Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Antworten
Robsn
Beiträge: 3
Registriert: 10. Jun 2024, 18:43

Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von Robsn »

Hallo Zusammen,

Ich würde gerne mal mit Personen die auch psychische Krankheiten haben über das Thema Vererbbung psychischer Krankheiten sprechen.

Ich bin 37 Jahre und habe seit über 20 Jahre Depressionen und eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung.

Mein Sohn ist 10 Jahre alt und seit er 6 Jahre alt ist und angefangen hat zum Schule gehen wurde er Verhaltens Auffällig. Er kann sich nicht konzentrieren und wird schnell wütend und ist hyperaktiv . An anderen Tagen wirkt er wie depressiv und macht sich selbst schlecht. Er wurde auch in der Schule gemobbt was wir erst nach 1 Jahr mitbekommen haben weil er mit uns nie über das gesprochen hat. Wer uns kennt weiß das wir alles für unser Kind tun und er unser ein und alles ist. Mann muss dazu sagen das wir getrennt leben aber wir alles gemeinsam entscheiden und gute Freunde sind die Mutter und ich. Wir haben natürlich alles andere versucht bevor wir Medikamente in Betracht gezogen haben. Mit den Medikament was uns die Ärzte verschrieben haben wurde es besser auch in der Schule aber er ass immer weniger woraufhin wir mit ärztlicher Unterstützung 2 andere Medikamente zum versuchen bekommen haben was sein essverhalten nicht verbessert hat deswegen haben wir das Medikament abgesetzt weil er sichtlich abgenommen hatte. Die Ärzte meinten das es kein anders Medikament mehr gibt das er nehmen könnte. Die Ärztliche Annahme ist das er eine Art ADHS hat was ich irgendwie Bezweifel da nie wirklich großartige Untersuchungen gemacht worden sind. Jetzt da ich wirklich zu den Ärzten gesagt habe das es reicht und sie unser Kind stationär aufnehmen sollen und richtige Testungen machen sollten waren sie einverstanden. Jetzt kommt er in hoffentlich 1-2 Wochen ins Krankenhaus

Was sehr auffällig ist das er mir sehr ähnlich ist in seiner Art. Stimmungschwankungen , schnell aggressiv,
, zurückgezogen, wenig Freunde usw. Viel was meine Krankheit ausmacht sehe ich bei ihm obwohl die Ärzte sagen es sei nicht vererbbar.

Zufall?
niri76
Beiträge: 88
Registriert: 26. Aug 2022, 10:06

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von niri76 »

Hallo Robsn!

Ich habe zwei Kinder (27 und 17). Meine Tochter (27 Jahre) hat schon Angst selbst an der Depression zu erkranken. Bisher hatte sie aber keine Auffälligkeiten.
Mein Sohn hingegen (17 Jahre) ist mir ähnlicher. Er hat große Anpassungsschwierigkeiten. Ist lieber für sich. Aber depressiv ist er nicht. Trotzdem neige ich dazu, ihm alles abnehmhen zu wollen, weil ich ja genau weiß, wie sich schwierige Situationen anfühlen. Und das möchte ich natürlich nicht für ihn.
Aber das ist ein Fehler...Wie soll er lernen mit schwierigen Situationen umzugehen, wenn ich es ihn immer abnehme.

Ich wäre bei Kinder eh immer vorsichtig mit irgendwelchen Diagnosen zu Erkrankungen wie ADHS oder ähnliches. Sollte mein Sohn auch gehabt haben. Ich kann nur sagen.....das hat er ganz bestimmt nicht. Und auch die Schule und damals der Kindergarten haben sich über diese Diagnose gewundert. Und er wurde getestet. Er hat aber auch nie Medikamente bekommen.

Ich kann natürlich nur schwer einschätzen, wie es Deinem Sohn geht. Aber aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen....lass die Kinder einfach mal in Ruhe wachsen. Durch die ganze Ärtzerennerei errreicht man oft nur, dass sich die Kinder "anders" als die andern Kinder fühlen. Und haben dann oft den Eindruch, als wenn etwas mit ihnen nicht stimmt oder sie nicht richtig sind. Mein Sohn ist sehr introvertiert und ein Einzelgänger. Aber er ist glücklich damit. Leider wird ihnen von unserer Gesellschaft oft auch eingetrichtert. Wenn sie in keine Schublade passen, sind sie eben "Verhaltensauffälig". Ich glaube, dass ist zu einfach.
Aber wie gesagt, dass kann ich natürlich nur schwer einschätzen, wenn es um Deinen Sohn geht.

Ich frage mich auch, ob ich ihm dieses Verhalten veerbt habe oder vielleicht auch einfach nur vorgelebt. Ich bin auch nicht wirklich gesellig. Familie reicht mir.

Ich wünsche euch alles Gute auf eurem Weg.

Grüße
niri76
Bittermandel
Beiträge: 2385
Registriert: 10. Apr 2021, 09:32

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Robin

Natürlich können psychische Erkrankungen vererbt werden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass euer Sohn Probleme mit eurer Trennung hat. Vielleicht müsst ihr da genau hinschauen.

Es kann natürlich auch ADHS vorliegen und wenn das nicht ausgeschlossen wird, kann das in einer Depression münden.

Ich habe ADHS und wurde erst im November diagnostiziert. Ich denke es ist eine Ursache für meine schwere Depression. Seit beides behandelt wird geht es mir deutlich besser. Das H bei ADHS steht nicht nur für Hyperaktivität sondern auch für Hypoaktivität. Ich habe eher Hypoaktivität und muss mit meiner niedrigen Energie haushalten. In meiner Kindheit war ADHS kein Thema
Heute kann man testen und dann entscheiden ob Medikamente nötig sind. Die ADHS Medikamente können den Appetit mindern. Ich würde die Untersuchung abwarten.

Liebe Grüße Bittermandel
Iwnm
Beiträge: 72
Registriert: 26. Jun 2023, 14:03

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von Iwnm »

Robsn hat geschrieben: 11. Jun 2024, 20:25 Hallo Zusammen,

Ich würde gerne mal mit Personen die auch psychische Krankheiten haben über das Thema Vererbbung psychischer Krankheiten sprechen.

Ich bin 37 Jahre und habe seit über 20 Jahre Depressionen und eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung.

Mein Sohn ist 10 Jahre alt und seit er 6 Jahre alt ist und angefangen hat zum Schule gehen wurde er Verhaltens Auffällig. Er kann sich nicht konzentrieren und wird schnell wütend und ist hyperaktiv . An anderen Tagen wirkt er wie depressiv und macht sich selbst schlecht. Er wurde auch in der Schule gemobbt was wir erst nach 1 Jahr mitbekommen haben weil er mit uns nie über das gesprochen hat. Wer uns kennt weiß das wir alles für unser Kind tun und er unser ein und alles ist. Mann muss dazu sagen das wir getrennt leben aber wir alles gemeinsam entscheiden und gute Freunde sind die Mutter und ich. Wir haben natürlich alles andere versucht bevor wir Medikamente in Betracht gezogen haben. Mit den Medikament was uns die Ärzte verschrieben haben wurde es besser auch in der Schule aber er ass immer weniger woraufhin wir mit ärztlicher Unterstützung 2 andere Medikamente zum versuchen bekommen haben was sein essverhalten nicht verbessert hat deswegen haben wir das Medikament abgesetzt weil er sichtlich abgenommen hatte. Die Ärzte meinten das es kein anders Medikament mehr gibt das er nehmen könnte. Die Ärztliche Annahme ist das er eine Art ADHS hat was ich irgendwie Bezweifel da nie wirklich großartige Untersuchungen gemacht worden sind. Jetzt da ich wirklich zu den Ärzten gesagt habe das es reicht und sie unser Kind stationär aufnehmen sollen und richtige Testungen machen sollten waren sie einverstanden. Jetzt kommt er in hoffentlich 1-2 Wochen ins Krankenhaus

Was sehr auffällig ist das er mir sehr ähnlich ist in seiner Art. Stimmungschwankungen , schnell aggressiv,
, zurückgezogen, wenig Freunde usw. Viel was meine Krankheit ausmacht sehe ich bei ihm obwohl die Ärzte sagen es sei nicht vererbbar.

Zufall?
Jede These hat ihre Gegenthese, aber ich glaube die Annahme, dass es eine gewisse genetische Veranlagung für psychische Probleme gibt, ist wissenschaftlich fundiert und nicht nur eine heitere Geschichte aus dem Paulaner Garten.
Nichtsdestotrotz darf man Erziehung und Lebensumstände nicht außer acht lassen. Da spielt eins ins andere. Wer kann im Endeffekt klar unterscheiden, ob Verhalten angeboren oder anerzogen und gelernt ist? Und spielt das überhaupt wirklich eine Rolle?
Robsn
Beiträge: 3
Registriert: 10. Jun 2024, 18:43

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von Robsn »

Liebe/r Bittermandel

Natürlich ist eine Trennung für ein Kind nicht leicht aber seine Mutter und ich haben eine gute Beziehung! Ich bin auch öfter dort Kaffee trinken oder einfach so zu Besuch. Wir haben auch das geteilte Sorgerecht. Wir haben uns geschworen das unser Kind nicht so aufwachsen muss wie wir. Wir versuchen ihm das so wenig wie möglich spüren zu lassen das wir getrennt sind.
Was mir sehr fragwürdig vorkommt ist das die Ärztin bei der unser Sohn in Behandlung ist gesagt hat das Depressionen nicht vererbbar sind.
Robsn
Beiträge: 3
Registriert: 10. Jun 2024, 18:43

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von Robsn »

Ich möchte mich bedanken für die Anteilnahme und Antworten. Das kostet mich schon schlaflose Nächte weil ich mir so Sorgen um ihn mache. Ich wusste auch nicht mit wem ich sprechen sollte weil ich naja nicht gerne rausgehe oder mit anderen über meine Probleme rede
Bittermandel
Beiträge: 2385
Registriert: 10. Apr 2021, 09:32

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Robin

Trotzdem seit ihr getrennt. Ein Kind will mit beiden Eltern zusammen leben. Wie du schreibst bist du nur noch Gast und kannst nicht in vollem Umfang für deinen Sohn da sein. Vielleicht solltet ihr genau hinterfragen warum ihr euch getrennt habt. Eine Ehe bedeutet den Partner zu ertragen auch wenn man ihn manchmal erwürgen könnte. Ich glaube, dass man sich heute sehr schnell trennt und die Aussicht auf Schwierigkeiten machen keine gute Laune. Eine Ehe soll in der heutigen Zeit glücklich machen. Das ist ein Irrglaube eine stabile Ehe besteht aus dem Willen zusammen zu halten und gemeinsam den Widrigkeiten zu begegnen. Jüdische Gelehrte sprechen von der Ehefrau als liebende Gegnerin. In einer Ehe reibt man sich am anderen um ein besserer Partner zu sein.

Ich würde das alles mal überdenken auch aus Liebe zu eurem Kind.
Und Depressionen sind durchaus vererbbar. Ich würde aber auch schauen das der Junge nicht in eine Depression rutscht oder ADHS doch eine Rolle spielt.

Liebe Grüße Bittermandel
Bauchtänzer
Beiträge: 395
Registriert: 13. Jul 2019, 20:38

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von Bauchtänzer »

Wer uns kennt weiß das wir alles für unser Kind tun und er unser ein und alles ist.
Klingt ungut. Vielleicht solltet ihr euch wirklich mehr zurücknehmen.
MySun
Beiträge: 573
Registriert: 4. Jul 2022, 09:45

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von MySun »

Robsn hat geschrieben: 12. Jun 2024, 16:55..... kostet mich schon schlaflose Nächte weil ich mir so Sorgen um ihn mache. Ich wusste auch nicht mit wem ich sprechen sollte weil ich naja nicht gerne rausgehe oder mit anderen über meine Probleme rede
Hallo Robsn,
zu deinem Wohle und zum Wohle eures Sohnes wäre sicher eine gute Idee, wenn du zu eurem Hausarzt gehen würdest, um über deine großen Probleme zu sprechen.

Du könntest dich zum Thema noch zusätzlich auf der Internetseite: Neurologen und Psychiater im Netz - Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen, ein wenig informieren.

Eine Depression entsteht in der Regel aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Welche Rolle erbliche und umweltbedingte Faktoren spielen, ist individuell unterschiedlich und im Einzelfall nicht leicht zu beantworten.

https://www.neurologen-und-psychiater-i ... /ursachen/

Ich wünsche euch und eurem Sohn alles Gute.
LG MySun
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
Iwnm
Beiträge: 72
Registriert: 26. Jun 2023, 14:03

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von Iwnm »

Robsn hat geschrieben: 12. Jun 2024, 16:55 Ich möchte mich bedanken für die Anteilnahme und Antworten. Das kostet mich schon schlaflose Nächte weil ich mir so Sorgen um ihn mache. Ich wusste auch nicht mit wem ich sprechen sollte weil ich naja nicht gerne rausgehe oder mit anderen über meine Probleme rede
Hey Robsn,
Finde ich klasse, dass du dich getraut hast deine Sorgen zu formulieren. Ich weiß wie viel Überwindung das kostet, wenn man das sonst nicht macht. Hier im Forum kann niemand beurteilen woher die Probleme deines Kindes kommen. Das sind nur Spekulationen. Und nicht alle Ärzte sind gute Ärzte. Bleibt am Ball und sucht Euch adequate Hilfe.
gvman
Beiträge: 295
Registriert: 20. Okt 2015, 10:35

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von gvman »

Hallo. Leider stimmt es. Psychische Erkrankungen werden zu einem nicht unwesentlichen Anteil vererbt. Natürlich gibt es auch Umwektfaktoren, die aber keinen Einfluß haben, wenn die Veranlagung nicht besteht. ADHS ist häufig nur das erste Störungsmuster, das nachher in andere Erkrankungen übergeht. (Ich bin der Meinung, dass die Diagnose ADHS heute etwas überstrapaziert wird. Vielleicht liege ich falsch. Viele profitieren doch von einer entsprechenden Behandlung. Früher wurden Amphetamine gerne auch bei Depressionen verschrieben bzw missbraucht, dann war es verpönt, jetzt ist es wieder "in Mode". Ob zu recht oder unrecht). Bleibe am Ball, suche Dir wirklich gute Ärzte und Therapeuten. Geht er "nach Dir" und ist emotional instabil, hat er bei guter Therapie Chancen auf ein halbwegs gesundes Erwachsenenleben. Der Höhepunkt diese Erkrankung liegt in den späten Zwanzigern, danach kann es besser werden. Es werden aber leider noch schwierige Zeiten kommen. Ich hoffe, er wird richtig diagnostiziert und behandelt in Zukunft. Viel Glück und auch Geduld bzw Kraft.
Nixe02
Beiträge: 3
Registriert: 6. Jun 2024, 14:59

Re: Vererbbarkeit von Psychischen Krankheiten

Beitrag von Nixe02 »

Robsn hat geschrieben: 11. Jun 2024, 20:25Ich würde gerne mal mit Personen die auch psychische Krankheiten haben über das Thema Vererbbung psychischer Krankheiten sprechen.

Zufall?
Hallo zusammen,

psychische Erkrankungen können vererbt werden, was aber nicht automatisch bedeutet, dass es auch zwangsläufig so ist.

Beschäftigt man sich etwas näher mit Epigenetik oder mit der DNA allgemein und bedenkt, dass ein einfacher (!) Chromosomensatz ca. 3 Milliarden Basenpaare beinhaltet, welcher auf unterschiedlichste Weise variieren kann, kommt dem ungefähr nahe, was alles möglich ist bzw. sein kann.

AD(H)S kann eine mögliche Ursache sein - Emfehlung: ARD Mediathek:

Hirschhausen und ADHS
Antworten