Aurelia Belinda hat geschrieben: ↑8. Mai 2024, 09:58
ein gutes Stichwort Seras.....der UNDANK...
ja, so ist die Welt. ungerecht bis ultimo, um nicht zu sagen, unmenschlich.
Du findest sicher dein eigenes Maß, immerhin bist du schon Mal gut im aussortieren, was du momentan nicht brauchst.
Prioritäten verschieben sich, sogar bei gesunden Menschen oft, je nach Lebensphase...
Werte u. Normen sind dann gut lebbar, wenn die eigene Mitte mal gefunden ist...
Mir ist es heute, in all dem Lebensstress wichtig, täglich MICH bewusst zu spüren, ich beobachte mich, Regungen, Reaktionen, Stimmung,...um nicht wieder Gefahr zu laufen, mich selbst zu vernachlässigen. Das hilft mir ungemein, alles BEWUSST zu tun...es gab eine Zeit da hab ich wie ein Roboter funktioniert. Und da will ich nie mehr hin. Auch deshalb war es wichtig, "mein Ding" zu finden.
viel Erfolg dir noch...
Ja der Undank ich erinnere mich noch an meinen letzten Job bevor ich mal wieder komplett depressiv wurde, ein Startup im online Bereich, ich war eigentlich auch persönlich "cool" mit den Gründern und hab mich dann auch voll ins Projekt reingehängt.
Auf der einen Seite vermisse ich solche Herausforderungen ein wenig und es hat sogar Spaß gemacht maßgeblich mit Kreativität usw. etwas aufzubauen und zu sehen wie es sich entwickelt. War noch nie jemand der jeden Tag 8 Stunden im Büro sitzen konnte und immer das selbe tut, daher war es genau das was ich gerne gemacht habe.
Nur am Ende wie es leider oft bei solchen Startups ist haben sich die Chefs, die sogar noch sowas wie auch persönliche "Kollegen" waren eine goldene Nase verdient und viele ihrer Mitarbeiter unter anderem auch mich mit schönen Worten abgespeist.
Wenn alles läuft machen wir neue Verträge, bei deiner Leistung können wir uns auch eine Unternehmensbeteiligung vorstellen usw. und klar ich war naiv es zu glauben, aber sind wir mal ehrlich wie viele Leute geben in ihrem Job 100% für schöne Worte die dem Ego schmeicheln und gehen am Ende leer aus. Dachte naja die werden ihr Wort schon halten, haben ja auch öfter mal nach der Arbeit privat noch ein Bier zusammen getrunken usw. man versteht sich ja. Tja Pustekuchen wenn es ums Geld geht hört die "Freundschaft" auf. Am Ende musste ich sogar noch Teile meines letzten regulären Lohns einklagen, während die Herrn 20.000 € Gewinn im Monat gemacht haben. Waren zu geizig mir die regulären 500 Euros für Überstunden auszuzahlen... Widerliche Arschlöscher, naja tröstlich ist es das sie nach ca. nach 1 Jahr pleite waren, da sie unzählige Mitarbeiter mit leeren Versprechen usw. hingehalten haben und irgendwann niemand mehr da war.
Brauch mir keiner was vom Fachkräftemangel usw. erzählen, wenn die Gier derer an der Spitze so groß ist was soll dabei rauskommen.
Und das ist ja nicht nur im Startup Bereich so, wenn man sich den sozialen Bereich usw. anschaut, die Leute an der Basis machen einen klasse Job und die Träger, das Management usw. bauen sich Paläste.
Da brauchst dich doch nicht wundern das keine "Fachkräfte" mehr da sind 7 Tage die Woche 10 Stunden in der Altenpflege z.B. für einen Appel und Ei, wobei sich die an der Spitze Wort wörtlich den nächsten Porsche kaufen.
Naja belassen wir es dabei, man kann die Welt nicht ändern nur sich selbst, aber auch wenn ich selbst mal so war, für alle die mir dann erzählen man muss doch und ach so sehr für ihre Arbeit brennen und die Märchen glauben sie wären relevant für ihr Unternehmen, obwohl sie auch immer über die schlechte Bezahlung klagen habe ich nur noch ein müdes Lächeln übrig.
Du hast natürlich recht das man aussortieren muss und ich weiß auch auf der anderen Seite was ich will, aber ich sag mal die "großen" Ziele habe ich erstmal nachhinten geschoben und fange einfach mit den kleinen Dingen an. Erstmal eine gesunde Basis schaffen und da ist mir z.B. mein täglicher Sport sehr wichtig. Allgemein auch wieder besser mit meinem Körper umgehen auch was die Ernährung usw. angeht, weil in der Depression war Lieferando mein bester Freund, das Bier und Bewegung naja muss nicht sein... Klar alles was zumindest kurzfristig ein bisschen die Stimmung aufhellt. Bin jetzt nicht schwer übergewichtig, aber hatte die letzten zwei Jahre schon 5 Kg zugenommen Tendenz steigend... Und damals war es mir recht egal, außer das ich noch einen Grund mehr hatte mich schlecht zu reden. Jetzt mach ich aus den 5kg Fett dieses Jahr noch 5kg Muskeln und dann läuft das. Hatte auch in meiner depressiven Phase ab und an mal so Momente wo ich mal mit Sport anfangen wollte, aber mit hängen und würgen vielleicht 10 Liegestützen am Stück geschafft habe, jetzt bin ich nach 20 Tagen bei 25 am Stück.
Das erfordert natürlich Disziplin und manchmal Überwindung. Klar sind die alten Verhaltensmuster noch im Kopf und das Hirn macht durchaus Anstalten zu sagen, also heute doch lieber Lieferando und gammeln, ein mal ist doch kein mal blabla. Wo ich dann die hochgelobte Resilienz entwickele und sage: Nein Antrag abgelehnt.
Das ist der Anteil mit dem selbst tun, aber das wichtigste ist das ich mich über meine Erfolge wie mit den Liegestützen auch freue, bei vielen lese ich immer den Tenor: Ich tue das zwar jetzt so und so, aber es ist schwer usw. nie ein Wort der Freude oder ich tue es für mich, sondern ich tue es damit ich nicht mehr depressiv werde. Ich möchte darüber nicht Urteilen, das muss jeder für sich wissen, aber ich tue die Dinge zwar auch weil ich nicht mehr depressiv werden möchte, sondern ich tue sie auch für mich und weil ich Spaß an den Erfolgen habe.
Intrinsische Motivation in Kombination mit Resilienz ist denke ich zumindest für mich der richtige Weg.
Jetzt gäbe es auch Therapeuten mit denen ich schon Erfahrungen gemacht habe die sagen würden: Alles schön und gut, aber sie müssen jetzt ins Tun kommen, auf jeden Fall einen Job suchen und wenn ihnen das Anfangs schwer fällt stellen wir sie da auf Tabletten ein usw. blabla. sie sind doch noch jung.
Da würde ich dann sagen hier mit ist das Gespräch beendet und ich trete diesen Therapieplatz gerne an jemandem ab der anscheinend dringender Hilfe braucht als ich. Zum glück habe ich einen guten Therapeuten, aber genau solche Erfahrungen durfte ich auch schon machen.
Das mit dem bewusst spüren kann ich so unterschreiben, die Achtsamkeit sich selbst gegenüber wie es so schön heißt, also ein wenig Meditation mit Achtsamkeitsübungen findet sich auch in meinem Tagesablauf und natürlich auch das allgemeine schauen was möchte ich grade und wie geht es mir damit.
In diesem Sinne wünsche ich dir auch noch viel Erfolg "mit deinen Dingen".