Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Vier Millionen Deutsche waren 2023 in psychologischer Behandlung, Prominente berichten von ihren Depressionen,
Social-Media-Wesen bereiten ihre Heilung auf: Ist die neue Offenheit entstigmatisierend oder erst recht gefährlich?
Pro von Christina Lopinski und Contra von Sebastian Herrmann,
Süddeutsche Zeitung 23. Mai 2024
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... duced=true
oder
BZ BERNER ZEITUNG
https://www.msn.com/de-ch/gesundheit/ot ... r-BB1n80Od
Vier Millionen Deutsche waren 2023 in psychologischer Behandlung, Prominente berichten von ihren Depressionen,
Social-Media-Wesen bereiten ihre Heilung auf: Ist die neue Offenheit entstigmatisierend oder erst recht gefährlich?
Pro von Christina Lopinski und Contra von Sebastian Herrmann,
Süddeutsche Zeitung 23. Mai 2024
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... duced=true
oder
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https://www.msn.com/de-ch/gesundheit/ot ... r-BB1n80Od
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-
Von Herzen
MySun❤
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- Registriert: 1. Jun 2024, 13:40
Re: Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Hallo MySun,
ich würde es nicht tun. Anders als Personen in der Öffentlichkeit haben Ottonormalverbraucher keine Lobby. Niemand springt für uns ein, falls die Offenbarung nach hinten losgeht.
Dem Arbeitgeber würde ich weder von Diagnosen noch von Therapien erzählen.
Im Freundeskreis stieß ich bereits auf Reaktionen, die mir eher Skepsis als Verständnis und Mitgefühl zeigten. Da bin ich also auch eher wählerisch, wem ich was erzähle. Allerdings hat sich der Freundeskreis eh minimiert, weil mir wichtig war, dass ich mich wohlfühle und manche Freunde dann einfach nicht mehr passten.
Allerdings habe ich es ziemlich gleich, jedoch scheibchenweise meinem Partner erzählt und es bislang nicht bereut.
ich würde es nicht tun. Anders als Personen in der Öffentlichkeit haben Ottonormalverbraucher keine Lobby. Niemand springt für uns ein, falls die Offenbarung nach hinten losgeht.
Dem Arbeitgeber würde ich weder von Diagnosen noch von Therapien erzählen.
Im Freundeskreis stieß ich bereits auf Reaktionen, die mir eher Skepsis als Verständnis und Mitgefühl zeigten. Da bin ich also auch eher wählerisch, wem ich was erzähle. Allerdings hat sich der Freundeskreis eh minimiert, weil mir wichtig war, dass ich mich wohlfühle und manche Freunde dann einfach nicht mehr passten.
Allerdings habe ich es ziemlich gleich, jedoch scheibchenweise meinem Partner erzählt und es bislang nicht bereut.
▪︎▪︎▪︎ Liebe Grüße
Schnuckerzecke ▪︎▪︎▪︎
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- Beiträge: 50
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Re: Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Ich lese diesen Artikel und mein innerer Kritiker kommt sofort auf die interessanten Fragen, "vielleicht stelle ich mich nur an? vielleicht stimmt die Diagnose gar nicht?" Doofe Fragen in diesem Moment, wo ich gerade versuche anzunehmen, dass ich Hilfe brauche und das auch berechtigt ist. Und ich das gerade auch außerhalb des Forums und mit Konsequenzen kommuniziert habe. - Ich schreib es hier hin, um mich nicht noch mehr in den Fragen zu verstricken...
LG
Pimpinelle
LG
Pimpinelle
Re: Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Ich denke, man muss abwägen. Da ich mich aus der Rente bei meinem AG beworben habe, war klar dass da was ist. Ich erzähle jetzt nicht direkt Diagnosen, aber ich sage schon mal, dieses und jenes macht mir gerade ein ungutes Gefühl. Oder ich bin grad gestresst, weil ich mich wieder selbst unter Druck setze. Das wird in meinem Team sehr gut aufgenommen - ehrlich habe ich auch keine Kraft mehr für irgendwelche Masken. Ich bin wie ich bin, und ich bin ok so.
Re: Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Joah, diese Frage kenn ich zu gut. Ich habe jahrelang keine Rente beantragt, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte und mich selbst fertig gemacht habe. Das hat mich wohl viele Jahre gekostet - weil als ich die Rente dann bewilligt bekam unbefristet, ist nach 2 Monaten was von mir abgefallen und ich konnte mich das erste mal wirklich auf meine Genesung konzentrieren - ich hatte die Chance aus dem Hamsterrad rauszutreten. (das durch mein Denken selbst erschaffene Hamsterrad).Pimpinelle hat geschrieben: ↑5. Jun 2024, 07:11 "vielleicht stelle ich mich nur an? vielleicht stimmt die Diagnose gar nicht?"
Re: Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Hallo Zusammen
Ich habe in meinem Bekanntenkreis ein paar Menschen mit denen ich offen spreche. Auf der Arbeit würde ich dieses Thema nicht öffentlich machen. Es ist schön für bewunderte Prominente, die dann bewundert werden für ihren Mut. Ich glaube als einfacher Mensch ist man eher Blicken ausgesetzt. Wenig verständniss. Dafür gibt es zu viele Menschen die immernoch denken das diese Krankenheiten nichts existieren. Leider.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis ein paar Menschen mit denen ich offen spreche. Auf der Arbeit würde ich dieses Thema nicht öffentlich machen. Es ist schön für bewunderte Prominente, die dann bewundert werden für ihren Mut. Ich glaube als einfacher Mensch ist man eher Blicken ausgesetzt. Wenig verständniss. Dafür gibt es zu viele Menschen die immernoch denken das diese Krankenheiten nichts existieren. Leider.
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Re: Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Ich selbst habe das Thema Depressionen und Therapie eine Zeit lang offen auf Instagram thematisiert, dabei jedoch immer wieder festgestellt, dass viele Leute mit den Themen entweder überfordert waren, nichts damit anfangen konnten, viele Vorurteile hatten, ich sogar Hasskommentare erhalten habe, weil es ja ein Tabu Thema wäre und man nicht darüber spricht, ich schwach wäre und nur Aufmerksamkeit haben möchte. Aufgrund der vielen negativen Kommentare habe ich mit der Zeit meinen Insta Account komplett eingestampft, alles gelöscht und traue mich nur noch in Selbsthilfe Foren über meine Psyche zu erzählen.
In Real Life fiel es mir nie leicht über meine Psyche, Therapien und Klinikaufenthalte zu sprechen. Im Familienkreis kann ich nur mit meinen Eltern darüber sprechen, da bei selbst Depressionen haben. Im Freundeskreis traue ich mich darüber nur mit den Leuten zu sprechen, die selbst von sich sagen, mal in psychiatrischer Behandlung gewesen zu sein oder noch sind.
Im Berufsleben würde ich es nicht thematisieren, das wäre mir zu heikel, auch 2024 scheinen psychische Erkrankungen immer noch ein Tabuthema zu sein.
In Real Life fiel es mir nie leicht über meine Psyche, Therapien und Klinikaufenthalte zu sprechen. Im Familienkreis kann ich nur mit meinen Eltern darüber sprechen, da bei selbst Depressionen haben. Im Freundeskreis traue ich mich darüber nur mit den Leuten zu sprechen, die selbst von sich sagen, mal in psychiatrischer Behandlung gewesen zu sein oder noch sind.
Im Berufsleben würde ich es nicht thematisieren, das wäre mir zu heikel, auch 2024 scheinen psychische Erkrankungen immer noch ein Tabuthema zu sein.
Re: Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Mein Beitrag kommt vielleicht etwas spät, da ich auch noch nicht lange in Therapie bin. Meine Therapie ging erst richtig in der Klinik los, nachdem ich auf den Gleisen lag. Daher weiß eigentlich auch der ganze Ort was Sache ist. Wenn jemand danach fragt, erzähle ich natürlich von meiner Therapie. Man sollte es nicht zum "Aushängeschild" machen, aber ich finde man sollte offen damit umgehen und besonders als Betroffener, wenn man dazu bereit ist, sich auch für Erkrankte engagieren. Ich nutze meinen offenen Umgang mit Krankheit und Therapie nicht als Entschuldigung für Verhalten o.ä., aber es hilft Leuten einen besser zu verstehen. Aber unbedingt sollte man seinen Liebsten davon erzählen und auch Therapieerfolge teilen. Es gibt immer Menschen, die sich um einen Sorgen. Das habe ich leider viel zu spät erkannt. Ich wohne ca. 300 km von meinem nächsten Verwandten entfernt und ich dachte "warum sollen die das Wissen, ich bekomme das auch alleine hin!". Aber das ist der falsche Weg. Nur mit Hilfe kann man aus dem Depressionsloch kommen und ich glaube, ich bin auf einem guten Weg. Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute!!
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- Beiträge: 192
- Registriert: 29. Dez 2020, 13:07
Re: Ist es sinnvoll, überall von seiner Therapie zu erzählen?
Hallo,
ich habe gute Erfahrungen bei meinem Arbeitgeber gemacht. Habe nicht die genaue Diagnose preisgegeben, aber dass ich in psychotherapeutischer Behandlung bin. Bisher habe ich keine negativen Erfahrungen damit gemacht. Allerdings hat mein Chef auch Berührungspunkte mit dem Thema in seinem direkten Umfeld und mein Arbeitgeber geht nach meinem Eindruck auch eher sensibel und offen mit der Thematik um.
Im privaten Umfeld ist es unterschiedlich. Da gehe ich eher nach Bauchgefühl vor, wem ich etwas erzähle und wem nicht.
Viele Grüße
G.
ich habe gute Erfahrungen bei meinem Arbeitgeber gemacht. Habe nicht die genaue Diagnose preisgegeben, aber dass ich in psychotherapeutischer Behandlung bin. Bisher habe ich keine negativen Erfahrungen damit gemacht. Allerdings hat mein Chef auch Berührungspunkte mit dem Thema in seinem direkten Umfeld und mein Arbeitgeber geht nach meinem Eindruck auch eher sensibel und offen mit der Thematik um.
Im privaten Umfeld ist es unterschiedlich. Da gehe ich eher nach Bauchgefühl vor, wem ich etwas erzähle und wem nicht.
Viele Grüße
G.