Was ich bei den Depressionen auch gemerkt habe, dass es keine kognitive Sache ist, sondern eine emotionale. Ich musste z.B. spüren, dass ich von meiner Therapeutin angenommen werde, auch wenn ich ein furchtbares Bild von mir hatte.Ich habe sehr viel darüber gelesen und doch hat es mir im Verhalten und Denken kaum weitergeholfen.
Ich glaube, man kann sich das nicht kognitiv einfach abtrainieren. Da müssen Dinge emotional verstanden werden. Wobei das Wissen dabei helfen kann.
Soweit ich gelesen habe, ist die NPS eine Selbstwertregulationsstörung. Und bei der Depression ist der Selbstwert auch im Keller (nur da ist es eben nicht in der Persönlichkeit verankert). Ich wurde mit mir wohlwollender durch innere Kindarbeit. Aber das ist auch nicht jedermanns Sache. Ich war schon sehr grausam zu mir. Für mich war wichtig zu erkennen, dass ich mit Ecken und Kanten trotzdem ok bin. Wie das bei einer NPS dann möglich ist, weiß ich nicht. Was sagt denn deine Thera dazu ?
Das klingt gut. Bei mir ist auch nicht durchgängig alles rosig, aber durch die schönen Sachen, lassen sich die Schlechten dann auch leichter verkraften. Wie bei einer Waage.Und in meiner Fähigkeit mein Leben zu geniessen. Natürlich nicht durchgängig, aber ich bin voll dabei, wenn´s mir gut geht und koste aus.
Ich bin 44. und hoffe, dass der Rest meines Lebens noch schön wird. Bei mir hatte alles mit einer hypomanischen Phase angefangen. Mein Arzt meinte, dass das häufiger vorkommt nach einer langen Depression. Aber dadurch habe ich gespürt, wie es eben auch noch sein kann. Es gab einige Punkte im Verlauf, die so Schlüsselerlebnisse waren.
Aber mittlerweile erfreue ich mich auch an Aktivität. Wie bei Dir. Mal Fahrrad fahren, mal wandern, auch mal schwimmen - ich bewerte all das jetzt ganz anders als in depressiven Episoden. Aber Videos schaue ich trotzdem
Aber du liest dich auch, als wärst du auf einem richtig guten Weg.
Ich nehme noch Medikamente. Früher war ich eine wandelnde Apotheke. (Scherz) ... jetzt hab ich noch Trimipramin und Escitalopram.
LG Senif