Betroffene: Kurt Krömer und Torsten Sträter sprechen über Depressionen

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MySun
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Betroffene: Kurt Krömer und Torsten Sträter sprechen über Depressionen

Beitrag von MySun »

Die Komiker Kurt Krömer und Torsten Sträter sprechen über ihre Erkrankung. Beide leiden an Depressionen.
Torsten Sträter ist auch Schirmherr der Deutschen Depressionsliga.

Zitat Torsten Sträter und die Depressionen
"Ich würde mich freuen, wenn mehr Menschen aufstehen und sagen 'ich auch', denn es macht dich ja nicht zum schlechteren Menschen."


https://www.ardalpha.de/wissen/gesundhe ... f-100.html
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

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MySun
AlexandreCharles
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Registriert: 17. Jun 2024, 06:11
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Re: Betroffene: Kurt Krömer und Torsten Sträter sprechen über Depressionen

Beitrag von AlexandreCharles »

Beide gefallen mir ganz gut. Der offene Umgang mit der Erkrankung kann Mut machen - ich persönlich habe bisher nur positive Erfahrungen für mich sammeln dürfen.
LG Alexandre
Ich bin zu alt um jung zu sterben.
Iwnm
Beiträge: 126
Registriert: 26. Jun 2023, 14:03

Re: Betroffene: Kurt Krömer und Torsten Sträter sprechen über Depressionen

Beitrag von Iwnm »

Ich finde es generell sehr gut, wenn dem Thema überall mehr Raum geboten wird. Sträter und Krömer und diverse andere Promis helfen ohne Zweifel massiv dabei Stigmatisierung und Tabuisierung weiter aufzulösen.
Gleichzeitig wittere ich eine Gefahr. Die Einzelerfahrungen dieser Personen im Rampenlicht spiegeln nicht die Realität des Otto Normalverbrauchers. Ein Felix Lobrecht zum Beispiel kann eben mal ne Auszeit nehmen und sich in eine Privatklinik einchecken wo er garantiert super Therapeuten hat.
Otto Normalverbraucher kann das in der Regel nicht. Der hat mehr wirtschaftlichen Druck und wartet Monate auf Hilfe, die unter Umständen keinen besonders hohen Standard erfüllt.
Das heißt jetzt nicht, dass Promis das Thema nicht weiter publik machen sollen. Im Gegenteil.
AlexandreCharles
Beiträge: 61
Registriert: 17. Jun 2024, 06:11
Wohnort: Emmendingen

Re: Betroffene: Kurt Krömer und Torsten Sträter sprechen über Depressionen

Beitrag von AlexandreCharles »

Iwnam, ich stimme Dir wieder einmal vollumfänglich zu. Wobei ich mir eine Anmerkung erlaube (keine Kritik): Privatkliniken kochen auch nur mit Wasser - ich bin Privatpatient und war in verschiedenen Kliniken, privat und öffentlich.
Aber definitiv ein Problem beim Ottonormalverbraucher ist in der Tat: a.) der wirtschaftliche Druck und b.) die langen Wartezeiten. Zu a.) möchte ich nichts persönliches beitragen, da ich als Beamter im Luxus schwelge und mein Gehalt weiter gezahlt wurde (bis ich in Pension geschickt wurde, aber das ist ein anderes Thema). Privatkliniken sind außerdem zeitlich auch nicht immer besser als der Rest - aktuell muss ich diese Erfahrung leider mit meiner Tochter machen, die an Anorexie leidet und dringend Hilfe bräuchte, aber (noch) keine erhält. Meine Exfrau hat bereits die Nerven verloren, ich habe gestern die Tochter zu mir geholt. Wenn jetzt jemand das hier liest und irgendwelche Erfahrungen mit Anorexie hat - egal welche - bin ich für jeden Beitrag unendlich dankbar. Aber genug davon - das hier ist ein Forum zum Thema Depressionen.
Daher noch mein folgender Gedanke: ich mag Kurt Krömer, Torsten Sträter und viele mehr, finde es toll wenn über die Erkrankung gesprochen wird... aber ich wundere mich dann gelegentlich wie "einfach" es zu sein scheint. Ich freue mich wenn es jemand schafft und mit der Erkrankung einen Weg zurück ins Leben findet - leider gibt es aber auch andere Fälle, die keine Möglichkeiten für sich haben und sich im Kreis drehen. Die sehen wir nicht im Fernsehen oder auf Youtube - die sind einfach "weg". Ich gehe regelmäßig im ZfP (Zentrum für Psychiatrie) Emmendingen vorbei und besuche die Depressionsstation - weil dort auch Patienten sind, die keinen Weg finden und unglaublich lange bleiben. Und die sind toll, ich mag die und wir reden viel miteinander - und trotzdem scheint es keinen passenden Ausweg zu geben, warum auch immer. Oder es braucht einfach noch mehr als viel Zeit, um einen Weg ausfindig zu machen - hoffentlich!
Liebe Grüße
Alex
Ich bin zu alt um jung zu sterben.
Iwnm
Beiträge: 126
Registriert: 26. Jun 2023, 14:03

Re: Betroffene: Kurt Krömer und Torsten Sträter sprechen über Depressionen

Beitrag von Iwnm »

Hallo Alex,
Da hast du natürlich recht, nicht alle Privatkliniken sind automatisch rundum besser aufgestellt als Kassen-Kliniken. Und es gibt auch richtig gute Kassen finanzierte Kliniken. Ich bin immer dafür Dinge differenziert zu betrachten und nicht zu stark zu pauschalisieren. Tut mir leid, wenn das zu verallgemeinert rüberkam.
Aber wie du auch sagst, die Schilderungen der Promis hören sich leider oft etwas vereinfacht und in meinen Ohren zum Teil privilegiert an. Ich vermute auch, dass ein Medien Promi aus Politik, Wirtschaft, Sport oder Entertainment mitunter nochmal andere Vorzüge genießt als ein medial unbekannter Privatversicherter.
Und ja, die wirklich sehr schweren Fälle von psychischen Störungen aller Art, tauchen medial leider komplett unter. Unsere Gesellschaft liebt eben nun mal Erfolgsgeschichten. Die verkaufen sich besser. Ist auch irgendwie verständlich, obwohl es anders schöner wäre. Aber ich will nicht schlecht reden, wieviel Promis zur Aufklärung beitragen.
Mit Anorexie kenne ich mich gar nicht aus. Tut mir leid, dass deine Tochter und du das durchmachen. Ich hoffe ihr findet rasch gute Unterstützung.
Liebe Grüße
J_Ku
Beiträge: 3
Registriert: 27. Jul 2024, 21:38
Wohnort: Burgwald

Re: Betroffene: Kurt Krömer und Torsten Sträter sprechen über Depressionen

Beitrag von J_Ku »

Ich habe es auf YouTube entdeckt als ich nach "Depression" suchte. Der offene Umgang der beiden mit dem Thema hat mir sehr geholfen selbst offener mit meiner Erkrankung umzugehen und mich weniger schuldig zu fühlen. Generell finde ich, dass der Sträter ein cooler Typ ist, genauso der Krömer. Ich habe kürzlich sein Buch gelesen, in dem er offen über seine Depression spricht und seine Geschichte erzählt. Ich finde aber, das Video von Chez Krömer sollte in der Schule gezeigt werden um für das Thema zu sensibilisieren.
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