Antidepressiva ausgeschlichen nun sind die Depressionen zurück

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Binenelfe
Beiträge: 1
Registriert: 11. Apr 2024, 20:06

Antidepressiva ausgeschlichen nun sind die Depressionen zurück

Beitrag von Binenelfe »

Ich habe 15 Jahre Antidepressiva genommen sehr lange Citalopram und dann Duloxetin.Es ging mir sehr gut das ich mit der Ärztin das Medikament ausgeschlichen habe.Nun sind fast vier Monate vergangen und die Depression sind schlimmer den je zurück .Ich hatte auch sehr große Absetzprobleme mit Schwindel und Herzrasen diese sind nun wieder weg.Leider habe ich auch keine Unterstützung von meiner Ärztin ich möchte auch nicht mehr zu Ihr gehen da sie sehr unsensibel ist ,nun habe ich versucht einen anderen Arzt zu finde ich soll in 4 Monaten mal wieder anrufen,echt zum verzweifeln.
Ich war nun bei meiner Hausärztin und da wurde mir gleich recht pampig gesagt warum haben sie aufgehört und hat mir 5mg Citalopram verschrieben für paar Tage und dann soll ich 10mg nehmen was ich jetzt tue.Ich merke gar nichts es geht mir nur schlecht stelle mein ganzes Leben in frage und kann mich über nichts mehr freuen,leider kommen bei mir auch noch sehr starke Wechseljahresbeschwerden dazu .
Constance
Beiträge: 27
Registriert: 11. Apr 2024, 12:24

Re: Antidepressiva ausgeschlichen nun sind die Depressionen zurück

Beitrag von Constance »

Hallo Binenelfe, ich habe mit 31 das erste Mal AD genommen und dann 1* mit der Ärztin nach ein paar Jahren abgesetzt und danach nochmal selbst. Ich dachte, ich könnte es auch ohne schaffen. Die beiden Einbrüche die ich dazwischen hatte, waren wirklich schlimm, der 2. noch schlimmer als der erste. Seitdem bin ich artig und nehme meine Medikamente und würde es auch nie wieder absetzen.
Nach dem ersten absetzen hat Citalopram bei mir auch nicht mehr gewirkt, hatte das davor auch genommen.

Ich hatte damals wirklich sehr viel Glück mit meiner Ärztin. Sie war immer sehr verständlich und hat mit mir alles durch versucht. Sie hat mir zwar bei meinem Selbstversuch des Absetzens zwar den Kopf gewaschen, aber auf menschliche Weise und niemals unangemessen oder von oben herab.
Ich bin ihr unendlich dankbar für ihre Ausdauer. Sie hat auch nach der Rente noch weiter praktiziert, sie war mit Leib und Seele Psychiaterin.

Deshalb wäre gerade in Deiner jetzigen Situation so wichtig, das Du einen verlässlichen Ansprechpartner hättest.

In vielen Großstädten gibt es eine Institutsambulanz, wo man auch erstmal andocken könnte. Zwar sind die auch ausgelastet, aber 4 Monate muss man da definitiv nicht warten.

Hast Du jemanden, der das organisatorische für Dich übernehmen kann? Ich weiß wie schwer einem das alles in der Situation fällt.
bennemannc
Beiträge: 8
Registriert: 27. Apr 2024, 21:32

Re: Antidepressiva ausgeschlichen nun sind die Depressionen zurück

Beitrag von bennemannc »

Hallo,

ich selber habe nie versucht, die ADs auszuschleichen. Aber aus meiner Selbsthilfegruppe weiß ich, dass das bei den meisten nicht funktioniert hat. Zudem sind die Wechseljahre auch für „Normalos“ oft nicht ohne. Auch die leiden unter den Stimmungsschwankungen. Da kommen dann bei Dir zwei Sachen zusammen. Ich hoffe, das Du schnell einen Termin bei einem fähigen Arzt bekommst.

Gruß Chris
GuntherBandel
Beiträge: 173
Registriert: 29. Dez 2020, 13:07

Re: Antidepressiva ausgeschlichen nun sind die Depressionen zurück

Beitrag von GuntherBandel »

Hallo,

ich reduziere momentan in Rücksprache mit Therapeutin/Arzt das Venlafaxin. Bin von 300 mg inzwischen auf 187,5 mg. Ich gehe aber davon aus, dass ich es erstmal nicht ganz ausschleichen werde. Dafür geht es mir noch nicht gut genug und es gilt noch einige Baustellen aufzuarbeiten in der Therapie.

VG
G.
Maxegon
Beiträge: 2528
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Antidepressiva ausgeschlichen nun sind die Depressionen zurück

Beitrag von Maxegon »

Reziprok hat geschrieben: 28. Apr 2024, 16:03 "Rebound-Phänome"
Leider ein all zu oft ignoriertes Thema!

Absetzerscheinung, Ausschleichnebenwirkung, Entzugserscheinungen ... du nimmst dem Körper einen Stoff, den er jahrelang gewohnt war, der ggf. massiv deinen Biorhythmus bestimmte, die Funktion der Synapsen bestimmte, darauf stellte sich der Körper ein.

Und nun muss er plötzlich mit weniger "Stoff" auskommen ... das braucht Zeit!!!

Kommt dazu noch eine hormonelle Veränderung (Wechseljahre), wo der Körper sich sowieso grundlegend neu ausrichten muss, ist oft (nicht immer) das Chaos perfekt (biochemisch).

Wie sollen denn die ganzen Synapsen, die nun völlig andere Informationen weiterleiten, das arme Gehirn das alles verarbeiten können?
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