Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

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namanda
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Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von namanda »

Hallo liebe Forum Mitglieder,

kommt es bei euch aufgrund der Depression eurer Angehörigen vermehrt zu Streitigkeiten und Diskussionen? Und wie ist das Verhalten?

Mittlerweile ist es so dass fast jedes Gespräch in einem Streit endet. Dabei will ich das gar nicht. Aber mein Partner fühlt sich meist dann angegriffen und denkt dass ich ihm Vorwürfe mache. Er wird auch dann meist sehr laut und es ist eigentlich gar nicht mehr möglich ihn runterzubringen, selbst wenn ich sage dass es mir leid tut und ich das Gesagte nicht so gemeint und auch nicht so rüberbringen wollte. Ich bin dann meist sehr ruhig und versuch sachlich zu reden. Es ist oft so als würde man gegen eine Wand reden. Mich macht das so unfassbar traurig, weil er vor Depression nicht so war.

Mir geht es jetzt auch nicht darum einen Rat zu bekommen, eher ob es bei euch auch so mit euren Angehörigen ist und wie es euch damit geht und ihr damit umgeht.
Nutzer7890
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Nutzer7890 »

Streit ist bei uns inzwischen die Hölle, meist wegen Kleinigkeiten und unausgesprochenem bzw. vermutet meine Partnerin einen Vorwurf oder Angriff.
Kompromisse oder Lösungen sind nur sehr selten der Fall. Fast immer wird bis aufs Blut gestritten und das in einer Art und Weise in der ich mich immer Frage ob Sie die Partnerschaft überhaupt noch interessiert. Das schlaucht extrem, beide. Und das hält für Tage an, so das ich inzwischen alles versuche einem Streit aus dem Weg zu gehen.
Bei den Kindern oder Arbeitskollegen allerdings läuft das ganz anders. Dort ist sie einsichtig, einfühlsam, kompromissbereit gegenüber anderen.

Mich macht das echt fertig.
namanda
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von namanda »

Nutzer7890 hat geschrieben: 25. Mai 2024, 15:26 Streit ist bei uns inzwischen die Hölle, meist wegen Kleinigkeiten und unausgesprochenem bzw. vermutet meine Partnerin einen Vorwurf oder Angriff.
Kompromisse oder Lösungen sind nur sehr selten der Fall. Fast immer wird bis aufs Blut gestritten und das in einer Art und Weise in der ich mich immer Frage ob Sie die Partnerschaft überhaupt noch interessiert. Das schlaucht extrem, beide. Und das hält für Tage an, so das ich inzwischen alles versuche einem Streit aus dem Weg zu gehen.
Bei den Kindern oder Arbeitskollegen allerdings läuft das ganz anders. Dort ist sie einsichtig, einfühlsam, kompromissbereit gegenüber anderen.

Mich macht das echt fertig.
Das kann ich zu 100% nachempfinden. Bei uns hält das auch Tage an. Ich bin auch nur noch am Verzweifeln.
Nutzer7890
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Nutzer7890 »

Ich habe mir inzwischen viel Literatur zu dem Thema durchgelesen und mir ist bewusst, dass meine Partnerin in dem Moment wohl nicht anders kann und sich ununterbrochen angegriffen fühlt, jedoch kann ich die Tipps für Angehörige aus den Büchern und Foren nicht in der Praxis anwenden.
Auch das mein Streitpartner so ungehalten und unbewusst für Konsequenzen streitet schockiert mich jedes mal aufs neue. Es war vor der Krankheit genau andersherum, Sie hatte ein hohes Harmoniebedürfnis und hat viel in die Beziehung investiert. Jetzt denke habe ich teilweise das Gefühl ich bin Luft und werde nur geduldet, wie gesagt nur teilweise. Es gibt auch ganz andere Tage. Aber allein nicht zu wissen ob morgen Harmonie oder der übelste Streit auf mich wartet, stresst mich wirklich extrem.

Sorry, dass musste einfach raus, der Frust den ich inzwischen habe. Und es tut gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin mit diesen Problemen.

Was evtl. helfen kann ist, dem Streit aus dem Weg zu gehen, mein Partnerin hat schon ein zwei mal das Gespräch aus dem Grund verweigert, weil sie sonst Dinge gesagt hätte, die sie sehr bereut hätte. Nach einiger Zeit kommt dann ein kurzer Satz und die Geschichte ist dann vom Tisch, nicht geklärt aber es konnte ein Desaster verhindert werden.
Wildwanderer
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Wildwanderer »

Ich versuche auch so viel wie möglich zu lesen und in allen Situationen so besonnen wie möglich zu reagieren aber wem gelingt das schon immer...

Wirklich harte Streits gibt es mit meinem Partner aktuell nicht. Eher eine etwas "passive aggressive" Haltung, insbesondere wenn ich mal ein Problem habe oder es mir nicht gut geht. Es ist mir bewusst, dass es Depressiven sehr sehr schwer bis unmöglich ist, sich auch noch anderer Leute Probleme anzunehmen aber in einer Partnerschaft wäre dies ja nun doch schön. so habe ich immer ein bisschen das Gefühl, er nimmt mich nicht ernst weil er denkt seine Probleme sind eh viel schlimmer. Kein sehr schönes Gefühl für mich. Auf der anderen Seite ist er aber auch ungehalten, wenn ich ihm nicht sage warum es mir schlecht geht. Kennt das noch jemand? Ich denke früher oder später wird dies in so Streits wie von euch beschrieben enden...
namanda
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von namanda »

Wildwanderer hat geschrieben: 26. Mai 2024, 15:29 Auf der anderen Seite ist er aber auch ungehalten, wenn ich ihm nicht sage warum es mir schlecht geht. Kennt das noch jemand? Ich denke früher oder später wird dies in so Streits wie von euch beschrieben enden...
Ich weiß ganz genau was du meinst!! Er beschwert sich oft, dass ich nicht sage wenn mich etwas stört oder ich Probleme habe. Andererseits wenn ich das dann tue, wendet sich das Blatt und es geht um ihn (also was er für Probleme hat) oder es kommt gar keine hilfreiche Reaktion bzw. auch kein Verständnis. Es ist wirklich zum Verrücktwerden. Ich versuch immer zu verstehen, dass er gerade viel mit sich selbst beschäftigt ist und steck daher auch viel zurück. Aber es ist ein sehr schnelles Auf und Ab zwischen Freiraum wollen und körperliche/emotionale Nähe. Und das verwirrt mich, weil ich oft nicht einschätzen kann ob er bereit für Nähe ist oder nicht und warte dann eher auf seinen ersten Schritt bis der Satz von ihm kommt "Wir sind ja nur noch wie WG Bewohner". Ich komm mit diesen Extremen oft nicht mehr zurecht.
namanda
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von namanda »

Nutzer7890 hat geschrieben: 25. Mai 2024, 22:07 Ich habe mir inzwischen viel Literatur zu dem Thema durchgelesen und mir ist bewusst, dass meine Partnerin in dem Moment wohl nicht anders kann und sich ununterbrochen angegriffen fühlt, jedoch kann ich die Tipps für Angehörige aus den Büchern und Foren nicht in der Praxis anwenden.
Auch das mein Streitpartner so ungehalten und unbewusst für Konsequenzen streitet schockiert mich jedes mal aufs neue. Es war vor der Krankheit genau andersherum, Sie hatte ein hohes Harmoniebedürfnis und hat viel in die Beziehung investiert. Jetzt denke habe ich teilweise das Gefühl ich bin Luft und werde nur geduldet, wie gesagt nur teilweise. Es gibt auch ganz andere Tage. Aber allein nicht zu wissen ob morgen Harmonie oder der übelste Streit auf mich wartet, stresst mich wirklich extrem.

Sorry, dass musste einfach raus, der Frust den ich inzwischen habe. Und es tut gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin mit diesen Problemen.

Was evtl. helfen kann ist, dem Streit aus dem Weg zu gehen, mein Partnerin hat schon ein zwei mal das Gespräch aus dem Grund verweigert, weil sie sonst Dinge gesagt hätte, die sie sehr bereut hätte. Nach einiger Zeit kommt dann ein kurzer Satz und die Geschichte ist dann vom Tisch, nicht geklärt aber es konnte ein Desaster verhindert werden.
Ich kenn das, wenn man Sachen einfach vom Tisch haben will damit nicht noch Schlimmeres passiert. Leider bleiben diese Sachen dann auch ungeklärt aber wir drehen uns dann eher im Kreis. Ich entschuldige mich dann auch meist wenn er sagt, dass ich ihn verletzt habe. Aber das wird dann nur hingenommen und weiter geschwiegen. Ich vermisse ihn so als er nach Streitigkeiten ein Grinsen auf dem Mund hatte und mich einfach in den Arm genommen hat. Und dann wieder alles gut. Mittlerweile krieg ich meine falschen Aussagen tagelang zu spüren.
Schwermut XX
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Schwermut XX »

Guten Morgen, ich bin neu hier und habe gerade alle Antworten/Beschreibungen zu Namandas Eingangsthema gelesen. Und finde meine Situation in vielen Facetten bei fast jeder Antwort auf NAMANDAS Beitrag wieder.
Um es kurz zu machen - meine Therapeutin, die ich seit 4-5 Jahren hatte ist in Rente gegangen und weggezogen. Ich hab jetzt keinen Ansprechpartner mehr wenn mein Mann einen depressiven Schub hat. Sie hat mich gut begleitet bei den Schüben die mein Mann hatte.

Ich selbst war sehr lange Depressiv und hatte die Krankheit mit Serotoninhemmern gut in Schach halten können, bis ich starke Nebenwirkungen bekam. Dann habe ich vor 4 Jahren das Medikament (mit Hilfe meiner TH) ausschleichen lassen, weil ich nicht bis ans Ende Medikamente nehmen möchte. Und bin seither stabil und habe für mich einen Weg gefunden meine Phasen gut abzuwettern. Mein Mann hat es auch mit verschiedenen Medikamenten versucht, und schon zwei mal versucht sie ausschleichen zu lassen. Was aber nicht gelang. Leider macht er das ohne therapeutischer oder ärztlicher Hilfe. In der jetzigen Ausschleichphase seit 8 Wochen haben wir seit drei Tagen den schwierigsten Schub. Es gelingt uns nicht all die theoretischen Kenntnisse, die wir uns über Jahre gemeinsam erarbeitet haben, anzuwenden. Wir sind "sprachlos", hilflos und ich bin kraftlos. Ich habe Angst mich wieder in diesen "Depressionsstrudel" hineinziehen zu lassen.
Jetzt zu meiner Frage: Wie ist Eure Meinung/Erfahrung dazu, das ich Kontakt zu seiner Hausärztin aufnehme und mit ihr über die Situation spreche, damit sie ihm evtl. empfiehlt eine Schilddrüsenuntersuchung zu machen ? Auch körperliche Schiefstände befeuern ja die depressiven Schübe.

Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem er alles was ich sage als Angriff sieht. Er will zwar "auf den Arm", lehnt aber jede mir mögliche Annäherung ab. Wir wissen beide das wir mit dieser Krankheit werden leben müssen, bis ans Ende!!!!!
Aber wir wollen das auch immer noch gemeinsam bewältigen.
Schwermut XX
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Schwermut XX »

namanda hat geschrieben: 25. Mai 2024, 15:35
Nutzer7890 hat geschrieben: 25. Mai 2024, 15:26 Streit ist bei uns inzwischen die Hölle, meist wegen Kleinigkeiten und unausgesprochenem bzw. vermutet meine Partnerin einen Vorwurf oder Angriff.
Kompromisse oder Lösungen sind nur sehr selten der Fall. Fast immer wird bis aufs Blut gestritten und das in einer Art und Weise in der ich mich immer Frage ob Sie die Partnerschaft überhaupt noch interessiert. Das schlaucht extrem, beide. Und das hält für Tage an, so das ich inzwischen alles versuche einem Streit aus dem Weg zu gehen.

Mich macht das echt fertig.
Das kann ich zu 100% nachempfinden. Bei uns hält das auch Tage an. Ich bin auch nur noch am Verzweifeln.

Als wir in dieser Phase waren konnten wir die Notbremse ziehen indem wir sofort einen Paartherapeuten gesucht haben und die Tips befolgt, die er uns mitgegeben hat: Zwiegespräche führen und dann erst mal sacken lassen, trotz Wut respektvoll miteinander umgehen, den anderen nicht bedrängen ihm Raum und Zeit lassen, aufschreiben was man später dennoch klären und besprechen möchte. Das muss man lernen und fällt sehr schwer, aber bei uns hat es dann geklappt.
Bis jetzt - jetzt hat er eine neue "Taktik". Er läuft rum wie ein Häufchen Elend und vermittelt mir das ich daran Schuld bin. Und das macht mich sehr wütend, ich finde aber keine Worte. Was vielleicht auch besser ist.
Freiwasser
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Freiwasser »

Hallo liebe Leute,
Ich finde, wenn Eure Partner:innen mit Kollegen und Kindern und sonstigen Menschen anders umgehen, dann spricht das dagegen, dass sie „nicht anders können“.
Dann lassen sie es an Euch aus. Das heißt dann zwar, dass sie sich bei Euch sicher und aufgehoben fühlen, und das ist an sich was Gutes. Aber auf die Dauer: Not okay (finde ich).
Das nur als Angebot eines Denkanstoßes. Ich wünsche Euch natürlich, dass Ihr Euren Weg findet, damit umzugehen und ein gutes Leben zu leben.
LG Freiwasser
DieNeue
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von DieNeue »

Hallo Schwermut+9,
Schwermut+9 hat geschrieben: 27. Mai 2024, 10:00 Jetzt zu meiner Frage: Wie ist Eure Meinung/Erfahrung dazu, das ich Kontakt zu seiner Hausärztin aufnehme und mit ihr über die Situation spreche, damit sie ihm evtl. empfiehlt eine Schilddrüsenuntersuchung zu machen ? Auch körperliche Schiefstände befeuern ja die depressiven Schübe.
Ich würde da erst mit ihm selber drüber reden. Kannst du da nicht mit ihm drüber reden oder warum möchtest du über die Hausärztin gehen?

Liebe Grüße,
DieNeue
Monnem
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Monnem »

Die Streitereien waren schlimm.

Aber ich denke wir haben den Zenit überschritten...

Sie hat viel getan, ging für einige Zeit in stationäre Reha und anschließend regelmäßig zu ihrer Therapeutin.

Ich habe auch viel getan. Bin wegen anderen Problemen ebenfalls in Reha und ich denke die Distanz hat uns gut getan.
Einige Dinge müssen im gemeinsamen Alltag neu verhandelt werden.

Was mir geholfen hat in den Streitphasen:
1.: die Erkenntnis sie kann nicht anders und ist mit ihrer Wahrnehmung auf die eigenen schlechten Emotionen fokussiert und spürt kaum etwas anderes. (Im besten Fall Distanz)

2.: der Gedanke, dass ich nicht erwarten kann, dass sie auch nur ein einziges Bedürfnis von mir versteht, akzeptiert oder mir hilft es zu befriedigen. (Z.B. Nähe zu ihr, Beteiligung im Haushalt, Rücksicht...) Manchmal hat sie es getan, oft versucht und es waren dann stets Geschenke.

3.: Ich bin für mein eigenes Glück selbst verantwortlich. Wenn ich mir selbst gute Momente gönne, kann ich dadurch mit den Streitereien besser klar kommen, die Provokationen besser ertragen. Also tun dir selbst was Gutes.

4.: Rechtzeitig Abgrenzen und aus dem Streit aussteigen. Wir haben gemeinsam diese Regel aufgestellt und es dazu mit einem Code versehen: "Ich steige jetzt aus dem Ring Ich bin bereit mit dir weiter zu reden wenn ich mich beruhigt habe. Das wird wahrscheinlich morgen sein." Ist oft schwer gefallen, beziehungsweise missglückt.
(Aber wenn es glückte, war der anschließende Verlauf oft nicht mehr so extrem und verletzend.)

5.: wir haben noch andere Regeln gemeinsam erarbeitet:
Nur Ich-Botschaften
Kein: nur, immer, ständig, nie!
Ausreden lassen!
Das Thema des anderen nicht Kapern.

6.: Geduld und vertrauen darauf, dass die Depression endet, wenn man etwas tut.

Unsere Streitereien waren schlimm. Es flogen Schlüssel, Bürsten und Handys durch die Gegend. Immer wieder brachte sie Zweitwohnung oder getrennt lebend ins Spiel. Schimpfwörter. Vorwürfe. Angebote zur Trennung und Beziehungsende.
Ich habe auch meinen Teil dazu beigetragen. Das kann und will ich nicht verharmlosen.

Aber seit dem ich angefangen habe, die Depression als unerwünschten Dritten im Bunde anzusehen, fällt mir vieles leichter, vor allem die oben genannten Punkte um zu setzten.
Die Depression ist wie die berühmt berüchtigte Schwiegermutter die zu Besuch ist, man kann sie nicht rausschmeißen....

Es ist vieles besser geworden. Gefühlt hat sie die Depression sein 18 Monaten. Die Diagnose seit 10 Monaten.

Zwischen den Streitereien vergehen mittlerweile Tage, bis hin zu einer Woche. Und sie sind nicht mehr so andauernd lang.

Manchmal fühlt es sich so an, als würde alles an mir liegen. Aber mein Verstand sagt mir, dass es so nicht ist und sie viel mehr kämpft wie ich. Dann vertraue ich lieber meinem Verstand.

Manchmal denke ich Depression ist eine ansteckende Krankheit. Aber ich weiß dass das Quatsch ist. Und dann vertraue ich lieber meinem Wissen.

Auch diese Gedanken kommen immer seltener.

Pass gut auf Dich auf. Achte auf Dich und betreibe Selbstfürsorge, sei dabei aber nicht rücksichtslos, aber wenn es nicht anders geht, dann steig konsequent aus.
Schwermut XX
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Schwermut XX »

DieNeue hat geschrieben: 27. Mai 2024, 13:39 Hallo Schwermut+9,
Schwermut+9 hat geschrieben: 27. Mai 2024, 10:00 Jetzt zu meiner Frage: Wie ist Eure Meinung/Erfahrung dazu, das ich Kontakt zu seiner Hausärztin aufnehme und mit ihr über die Situation spreche, damit sie ihm evtl. empfiehlt eine Schilddrüsenuntersuchung zu machen ? Auch körperliche Schiefstände befeuern ja die depressiven Schübe.
Ich würde da erst mit ihm selber drüber reden. Kannst du da nicht mit ihm drüber reden oder warum möchtest du über die Hausärztin gehen?

Liebe Grüße,
DieNeue
Hallo DieNeue, im Moment gelingt mir das nicht. Wenn ich ihn frage ob wir uns wieder einen Paartherapeuten suchen sollten, oder ob er seinen ehemaligen Therapeuten um Hilfe beim Ausschleichen und einen Termin bitten soll, winkt er beleidigt ab und sagt mir das ich davon ablenken will das ich keine Lust habe mich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen. Und das kenne ich schon, diese komplizierte Spirale raubt mir alle Kraft.
DieNeue
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von DieNeue »

Hallo Schwermut,

hm, das ist blöd. Warum will er denn unbedingt die Medikamente absetzen? Bringen sie nichts oder hat er zu arge Nebenwirkungen? Ich frage nur, weil ich früher auch gedacht habe, ich will die Medikamente nicht mehr und sie dann in Absprache mit der Ärztin abgesetzt habe. Das ging allerdings total nach hinten los und ich bin ein paar Monate später komplett zusammengebrochen. Davon hab ich mich nie wieder erholt und bin mittlerweile berentet. Von daher würde ich empfehlen, es gut zu überdenken, ob man die Medikamente wirklich absetzen sollte. V.a. wenn man kaum Nebenwirkungen hat und es einem mit besser geht. Irgendwie will man es oft einfach ohne Medikamente schaffen, einfach weil man keinen Bock drauf hat und man sich denkt, es muss doch auch wieder ohne gehen, aber manchmal macht es Sinn sie länger zu nehmen.

Liebe Grüße,
DieNeue
Schwermut XX
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Schwermut XX »

Monnem hat geschrieben: 27. Mai 2024, 18:12 Die Streitereien waren schlimm.

Aber ich denke wir haben den Zenit überschritten...

Sie hat viel getan, ging für einige Zeit in stationäre Reha und anschließend regelmäßig zu ihrer Therapeutin.

Ich habe auch viel getan. Bin wegen anderen Problemen ebenfalls in Reha und ich denke die Distanz hat uns gut getan.
Einige Dinge müssen im gemeinsamen Alltag neu verhandelt werden.

Was mir geholfen hat in den Streitphasen:
1.: die Erkenntnis sie kann nicht anders und ist mit ihrer Wahrnehmung auf die eigenen schlechten Emotionen fokussiert und spürt kaum etwas anderes. (Im besten Fall Distanz)

2.: der Gedanke, dass ich nicht erwarten kann, dass sie auch nur ein einziges Bedürfnis von mir versteht, akzeptiert oder mir hilft es zu befriedigen. (Z.B. Nähe zu ihr, Beteiligung im Haushalt, Rücksicht...) Manchmal hat sie es getan, oft versucht und es waren dann stets Geschenke.

3.: Ich bin für mein eigenes Glück selbst verantwortlich. Wenn ich mir selbst gute Momente gönne, kann ich dadurch mit den Streitereien besser klar kommen, die Provokationen besser ertragen. Also tun dir selbst was Gutes.

4.: Rechtzeitig Abgrenzen und aus dem Streit aussteigen. Wir haben gemeinsam diese Regel aufgestellt und es dazu mit einem Code versehen: "Ich steige jetzt aus dem Ring Ich bin bereit mit dir weiter zu reden wenn ich mich beruhigt habe. Das wird wahrscheinlich morgen sein." Ist oft schwer gefallen, beziehungsweise missglückt.
(Aber wenn es glückte, war der anschließende Verlauf oft nicht mehr so extrem und verletzend.)

5.: wir haben noch andere Regeln gemeinsam erarbeitet:
Nur Ich-Botschaften
Kein: nur, immer, ständig, nie!
Ausreden lassen!
Das Thema des anderen nicht Kapern.

6.: Geduld und vertrauen darauf, dass die Depression endet, wenn man etwas tut.

Unsere Streitereien waren schlimm. Es flogen Schlüssel, Bürsten und Handys durch die Gegend. Immer wieder brachte sie Zweitwohnung oder getrennt lebend ins Spiel. Schimpfwörter. Vorwürfe. Angebote zur Trennung und Beziehungsende.
Ich habe auch meinen Teil dazu beigetragen. Das kann und will ich nicht verharmlosen.

Aber seit dem ich angefangen habe, die Depression als unerwünschten Dritten im Bunde anzusehen, fällt mir vieles leichter, vor allem die oben genannten Punkte um zu setzten.
Die Depression ist wie die berühmt berüchtigte Schwiegermutter die zu Besuch ist, man kann sie nicht rausschmeißen....

Es ist vieles besser geworden. Gefühlt hat sie die Depression sein 18 Monaten. Die Diagnose seit 10 Monaten.

Zwischen den Streitereien vergehen mittlerweile Tage, bis hin zu einer Woche. Und sie sind nicht mehr so andauernd lang.

Manchmal fühlt es sich so an, als würde alles an mir liegen. Aber mein Verstand sagt mir, dass es so nicht ist und sie viel mehr kämpft wie ich. Dann vertraue ich lieber meinem Verstand.

Manchmal denke ich Depression ist eine ansteckende Krankheit. Aber ich weiß dass das Quatsch ist. Und dann vertraue ich lieber meinem Wissen.

Auch diese Gedanken kommen immer seltener.

Pass gut auf Dich auf. Achte auf Dich und betreibe Selbstfürsorge, sei dabei aber nicht rücksichtslos, aber wenn es nicht anders geht, dann steig konsequent aus.
Hallo Mommen, das ist eine sehr gute Beschreibung und allein das Lesen macht schon wieder Mut. Die Idee mit der unerwünschten Dritten finde ich hilfreich.
namanda
Beiträge: 20
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von namanda »

Schwermut XX hat geschrieben: 28. Mai 2024, 09:26
Monnem hat geschrieben: 27. Mai 2024, 18:12 Die Streitereien waren schlimm.

Aber ich denke wir haben den Zenit überschritten...

Sie hat viel getan, ging für einige Zeit in stationäre Reha und anschließend regelmäßig zu ihrer Therapeutin.

Ich habe auch viel getan. Bin wegen anderen Problemen ebenfalls in Reha und ich denke die Distanz hat uns gut getan.
Einige Dinge müssen im gemeinsamen Alltag neu verhandelt werden.

Was mir geholfen hat in den Streitphasen:
1.: die Erkenntnis sie kann nicht anders und ist mit ihrer Wahrnehmung auf die eigenen schlechten Emotionen fokussiert und spürt kaum etwas anderes. (Im besten Fall Distanz)

2.: der Gedanke, dass ich nicht erwarten kann, dass sie auch nur ein einziges Bedürfnis von mir versteht, akzeptiert oder mir hilft es zu befriedigen. (Z.B. Nähe zu ihr, Beteiligung im Haushalt, Rücksicht...) Manchmal hat sie es getan, oft versucht und es waren dann stets Geschenke.

3.: Ich bin für mein eigenes Glück selbst verantwortlich. Wenn ich mir selbst gute Momente gönne, kann ich dadurch mit den Streitereien besser klar kommen, die Provokationen besser ertragen. Also tun dir selbst was Gutes.

4.: Rechtzeitig Abgrenzen und aus dem Streit aussteigen. Wir haben gemeinsam diese Regel aufgestellt und es dazu mit einem Code versehen: "Ich steige jetzt aus dem Ring Ich bin bereit mit dir weiter zu reden wenn ich mich beruhigt habe. Das wird wahrscheinlich morgen sein." Ist oft schwer gefallen, beziehungsweise missglückt.
(Aber wenn es glückte, war der anschließende Verlauf oft nicht mehr so extrem und verletzend.)

5.: wir haben noch andere Regeln gemeinsam erarbeitet:
Nur Ich-Botschaften
Kein: nur, immer, ständig, nie!
Ausreden lassen!
Das Thema des anderen nicht Kapern.

6.: Geduld und vertrauen darauf, dass die Depression endet, wenn man etwas tut.

Unsere Streitereien waren schlimm. Es flogen Schlüssel, Bürsten und Handys durch die Gegend. Immer wieder brachte sie Zweitwohnung oder getrennt lebend ins Spiel. Schimpfwörter. Vorwürfe. Angebote zur Trennung und Beziehungsende.
Ich habe auch meinen Teil dazu beigetragen. Das kann und will ich nicht verharmlosen.

Aber seit dem ich angefangen habe, die Depression als unerwünschten Dritten im Bunde anzusehen, fällt mir vieles leichter, vor allem die oben genannten Punkte um zu setzten.
Die Depression ist wie die berühmt berüchtigte Schwiegermutter die zu Besuch ist, man kann sie nicht rausschmeißen....

Es ist vieles besser geworden. Gefühlt hat sie die Depression sein 18 Monaten. Die Diagnose seit 10 Monaten.

Zwischen den Streitereien vergehen mittlerweile Tage, bis hin zu einer Woche. Und sie sind nicht mehr so andauernd lang.

Manchmal fühlt es sich so an, als würde alles an mir liegen. Aber mein Verstand sagt mir, dass es so nicht ist und sie viel mehr kämpft wie ich. Dann vertraue ich lieber meinem Verstand.

Manchmal denke ich Depression ist eine ansteckende Krankheit. Aber ich weiß dass das Quatsch ist. Und dann vertraue ich lieber meinem Wissen.

Auch diese Gedanken kommen immer seltener.

Pass gut auf Dich auf. Achte auf Dich und betreibe Selbstfürsorge, sei dabei aber nicht rücksichtslos, aber wenn es nicht anders geht, dann steig konsequent aus.
Hallo Mommen, das ist eine sehr gute Beschreibung und allein das Lesen macht schon wieder Mut. Die Idee mit der unerwünschten Dritten finde ich hilfreich.

Seh ich ganz genauso. Vielen Dank!
Wildwanderer
Beiträge: 10
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Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Wildwanderer »

Guten Morgen,

So jetzt haben wirs auch, den dicken Streit! Auslöser war Geschirr, was ich auf den Küchentresen gestellt hab und nicht in die Spüle….Wahnsinn… daraus hat er gemacht, dass ich schlampig wäre und alles vernachlässigen würde weil ich mental nicht auf der Höhe wäre. Könnte ich vielleicht noch annehmen, wenn er selbst ein Paradebeispiel für Ordnung wäre, ist er aber nicht und wenn ich nicht diejenige wäre, die täglich putzt.

Und dann kam die richtige Diskussion. Ich bin derzeit etwas down weil ich 2-3 akute Probleme habe, die meine berufliche Existenz bedrohen (Selbstständig) und damit auch seine, denn er arbeitet aktuell nicht. Nun wirft er mir vor, dass ich so externe Sachen doch nicht persönlich nehmen sollte und ich wär ja kaum noch zu ertragen und bedenkt mich mit lauter Sprüchen, die er in der Therapie gelernt hat… Mein Hinweis, dass ich jetzt lange lange für ihn da war und ihn gestützt hab und ich durchaus das Recht habe auch mal down zu sein in einer so schweren Situation und es eben nicht auf Knopfdruck abstellen kann, wurde abgewimmelt mit ja er ist ja da und ich müsste ja nur mal endlich auf ihn hören….

Das ist doch ein Gespräch, wie man es sich von seinem Partner wünscht… ich geh mit ihm durch Depression und Alkoholentzug die er wegen einer Trennung vor 5 Jahren rumschleppt und wenn ich ein akutes Problem habe, is es zu viel. Anscheinend hat er nun auch das Buch der Weisheit entdeckt, wie man mit Problemen umzugehen hat. Ein Highlight auch: Du musst der wichtigste Mensch für dich selbst sein!- ja korrekt, aber wenn ich nicht permanent meine Bedürfnisse zurückstellen würde, hätten wir keine Beziehung. Vielleicht ist ihm das auch lieber, dann braucht er sich meine Probleme nicht anhören.

Ja meine Darstellung hier ist sicher etwas polemisch aber ich finde das so unfair. Er müsste am Meisten Verständnis haben aber kommt nur mit Vorwürfen und beharrt auf seinem Standpunkt.
DieNeue
Beiträge: 5515
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von DieNeue »

Hallo Wildwanderer,

aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Verständnis nicht unbedingt davon abhängt, dass der andere etwas ähnliches erlebt hat. Auch unter Betroffenen gibt es gegenseitiges Unverständnis und uneinfühlsamen Umgang, obwohl man ja eigentlich meinen müsste, dass man im gleichen Boot sitzt. Das habe ich hier im Forum leider auch schön öfter feststellen müssen. Verständnis und Empathie zu haben oder nicht liegt meines Erachtens mehr am Charakter als an ähnlichen Erfahrungen.
Vielleicht merkt er auch gar nicht, dass du viele Bedürfnisse zurückstellst. Ich gehe mal davon aus, dass du ihm das nicht jedes Mal auf die Nase gebunden hast, wenn du deine Wünsche hinten angestellt hast.
Es ist natürlich verständlich zu denken, dass wenn du etwas für ihn gemacht hast, er das gleiche für dich auch machen könnte. Das ist meiner Erfahrung nach aber eine falsche Annahme, auch wenn es erstmal logisch klingt. Nur weil man selber sich aufopfern kann, Verständnis haben kann, in Krisen Unterstützung bieten kann, heißt das nicht, dass ein anderer Mensch das auch kann. Jeder Mensch hat andere Fähigkeiten und Grenzen. Jeder Mensch agiert in der "Helferrolle" anders.
Die Formel "Ich hab das gemacht, also kannst du das auch machen" geht leider nicht auf. Das klingt jetzt vielleicht hart und soll auch nicht das Verhalten deines Partners rechtfertigen, aber es ist leider so, dass man nicht immer das zurückbekommt, was man gegeben hat.
Der Rat, sich selbst an die erste Stelle zu setzen, ist deshalb nicht verkehrt. Ich sehe es hier im Angehörigenforum so oft, dass sich Angehörige selber aufgeben, keine Grenzen setzen und sich komplett zurückstellen. Natürlich ist es gut, sich um seinen kranken Partner zu kümmern, aber es ist nicht Sinn der Sache, daran kaputtzugehen.

Weiß nicht, ob dir das irgendwie hilft. Es ist jedenfalls meine Erfahrung mit solchen Situationen. Mir hilft die Sichtweise, dass jeder Mensch individuell ist und seine eigenen Grenzen und Fähigkeiten hat, nicht zu viel von anderen zu erwarten, aber auch mir selber zuzugestehen, dass ich nicht alle Erwartungen von anderen erfüllen kann und muss.

Liebe Grüße,
DieNeue
namanda
Beiträge: 20
Registriert: 17. Mai 2024, 14:24

Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von namanda »

Wildwanderer hat geschrieben: 9. Jun 2024, 06:45 Ein Highlight auch: Du musst der wichtigste Mensch für dich selbst sein!- ja korrekt, aber wenn ich nicht permanent meine Bedürfnisse zurückstellen würde, hätten wir keine Beziehung. Vielleicht ist ihm das auch lieber, dann braucht er sich meine Probleme nicht anhören.
Das kenn ich auch. Ist sein neuer Lieblingssatz. "Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben". Das versteh ich und bin ganz dieser Meinung, aber heißt das automatisch dass das dann alle andere Menschen egal und unwichtig sind? Klar sollte man erst auf sich schauen aber das gibt mir nicht das Recht andere wie Luft zu behandeln. Wichtigster Mensch ja, aber nicht der einzige.
Das mit den Bedürfnissen zurück stecken kenn ich genauso und seh es auch wie du.
ChicoRocky
Beiträge: 2
Registriert: 12. Jun 2024, 11:01

Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von ChicoRocky »

Ich habe das eben gelesen ich bin neu hier durch eine Schulfreundin. ich habe schon soviel leid erfahren weil mir auch ander sagen das gibt es nicht. Aber bei mir ist es auch so jedes Wort verfängt sich gleich in bösen streit. Der Ton ist so hart Obdachlasen Säufermiliue. Das gegen die Ehefrau. ich habe keine kraft mehr es laufen nur noch tränen. Er geht nicht zum Arzt ist kern gesund und ich denke mit 69 öndert er sich nicht mehr. Am Ende jedes Streites sagt er ich bin schuld ich habe angefangen. ich möchte weg laufen aber ich habe einen Hund mein treuer begleiter den müsste ich hier zurück lassen. er trocknet meine Tränen er ist für mich da. ich dachte räumliche trennung hilft aber so wie wir uns begegnen geht er hass voll los. Hat der Mabn mich je lieb gehabt ich glaube nicht. guten morgen kann schon falsch sein liebe Worte gibt es seit 10 Jahren ungefähr nicht mehr. ich habe keine Kraft mehr Karin
Brosche
Beiträge: 1
Registriert: 11. Jun 2024, 19:58

Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Brosche »

Ich verstehe dich gut. Es tut mir echt weh, wenn er sich gegenüber anderen immer sehr anständig benimmt und mir gegenüber so, wie er will. Wir streiten am schlimmsten im Urlaub. Dann will er sich meist trennen und wir haben schon einige Urlaube verkürzt. Schlimm, weil man die Erholung doch so dringend benötigt.
Kleene-43
Beiträge: 1
Registriert: 26. Mai 2024, 23:10

Re: Erfahrungen Streit mit depressiven Partner

Beitrag von Kleene-43 »

Hallo, ich bin ebenfalls neu hier und all eure Geschichten kommen mir in mancher Hinsicht bekannt vor. Mein Mann befindet sich nun seit drei Jahren in einer Depression. Er besucht regelmäßig eine Therapie und konnte auch die Medikamente in ärztlicher Absprache ausschleichen. Er geht auch täglich zur Arbeit, darin unterscheidet er sich scheinbar von vielen…
Ich habe meinen Mann immer unterstützt, immer zurück gesteckt, ihm immer signalisiert ich bin da, wenn du mich brauchst! Ich habe alle erdenklichen Ratgeber gelesen und versucht die Erkrankung nicht noch zu verstärken!
… und trotzdem habe ich mittlerweile das Gefühl „ich“ ersticke an dieser fucking Depression! Ich habe einen anspruchsvollen Job in einer Führungsposition ( manchmal 50 Stunden die Woche, je nach Krankenstand ) und ich brauche Kraft für meine Arbeit- die ich eigentlich liebe, ich organisiere zu Hause alles alleine vom Haushalt bis zur Steuererklärung und ich frage mich immer häufiger wofür?
Ich bin ein rationaler Mensch und weiß worauf es hinausläuft- triff eine Entscheidung- ertrage es oder geh! Nur ich kann diese Entscheidung nicht treffen denn ich hoffe immer noch dass mein Mann eines Tages in seinen Körper zurückkehren kann. Wir waren mal so viel mehr und es war immer so wunderschön wenn wir intim waren. Jetzt kann ich mich an Sex noch erinnern! Ich bin unsagbar wütend und traurig und es wird nicht besser egal was ich mir gutes tue! Ich könnte grad nur noch kotzen! So habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt! Bleibt das jetzt für immer so? Ich hoffe jemand wird aus diesem Durcheinander überhaupt noch schlau?
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