Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Henni
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Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Hallo!

Ich bin die Henrietta. Ich bin neu im Forum. Ich habe schon sehr viele Jahre mit meiner Krankheit zu kämpfen und es ist sehr schwer. Ich bin eine Frau über 40. Ich habe wegen meiner Krankheit schon viele schlechte Erlebnisse gehabt. Auf der Arbeit hatte nie jemand Verständnis dafür wie es mir geht. Es hieß immer, ich kann mich ja krank melden aber wenn ich das getan habe habe alle gelästert weil ich für die gar nicht richtig krank bin. Andere wurden immer bemitleidet und für die wurde für Geschenke gesammelt wenn die länger krank waren. Wenn man sich beim Skifahren das Bein bricht ist man so ja arm dran. Aber bei Depression gibt es nur doofe Sprüche. Jetzt bin ich in Rente. Das ist besser so weil der Arbeitsplatz war nur Stress für mich. Es war eine toxische Umgebung.
Aber privat geht es mir auch nicht gut. Ich wollte mal andere fragen ob ihr auch immer so angespannt seit. Alles nervt mich und mir platzt schnell der Kragen. Kennt das einer? Ich mach auch Psychotherapie und die Therapeutin macht mich auch so sauer das ich manchmal einfach aufstehen will und weggehen. Am schlimmsten ist es bei meinem Mann weil der ja ganz oft da ist. Der arbeitet noch aber das Geschäft ist bei uns im Haus und er hat Angestellte und kommt oft in die Wohnung wenn ich meine Ruhe haben will. Er ist oft sehr rücksichtslos und versteht nicht wenn es mir nicht gut geht. Oke, er kümmert sich auch viel, aber manchmal ist mir das zu viel. Geht euch das auch so?
Meine Therapeutin meint ich muss auch mal sehen wie es meinem Mann geht, aber das mach ich. Ich verlange auch nicht das er Haushalt macht, Wir haben eine Frau die dafür kommt. Aber manchmal nervt er weil er nicht versteht das ich nicht raus will oder mich nicht in ein Kaffee setzen kann. Ich habe auch Angstzustände. Zuhause fühle ich mich einfach besser als draußen. Kennt ihr das? Meine Therapeutin will auch immer von mir das ich rausgehe und was unternehme auch mit Bekannten. Aber ich weiß nicht was ich mit denen reden soll weil die sich eh nicht für meine Krankheit interessieren und ich mir auch nicht anhören will wo die wieder in Urlaub hinfahren oder das denen ihre Kinder ein Haus bauen. Ich sitze lieber allein auf mein Balkon, rauche eine und trinke gemütlich Kaffee. Da ärgert mich niemand. Unser Sohn ist schon lange aus dem Haus und von dem seh und hör ich ja nichts. Naja liegt an der Frau die er geheiratet hat. Die konnte mich noch nie leiden. Ganz schwierige Person. Akademikerin. Meint immer alles besser zu wissen und labert einem das Ohr ab. Aber Enkel hab ich noch keine. Hab noch eine Schwester aber als es damals um das Erbe von unserem Vater ging hat sie schon so böse Dinge zu mir gesagt. Seit ich in Rente bin reden wir nur selten. Sie ist streitsüchtig. Sie ist eine hinterlistige Narzisstin von der ich mich lieber fern halte. Sie verdreht auch gern Tatsachen. Geht es euch auch so das euch andere egal sind? Meine Therapeutin will auch dass ich mehr Kontakt zu meiner Schwester aufbaue aber ich muss mich um mich kümmern.
Ich mach seit 1 Jahr Therapie aber ich glaube das bringt nichts. Habt ihr auch manchmal das Gefühl eure Therapeutin hört euch gar nicht richtig zu und versteht euch nicht. Wenn ich ihr erzähle was mir wieder passiert ist warum es mir dann wieder schlechter geht dann ist sie immer auf der anderen Seite. Wenn mein Mann was gesagt hat was mich geärgert hat dann soll immer ich was anders sehen. Oder wenn meine Schwester mich angreift sagt die Therapeutin zu mir man kann das auch anders sehen. Ich weiß ja wohl besser was passiert ist. Die Therapeutin war ja nicht dabei. Kennt ihr es wenn man in der Therapie schon gar nichts mehr erzählen will weil man eh nicht verstanden wird. Mir geht es doch eh schon schlecht warum soll ich mich auch noch freiwillig von ihr angreifen lassen. Ich finde Therapie sehr anstrengend. Nach einem Termin geht es mir danach immer noch schlechter als vorher. Ist das bei anderen auch so oder habe ich nur eine schlechte Therapeutin?
Henni
GuntherBandel
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von GuntherBandel »

Hallo Henni,

so wie sich das für mich liest, will Dich Deine Therapeutin evtl. aus der Abwärtsspirale der Depression rausholen, wenn sie z.B. sagt, dass Du rausgehen sollst. Aber ich verstehe, dass das für Dich anstrengend ist, wenn Dir gerade nicht danach ist.
Ob es für Dich eine gute Therapeutin ist, kannst nur Du beurteilen. Wenn Du das Gefühl hast, ihr nichts mehr erzählen zu wollen momentan, ist
es vielleicht nicht mehr die Richtige für Dich, aber das musst Du für Dich entscheiden.
Dass es einem nach Therapieterminen auch mal schlechter gehen kann, ist denke ich nichts ungewöhliches, da man sich ja auch mit negativen Gedanken und Gefühlen beschäftigt in den Terminen.

Viele Grüße
G.
Senif
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Senif »

Hallo Henni,

schwierig zu beurteilen von außen.
Aber immer nur Verständnis von allen möglichen Leuten, hat mich auf Dauer nicht weiter gebracht. Es geht ja auch darum, dass du persönlich vorwärts kommst. Und Therapie ist eben nicht nur das Erzählen von Problemen und einer hört zu. Das ist wirklich harte Arbeit.
Aber ich kann von nur dem Geschriebenen nicht beurteilen, wie deine Therapeutin ist.
Ich kann verstehen, dass du lieber in der Wohnung bist. Aber es ist eben dann auch Nährboden für die Erkrankung. Vermeidung quasi.
Das heißt ja nicht, dass du nun 24/7 rausgehen sollst. Alles geht sowieso nur in deinem Tempo. Dosiert. Aber eben überhaupt auf den Weg machen fände ich persönlich schon wichtig.
Ich hab früher auch immer nur mein Leid gesehen, und hab die anderen dabei nicht sehen können. Das ist halt auch ungesund.

LG Senif :hello:
Undjetzt
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Undjetzt »

Hallo Henni,

erstmal, ja, dieses angespannt Sein ist mir durchaus bekannt. Man fühlt sich wie so eine Tretmine, die bei jeder kleinsten Berührung losgeht. Was du aber- und genau darauf will deine Therapeutin vermutlich immer hinaus- bedenken musst, keiner weiß, welcher Schritt nun der falsche ist und somit zur Explosion führt.
Es ist richtig, dass sie dich dazu bewegen möchte, wieder rauszugehen. Wenn du das nicht mit anderen machen willst, warum nicht allein? Und wenn du dich ins Auto setzt, aufs Land fährst und für ein paar Minuten spazieren gehst. Alles ist besser als sich daheim einzuigeln.
Ja, dein Mann ist auch in einer schwierigen Situation. Als depressiv erlebender Mensch kommt man den anderen immer so rüber: "Hilf mir!" und "Lass mich in Ruhe!" , und beides entweder im Wechsel oder gleichzeitig.

Jetzt fällt es mir schwer zu beurteilen, ob deine Therapeutin dich wirklich nicht versteht und immer "gegen dich" redet, oder du das, aufgrund der Krankheit so wahrnimmst. Versteh mich bitte nicht falsch, aber wenn ich erstmal in der negativ-Spirale bin, dann ist auch alles und jeder gegen mich und alles sch....
Auch kann ich nicht beurteilen, was deine Schwester für eine Person ist. Wenn ihr schon immer dicke Luft zwischen euch hattet, dann wäre es jetzt eher destruktiv daran etwas zu ändern. Es würde dich nur herunterziehen.

Es kann natürlich sein, dass die Chemie zwischen dir und deiner Therapeutin einfach nicht passt. Da kann Sie noch so gut sein, sich noch so ins Zeug legen, sie kommt nicht zu dir durch.
Suchende2
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Henni,

was erwartest Du von Deiner Therapeutin?
Warum erzählst Du Deiner Therapeutin von Deinen Problemen?

Für mich war es zum Beispiel wichtig Muster zu erkennen, Hintergründe zu verstehen. Dadurch konnte ich mich ändern und auch meinen Blick auf die Situation und dadurch musste auch mein Gegenüber anders reagieren und manche Probleme konnten gelöst werden.

Alles Gute,
Suchende
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

GuntherBandel hat geschrieben: 8. Jul 2024, 11:23 Hallo Henni,

so wie sich das für mich liest, will Dich Deine Therapeutin evtl. aus der Abwärtsspirale der Depression rausholen, wenn sie z.B. sagt, dass Du rausgehen sollst. Aber ich verstehe, dass das für Dich anstrengend ist, wenn Dir gerade nicht danach ist.
Ob es für Dich eine gute Therapeutin ist, kannst nur Du beurteilen. Wenn Du das Gefühl hast, ihr nichts mehr erzählen zu wollen momentan, ist
es vielleicht nicht mehr die Richtige für Dich, aber das musst Du für Dich entscheiden.
Dass es einem nach Therapieterminen auch mal schlechter gehen kann, ist denke ich nichts ungewöhliches, da man sich ja auch mit negativen Gedanken und Gefühlen beschäftigt in den Terminen.

Viele Grüße
G.
Hallo G.
Meine Therapeutin macht aber das ich immer mehr in die Depression komme mit ihre Art. Ich gehe auch raus. Wir haben auch einen Garten und manchmal gehe ich einkaufen. Ich will nur nicht wohin wo viel Lärm ist oder viele Menschen wie auf Feiern oder Wochenende im Kaffee. Das ist nur Stress für mich. Mir geht es nach der Therapie immer schlechter weil nur an mir rumkritisiert wird und ich glaube die hat einfach was gegen mich und lässt ihren Frust an mir aus. Wie bricht man denn so eine Therapie ab?
Gruß Henni
Gartenkobold
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Gartenkobold »

-
Zuletzt geändert von Gartenkobold am 20. Jul 2024, 22:17, insgesamt 1-mal geändert.
Schnuckerzecke
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Schnuckerzecke »

Hallo Henni,
für das Gelingen einer hilfreichen Therapeuten-Patienten-Basis ist es sehr wichtig, der Thera zu vertrauen.
Das lese ich nicht heraus und Misstrauen erschwert gar, einen positiven therapeutischen Prozess zum Laufen zu bringen und am Laufen zu halten.

Wäre es dir möglich, der Thera zu sagen, was euer bisheriges Miteinander mit dir macht (also Gedanken und Gefühle). Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn du dir überhaupt noch vorstellen kannst, dort weiter Therapie zu machen.
▪︎▪︎▪︎ Liebe Grüße
Schnuckerzecke ▪︎▪︎▪︎
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Senif hat geschrieben: 8. Jul 2024, 11:29 Hallo Henni,

schwierig zu beurteilen von außen.
Aber immer nur Verständnis von allen möglichen Leuten, hat mich auf Dauer nicht weiter gebracht. Es geht ja auch darum, dass du persönlich vorwärts kommst. Und Therapie ist eben nicht nur das Erzählen von Problemen und einer hört zu. Das ist wirklich harte Arbeit.
Aber ich kann von nur dem Geschriebenen nicht beurteilen, wie deine Therapeutin ist.
Ich kann verstehen, dass du lieber in der Wohnung bist. Aber es ist eben dann auch Nährboden für die Erkrankung. Vermeidung quasi.
Das heißt ja nicht, dass du nun 24/7 rausgehen sollst. Alles geht sowieso nur in deinem Tempo. Dosiert. Aber eben überhaupt auf den Weg machen fände ich persönlich schon wichtig.
Ich hab früher auch immer nur mein Leid gesehen, und hab die anderen dabei nicht sehen können. Das ist halt auch ungesund.

LG Senif :hello:
Hallo Senif,
Dir macht das nichts wenn deine Therapeutin immer nur sagt das andere Recht haben und du im Irrtum bist? Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll das mich das nicht wahnsinnig macht. Ich bin doch kein kleines dummes Kind nur weil ich depressiv bin. Ich nehme mich selbst ernst und vertraue auf meine Gefühle. Das ist doch nicht falsch. Immer soll es an mir liegen wie ich etwas interpretiere und was ich anderen unterstelle und das ich dann falsch reagiere. Einmal ist eine Therapeutin einen Krieg mit mir angefangen nur weil ich meine Meinung gesagt habe. Meine Schwester tut immer vornherum ganz freundlich aber ich durchschaue ihre narzisstischen Tricks. Mein Mann tut viel als wäre was gut für mich aber eigentlich nutzt es ihm. Da soll ich mich dann nicht wehren und immer nur lieb den Mund halten und anderen Recht geben. So geht das nämlich in der Therapie bei mir. Warum mich was so wütend macht fragt die Therapeutin immer. Als ob das nicht offensichtlich ist. Ich soll immer Verständnis haben und meine Meinung ändern. Alle anderen sollen weiter machen wie bisher. Wenn sowas Therapie ist brauche ich das nicht.
Ich bin auch viel im Garten und gehe auch raus zum einkaufen. Ich will nur nicht wohin wo viel Lärm ist oder viele Menschen. Das stresst mich. Wenn ich für mich bin geht es mir einfach besser.
Wie ist denn deine Therapie?
Gruß Henni
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Undjetzt hat geschrieben: 8. Jul 2024, 11:35 Hallo Henni,

erstmal, ja, dieses angespannt Sein ist mir durchaus bekannt. Man fühlt sich wie so eine Tretmine, die bei jeder kleinsten Berührung losgeht. Was du aber- und genau darauf will deine Therapeutin vermutlich immer hinaus- bedenken musst, keiner weiß, welcher Schritt nun der falsche ist und somit zur Explosion führt.
Es ist richtig, dass sie dich dazu bewegen möchte, wieder rauszugehen. Wenn du das nicht mit anderen machen willst, warum nicht allein? Und wenn du dich ins Auto setzt, aufs Land fährst und für ein paar Minuten spazieren gehst. Alles ist besser als sich daheim einzuigeln.
Ja, dein Mann ist auch in einer schwierigen Situation. Als depressiv erlebender Mensch kommt man den anderen immer so rüber: "Hilf mir!" und "Lass mich in Ruhe!" , und beides entweder im Wechsel oder gleichzeitig.

Jetzt fällt es mir schwer zu beurteilen, ob deine Therapeutin dich wirklich nicht versteht und immer "gegen dich" redet, oder du das, aufgrund der Krankheit so wahrnimmst. Versteh mich bitte nicht falsch, aber wenn ich erstmal in der negativ-Spirale bin, dann ist auch alles und jeder gegen mich und alles sch....
Auch kann ich nicht beurteilen, was deine Schwester für eine Person ist. Wenn ihr schon immer dicke Luft zwischen euch hattet, dann wäre es jetzt eher destruktiv daran etwas zu ändern. Es würde dich nur herunterziehen.

Es kann natürlich sein, dass die Chemie zwischen dir und deiner Therapeutin einfach nicht passt. Da kann Sie noch so gut sein, sich noch so ins Zeug legen, sie kommt nicht zu dir durch.
Hallo Undjetzt,
Ich explodiere nicht ohne Grund. Das ist schon gerechtfertigt wenn ich Kontra gebe. Ich bin nicht ungerecht aber ich muss mir auch nicht alles gefallen lassen.
Ich mache alles lieber allein und gehe auch alleine raus. Aber das ist ja alles immer nicht genug für die Therapeutin. Ich soll mit meiner Schwester in Kontakt treten, meinen Mann zu Hochzeitsfeiern begleiten und all sowas. Und immer zweifelt sie an meine wahrnehmung. Ich beurteile immer alles falsch. Dabei kann sie das nicht beurteilen weil sie die Leute mit denen ich zu tun habe nicht kennt und auch nicht dabei war in den Situationen. Das ist wirklich so das die mich nicht versteht und immer gegen mich redet. Ich bilde mir nichts ein nur weil ich depressiv bin. Die Chemie stimmt gar nicht zwischen uns. Gibt es denn eine Chance eine bessere Therapie zu finden oder soll ich das sein lassen weil eigentlich alle Therapien so sind? Welche Erfahrungen hast du?
Gruß Henni
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Horizont24 hat geschrieben: 8. Jul 2024, 12:39 Hallo Henni,
so wie du deine Situation schilderst habe ich festgestellt, daß es bei mir einige Parallelen gibt. Ich bin auch Rentnerin. In meiner Ehe gibt es große Probleme von gegenseitiger Akzeptanz und noch mehr kritischen Situationen. Ich habe hier im Forum schon darüber geschrieben. Gott sei Dank gelingt es mir diese Dinge anzusprechen und mir Hilfe von außen zu holen.
Doch was mir fehlt sind weitere Familienangehörige und Freunde. Mein Sohn lebt noch zu Hause und die negativen Verhaltensweisen ähneln meinem Mann sehr. Zum Glück kann er aufgrund meiner Erziehung Kritik annehmen und mich, wenn ich Hilfe brauche unterstützen. Mit Hilfe ist hier nicht Haushalt gemeint. Meine Tochter ist ausgezogen und lebt ihr eigenes Leben. Doch für gemeinsame Unternehmungen für mich da. Also natürlich, wenn es auch zeitlich passt. Ich meine mit weiteren Personen meine Schwester und Bruder. Mein Bruder feiert am 11.07 Geburtstag, den sechsten Geburtstag ohne mich. Meine Schwester hat von meinen Eltern das Haus geschenkt bekommen- Schenkung zu Lebzeiten. Ich wurde mit einem, wie sagt man so schön: Appel und Ei abgespeist. War die schwierige Tochter, mit 20 schwanger, nicht vorzeigbarer Ehemann. Ja meine Schwester hat das Haus verkauft, als alle Tod waren und wie heißt es in einem Lied: Ich wünsche dir ein schönes Leben…

Du siehst es ähnelt sich. Doch da gibt es einen großen Unterschied. Ich habe keine Angst! Warum soll ich Angst vor Menschen haben? Warum soll ich Angst vor dem Tod haben? Die Menschen haben mich schon oft verletzt in vielen Bereichen: Berufsleben, Privatleben, Freunde oder besser gesagt das waren nicht wirklich Freunde. Ich bin physisch krank und schon zweimal dem Tod von der Schippe gesprungen. Die Ärzte sehen mich als starke Person, die schon einiges ausgehalten hat.
Vielleicht schreibe ich dir um Mut zu machen. Ich bin mutig und nehme keine Medikamente. Trotzdem bin ich zu einer Psychotherapie bereit. Noch auf der Suche, wer noch Kapazitäten frei hat. Die Psychologin äußerte niemand kann meinen Mann zur Paartherapie zwingen. Denn das wäre mein nächster Schritt.
Ich wünsche dir viel Kraft und gehe bitte unter die Leute, auch wenn sie sich nicht in deine Lage hinein versetzen können.
Liebe Grüße Horizont24
Hallo Horizont,
Hört sich an als ob du dir auch nicht alles schön reden lässt. Erbschleicher bleiben Erbschleicher. Wenn ich da eine wohlwollendere Sicht habe betrüge ich mich doch selbst. Wir sind beide die Töchter gewesen von meinem Vater. Aber meine Schwester meint sie hat ein größeres Stück vom Kuchen verdient. Naja ich brauche das Geld nicht mein Mann verdient sehr gut. Geht aber ums Prinzip.
Ich gehe einfach nicht gerne irgenwohin wo viel Lärm ist und viele Menschen. Ich wurde auch schon mal bestohlen in einer Menschenmasse und finde es unangenehm wenn so viele Menschen um mich herum sind. Gerüche, Lärm, Geschnatter, das brauch ich nicht. Vor dem Tod habe ich keine Angst. Ich bin auch mutig. Ich lass mich nicht reinlegen.
Hast du schon eine Therapie gemacht? Wie war die?

Gruß Henni
Undjetzt
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Undjetzt »

Ich habe nicht behauptet, dass du ohne Grund explodierst. Und sicher bildet man sich nichts ein. Man nimmt aber alles ins extrem negative verzerrt wahr. Das ist ein unterschied.
Es ist mir schleierhaft, was die Versöhnung mit deiner Schwester jetzt soll. Das ist eine Baustelle, mit der man sich befassen kann, wenn es einem gut geht, aber sicher nichts für einen an Depression leidenden Menschen.
Wie du schon sagst, die Chemie stimmt garnicht zwischen euch, du hast kein Vertrauen. Das macht die Therapie bei ihr komplett nutzlos!

Ich habe großes Glück gehabt, sehr schnell einen Therapieplatz bei einem Therapeuten zu bekommen, mit dem ich vollkommen harmoniere. Wir sind , man könnte sagen, auf einer Wellenlänge.
So ein(n) Therapeut*in muss dir schon sympathisch rüber kommen. Zumal du, mit Verlaub, ein eher misstrauischer, hinterfragender Mensch zu sein scheinst. Da muss die Chemie stimmen, damit du dich in der Therapie öffnest.
Senif
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Senif »

Hallo Hanni,

wenn du dir sicher bist, dass deine Bewertung (Glaubenssätze) für dich die richtige(n) ist/sind, und du damit gut leben kannst, was erwartest du dann von einer Therapie ?

LG Senif
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Senif hat geschrieben: 8. Jul 2024, 22:50 Hallo Hanni,

wenn du dir sicher bist, dass deine Bewertung (Glaubenssätze) für dich die richtige(n) ist/sind, und du damit gut leben kannst, was erwartest du dann von einer Therapie ?

LG Senif
Hallo Senif,
Ich will das die Therapie mir hilft aber das geht nicht wenn die Therapeutin gegen mich ist. Wenn meine Schwester zu mir aggressiv und narzisstisch ist will ich von der Therapeutin Hilfe mich zu wehren. Sie soll auf meiner Seite sein und nicht immer auf der Seite von dem Gegner. Wenn meine Schwester mich angreift ist meine Schwester das Problem. Nicht ich. Warum soll ich meine Gedanken über meine Schwester ändern? Verstehst du was ich meine? Ich kenne meine Schwester schon mein ganzes Leben und weiß wie sie ist. Meine Therapeutin kennt sie nicht. Sie ist meine Therapeutin und soll mir helfen aber sie ist immer auf ihre Seite, Das finde ich nicht normal. Findest du das normal? Wenn Therapie immer so brauche ich keine.
Gruß Henni
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Schnuckerzecke hat geschrieben: 8. Jul 2024, 15:24 Hallo Henni,
für das Gelingen einer hilfreichen Therapeuten-Patienten-Basis ist es sehr wichtig, der Thera zu vertrauen.
Das lese ich nicht heraus und Misstrauen erschwert gar, einen positiven therapeutischen Prozess zum Laufen zu bringen und am Laufen zu halten.

Wäre es dir möglich, der Thera zu sagen, was euer bisheriges Miteinander mit dir macht (also Gedanken und Gefühle). Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn du dir überhaupt noch vorstellen kannst, dort weiter Therapie zu machen.
Hallo Schnuckerzecke,
Ich sage ihr bei jedem Termin das sie nicht immer gegen mich sein soll und das auch gar nicht beurteilen kann was sie sagt weil sie nicht dabei war. Aber an der prallt alles ab. Sie ist wie ein Stein ohne Gefühle. Egal was ich sage sie stellt mir immer nur Fragen dazu. Ob ich mir sicher sein kann oder ob ich vielleicht etwas falsch verstanden habe und es auch ganz anders sein könnte? Ich war doch da natürlich weiß ich das mein Mann Druck macht oder meine Schwester aggressiv zu mir ist. Wenn ich erzähle wie mein Mann auf mich Druck macht weil wir zu einer Hochzeit eingeladen sind dann will ich nicht das sie auf der Seite von meinem Mann ist. Sie soll meine Gefühle verstehen und auf meiner Seite sein. Ich sage das auch zu ihr aber dann fragt sie warum ich denke das sie nicht auf meiner Seite ist. Das meine ich. Sie dreht alles immer rum und gibt nie Antworten. Mich macht das fix und fertig weil ich gar nicht verstanden oder unterstützt werde. Ich sag das zu ihr und sie fragt nur woran ich das festmache das ich nicht verstanden und unterstützt werde. Dabei habe ich das ja schon erklärt. Dann soll ich ändern wie ich denke und fühle. Da werden doch Opfer und Täter vertauscht. Ich vertraue ihr gar nicht. Nächste Woche sage ich das ich nicht mehr komme. Das macht keinen Sinn. Weißt du ob ich dann Probleme bekomme mit der Rentenversicherung oder der Krankenkasse?
Danke Henni
SonneundDunkenheit
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Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Eine "gute" Therapeutin ist nicht auf der einen oder anderen Seite. Sie kennt in der Regel nur die Beschreibungen von einer Sicht der Dinge und die ist naturgemäß "eingefärbt".

@Henni: deinen Mann kann die Therapeutin kennenlernen, wenn ihr das wollt und die Therapeutin es zulässt. Wir haben das gemacht und glaube mir, ich war ziemlich wütend in diesen Stunden, weil ich mit meinen Ansichten und Verhalten auf dem "Prüfstand" stand und nicht die erhoffte volle Rückendeckung erhielt. Im Nachgang waren es aber sehr gute Stunden.
Ich bin auch sehr reizoffen, schnell "genervt", brauche viel Zeit für mich und erwarte viel Rücksichtnahme vom Gegenüber ABER das Gegenüber hat ja auch ein Leben mit Bedürfnissen.

Ich habe das Gefühl, dass bei dir immer die anderen das Problem sind. Dir immer Unrecht getan wird. Du das "unschuldige Opfer" bist. Es ist mein Gefühl und muss nicht stimmen.

Therapie bedeutet für mich zu ergründen, warum ich reagiere wie ich reagiere und was ich daran ändern kann. Mein Umfeld ist nicht in Therapie und damit auch nur indirekt zu beeinflussen. Natürlich tut Mitgefühl seitens der Therapeutin beim Aufarbeiten schwieriger Erlebnisse gut. Wirklich weiter bringen mich aber Veränderungen in meiner Bewertung und im Tun. Dazu gehören eben auch das Aushandeln von Familienregeln, wenn es mir schlecht geht, aber so daß es für alle tragbar ist. Meine Therapeutin entwickelt auch manchmal Ideen für mich, aber eher als Vorschlag und ich habe dann eine Meinung dazu, die ich kund tue.

Ich frag mich warum du noch in diese Stunden gehst, wenn es so gar nichts bringt außer Frust.

Ich halte auch nichts von einer harmonischen Therapiebeziehung. Therapie ist harte Arbeit. Man reibt sich, sucht nach Erklärungen und Lösungen. Dabei entstehen unterschiedliche Sichtweisen. Wichtig ist, dass ich als Person mit allen Ecken und Kanten und all meinen Lebenserfahrung gesehen werde und wir gemeinsam den Weg in eine Zukunft gehen, die mir Wege aufzeigt mich anzunehmen und meinen Platz im Außen zu finden. Das braucht seine Zeit und verläuft nicht immer linear.
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Horizont24 hat geschrieben: 8. Jul 2024, 18:53 Hallo Henni,
Du hast es erkannt, ich lasse mir nichts schön reden. Mir wurde in meiner Herkunftsfamilie vorgelebt, wie wichtig ein gutes Ansehen bei den Menschen ist und nur das Schöne und vor allem das Perfekte war richtig. Seit meinem zwanzigsten Lebensjahr wurde ich kritischer und habe mich durchgekämpft. In meiner Kindheit musste ich gehorchen und meiner Mutter helfen. Deshalb habe ich damals so reagiert, wie man es erwartet hat. Du musst diese schöne nach außen heile Welt weiterleben. Nur war meine Welt nicht mehr heil.
Also wieso soll ich mir von Fremden sagen lassen, was richtig ist. Ich habe heute eine eigene Meinung und wenn die Psychologin folgendes sagt: „Wenn ich sie richtig verstehe tut ihnen Ihr Partner nicht gut und überlegen sie bis zum nächsten Mal folgendes: Scheidung ja, nein, weiß nicht.“ Dann bekommt sie die Antwort:“ Das kann ich Ihnen auch das nächste Mal nicht beantworten.“ Ich habe nach drei Terminen abgebrochen. Tatsächlich denke ich nicht, daß es eine Psychologin gibt, die meine Lebensgeschichte nachvollziehen kann. Ich stelle keine Schuldfrage. Meine Mutter, Mann, Arbeitskollegen, Geschwister sind nicht Schuld. Und was uns Henni betrifft es ist ein typischer pädagogischer Satz: Sie müssen vergeben, mit der Schwester in Kontakt treten.“ Was bitte soll ich vergeben und ihr sagen. Soll ich sie loben, daß sie meine Mutter nie unterstützt hat. Sie ist lieber weggezogen mit dem guten Gewissen, daß meine Mutter keinen Führerschein hat. Und noch dazu, daß sie mir mitgeteilt hat, das Haus ist ihr egal.
Sie hatte ja ein Haus und einen gut verdienenden Ehemann und zwei wohlerzogene Kinder, die immer bei der Tante und Oma im Ort waren. Die Wahrheit ist: Ich habe kein schlechtes Gewissen und sie ist ein armer Mensch , weil sie ihren Platz im Leben nicht gefunden hat und Geld wichtiger ist. Dieser Satz trifft nicht nur auf meine Schwester zu.
Es gibt aber noch einen anderen wichtigen Grund, warum ich schwer Vertrauen zu einem Therapeuten aufbauen kann. Meine Mutter war seit meiner Kindheit depressiv. So hat mich ihre Krankheit immer begleitet. Ich halte mich hier bewusst zurück, denn es war meine Mutter und ihre Krankheit, du weißt was ich meine . Dieses Wissen trägt auch zu meiner Sichtweise bei.
Es ist schön, daß du nochmals geschrieben und mich gefragt hast.
Liebe Grüße Horizont24
Hallo Horizont24,
Ich finde das in der Therapie Opfer und Täter vertauscht werden. Mein Mann macht Druck auf mich aber ich soll überlegen ob das überhaupt stimmt oder ob ich alles falsch verstehe und dann soll ich mich ändern. Meine Schwester ist eine aggressive Narzisstin aber ich soll meine Meinung über sie ändern und Kontakt mit ihr suchen obwohl sie mir nur schadet. Das ist doch krank. Das muss mir meine Therapeutin erstmal erklären was daran gut sein soll. Aber sie erklärt auch nie etwas. Sie dreht jede Aussage von mir einfach in eine Frage für mich um. Immer bin ich die Schuldige. Ich verstehe warum du keine Therapie machst. Ich will auch keine machen wenn das immer so ist.
Gruß Henni
Zuletzt geändert von Henni am 9. Jul 2024, 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

SonneundDunkenheit hat geschrieben: 9. Jul 2024, 09:25 Eine "gute" Therapeutin ist nicht auf der einen oder anderen Seite. Sie kennt in der Regel nur die Beschreibungen von einer Sicht der Dinge und die ist naturgemäß "eingefärbt".

@Henni: deinen Mann kann die Therapeutin kennenlernen, wenn ihr das wollt und die Therapeutin es zulässt. Wir haben das gemacht und glaube mir, ich war ziemlich wütend in diesen Stunden, weil ich mit meinen Ansichten und Verhalten auf dem "Prüfstand" stand und nicht die erhoffte volle Rückendeckung erhielt. Im Nachgang waren es aber sehr gute Stunden.
Ich bin auch sehr reizoffen, schnell "genervt", brauche viel Zeit für mich und erwarte viel Rücksichtnahme vom Gegenüber ABER das Gegenüber hat ja auch ein Leben mit Bedürfnissen.

Ich habe das Gefühl, dass bei dir immer die anderen das Problem sind. Dir immer Unrecht getan wird. Du das "unschuldige Opfer" bist. Es ist mein Gefühl und muss nicht stimmen.

Therapie bedeutet für mich zu ergründen, warum ich reagiere wie ich reagiere und was ich daran ändern kann. Mein Umfeld ist nicht in Therapie und damit auch nur indirekt zu beeinflussen. Natürlich tut Mitgefühl seitens der Therapeutin beim Aufarbeiten schwieriger Erlebnisse gut. Wirklich weiter bringen mich aber Veränderungen in meiner Bewertung und im Tun. Dazu gehören eben auch das Aushandeln von Familienregeln, wenn es mir schlecht geht, aber so daß es für alle tragbar ist. Meine Therapeutin entwickelt auch manchmal Ideen für mich, aber eher als Vorschlag und ich habe dann eine Meinung dazu, die ich kund tue.

Ich frag mich warum du noch in diese Stunden gehst, wenn es so gar nichts bringt außer Frust.

Ich halte auch nichts von einer harmonischen Therapiebeziehung. Therapie ist harte Arbeit. Man reibt sich, sucht nach Erklärungen und Lösungen. Dabei entstehen unterschiedliche Sichtweisen. Wichtig ist, dass ich als Person mit allen Ecken und Kanten und all meinen Lebenserfahrung gesehen werde und wir gemeinsam den Weg in eine Zukunft gehen, die mir Wege aufzeigt mich anzunehmen und meinen Platz im Außen zu finden. Das braucht seine Zeit und verläuft nicht immer linear.
Hallo Sonneunddunkelheit,
Dann ist meine keine gute Therapeutin weil sie wirklich immer nur die andere Seite verteidigt. Ich glaube wenn mein Mann mit in den Termin kommt wird es genau so sein wie immer. Sie gibt ihm Recht und ich soll nachdenken ob ich nicht alles falsch verstehe. Scheinbar ist Therapie immer so. Ich dachte es wäre nur meine Therapeutin. Wenn man mich schlecht behandelt muss doch nicht ich etwas ändern. Zum Beispiel meine Schwester wenn sie mich angreift. Dann wehre ich mich doch und ergebe mich nicht wie ein Opfer. Aber wenn ich mich wehre versucht die Therapeutin mich zum Täter zu machen. Das finde ich nicht fair und ich bin mir jetzt sicher das ich da nicht wieder hingehe.
Gruß Henni
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Gartenkobold hat geschrieben: 8. Jul 2024, 15:18 Hallo Henni,

Du kannst das Gespräch mit Deiner Therapeutin suchen und ihr sagen wie Du Dich fühlst, dass es Dir nach jeder Stunde schlechter geht, dass Du denkst sie kann Dich nicht leiden, dass Du Dich durch sie nicht unterstützt fühlst, dann kann Sie sagen wie sie dazu steht. Den Realitätscheck machen und sie fragen was sie dazu meint. Wenn sie drum herum redest...so könne man das nicht sehen, Du wärst das Problem... Was sich nach ihrer und Deiner Meinung ändern sollte. Was brauchst Du in dieser Therapie? Was ist Dir wichtig. Nachdem ihr gesprochen habt und vielleicht noch eine Nacht darüber schlafen und wenn Du Dir sicher bist, dann kannst Du sagen, dass Du die Therapie nicht fortsetzen möchtest und gehen.
Du musst dort nicht bleiben. Einen Behandlungsvertrag kannst Du mündlich kündigen.

LG Gartenkobold
Hallo Gartenkobold,
Ich sage immer sofort was mich stört und wie mich ihr Verhalten nervt und das es mir wegen ihr schlechter geht. Das ist ja das Problem sie antwortet nicht. Sie fragt nur. Wenn ich was sage was mich stört sagt sie nicht entschuldigung und das sie es ändert oder erklärt was. Sie fragt mich dann warum ich das so sehe und ob ich mir da sicher sein kann oder ob ich es auch anders sehen könnte oder sowas in der Art. Das macht mich langsam echt verrückt. Danke für deinen Tip. Ich werde kündigen.
Gruß Henni
SonneundDunkenheit
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Henni,
wenn man dich schlecht behandelt, dann musst du etwas ändern, wenn es die, die dich schlecht behandeln nicht tun (nicht können, nicht wollen,...) . Es ist dein Leben. Tuts du es nicht, dann verharrst du in der "Opferrolle ". Hast du von dem Begriff "subjektiven Krankheitsgewinn" schon mal gehört oder gelesen.
"Umsichschlagen" kann ein Weg sein, aber der erscheint mir nicht als zielführend.
Alles Gute für dich
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

SonneundDunkenheit hat geschrieben: 9. Jul 2024, 09:52 Hallo Henni,
wenn man dich schlecht behandelt, dann musst du etwas ändern, wenn es die, die dich schlecht behandeln nicht tun (nicht können, nicht wollen,...) . Es ist dein Leben. Tuts du es nicht, dann verharrst du in der "Opferrolle ". Hast du von dem Begriff "subjektiven Krankheitsgewinn" schon mal gehört oder gelesen.
"Umsichschlagen" kann ein Weg sein, aber der erscheint mir nicht als zielführend.
Alles Gute für dich
Hallo Sonneundunkelheit,
Das ist doch genau auch meine Meinung. Wenn mein Mann Druck macht zum Beispiel wegen der Hochzeit dann wehre ich mich. Ich bin kein Opfer. Auch gegen meine Schwester wehre ich mich wenn sie aggressiv gegen mich ist. Oder einmal in einer Klinik habe ich mich als einzige gegen eine Musiktherapeutin gewehrt die unmöglich war. Da waren viele junge schüchterne essgestörte Mädchen damals die sich alles gefallen ließen. Aber ich lasse mir nichts gefallen. Ich sehe mich nicht wie ein Opfer weil ich mich wehre. Aber meine Therapeutin will das ich wie der Täter dastehe und die anderen Opfer sind obwohl die angefangen haben damit mich zum Opfer zu machen was ich aber nicht zulasse. Was ist subjektiven Kranheitsgewinn?
Gruß Henni
Slin97
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Registriert: 28. Jun 2024, 21:25

Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Slin97 »

Henni hat geschrieben: 8. Jul 2024, 10:56 Geht es euch auch so das euch andere egal sind? Meine Therapeutin will auch dass ich mehr Kontakt zu meiner Schwester aufbaue aber ich muss mich um mich kümmern.
Ich mach seit 1 Jahr Therapie aber ich glaube das bringt nichts. Habt ihr auch manchmal das Gefühl eure Therapeutin hört euch gar nicht richtig zu und versteht euch nicht.
Guten Morgen Henni!

Bezugnehmend, zu deinem prägenden Satz "Geht es euch auch so das euch andere egal sind", möchte ich gerne Stellung nehmen, beziehungsweise meine Erfahrungen teilen.
Während einer depressiven Episode ist die Person so sehr mit sich selbst und den kreisenden Gedanken beschäftigt, dass dort (aus meiner Erfahrung heraus) garkein Platz mehr ist, für mitmenschliche Angelegenheiten. Zudem denke ich auch, dass Menschen, welche sich in dem depressiven Spektrum bewegen, eben gerne alleine sind, weil sie von ihrer Umwelt nicht verstanden werden (!).

Jeder Mensch hat seine ganz eigene Perspektive (Kamera) aus welcher dieser die Welt verzerrt und wahrnimmt. Depression ist dabei ja auch eine kognitive Verzerrung und lässt die Eindrücke auf uns in schwarze Tinte hüllen.

Oft haben "Wir" tiefgründige Themen die uns beschäftigen, sind Menschen welche vieles hinterfragen und sich selbst am stärksten kritisieren.

Die logische Schlussfolgerung daraus, so denke ich, dass wir uns oft zurück ziehen oder es sehr genießen auch mal "alleine" zu sein.
Einfach mit einem Tee im Garten, oder Kaffe auf dem Balkon.

Ich hoffe, ich konnte dir damit ein wenig helfen und einen weiteren EInblick gewähren.

Ich wünsche dir einen kraftvollen Dienstag! :hello:
Slin
Schnuckerzecke
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Schnuckerzecke »

...
Zuletzt geändert von Schnuckerzecke am 10. Jul 2024, 21:01, insgesamt 2-mal geändert.
▪︎▪︎▪︎ Liebe Grüße
Schnuckerzecke ▪︎▪︎▪︎
Henni
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Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Horizont24 hat geschrieben: 9. Jul 2024, 10:48 Guten Morgen ☀️ Henni,
ich habe mir gerade überlegt welche Worte 3 Worte ich verwende.
Es sind: die Wut, die Angst, die Kraft. Die passen übrigens auch bei mir. Du bist wütend, weil die Therapeutin den Ball immer wieder zu dir zurückwirft. Das sind zu viele Du Du Du. Ein Beispiel von mir: Mein Sohn war in der Schule auffällig im Sozialverhalten und sollte die Regelschule- Grundschule- verlassen 1. Klasse Aussage der Lehrerin. Und wer war wohl schuld an seinem Verhalten? Die Eltern. Das war eine so schöne Therapie ⛈ Gott sei Dank war in der Krabbelgruppe (Tochter) die evangelische Pfarrerin. Zu Hause beim Kaffee trinken beobachtete sie meinen Sohn und gab mir den Hinweis: Vortrag Ärztin. Und dann bin ich zum Neurologen und da war eine Diagnose. Mein Sohn hat übrigens Abitur. Fazit: Ich darf kritisch sein, der Psychologe meinte mein Vorgehen wäre unverschämt und er bricht die Behandlung ab.
Die Angst ist da und jetzt bist wieder du gefragt. Wieder ein Du Du Du. Aber Hallo Angst in bestimmten Situationen ist nicht ungewöhnlich. Du sagst ganz deutlich , wo die Angst da ist. Das ist richtig und du kannst darüber sprechen. Klar kann ich dir einen Tip geben, allerdings bringe ich lieber Beispiele von meiner Person. Ich bin physisch krank und habe Angst. Nicht vor den Ärzten. Mit denen komme ich klar, einmal mich erlebt und unvergessen. Folgende Geschichte: Ich stehe abends vor dem Spiegel und schaue mich genau an und da kommt die Angst. Ich will nicht wieder operiert werden, wäre dann die 4. OP an der selben Stelle, sieht die Stirn normal aus? Ich habe mich so aufgeregt. Dann habe ich mich auf die Bettkante gesetzt und bin umgekippt. Gott sei Dank habe ich einen Ehemann und einen Sohn, der ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz arbeitet. Es war ein epileptischer Anfall und schlussendlich kam ich ins Krankenhaus 3 Anfälle hintereinander. So normalerweise schreibe ich hier nicht darüber, aber jetzt mache ich mal eine Ausnahme. Du siehst diese Angst ist berechtigt.
Als letztes die Kraft. Wie bitte sollen wir nach unseren Erfahrungen noch genügend Kraft haben. Jeder Kampf kostet Kraft. Für dich liebe Henni geschrieben: Mein Erfahrungen sagen: Wir kämpfen nicht gegen uns, sondern für uns. Am heutigen Tag kämpfe ich nicht, sondern höre gerade meine Mandras, gehe gleich mit den Hunden spazieren, hänge die Wäsche auf. Heute Mittag gehe ich auf eine Beerdigung, ein Mann, Verwandtschaft mütterlicherseits ist urplötzlich verstorben. Er war der gleiche Jahrgang, wie mein Mann.

Ich weiß nicht, wen ich mit diesen Aussagen und Beispielen erreiche. Vielleicht dich liebe Henni.
Ich wünsche Dir einen 😎 Tag Horizont24.
Hallo Horizont24,
Das stimmt. Ich bin wütend auf die Therapeutin. Weil egal was ist immer soll ich nochmal überlegen, es anders sehen, anders bewerten, Rücksicht nehmen, Verständnis zeigen. Die würde nie sagen das ist aber auch unverschämt von ihrer Schwester und da wäre ich auch sauer und sie haben das richtig gemacht das sie auf den Putz gehauen haben. Sowas würde mir helfen. Aber nicht diese nervige Fragerei ob ich die Situation richtig sehe oder ob es noch andere Betrachtungsweisen gibt und warum ich das so denke wie ich es denke. Das macht mich wirklich sehr wütend.
Tut mir leid das mit deinem Sohn aber zum Glück hat sich das ja gelöst. Lehrer sind auch so besserwisserisch wie Therapeuten. Das kenne ich auch noch als mein Sohn noch klein war. Hatten oft selbst keine Kinder wollten aber Eltern erklären wie man Kinder erzieht.
Ich habe keine konkrete Angst vor irgendwas. Die Ärzte nennen das eine generalisierte Angststörung. Ich habe dann Herzrasen, schwitze und zittere aber ich kann nicht sagen ich habe Angst vor einer Krankheit, dem Tod, dass mich eine Biene sticht oder mich ein Auto anfährt oder irgendeinen anderen Grund. Ich will dann einfach weg aber weiß nicht warum. Das passiert manchmal auch wenn ich alleine bin aber mehr wenn viele Menschen um mich sind und viel Lärm und Hektik ist. Ich glaube schon das ich viel Kraft habe. Ich habe schon viel erlebt und lasse mich nicht unterkriegen. Auch dieses Mal nicht von der Therapeutin. Ich habe alles versucht damit mir das hilft aber jetzt sag ich ihr es reicht.
Gruß Henni
Henni
Beiträge: 37
Registriert: 5. Jul 2024, 21:10

Re: Neu hier, depressiv und enttäuscht von Therapie

Beitrag von Henni »

Slin97 hat geschrieben: 9. Jul 2024, 11:12
Henni hat geschrieben: 8. Jul 2024, 10:56 Geht es euch auch so das euch andere egal sind? Meine Therapeutin will auch dass ich mehr Kontakt zu meiner Schwester aufbaue aber ich muss mich um mich kümmern.
Ich mach seit 1 Jahr Therapie aber ich glaube das bringt nichts. Habt ihr auch manchmal das Gefühl eure Therapeutin hört euch gar nicht richtig zu und versteht euch nicht.
Guten Morgen Henni!

Bezugnehmend, zu deinem prägenden Satz "Geht es euch auch so das euch andere egal sind", möchte ich gerne Stellung nehmen, beziehungsweise meine Erfahrungen teilen.
Während einer depressiven Episode ist die Person so sehr mit sich selbst und den kreisenden Gedanken beschäftigt, dass dort (aus meiner Erfahrung heraus) garkein Platz mehr ist, für mitmenschliche Angelegenheiten. Zudem denke ich auch, dass Menschen, welche sich in dem depressiven Spektrum bewegen, eben gerne alleine sind, weil sie von ihrer Umwelt nicht verstanden werden (!).

Jeder Mensch hat seine ganz eigene Perspektive (Kamera) aus welcher dieser die Welt verzerrt und wahrnimmt. Depression ist dabei ja auch eine kognitive Verzerrung und lässt die Eindrücke auf uns in schwarze Tinte hüllen.

Oft haben "Wir" tiefgründige Themen die uns beschäftigen, sind Menschen welche vieles hinterfragen und sich selbst am stärksten kritisieren.

Die logische Schlussfolgerung daraus, so denke ich, dass wir uns oft zurück ziehen oder es sehr genießen auch mal "alleine" zu sein.
Einfach mit einem Tee im Garten, oder Kaffe auf dem Balkon.

Ich hoffe, ich konnte dir damit ein wenig helfen und einen weiteren EInblick gewähren.

Ich wünsche dir einen kraftvollen Dienstag! :hello:
Slin
Hallo Slin97
Genauso geht es mir. Mein Mann will das ich mit ihm auf eine Hochzeit von einem seiner Angestellten gehe. Ich will aber nicht weil der mich gar nicht interessiert und seine Frau kenne ich gar nicht. Dann muss ich mir den ganzen Tag Geschichten von Leuten anhören die mich gar nicht interessieren und wenn ich dann vielleicht was von mir erzählen würde kommen nur dumme Sprüche das Depression jetzt in Mode ist oder anderer Blödsinn. Ich ziehe mir doch eine Depression nicht an wie einen Mantel der gerade in Mode ist. Und statt das meine Therapeutin mich unterstützt soll ich meinen Mann verstehen und das er es nur gut meint mit mir und ich mehr Kontakte haben soll und nur meine Sicht falsch ist und ich alles anders machen soll. Mein Mann soll da doch alleine hingehen wenn er will. Er muss mich doch nicht jeden Tag fragen ob ich es mir anders überlegt habe und ob ich mir nicht ein schönes Kleid für die Hochzeit kaufen will. Ich rede nur gegen Wände. Geht es dir auch so dass du lieber für dich alleine bist?
Gruß Henni
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