehrst dich immer wieder aber es scheint nicht zu helfen.
Wenn dann eine Therapeutin, von der Hilfe erhofft wird, keine Hilfe ist, würden sich bei mir Ohnmacht, Wut und Wachsamkeit zeigen.
Sollte bereits eine Vertrauenbasis bestehen, wäre das DIE Gelegenheit, herauszufinden, was der Ursprung meiner Empfindungen ist.
Denn ich habe für mich herausgefunden, dass die Inhalte der Situationen variabel sind.
Person A, B, C, oder D können jeweils etwas Anderes sagen oder tun - das Ergebnis bei mir ist zB. immer Kränkung, Wut usw.
DANN ist egal was die Personen gesagt haben. WICHTIG ist, wieso ich so darauf reagiert habe und später ging es dann um "gesunde" Strategien, wie ich für mich einstehen kann, Grenzen setzen kann. Irgendwann hat mich nicht mehr gekränkt, was andere gesagt haben, ich konnte deren Meinung einfach stehen lassen, weil ihre Meinung nicht mit mir zu tun hatten.
Das kann ich nach vielen Jahren Therapie sagen. Du bist am Anfang und - so unglaublich es klingen mag - deine Therapeutin zeigt dir gerade auf, was deine Themen sind. Das kann auch eine riesen Chance sein - vielleicht bekommt ihr nochmal die Kurve, denn es ist mittlerweile verdammt schwierig, Therapeuten zu finden. Wenn es allerdings gar nicht mehr für dich passen sollte, dann breche die Therapie ab und investiere die Energie für die Suche nach einer geeigneteren Thera.

Als ich meine erste Therapie abbrach, hat die Krankenkasse nichts gesagt. Aber wenn es dir sicherer ist, kannst du bei deiner nachfragen.


****** Mal was aus meiner Therapiezeit

Ich hatte schon einige Therapeuten und am "Besten" waren immer diese speziellen Fragen.
Ich: "Wieso, weshalb, warum...."?
Thera: "Das ist eine gute Frage, Frau Schnuckerzecke. Was meinen Sie denn?"
Ich: "Wenn ich das wüsste, würde ich nicht fragen!"

Therapie war bei mir nicht:
A sagt was Blödes, das mich zB. kränkt, verletzt, traurig, verzweifelt macht. Ich lerne verbal zurückzuschlagen.
Selbst wenn das Erfolg hätte und A sprachlos ist, kleinbeigibt, sich auch gekränkt fühlt usw.
Mein Gefühl der Kränkung, Traurigkeit, Wut usw. wäre doch noch immer da - selbst, wenn dazu jetzt auch ein anderes Gefühl käme wie zB. Überlegenheit, ein "So-mit-mir-nicht".

Therapie war bei mir so:
Herauszufinden, wieso sich Kränkung, Traurigkeit, Wut, Verzweiflung usw. überhaupt zeigen. Es gibt Gründe und die liegen meist weit zurück.
So blöd das klingen mag. Es ist häufig der Weg, den Therapeuten gehen. Natürlich wurden auch Fragen konkret beantwortet aber bei Fragen, die "meine Themen" betrafen, stellten sich die Theras immer besonders unwissend an. Ich musste da selbst drauf kommen und meistens geht es nicht um den Inhalt einer Situation, wer im Recht/Unrecht war sondern darum, was das Erlebte mit mir machte.
Es ging darum, dass ich mich verstehe, die Ursprünge meiner seelischen Wunden, die Mechanismen und Reaktionsmuster erkenne. Diese auch zu betrauern, dass ich das erleben musste - als schützungswürdiges Kleinstkind.
Therapie war für mich fast immer anstrengend, aufwühlend und manchmal war ein heilloses Chaos im Kopf, das sich erstmal setzen musste.
Wie oft ich nach der Therapie mit Sonnenbrille mit den Öffis nach Hause gefahren bin...unzählige Male.

Natürlich gab es auch Situationen, wo es nicht darum ging, welchen Ursprung das Erlebte hat. ZB. wurde ich auf dem Weg zur Thera fast Opfer eines Diebstahls; jemand versuchte auf einer Treppe meinen Rucksack zu öffnen...ich bemerkte es, drehte mich um und schrie den Dieb zusammen. Ich war komplett außer mir.
Ein anderes Mal ging auch darum, wie ich gut zur Thera komme. Mit den Öffis gibt's schon mal Verspätungen oder Ausfälle und für mich war immer ganz schlimm, wenn ich Gefahr lief, irgendwohin zu spät zu kommen. Wir stimmten eine Strategie ab und damit klappte das auch.
Dann war zB. der Fußweg von der Bahnstation zur Praxis für mich schlimm. Aber darauf kam ich erst allmählich, dass der Straßenlärm, Menschen usw. mich irgendwie "aus der Haut" fahren lassen - ich lief wie auf Wolken und war nicht bei mir. Zukünftig umging ich diese Überflutung, indem ich einen kleinen Umweg über ruhigere Parallelstraßen lief.

********************
Hallo Schnuckerzecke,
Ich rede nur gegen Wände. Die Therapeutin ist wie ein Stein. Meinem Mann kann man alles hundertmal sagen und er kapiert es nicht. Mit der Therapeutin kommt keine Kurve mehr. Ich bin nur froh wenn ich die los werde. Ich sehe keinen Sinn in ihren Fragen nur das sie mich provoziert und es mir schlechter geht. Vielleicht liegt es nur an ihr aber ich glaube jede Therapie ist so. Ich will das auch gar nicht mehr ausprobieren. Freut mich für dich das dir das geholfen hat aber mich macht das verrückt. Danke für deine Erfahrung. Das hat mir geholfen zu verstehen das Therapie nichts für mich ist.
Gruß Henni
Schnuckerzecke
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Beitrag von Schnuckerzecke »

...
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Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

DieNeue hat geschrieben: 9. Jul 2024, 13:30 Hallo Henni,
Henni hat geschrieben: 9. Jul 2024, 13:11 Weil egal was ist immer soll ich nochmal überlegen, es anders sehen, anders bewerten, Rücksicht nehmen, Verständnis zeigen. Die würde nie sagen das ist aber auch unverschämt von ihrer Schwester und da wäre ich auch sauer und sie haben das richtig gemacht das sie auf den Putz gehauen haben. Sowas würde mir helfen. Aber nicht diese nervige Fragerei ob ich die Situation richtig sehe oder ob es noch andere Betrachtungsweisen gibt und warum ich das so denke wie ich es denke.
Ich glaube, das Problem ist manchmal gar nicht so, dass man sich auch andere Perspektiven überlegen soll, sondern dass nicht zuerst einmal anerkannt wird, dass die Situation für einen schlimm ist und die eigene Reaktion auch seine Berechtigung und seinen Grund hat. Der Schritt der Akzeptanz des Klienten wird einfach übersprungen und gleich der Fokus auf andere Sichtweisen /Perspektiven von anderen gelenkt. So fühlt man sich leicht übergangen, nicht gesehen und nicht gewürdigt. Wenn der Schritt der Würdigung meiner eigenen Reaktion ständig ausgelassen wird und man immer sofort meine Sichtweise "angreift", würde mich das auf Dauer auch nerven.
Ich finde, wenn anerkannt wird, dass die eigene Sichtweise auch seine Berechtigung hat (z.B. wütend sein, wenn man blöd angeredet wird), ist man auch eher bereit zu schauen, was es noch für andere Sichtweisen gibt.

Liebe Grüße,
DieNeue
Hallo Dieneue,
Ich werde von der Therapeutin gar nicht gesehen oder gewürdigt. Sie sagt nie das sie mich versteht. Natürlich habe ich da keine Lust mehr ihr was von mir zu erzählen. Ich glaube Senif hat geschrieben nur Verständnis hilft nicht weiter aber wenn mich jemand gar nicht versteht will ich dem auch nichts mehr erzählen das finde ich logisch. Du hast doch auch Streit mit deiner Therapeutin weil sie dich ungerecht behandelt hat. Warum sollst du denn deine Sichtweise ändern sie kann aber ihre behalten und dich schlecht behandeln. Das finde ich nicht richtig. Wenn jemand was falsch gemacht hat dann muss man doch dazu stehen. Gehst du noch zu deiner Therapeutin? Ich habe entschieden das ich keine Therapie mehr mache.
Gruß Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Schnuckerzecke hat geschrieben: 9. Jul 2024, 13:49 Hallo Henni,
wenn diese Therapie dir nichts bringt, dann ist es so. Dann quäl dich nicht weiter und spreche deinen Abbruch in der nächsten Sitzung an.

Was für eine Therapieform hat die Thera angeboten?
Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundiert oder Analyse?

Das kann mitunter auch ein Grund sein, wieso du den Eindruck hast, Therapie ist grundsätzlich nicht für dich geeignet.
Ich finde, vor allem am Anfang ist es wichtig, dass die Therapie auch für deine Beschwerdebilder geeignet ist.

Wenn du zB Traumatherapie bräuchtest, ist meiner Erfahrung nach eine Verhaltenstherapie nicht das Richtige. Denn es gibt für Klienten mit traumatisierenden Erlebnissen und Folgestörungen in der Kindheit spezielle Traumatherapiekonzepte.

Für dich alles Gute!
Hallo Schnuckerzecke
Bei Fachkunden steht bei ihr: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie - Erwachsene | Analytische Psychotherapie - Erwachsene
Mir wurde in einer Klinik zu analytischer Therapie geraten.
Gruß Henni
Schnuckerzecke
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Schnuckerzecke »

...
Zuletzt geändert von Schnuckerzecke am 10. Jul 2024, 20:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von DieNeue »

Hallo Henni,

aktuell gehe ich nicht mehr zur Beratung. Aber ich bin am Überlegen, ob ich der Beraterin mal eine Email schreibe und wir evtl. nochmal drüber reden.
Die andere Therapeutin war in der Klinik. Damals habe ich weitergemacht bei ihr, weil mir nichts anderes übrig blieb. Wechseln durfte man nicht. Aber das würde ich heute nicht mehr machen. Es hat auch so überhaupt nicht gepasst zwischen uns. Das kann dann nicht gut gehen.

Ich würde an deiner Stelle nicht ganz aufgeben, sondern eine andere Therapeutin suchen. Ich hatte auch schon mal eine ambulante Therapie gemacht, das war richtig gut und die Therapeutin hat ganz normal mit mir geredet und ich habe mich da immer gesehen gefühlt.

Liebe Grüße,
DieNeue
Slin97
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Slin97 »

Henni hat geschrieben: 9. Jul 2024, 13:25
Slin97 hat geschrieben: 9. Jul 2024, 11:12
Henni hat geschrieben: 8. Jul 2024, 10:56 Geht es euch auch so das euch andere egal sind? Meine Therapeutin will auch dass ich mehr Kontakt zu meiner Schwester aufbaue aber ich muss mich um mich kümmern.
Ich mach seit 1 Jahr Therapie aber ich glaube das bringt nichts. Habt ihr auch manchmal das Gefühl eure Therapeutin hört euch gar nicht richtig zu und versteht euch nicht.
Guten Morgen Henni!

Bezugnehmend, zu deinem prägenden Satz "Geht es euch auch so das euch andere egal sind", möchte ich gerne Stellung nehmen, beziehungsweise meine Erfahrungen teilen.
Während einer depressiven Episode ist die Person so sehr mit sich selbst und den kreisenden Gedanken beschäftigt, dass dort (aus meiner Erfahrung heraus) garkein Platz mehr ist, für mitmenschliche Angelegenheiten. Zudem denke ich auch, dass Menschen, welche sich in dem depressiven Spektrum bewegen, eben gerne alleine sind, weil sie von ihrer Umwelt nicht verstanden werden (!).

Jeder Mensch hat seine ganz eigene Perspektive (Kamera) aus welcher dieser die Welt verzerrt und wahrnimmt. Depression ist dabei ja auch eine kognitive Verzerrung und lässt die Eindrücke auf uns in schwarze Tinte hüllen.

Oft haben "Wir" tiefgründige Themen die uns beschäftigen, sind Menschen welche vieles hinterfragen und sich selbst am stärksten kritisieren.

Die logische Schlussfolgerung daraus, so denke ich, dass wir uns oft zurück ziehen oder es sehr genießen auch mal "alleine" zu sein.
Einfach mit einem Tee im Garten, oder Kaffe auf dem Balkon.

Ich hoffe, ich konnte dir damit ein wenig helfen und einen weiteren EInblick gewähren.

Ich wünsche dir einen kraftvollen Dienstag! :hello:
Slin
Hallo Slin97
Genauso geht es mir. Mein Mann will das ich mit ihm auf eine Hochzeit von einem seiner Angestellten gehe. Ich will aber nicht weil der mich gar nicht interessiert und seine Frau kenne ich gar nicht. Dann muss ich mir den ganzen Tag Geschichten von Leuten anhören die mich gar nicht interessieren und wenn ich dann vielleicht was von mir erzählen würde kommen nur dumme Sprüche das Depression jetzt in Mode ist oder anderer Blödsinn. Ich ziehe mir doch eine Depression nicht an wie einen Mantel der gerade in Mode ist. Und statt das meine Therapeutin mich unterstützt soll ich meinen Mann verstehen und das er es nur gut meint mit mir und ich mehr Kontakte haben soll und nur meine Sicht falsch ist und ich alles anders machen soll. Mein Mann soll da doch alleine hingehen wenn er will. Er muss mich doch nicht jeden Tag fragen ob ich es mir anders überlegt habe und ob ich mir nicht ein schönes Kleid für die Hochzeit kaufen will. Ich rede nur gegen Wände. Geht es dir auch so dass du lieber für dich alleine bist?
Gruß Henni

So, einen guten Abend Henni!
Ich denke, in diesem Punkt haben wir eine Gemeinsamkeit. Ich war schon lange so, auch als ich noch nichts von meiner "Diagnose" wusste.
Statt Partys, habe ich mir Abends Arte Dokumentationen über Gesellschaft,Natur,Politik etc angeschaut und war reichlich begeistert. Wirklich enge Freunde, hatte ich wenige. Also wenige Menschen mit denen ich mich wirklich tief verstanden habe, dies hat irgendwann auch zu Frustration geführt.
Dieses Oberflächliche "Gerede" über Job,Autos und die nächste Gehaltserhöhung hat mich nie interessiert.

Ja, also um deine letzte Frage zu beantworten- ich bin gerne alleine. Aber nicht gerne einsam. Das ist ein gravierender Unterschied, und die Thematik hatten wir hier im Forum auch schon.

Liebe Grüße,
Slin :hello:
Senif
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Senif »

Hai,

mal was abseits vom Thema:
Statt Partys, habe ich mir Abends Arte Dokumentationen über Gesellschaft,Natur,Politik
War bei mir genauso. Aber was ich später feststellte, dass es ganz viele Menschen gibt, die nicht nur Partys und Fußball interessiert, um es mal platt zu formulieren. Wenn man den Menschen genau zu hört, kommen manchmal Dinge hervor, die mich persönlich auch beeindrucken. Und ich durfte auch feststellen, dass es viele Menschen gibt, die nicht nur oberflächliches daher reden, v.a. wenn man auch interessierter und tiefgründiger nachfragt.

Also woher kommt der Gedanke: alle sind so schrecklich oberflächlich ?

Was ich für mich als wichtig erachte, zu bemerken, dass das Leben nicht aus "entweder oder" besteht, sondern aus "sowohl als auch".

:hello: LG Senif
Maik4711
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Maik4711 »

Slin97 hat geschrieben: 9. Jul 2024, 17:43 Zudem denke ich auch, dass Menschen, welche sich in dem depressiven Spektrum bewegen, eben gerne alleine sind, weil sie
Dieses Oberflächliche "Gerede" über Job,Autos und die nächste Gehaltserhöhung hat mich nie interessiert.

Ja, also um deine letzte Frage zu beantworten- ich bin gerne alleine. Aber nicht gerne einsam. Das ist ein gravierender Unterschied, und die Thematik hatten wir hier im Forum auch schon.

Liebe Grüße,
Slin :hello:
Hallo Slin !

Ich glaube, da triffst Du total ins Schwarze. Einerseits gerne allein sein, aber nicht einsam sein wollen. Das trifft auf mich auch zu.
Slin97
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Slin97 »

Senif hat geschrieben: 9. Jul 2024, 18:00 Hai,

mal was abseits vom Thema:
Statt Partys, habe ich mir Abends Arte Dokumentationen über Gesellschaft,Natur,Politik
War bei mir genauso. Aber was ich später feststellte, dass es ganz viele Menschen gibt, die nicht nur Partys und Fußball interessiert, um es mal platt zu formulieren. Wenn man den Menschen genau zu hört, kommen manchmal Dinge hervor, die mich persönlich auch beeindrucken. Und ich durfte auch feststellen, dass es viele Menschen gibt, die nicht nur oberflächliches daher reden, v.a. wenn man auch interessierter und tiefgründiger nachfragt.

Also woher kommt der Gedanke: alle sind so schrecklich oberflächlich ?

Was ich für mich als wichtig erachte, zu bemerken, dass das Leben nicht aus "entweder oder" besteht, sondern aus "sowohl als auch".

:hello: LG Senif
Guten Abend Senif,

Der Gedanke kam aus einer Zeit, in welcher ich zutiefst deprimiert gewesen bin von mir als auch von anderen Mitmenschen.
Ich gebe dir gerne Recht, es gibt eine Vielzahl an Menschen welche sehr tiefgründig denken und ihr Handeln danach ausrichten.
Wahre Philosophen!
Ich zum Beispiel denke und handel nach wie vor in Absolutismen. Entweder 10000 Prozent oder Nichts. Schwarz oder Weiß. Leben oder Tod.
Das ist natürlich eine sehr radikale Einstellung, und ein sehr strenges Über Ich bestimmt da über mich.
In meiner Therapie wurde mir oft geraten "sowohl als auch" zu leben anstatt "entweder" "oder".

Das Leben als Solches ist ein Wunder. Jedes einzelne Lebewesen (Pflanzen,Tiere,Menschen) ist so wahrhaftig und einzigartig.
Bei diesem Gedanken überkommt mich eine tiefe Glückseeligkeit und zugleich eine tiefe nicht greifbare Traurigkeit.

Ich erfeue mich an den kleinen Dingen des alltäglichen "Lebens". Ein freundliches Lächeln oder "Einen schönen Tag ihnen", es reicht mir um meine Depression im Schach zu halten und mich lebendig zu fühlen.
Ich denke gerade Menschen mit Depressionen verlieren sich in Vergangenheit oder ihren Zukunftsängsten, das ist ein Trugschluss.
Die einzigartige Wahrhaftigkeit des Momentes macht -zumindest- mich lebendig, und ich spüre mich als Mensch.

Ein kleines Glas Rotwein am Abend, ein frisches Baquette, dazu eine kräftige Käseplatte. Die pure Glückseeligkeit. Pura Vida.

Ganz während ich diese Zeilen schreibe überkommen mich meine Tränen, aber auch die Erkenntnis, dass dieser Post in nicht weit als weniger Stunden sich auch wieder seiner Vergänglichkeit bewusst wird.

Einen schönen Lebensabend!

Slin :hello:
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

DieNeue hat geschrieben: 9. Jul 2024, 15:25 Hallo Henni,

aktuell gehe ich nicht mehr zur Beratung. Aber ich bin am Überlegen, ob ich der Beraterin mal eine Email schreibe und wir evtl. nochmal drüber reden.
Die andere Therapeutin war in der Klinik. Damals habe ich weitergemacht bei ihr, weil mir nichts anderes übrig blieb. Wechseln durfte man nicht. Aber das würde ich heute nicht mehr machen. Es hat auch so überhaupt nicht gepasst zwischen uns. Das kann dann nicht gut gehen.

Ich würde an deiner Stelle nicht ganz aufgeben, sondern eine andere Therapeutin suchen. Ich hatte auch schon mal eine ambulante Therapie gemacht, das war richtig gut und die Therapeutin hat ganz normal mit mir geredet und ich habe mich da immer gesehen gefühlt.

Liebe Grüße,
DieNeue
Hallo DieNeue,
Danke für dein Verständnis. Ich überlege es mir nochmal ob ich vielleicht eine andere Therapie mache. Aber diese Therapeutin hilft mir gar nicht mit ihrer Art. Ich glaube wenn ich so sauer auf meine Beraterin wäre weil sie ungerecht und fies zu mir war würde ich ihr nicht hinterherlaufen. Oder willst du ihr nur nochmal deine Meinung sagen? Sie war doch richtig fies zu dir hast du geschrieben. Ich kann nicht verstehen warum so Leute Beraterin oder Therapeutin werden. Ich hoffe sie entschuldigt sich bei dir oder du findest eine bessere Beraterin wenn du eine suchst.
Gruß Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von DieNeue »

Hallo Henni,
Henni hat geschrieben: 10. Jul 2024, 11:09 Ich kann nicht verstehen warum so Leute Beraterin oder Therapeutin werden.
Weil sie eigentlich sonst richtig gut ist in ihrem Job ;) Ich kenne sie schon seit Jahren, sie war auch früher meine Betreuerin. Wir haben uns immer gut verstanden und sie hat mir sehr geholfen. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum es in letzter Zeit so anders wurde. Sie hatte mir auch angeboten, nochmal drüber zu reden, aber das habe ich damals abgelehnt.
Mich würde es einfach interessieren, was da abgelaufen ist.

Liebe Grüße,
DieNeue
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Senif hat geschrieben: 9. Jul 2024, 18:00 Hai,

mal was abseits vom Thema:
Statt Partys, habe ich mir Abends Arte Dokumentationen über Gesellschaft,Natur,Politik
War bei mir genauso. Aber was ich später feststellte, dass es ganz viele Menschen gibt, die nicht nur Partys und Fußball interessiert, um es mal platt zu formulieren. Wenn man den Menschen genau zu hört, kommen manchmal Dinge hervor, die mich persönlich auch beeindrucken. Und ich durfte auch feststellen, dass es viele Menschen gibt, die nicht nur oberflächliches daher reden, v.a. wenn man auch interessierter und tiefgründiger nachfragt.

Also woher kommt der Gedanke: alle sind so schrecklich oberflächlich ?

Was ich für mich als wichtig erachte, zu bemerken, dass das Leben nicht aus "entweder oder" besteht, sondern aus "sowohl als auch".

:hello: LG Senif
Hallo Senif,
Ich habe nicht geschrieben das alle so schrecklich oberflächlich sind. Du interpretierst das hinein in das was ich schreibe. Ich habe schon viele Erfahrungen gemacht wo meine Interessen anderen Menschen egal waren und ich mich nicht für die Interessen von denen interessiert habe. Das passt dann eben nicht zusammen. Es ist sehr oberflächlich und urteilend von dir mir zu unterstellen ich würde denken alle sind so schrecklich oberflächlich. Ich will doch nur nicht von meinem Mann und meiner Therapeutin dazu gedrängt werden etwas zu machen was mir nicht gut tut wie auf eine Hochzeit zu gehen wo ich niemand kenne. Ich habe schon viel von dir gelesen und dachte eigentlich das wir uns sehr ähnlich sind und du mich verstehst weil du auch Erfahrung hast wie das Leben mit Narzissten ist, weil du wie ich autonom bist, weil du wie ich ein Individualist bist, weil du wie ich deine Freiheit liebst, weil du wie ich selbstverantwortlich lebst, weil du wie ich meinungsstark bist und weil du wie ich deinem Gefühl treu bist. Aber du schreibst mir Sachen die auch meine Therapeutin sagen würde. Du unterstellst mir das ich etwas gesagt habe was ich gar nicht gesagt habe das alle oberflächlich sind. Du fragst mich warum ich so denke obwohl ich das gar nicht denke. Was du schreibst klingt so das ich mir meine schlechten Erfahrungen nur einbilde und selbst Schuld bin weil ich nicht interessiert und tiefgründig nachfrage. Das ist genau das was meine Therapeutin macht. Sie dreht alles so rum das alle anderen immer fein raus sind und macht mich zur Täterin. Das macht mich fix und fertig. Ich finde es nicht lustig wenn man mir Dinge unterstellt, mich narzisstisch behandelt, mich angreift, meine Erfahrungen anzweifelt, meine Gefühle ignoriert, alles was ich sage rumdreht und immer nur ich ins Schussfeuer gerate aber die anderen immer beschützt werden? Gerade bei dir hätte ich mehr Verständnis erwartet weil wir uns sehr ähnlich sind.
Gruß Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

DieNeue hat geschrieben: 10. Jul 2024, 11:43 Hallo Henni,
Henni hat geschrieben: 10. Jul 2024, 11:09 Ich kann nicht verstehen warum so Leute Beraterin oder Therapeutin werden.
Weil sie eigentlich sonst richtig gut ist in ihrem Job ;) Ich kenne sie schon seit Jahren, sie war auch früher meine Betreuerin. Wir haben uns immer gut verstanden und sie hat mir sehr geholfen. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum es in letzter Zeit so anders wurde. Sie hatte mir auch angeboten, nochmal drüber zu reden, aber das habe ich damals abgelehnt.
Mich würde es einfach interessieren, was da abgelaufen ist.

Liebe Grüße,
DieNeue
Hallo DieNeue,
Vielleicht hat sie auch gerade schlimme Probleme privat. Dann soll sie sich aber bei dir entschuldigen weil es ja nicht deine Schuld ist uns es unfair ist das an dir auszulassen. Kann passieren auch wenn es nicht perfekt ist in ihrem Beruf aber wenn sie sich entschuldigt würde ich es mir auch überlegen. Ich streite auch oft mit meinem Mann aber wenn er sich dann entschuldigt ist wieder gut. Oder wenn ich was falsch gemacht hat entschuldige ich mich auch. Ich finde aber deine Beraterin muss den ersten Schritt machen weil sie ja fies zu dir war. Aber vielleicht hat sie das schon versucht und du wolltest da nicht reden. Das ist AUCH oke aber dann wartet sie jetzt vielleicht auf deinen nächsten Schritt.
Gruß Henni
Senif
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Senif »

Henni hat geschrieben: 10. Jul 2024, 11:45
Senif hat geschrieben: 9. Jul 2024, 18:00 Hai,

mal was abseits vom Thema:
Statt Partys, habe ich mir Abends Arte Dokumentationen über Gesellschaft,Natur,Politik
War bei mir genauso. Aber was ich später feststellte, dass es ganz viele Menschen gibt, die nicht nur Partys und Fußball interessiert, um es mal platt zu formulieren. Wenn man den Menschen genau zu hört, kommen manchmal Dinge hervor, die mich persönlich auch beeindrucken. Und ich durfte auch feststellen, dass es viele Menschen gibt, die nicht nur oberflächliches daher reden, v.a. wenn man auch interessierter und tiefgründiger nachfragt.

Also woher kommt der Gedanke: alle sind so schrecklich oberflächlich ?

Was ich für mich als wichtig erachte, zu bemerken, dass das Leben nicht aus "entweder oder" besteht, sondern aus "sowohl als auch".

:hello: LG Senif
Hallo Senif,
Ich habe nicht geschrieben das alle so schrecklich oberflächlich sind. Du interpretierst das hinein in das was ich schreibe. Ich habe schon viele Erfahrungen gemacht wo meine Interessen anderen Menschen egal waren und ich mich nicht für die Interessen von denen interessiert habe. Das passt dann eben nicht zusammen. Es ist sehr oberflächlich und urteilend von dir mir zu unterstellen ich würde denken alle sind so schrecklich oberflächlich. Ich will doch nur nicht von meinem Mann und meiner Therapeutin dazu gedrängt werden etwas zu machen was mir nicht gut tut wie auf eine Hochzeit zu gehen wo ich niemand kenne. Ich habe schon viel von dir gelesen und dachte eigentlich das wir uns sehr ähnlich sind und du mich verstehst weil du auch Erfahrung hast wie das Leben mit Narzissten ist, weil du wie ich autonom bist, weil du wie ich ein Individualist bist, weil du wie ich deine Freiheit liebst, weil du wie ich selbstverantwortlich lebst, weil du wie ich meinungsstark bist und weil du wie ich deinem Gefühl treu bist. Aber du schreibst mir Sachen die auch meine Therapeutin sagen würde. Du unterstellst mir das ich etwas gesagt habe was ich gar nicht gesagt habe das alle oberflächlich sind. Du fragst mich warum ich so denke obwohl ich das gar nicht denke. Was du schreibst klingt so das ich mir meine schlechten Erfahrungen nur einbilde und selbst Schuld bin weil ich nicht interessiert und tiefgründig nachfrage. Das ist genau das was meine Therapeutin macht. Sie dreht alles so rum das alle anderen immer fein raus sind und macht mich zur Täterin. Das macht mich fix und fertig. Ich finde es nicht lustig wenn man mir Dinge unterstellt, mich narzisstisch behandelt, mich angreift, meine Erfahrungen anzweifelt, meine Gefühle ignoriert, alles was ich sage rumdreht und immer nur ich ins Schussfeuer gerate aber die anderen immer beschützt werden? Gerade bei dir hätte ich mehr Verständnis erwartet weil wir uns sehr ähnlich sind.
Gruß Henni
Hallo Henni,

und ich hab nicht, geschrieben, dass du geschrieben hast ... ;) Das ist deine persönliche Interpretation und du hast es eben auf dich bezogen. Ich habe in meinem Beitrag auf Slin reagiert. Und da ich aber das schon öfter gelesen hab, hab ich den Satz mal allgemein zur Diskussion gestellt (etwas überspitzt mit "alle") - aber ob du jetzt darüber nachdenkst oder nicht, bleibt dir überlassen.
Therapie ist auf keinen Fall das arbeiten an anderen. Sondern an dir selbst. Und da gehört auch ein gewissen Maß an Selbstkritik dazu - d.h. nicht sich selbst fertig zu machen, sondern dort hinzuschauen und was zu verändern.

Was ich hier gerade in deinem letzten Beitrag an mich lese, dass du scheinbar (so kommt es mir rüber) ziemlich viele Menschen in Täter und Opfer einteilst, wobei du ja sehr oft das Opfer bist. Damit drängst du andere aber auch in die Täterrolle, wo sie gar nicht hingehören. Ich Zweifel deine Gefühle nicht an, aber ich hinterfrage deine Sichtweise. Das wäre auch Therapie - sich selbst hinterfragen. Und ich könnte mir vorstellen, dass es das ist, was Deine Therapeutin möchte. D.h. nicht, dass sie kein Verständnis hätte (genauso wenig wie ich) - aber du willst ja was verändern. Momentan lese ich nur riesige Erwartungen an andere sie mögen 120% Verständnis mitbringen, und wer die Erwartung nicht erfüllt, handelt narzisstisch. (auch etwas überspitzt formuliert, aber so kann es eben auch ankommen). Wo bleibt denn dein Verständnis für dein Gegenüber ? Nur weil jemand mal Kritik übt, oder hinterfragt ist er keinesfalls narzisstisch. Du kannst ja mal im Internet schauen, was eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ausmacht.

Wir mögen ein paar Gemeinsamkeiten haben, aber es gibt auch Unterschiede - mind. einen, denn ich bin schon länger aus meiner Opferrolle ausgestiegen. War ein langer Weg, aber mit Therapie ist es mir gelungen. Und auch laut meiner Therapeutin war das ein sehr großer Schritt in Richtung Genesung. Und darum geht es eigentlich in der Therapie.

LG Senif :hello:

Noch als kleiner Nachtrag: d.h. nicht, dass man vllt. früher auch wirklich Opfer war, ich denke da an Verbrechen jeder Couleur z.B. - das meine ich damit nicht !
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Senif hat geschrieben: 10. Jul 2024, 12:51 Hallo Henni,

und ich hab nicht, geschrieben, dass du geschrieben hast ... ;) Das ist deine persönliche Interpretation und du hast es eben auf dich bezogen. Ich habe in meinem Beitrag auf Slin reagiert. Und da ich aber das schon öfter gelesen hab, hab ich den Satz mal allgemein zur Diskussion gestellt (etwas überspitzt mit "alle") - aber ob du jetzt darüber nachdenkst oder nicht, bleibt dir überlassen.
Therapie ist auf keinen Fall das arbeiten an anderen. Sondern an dir selbst. Und da gehört auch ein gewissen Maß an Selbstkritik dazu - d.h. nicht sich selbst fertig zu machen, sondern dort hinzuschauen und was zu verändern.

Was ich hier gerade in deinem letzten Beitrag an mich lese, dass du scheinbar (so kommt es mir rüber) ziemlich viele Menschen in Täter und Opfer einteilst, wobei du ja sehr oft das Opfer bist. Damit drängst du andere aber auch in die Täterrolle, wo sie gar nicht hingehören. Ich Zweifel deine Gefühle nicht an, aber ich hinterfrage deine Sichtweise. Das wäre auch Therapie - sich selbst hinterfragen. Und ich könnte mir vorstellen, dass es das ist, was Deine Therapeutin möchte. D.h. nicht, dass sie kein Verständnis hätte (genauso wenig wie ich) - aber du willst ja was verändern. Momentan lese ich nur riesige Erwartungen an andere sie mögen 120% Verständnis mitbringen, und wer die Erwartung nicht erfüllt, handelt narzisstisch. (auch etwas überspitzt formuliert, aber so kann es eben auch ankommen). Wo bleibt denn dein Verständnis für dein Gegenüber ? Nur weil jemand mal Kritik übt, oder hinterfragt ist er keinesfalls narzisstisch. Du kannst ja mal im Internet schauen, was eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ausmacht.

Wir mögen ein paar Gemeinsamkeiten haben, aber es gibt auch Unterschiede - mind. einen, denn ich bin schon länger aus meiner Opferrolle ausgestiegen. War ein langer Weg, aber mit Therapie ist es mir gelungen. Und auch laut meiner Therapeutin war das ein sehr großer Schritt in Richtung Genesung. Und darum geht es eigentlich in der Therapie.

LG Senif :hello:

Noch als kleiner Nachtrag: d.h. nicht, dass man vllt. früher auch wirklich Opfer war, ich denke da an Verbrechen jeder Couleur z.B. - das meine ich damit nicht !
Du hast mich also nicht gemeint sondern Slin und andere von denen du den Satz öfters gelesen hast? Slin hat das auch nicht geschrieben. Hadt du den Satz gedacht Slin? Über andere die hier gar nicht mit uns schreiben weiß ich nichts. Aber wenn es nichts mit unserem Gespräch zu tun hat weiß ich nicht warum wir über die Gedanken von irgendjemand reden. Es interessiert mich nicht woher die Gedanken von anderen kommen. Ich denke den Satz nicht und ich denke auch nicht über ihn nach. Ich frage mich nur warum du ihn hier zur Diskussion stellst. Es bleibt immer jedem selbst überlassen über welche Sätze man nachdenkt. Das ist keine Erlaubnis die du überlassen kannst. Ich bin nicht das Opfer, ich sehe mich nicht als Opfer und ich dränge niemanden in eine Täterrolle wo er nicht hingehört. Du bist sehr verurteilend, dreist, besserwisserisch und voreingenommen. Bildest du dir ein das du mich kennst und mein Leben beurteilen kannst? Komm mal von deinem hohen Ross. Wo bleibt denn dein Verständnis für dein Gegenüber? Was weißt du denn über mich, meinen Mann, meine Schwester? Du teilst hier ganz schön schnell Urteile über Fremde aus. Du schreibst immer alle sehen sich als Opfer, keiner will an sich arbeiten, keiner will Verantwortung für sich übernehmen aber du hast die Weisheit wohl mit Löffeln gefressen. Wie würde es dir gefallen wenn jemand anzweifelt das deine Freundin narzisstische Züge hat und dir sagt nur weil mal jemand was kritisiert oder hinterfragt ist sie nicht narzisstisch und das du das erstmal googeln sollst. Sowas überhebliches habe ich ja noch nie erlebt. Schau DU doch mal im Internet was eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ausmacht. Das wir Gemeinsamkeiten haben war ein großer Irrtum. Wenn du so erleuchtet und geheilt bist warum hängst du dann in einem Forum für Menschen mit Depressionen rum? Ich finde es sehr schade das man sich in so einem Forum so blöd anmachen lassen muss. Ich dachte hier kann man offen von sich und seinen Problemen erzählen ohne das andere einen als Opfer bezeichnen und total voreingenommen Urteile fällen.
SonneundDunkenheit
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von SonneundDunkenheit »

@ Henni:
Merkst du eigentlich, dass du permanent "austeilst" und alle Kommentare, die nicht in dein Denkschema passen "verurteilst".

ICH und dass ICH will ICH bewusst betonen, halte dich nicht für so souverän und selbstverantwortlich, wie du es darstellst. Das ist übrigens kein "blöd anmachen", sondern mein Eindruck. Das ist auch keine Wertung, sondern meine Wahrnehmung.
Mag durchaus sein, dass deine Therapeutin Fehler macht, vielleicht nicht mit deinem Verhalten/ deiner Art umgehen kann. Das ist tragisch für dich, aber es passiert öfter, dass die therapeutische Beziehung nicht passt und daran ist keiner Schuld.... nicht jeder passt zu jedem. Du kannst selbstverantwortlich entscheiden zu gehen, so wie du entschieden hast dort die Therapie zu beginnen.
Du konntest auf die Frage was du für eine Therapie machst keine klare Antwort geben. Vielleicht informierst du dich noch einmal, denn es ist schon ein Unterschied welche Herangehensweise der Therapeut hat. Mit welchen Therapiezielen gehst du zu den Stunden?

Ich weiß nichts über deinen Mann, deine Schwester, deine Ex -Arbeitskollegen , deine Therapeutin außer dem was du hier Preis gibst. Es ist ein Forum, ein Austausch....du solltest dem Gegenüber das "Recht" einräumen seine eigenen Gedanken zu äußern ohne dich jedesmal angegriffen zu fühlen.
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

SonneundDunkenheit hat geschrieben: 10. Jul 2024, 15:30 @ Henni:
Merkst du eigentlich, dass du permanent "austeilst" und alle Kommentare, die nicht in dein Denkschema passen "verurteilst".

ICH und dass ICH will ICH bewusst betonen, halte dich nicht für so souverän und selbstverantwortlich, wie du es darstellst. Das ist übrigens kein "blöd anmachen", sondern mein Eindruck. Das ist auch keine Wertung, sondern meine Wahrnehmung.
Mag durchaus sein, dass deine Therapeutin Fehler macht, vielleicht nicht mit deinem Verhalten/ deiner Art umgehen kann. Das ist tragisch für dich, aber es passiert öfter, dass die therapeutische Beziehung nicht passt und daran ist keiner Schuld.... nicht jeder passt zu jedem. Du kannst selbstverantwortlich entscheiden zu gehen, so wie du entschieden hast dort die Therapie zu beginnen.
Du konntest auf die Frage was du für eine Therapie machst keine klare Antwort geben. Vielleicht informierst du dich noch einmal, denn es ist schon ein Unterschied welche Herangehensweise der Therapeut hat. Mit welchen Therapiezielen gehst du zu den Stunden?

Ich weiß nichts über deinen Mann, deine Schwester, deine Ex -Arbeitskollegen , deine Therapeutin außer dem was du hier Preis gibst. Es ist ein Forum, ein Austausch....du solltest dem Gegenüber das "Recht" einräumen seine eigenen Gedanken zu äußern ohne dich jedesmal angegriffen zu fühlen.
Hallo SonneundDunkelheit,
Ich habe permanent ausgeteilt und Kommentare verurteilt die nicht in mein Denkschema passen??? Alle haben mir hier sehr nett geschrieben und ich habe nett geantwortet. Keiner bis auf Senif hat mich von seinem hohen Ross voreingenommen als Opfer bezeichnet. Die anderen haben alle nett nachgefragt, mir von ihren Therapien erzählt und mir Ratschläge gegeben die mir geholfen haben eine Entscheidung zu treffen. Ich dachte so ein Forum ist dafür da seine Probleme zu teilen und sich auch zu beratschlagen. Hätte ich meine Erfahrungen nicht erzählen sollen weil es zwar tragisch für mich ist aber öfter passiert und keiner Schuld hat wenn die therapeutische Beziehung nicht passt? Ich kann doch erzählen was ich will wenn es mich gerade beschäftigt. Alle Antworten fand ich sehr freundlich und hilfreich mit Ausnahme von Senifs die mir ihren Opferstempel aufgedrückt hat und so tut als wüsste sie alles besser. Die anderen sind alle freundlich und fair zu mir gewesen. Nur Senif urteilt über mich voreingenommen von einem hohen Ross. Ich fühlte mich von niemandem angegriffen außer von Senif und wenn ich mich angegriffen fühle habe ich das Recht das zu sagen wie jeder andere auch. Ich bin gar nicht in der Lage jemandem ein Recht hier einzuräumen. Ich bin kein Moderator. Ich sage hier wie jedes andere Mitglied nur was ich denke und fühle und gegen so ein Verhalten wie das von Senif wehre ich mich ob dir das in den Kram passt oder nicht. Danke für das Memo aber dein Eindruck das ich permanent austeile und Kommentare die nicht im mein Denkschema passen verurteile ist genau das wie du es nennst. Dein Eindruck. Nicht mehr. Außer gegen die verurteilenden Kommentare von Senif habe ich gegen nichts und niemanden ausgeteilt. Auf die Frage in welcher Fachrichtung meine Therapeutin arbeitet habe ich geantwortet. Analytisch und tiefenpsychologisch. Ich muss mich nicht nochmal informieren ich bin informiert. Vielleicht liest du einfach genauer.
Senif
Beiträge: 1828
Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Senif »

Sag ich doch: ich Täter, du Opfer. Oder SonnundDunkelheit Täter, du Opfer .... die anderen sind die Bösen, obwohl sie auch sehr sinnvolle Einwürfe bringen, die du aber so siehst, als wöllte dich der andere nur abwerten. Das stimmt ja aber gar nicht. Das sind deine eigenen Wertungen. Niemand hat geschrieben, dass du schuld bist. Die Einzige, die das Wort Schuld immer erwähnt, bist du.
Für mich ist das ok, aber ich schreibe schon auch meinen Eindruck, so wie du eben auch.
Natürlich kenne ich die Leute um dich herum her nicht, aber jeder reagiert doch nur aus dem hier geschriebenen. Niemand stellt deine Gefühle in Frage, du selbst musst halt entscheiden, ob das so für dich passt. Aber irgendwie bist du mit sehr vielem unzufrieden. Und das liegt meist an einem selbst und nicht an den anderen.

Es geht nicht um Schuld. Es geht um Eigenverantwortung.

Für mich wäre es eine schlechte Therapeutin, wenn sie dir nie Widerwort gäbe und dich in deiner Unzufriedenheit immer bestätigen würde. Aber ich habe den Eindruck, dass erwartest du von einer Therapie. Wenn es Dir wichtig ist, dann suche dir doch Menschen, die dir genau das geben.
Iwnm
Beiträge: 126
Registriert: 26. Jun 2023, 14:03

Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Iwnm »

Hallo Henni,
es tut mir leid, dass du schlechte Erfahrungen mit deiner Therapeutin machst. Eine vetrauensvolle Basis sollte das Fundament der Beziehung zum Therapeuten sein. Ich persönlich kann dem analytischen Ansatz sehr viel abgewinnen, wenn du dich in den Sitzungen aber nicht öffnen kannst, bringt dir das nichts. Schade fänd ich es, wenn du aufgrund dieser Einzelerfahrung generell jede andere Therapie ablehnen würdest. Nicht alle Therapieverfahren oder Therapeuten lassen sich über einen Kamm scheren. Es lohnt sich auzuprobieren wo und mit wem es gut passt. Ich hatte einmal eine Verhaltenstherapeutin die sehr einfühlsam und werschätzend war. Ich glaube so jemand würde besser zu dir passen als deine Analytikerin. Solche Therapeuten gibt es auch, deswegen würde ich jetzt nicht komplett jeder Therapie den Rücken kehren
Alles Gute.
Iwnm
Henni
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Registriert: 5. Jul 2024, 21:10

Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Iwnm hat geschrieben: 10. Jul 2024, 18:31 Hallo Henni,
es tut mir leid, dass du schlechte Erfahrungen mit deiner Therapeutin machst. Eine vetrauensvolle Basis sollte das Fundament der Beziehung zum Therapeuten sein. Ich persönlich kann dem analytischen Ansatz sehr viel abgewinnen, wenn du dich in den Sitzungen aber nicht öffnen kannst, bringt dir das nichts. Schade fänd ich es, wenn du aufgrund dieser Einzelerfahrung generell jede andere Therapie ablehnen würdest. Nicht alle Therapieverfahren oder Therapeuten lassen sich über einen Kamm scheren. Es lohnt sich auzuprobieren wo und mit wem es gut passt. Ich hatte einmal eine Verhaltenstherapeutin die sehr einfühlsam und werschätzend war. Ich glaube so jemand würde besser zu dir passen als deine Analytikerin. Solche Therapeuten gibt es auch, deswegen würde ich jetzt nicht komplett jeder Therapie den Rücken kehren
Alles Gute.
Iwnm
Hallo Iwnm,
Danke für deine freundlichen Worte und das du mir Mut machst das es auch andere Therapeuten gibt. Ich überlege es nochmal ob ich eine andere Therapie anfange aber es stimmt das mir diese Therapie nur Kummer und Sorgen bringt und ich da nicht mehr hingehen werde. Danke auch an alle anderen die freundlich zu mir waren (GuntherBandel, Schnuckerzecke, Undjetzt, Horizont24, Gartenkobold, DieNeue und Slin97). Mit euch zu schreiben hat mir sehr geholfen mich zu entscheiden was ich jetzt mache weil ihr respektvoll und wertschätzend mich nicht nur voreingenommen abgestempelt habt und nicht nur eure Anschuldigen über mir ausgeschüttet habt.
Eure Henni
face
Beiträge: 20
Registriert: 8. Apr 2024, 21:14

Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von face »

Hallo Henni,

es tut mir leid das du mit deiner Therapie so schlechte Erfahrungen gemacht hast. Wenn du keinerlei vertrauen hast würde ich auch wechseln.
Was du angibst kenne ich von meiner Therapeuthin allerdings auch, aber genau das war ja eigentlich meine Therapie. Die eigene Sichtweise ändern.

Bitte sieh meinen folgenden Text nicht als Angriff. Jede Situation ist anders, jeder Mensch ist anders. Es ist meine persönliche Erfahrung und was mir geholfen hat.

So wie du aktuell die Welt siehst funktioniert es ja nicht, deswegen geht es dir ja schlecht. Ein Zitat von Albert Einstein ist in gewisser Hinsicht ein Mantra für mich geworden. Bitte den Wahnsinn teil nicht wörtlich nehmen ("Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten")
Natürlich spielen da viele Faktoren und die mannigfaltigen Ungerechtigkeiten des Lebens massiv mit rein. Aus eigener Erfahrung möchte ich dir allerdings folgenden Denkanstoß geben. Ich habe in meiner Therapie schon viele Themen "durchgekaut" und mich dadurch sehr stark verändert. Für mich sind heute viele meiner Sichtweisen von früher total unverständlich ja teilweise absurd. Früher war das für mich alles total logisch und glasklar, das ich mit Scheuklappen durch die Welt gegangen bin und in meiner Depression Realitäten anders wahrgenommen haben, habe ich gar nicht gemerkt.
"Aber nicht diese nervige Fragerei ob ich die Situation richtig sehe oder ob es noch andere Betrachtungsweisen gibt und warum ich das so denke wie ich es denke. Das macht mich wirklich sehr wütend."
Deshalb kann ich diesen Ansatz in deiner Therapie durchaus nachvollziehen. Was mir oft geholfen hat (ich bin eher ein analytischer Mensch) ich habe mir von meiner Therapeutin erklären lassen warum wir dieses und jenes machen. Bekomme ich eine Erklärung warum, kann ich mich viel leichter damit auseinandersetzen und versuchen es umzusetzen weil ein Stück der persönlichen Ebene (und gefühlten persönlichen Angriffes) wegfällt. (Beispiel weiter unten mit dem spazieren gehen). Wäre dies vielleicht ein gangbarer Weg für Dich? Also gezielt Rückfragen "Warum stellen Sie diese Frage?" anstatt "Sie sind immer auf der Seite der anderen", "Warum möchten Sie das ich dies und jenes mache?" etc... Dabei kommt es aber sehr darauf an welcher Typ du bist das kannst du selbst am besten beurteilen.

Das ist manchmal total nervig, lästig macht wütend.
Aber vor allem ist es total erschöpfend. Trotzdem war es für mich der Weg zu einer ganz merklichen und deutlichen Verbesserung. Auch wenn dich deine Therapeutin dazu drängt außer Haus zu gehen, geht es ihr höchstwahrscheinlich nicht darum dich fertig zu machen. Sie will wahrscheinlich das du wieder am Leben außerhalb deiner 4 Wände teilnimmst. Das ist stressig, sehr sogar.

Die erste Aufgabe am ersten Tag meiner Therapie war, jeden Tag 15 minuten vor die Tür, spazieren gehen, egal wie ich mich fühle. Meine Therapeutin hat es mir so erklärt allein die zusätzliche Bewegung, das raus kommen, frische Luft etc... bewirkt im Körper unglaublich viel. Das Chemiewerk des Körpers wird so angekurbelt und Hormone ausgeschüttet. Geglaubt habe ich ihr nicht..... aber nach zwei Wochen ging es mir bereits tatsächlich etwas Besser. Aus diesen 15 Minuten täglich sind 16 Monate später (freiwillig) ein Gewichtsverlust von 40kg sowie 4-5x die Woche Sport (Fitnesscenter, Schwimmen, Radfahren, Joggen) geworden. Vor der Therapie habe ich einmal den Versuch gewagt ins Fitnesscenter zu gehen .... An der Eingangstür habe ich schon eine Panikattake bekommen und bin zurück ins Auto. So überfordert war ich mit neuen Situationen. Nur zum Vergleich ....
Von der Therpie kam der Stupser in die richtige Richtung, den Weg muss man aber allein gehen.

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Henni
Beiträge: 37
Registriert: 5. Jul 2024, 21:10

Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Danke face für deine Erfahrungen. Ich fühle mich nicht angegriffen von dir. Aber so ist das jetzt nämlich wegen der Verleumdung habe ich jetzt einen Stempel und jeder denkt er muss mir vorher sagen das er mich nicht angreift. Das ist nicht deine Schuld und ist von dir nett gemeint. Wenn jemand was von sich erzählt, mir einen Rat gibt und nicht nur voreingenommen und verurteilend auf mich zeigt und mich in eine Schublade steckt fühle ich mich nicht angegriffen. Ich habe mich entschieden. Diese Therapeutin ist nicht die richtige für mich. Sie erklärt nichts auch wenn ich sie frage. Ich bin nicht eine Person die einfach alles hinnimmt und sich alles stumm gefallen lässt. Ich habe immer gesagt was ich nicht will oder gefragt was das bringen soll aber sie hat nie Antworten gegeben oder etwas geändert. Ich habe sie oft gefragt warum sie eine Frage stellt. Da kam nichts nur Gegenfragen. Es ist oke für mich wenn ganz viele sagen es war bei ihnen in Therapie genauso und sie fanden das gut. Ich finde es nicht gut und es hilft mir auch nicht. Ich mache auf jeden fall eine Therapiepause und vielleciht überlege ich später ob ich eine Gruppentherapie mache. Das fand ich in der Klinik ganz oke. Aber bestimmt geht es mir auch so schon viel besser wenn die Therapeutin mich nicht mehr so aufregt.
Gruß Henni
momadome
Beiträge: 614
Registriert: 2. Aug 2009, 15:03

Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von momadome »

Hallo Henni,

Ich habe deinen Thread verfolgt, sehe dein Leid und nehme für mich wahr, wie schwer es für dich sein mag, die richtige Therapie und Therapeuten zu finden.
Du möchtest Antworten, keine Gegenfragen auf deine Fragen.
Meine Therapieerfahrung ist, dass mir keiner meiner Therapeuten je eine eindeutige Antwort gegeben hat oder sich auf meine Seite gestellt hat. Das ist erstmal schwer auszuhalten, aber sinnvoll. Denn ICH muss ja lernen meine Probleme selbst zu lösen, meine Fragen mit den Personen zu besprechen, die diese Fragen für mich aufwerfen. Und dann nach den Antworten handeln.

Es geht nicht um Schuld, es geht nicht darum auf irgendjemandes Seite zu stehen. Ein guter Therapeut wird sich niemals positionieren. Es geht darum, sich selbst zu hinterfragen. Z.B. warum macht es mich so wütend, dass mein Mann mich unbedingt mit auf die Hochzeit nehmen möchte? Woher kommt der Ursprungstrigger? Wie kann ich so denken und handeln, dass gar keine Wut mehr in mehr entstehen muss, dass ich mich nicht in meiner Autonomie angegriffen fühle.
Wenn ich mich in meinem denken, fühlen und handeln langfristig ändere, dann muss mein Umfeld seinen Umgang mit mir ändern. Und genau das passiert dann auch. Ob diese Änderung dann für die Partnerschaft, die Familienkonstellation, die Arbeit usw. dann positiv oder negativ sich auswirkt ist dann der ganz normale Lauf des Lebens.

Ich wünsche dir eine gute Entscheidung und den Mut, dich selbst zu hinterfragen.

Grüße Jojoma
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