Unordnung + Erschöpfung

Aurelia Belinda
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Aurelia Belinda »

Indem du die KONTROLLE über dein Denken gewinnst Maxegon.
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Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 25. Apr 2024, 17:02 @ Senif,
Den anderen verändern wollen bringt nur böses Blut. Jeder ist wie er ist. Genau, jeder hat die Wahl, kann sich entscheiden, wie er leben mag.
Deshalb, darum geht es ja nicht.
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

also eigentlich meinte ich mit "faul sein" nicht das Faulsein, wenn man sich mal nen faulen Tag gönnt. Sondern ein fauler Mensch sein, und nein, so jemand möchte ich nicht sein. Denn wer immer faul ist, kriegt nichts gebacken, packt nichts selber an, lässt immer andere für einen machen und hat Bock auf nichts. Solche Leute kenne ich auch... da macht die Frau den ganzen Haushalt und der Mann kümmert sich um gar nichts. Bevor sie eingezogen ist, hat Mama alles für ihn gemacht. Dass er mal selbstständig was macht und sein Leben in die Hand nimmt, auf die Idee kommt er gar nicht. Usw. Sowas meinte ich. Mal faul auf dem Sofa liegen und sich nen ruhigen Tag gönnen, ist ja kein Thema, und mal keinen Bock auf irgendwas haben auch nicht. Aber dauerhaft nur rumgammeln und nichts gebacken kriegen, weil man so faul ist, und immer jemanden zu brauchen, der einen anschiebt, finde ich jetzt nicht so erstrebenswert. Und wenn ich wochenlang antriebslos bin, dann taucht der Gedanke auf, ob ich nicht doch einfach ein fauler Mensch bin.

Ich war gerade nach Badmöbeln schauen und hab mich beraten lassen, aber der Preis war doppelt so hoch wie mein Budget. :roll: Mal sehen, was ich jetzt mach... ich will endlich mehr Stauraum im Bad. Aber das ist so verwinkelt, dass günstige Standardlösungen nicht reinpassen.
Ich habe heute Geld von der Zahnzusatzversicherung zurückbekommen, die ich letztes Jahr abgeschlossen habe. Hab zum ersten Mal was eingereicht und es hat keine Woche gedauert, bis das Geld da war. War ne gute Entscheidung :)

@ Senif: 80 min Zeitersparnis ist echt mega!

@Bittermandel: Das ist ja mal echt ein blöder Zeitpunkt. Vielleicht kannst du bei der Züchterin mal nachfragen, ob es bei ihr auch wann anders ginge?

Liebe Grüße,
DieNeue
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Hallo DieNeue,

ich hatte auch oft den Gedanken, ich wäre ein fauler Mensch. Aber dagegen spricht bei Dir ja auch, dass du ja machst, wenn es Dir besser geht. Ich habe auch eine faule Ader, aber ich mache mich dafür nicht mehr runter.
Jetzt so im Rückblick fühlt sich die Antriebslosigkeit der Depression anders an als Faulheit. Ich könnte das jetzt unterscheiden. Aber das Wesen der Depression ist ja auch, sich runter zu machen.
Mir hat sehr geholfen, die positiven Gefühle abzuspeichern und sich dann immer wieder ins Gedächtnis zu rufen z.B. wenn ich früh in die Küche komme, und sie ist aufgeräumt, oder wenn ich duschen war. Und es war wichtig, mir selbst es wert zu sein, zu duschen z.B. - also auch das war bei mir mit dem Selbstwert verzahnt.
Und dieses 1 Sache neben der Routine und nicht 3 oder 4. Und auch die Kleinen Dinge wertschätzen, die wir so machen und sei es nur das Kaffee kochen, oder das darüber nachdenken, wie ich ein Problem lösen möchte usw... ich nehme mir jetzt auch bewusst mehr Zeit mit allem, da plane ich für den Abwasch eben 1h ein.
Was würdest du jemandem mit einer depressiven Struktur sagen, der sich als faul bezeichnet ? Und vergleiche das mal mit dem, was du zu dir sagst.
Wir sind mit anderen oft viel wohlwollender, als mit uns selbst.

:hello: Senif

Ja, die 80 min sind der Oberhammer. :D Dieses ganze Hin- und Hergekutsche war auch nicht so anstrengend als sonst. Ach, ich liebe es jetzt schon :D
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Nur wie denke ich "schneller" oder überhaupt, anders?
Schneller denken, als die Gefühle - das geht anatomisch/biochemisch nicht.
Eine Angstreaktion musste früher auch viel schneller da sein, weil wir um zu Überleben viel schneller reagieren müssen. Da kannst du nicht erst drüber nachdenken, was der nächste Schritt ist.
Es geht aus meiner Sicht darum die Gefühle zu verändern. Da gibt es denk ich verschiedene Ansätze, manche versuchen es über Sport, mir hat auch sehr innere Kindarbeit geholfen, aber auch zusätzlich das negative Denken unterbrechen, wenn ich es mitbekomme, damit ich die negativen Gefühle abschwächen konnte. Und irgendwann rutschen die anderen bewussten Bewertungen in die vorbewussten Bewertungen, so stell ich mir das vor. Aber allein über das Denken, war mir die Änderung nicht möglich. Ich musste da von mehreren Seiten bei mir ran gehen.
(und die ganz schlimmen "körperlichen" Zustände konnte ich nur durch Medikamente abmildern)
Maxegon
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Maxegon »

DieNeue hat geschrieben: 25. Apr 2024, 18:22 also eigentlich meinte ich mit "faul sein" nicht das Faulsein, wenn man sich mal nen faulen Tag gönnt.

... und immer jemanden zu brauchen, der einen anschiebt, finde ich jetzt nicht so erstrebenswert. Und wenn ich wochenlang antriebslos bin, dann taucht der Gedanke auf, ob ich nicht doch einfach ein fauler Mensch bin.
Auch ich bin öfter antriebslos und je öfter ich dem nachgebe, desto antriebsloser werde ich.
Ich nenne es schlichtweg faul, denn ich könnte es ja tun tun, nur ... habe ich keine Lust oder mir fehlt der Antrieb.

Mache ich dagegen Dinge mit anderen Menschen zusammen (z.Bsp. Hausarbeit oder monotone Arbeiten) , macht das zwar auch keine richtige Freude, doch "es tut nicht mehr so weh" und die Kommunikation untereinander lenkt hervorragend ab.

Das ist auch beim Hundegassigehen oder beim Waldspaziergang so, habe ich dagegen den ganzen Tag viel Trubel(Menschen) um mich herum, mache ich es lieber allein. Dann habe ich Lust/Antrieb.

Jeder bemerkt das doch selbst, auch dass es tagesform-, stimmungsabhängig ist.

Mal bin ich stinkendfaul :mrgreen: , manchmal einfach antriebslos.

Muss ich mir da Sorgen machen?
Wenn es mich stört und ich mich irgendwann selbst nicht mehr leiden kann - bestimmt.
:hello:
Reziprok
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Reziprok »

Jetzt auf 3Sat die Diskussionssendung "Scobel" zum Thema "Kulturkampf ums Essen" ;-)
Aurelia Belinda
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Aurelia Belinda »

Dem stimme ich zu @ Senif,
es geht darum Gefühle zu verändern....nun ist es aber so, dass das wiederum nur mit dem Denkapparat möglich ist....
Gedanken werden zu Gefühlen.
Gedanken werden zur Wahrheit, egal ob diese existiert oder nicht.
Mir hat auch das Arbeiten, bzw. das Lesen über das "innere Kind" sehr geholfen....
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Suchende2
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Suchende2 »

Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Faulheit und fehlender Antrieb durch Krankheit.

Wenn ich faul bin, könnte ich sofort das machen, was ich gerade nicht mache.
Wenn mir der Antrieb durch die Depression fehlt, kann ich es nicht machen, auch wenn ich möchte.

Hier ein Beispiel:
Die Spülmaschine ausräumen.
Als ich ganz tief in der Depression war, dauerte es zum Teil 2 - 3 Stunden, bis ich es schaffte vom Sofa aufzustehen, um sie auszuräumen.
Ich KONNTE nicht aufstehen.
Wenn ich faul bin, möchte ich nicht aufstehen, könnte es aber jederzeit.

Diese Unterscheidung hilft mir in schlechten Zeiten.
Maxegon
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Maxegon »

Suchende2 hat geschrieben: 26. Apr 2024, 10:09 ... 2 - 3 Stunden, bis ich es schaffte vom Sofa aufzustehen, um sie auszuräumen.
Ich KONNTE nicht aufstehen.
Wenn ich faul bin, möchte ich nicht aufstehen, könnte es aber jederzeit.
Hallo Suchende2,

mich treibt die Neugier, besser: es fällt mir schwer, es nachzuvollziehen ...
Bist du antriebslos, funktioniert dein Muskelapparat nicht? Oder die Koordination nicht? Fehlt dir die Kraft; im Sinne von deine Beine können dich nicht tragen oder die Hand kann nicht greifen?
Oder sagt der Kopf ... was auch immer (???)
:hello:
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Suchende2 hat geschrieben: 26. Apr 2024, 10:09 Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Faulheit und fehlender Antrieb durch Krankheit.

Wenn ich faul bin, könnte ich sofort das machen, was ich gerade nicht mache.
Wenn mir der Antrieb durch die Depression fehlt, kann ich es nicht machen, auch wenn ich möchte.

Hier ein Beispiel:
Die Spülmaschine ausräumen.
Als ich ganz tief in der Depression war, dauerte es zum Teil 2 - 3 Stunden, bis ich es schaffte vom Sofa aufzustehen, um sie auszuräumen.
Ich KONNTE nicht aufstehen.
Wenn ich faul bin, möchte ich nicht aufstehen, könnte es aber jederzeit.

Diese Unterscheidung hilft mir in schlechten Zeiten.

Ja Suchende, so kenne ich es auch. Z.B. wollte ich eine Notfallemail schreiben mit nur einer Zeile. Ich konnte nicht aufstehen und zum Laptop gehen, obwohl das für Gesunde das einfachste der Welt zu sein scheint, eine Email zu schreiben.
Reziprok
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Reziprok »

Hi alle,

Stichwort Spülmaschine ausräumen und die mentale Kraft dafür ist nicht da - das erinnert mich an die 3 Klassifikationen depressiver Episoden, also leichte depressive Episoden, mittelschwere und schwere depressive Episoden:

Bei einer mittelschweren depressiven Episode kriegt der Betroffene die alläglichen Dinge des Lebens gerade noch so hin, also Dinge wie Körperpflege, einkaufen gehen, sich etwas zu essen machen, Waschmaschine anschmeißen und Wäsche trocknen oder zum Trocknen aufhängen.

Bei einer schweren depressiven Episode geht das alles überhaupt nicht mehr.

Der Begriff "Episode" bezieht sich offensichtlich auch auf kürzere Zeitspannen, also nicht nur auf 1 bis n Tage, sondern vielleicht auch auf 1 bis n Minuten.

Ich bin mit den leichten und mittelschweren depressiven Episoden sehr gut vertraut. Eine schwere depressive Episode hatte ich wohl bisher nur 1 Mal, soweit ich mich erinern kann.

LG

Reziprok
GuntherBandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von GuntherBandel »

Suchende2 hat geschrieben: 26. Apr 2024, 10:09 Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Faulheit und fehlender Antrieb durch Krankheit.

Wenn ich faul bin, könnte ich sofort das machen, was ich gerade nicht mache.
Wenn mir der Antrieb durch die Depression fehlt, kann ich es nicht machen, auch wenn ich möchte.

Hier ein Beispiel:
Die Spülmaschine ausräumen.
Als ich ganz tief in der Depression war, dauerte es zum Teil 2 - 3 Stunden, bis ich es schaffte vom Sofa aufzustehen, um sie auszuräumen.
Ich KONNTE nicht aufstehen.
Wenn ich faul bin, möchte ich nicht aufstehen, könnte es aber jederzeit.

Diese Unterscheidung hilft mir in schlechten Zeiten.
Hallo Suchende2,

verstehe ich es richtig:
Faul = keine Lust (bewusste Entscheidung) unabhängig von der Stimmung, Kraft/Antrieb wäre grundsätzlich da
Antriebslos: Stimmung/Gedanken eher schlecht/negativ/blockiert plus keine Kraft/Energie, eher oft auch unbewusster Vorgang

Mir hilft manchmal auch die Unterscheidung zwischen Tätigkeiten, die mir Spaß machen und Tätigkeiten, die ich eher ungern mache:

Tätigkeiten, die normalerweise Spaß machen:
- wenn ich antriebslos bin, gehe ich diesen Tätigkeiten auch nicht nach und ich sage z.B. auch bereits vereinbarte Termine dafür ab, wenn ich keinen Antrieb habe (keine Kraft/innere Blockade/eher unbewusst)
- bin ich faul, habe ich keine Lust dazu, entscheide mich dagegen, obwohl ich könnte.


Tätigkeiten, die mir schwer fallen:
wenn ich antriebslos bin, fällt es mir zum einen generell schwer und ich fühle mich dabei unbewusst oft dennoch schlecht dabei, wenn ich die Aufgabe nicht mache.
wenn ich faul bin, könnte ich diese zwar machen, habe aber gerade keine Lust und entscheide mich dagegen, habe aber kein schlechtes Gewissen.

Gruß G.
Aurelia Belinda
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Aurelia Belinda »

Ich bin heute "faul" und werde trotzdem, oder gerade deshalb, die Spülmaschine ausräumen, koste es was es wolle....und wenn's 10 Std. dauert...
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Maxegon
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Maxegon »

GuntherBandel hat geschrieben: 26. Apr 2024, 11:24
Tätigkeiten, die normalerweise Spaß machen:
- wenn ich antriebslos bin, gehe ich diesen Tätigkeiten auch nicht nach
Hallo G.,

ich will jetzt nicht auf dem negativ besetztem Wort "faul" oder dem nicht so negativem "antriebslos" herumreiten, doch was hindert dich daran, bestimmte Dinge zu tun, obwohl du es könntest?
Fehlender Spass, Lust, Freude oder die Möglichkeit, es später auch noch tun zu können, weil es ja nicht eilt, es auch so geht? ... erst Mal ...

Wenn ich meine Beine nicht bewegen kann, kann ich nicht aufstehen, funktionieren sie und tu' es trotzdem nicht ... fehlt mir da die Einsicht zu Notwendigkeit?
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo Maxegon,
Maxegon hat geschrieben: 26. Apr 2024, 10:45 es fällt mir schwer, es nachzuvollziehen ...
Mich würde mal interessieren, was deine Diagnose ist. Du schreibst so oft, du kannst etwas nicht nachvollziehen, was Betroffene schreiben. Oft sind das jedoch die typischen Depressionssymptome, mit denen eigentlich jeder zu tun hatte, wenn er oder sie mal Depressionen hatte. Ich will dir nicht unterstellen, dass du keine Depressionen hast, aber ich verstehe nicht, wieso du so viele Dinge nicht nachvollziehen kannst.

Also schreib doch mal, was deine Diagnose ist und wie sich die Depression bei dir äußert.

Liebe Grüße,
DieNeue
Maxegon
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Maxegon »

DieNeue hat geschrieben: 26. Apr 2024, 12:10 wie sich die Depression bei dir äußert.
Nur für dich:
ich hab' die Nase voll, ganz einfach gesagt, ich bin so antriebslos wie man nur sein kann, ich kann es drehen und wenden wie ich will, ich finde einfach keine Lösung.

Ich weiß, wenn ich Hunger habe, muss ich essen, stört mich etwas, muss ich etwas tun, egal, ob es schmutziges Geschirr ist oder fettige Haare, auch bei Darmbeschwerden kann ich etwas tun.

Bestimmte Sachen kann ich nicht verändern, ob nun mit ganz viel Antrieb oder mit dem berühmten "ganz kleinen Schritten", es bleibt so!

Mir fehlt es weder an Kraft, noch an möglicher Motivation, es fehlt an einem Ziel - warum sollte ich etwas tun, wenn sich doch nichts ändert?
Meine Möglichkeiten sind erschöpft, alle Variationen, Kombinationen, Mutationen probiert bzw. durchgespielt.

Beobachte ich so viele Menschen, die eigentlich (!) so viele Möglichkeiten haben, besonders Wünsche, Hoffnungen und sich dennoch der Lethargie hingebeben, fällt es mir nun mal schwer sie zu verstehen, 'drum frage ich.

Bei einem todkranken, hoffnungslosen Fall, frage ich natürlich nicht - da kenne ich die Antwort, glaube es zu mindest.

Meine Diagnose: lebensmüde.
:hello:
Zuletzt geändert von Maxegon am 26. Apr 2024, 12:47, insgesamt 1-mal geändert.
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Ich bekomme gerade auch gar nichts gebacken. Wollte noch ein bisschen was arbeiten, aber ich mache mir Sorgen, da der Kleine heute kastriert wird, mein armer Kleiner .... und wenn ich ihn dann abhole, hier erstmal Stress angesagt ist. Der Große wird fauchen, ich muss aufpassen, dass der Kleine nicht irgendwo runterspringt usw. Da sind so Katastrophengedanken in meinem Kopf, die die Sorgen und Angst verstärken. Dabei muss ich es so nehmen, wie es kommt. Eine Sache, die ich nicht ändern kann.

Also schaue ich weiter Mediathek und vertage das arbeiten auf später. Ist ok für mich.

Das hab ich übrigens ganz oft, dass ich nichts arbeiten kann, weil ich andere Gedanken im Kopf habe. Ich denke, dass ist bis zu einem gewissen Punkt normal.
Ich hoffe, dass ab nächste Woche dann der Stress weniger wird und ich auch wieder zum Sport gehen kann.

:hello: LG Senif
GuntherBandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von GuntherBandel »

Maxegon hat geschrieben: 26. Apr 2024, 12:45
DieNeue hat geschrieben: 26. Apr 2024, 12:10 wie sich die Depression bei dir äußert.
Nur für dich:
ich hab' die Nase voll, ganz einfach gesagt, ich bin so antriebslos wie man nur sein kann, ich kann es drehen und wenden wie ich will, ich finde einfach keine Lösung.

Ich weiß, wenn ich Hunger habe, muss ich essen, stört mich etwas, muss ich etwas tun, egal, ob es schmutziges Geschirr ist oder fettige Haare, auch bei Darmbeschwerden kann ich etwas tun.

Bestimmte Sachen kann ich nicht verändern, ob nun mit ganz viel Antrieb oder mit dem berühmten "ganz kleinen Schritten", es bleibt so!

Mir fehlt es weder an Kraft, noch an möglicher Motivation, es fehlt an einem Ziel - warum sollte ich etwas tun, wenn sich doch nichts ändert?
Meine Möglichkeiten sind erschöpft, alle Variationen, Kombinationen, Mutationen probiert bzw. durchgespielt.

Beobachte ich so viele Menschen, die eigentlich (!) so viele Möglichkeiten haben, besonders Wünsche, Hoffnungen und sich dennoch der Lethargie hingebeben, fällt es mir nun mal schwer sie zu verstehen, 'drum frage ich.

Bei einem todkranken, hoffnungslosen Fall, frage ich natürlich nicht - da kenne ich die Antwort, glaube es zu mindest.

Meine Diagnose: lebensmüde.
:hello:
Hallo Maxegon,

was genau ändert sich nicht bei Dir bzw. deiner Situation, wenn ich fragen darf?

VG G.
Maxegon
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Maxegon »

GuntherBandel hat geschrieben: 26. Apr 2024, 13:28 ... wenn ich fragen darf?
Hallo G.,

du darst alles fragen!

Ich kann es drehen wie ich will, ich werde immer älter, immer lustloser, immer demotivierter, perspektivärmer, mache Dinge nur noch, weil's sonst weht tut, mache ich sie nicht.

Ich weiß, ich kann weder den Zerfall meines Hauses aufhalten, denn da fehlen mir die Mittel, noch meinen eigenen.
Ich kann nur mich üben, im Ertragen.

Ein Beispiel:
Langsam werde ich zu alt für den Arbeitsmarkt oder bin es bereits ... klar, irgend etwas könnte man vielleicht machen, doch wozu?
"Nur", um sich täglich zu ärgern, unzufrieden den Tag zu beginnen und zu beenden?
Oder ... warum sollte ich beginnen mein Haus reparieren, wenn ich weiß, dass es mir gar nicht möglich ist?

Hätte, würde, könnte ... ist leider nicht!
Und das weiß ich.
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Ein Beispiel:
Langsam werde ich zu alt für den Arbeitsmarkt oder bin es bereits ... klar, irgend etwas könnte man vielleicht machen, doch wozu?
"Nur", um sich täglich zu ärgern, unzufrieden den Tag zu beginnen und zu beenden?
Oder ... warum sollte ich beginnen mein Haus reparieren, wenn ich weiß, dass es mir gar nicht möglich ist?
Was machst du denn beruflich, Maxegon ? Offensichtlich machst du es nicht gern. Aber um Freude zu empfinden braucht es a) die physiologischen Voraussetzungen, aber auch die Abkehr vom Fokus des "Schlechten". Und das hat was mit deiner Bewertung der Dinge zu tun. Für uns alle gibt es ärgerliches, oder wir sind mal unzufrieden - aber es gibt auch die anderen schönen Sachen. Es muss nur registriert werden, wahrgenommen werden.

Wenn dir das Haus so ein Klotz am Bein ist, warum verkaufst du es nicht wieder ?
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Beobachte ich so viele Menschen, die eigentlich (!) so viele Möglichkeiten haben, besonders Wünsche, Hoffnungen und sich dennoch der Lethargie hingebeben, fällt es mir nun mal schwer sie zu verstehen, 'drum frage ich.
Das zeigt, dass du das Leiden Depression nicht verstehst. Ein Merkmal ist diese absolute Hoffnungslosigkeit. Da gibt es keine Wünsche mehr. Gefühlt ist das Leben zu Ende. Ein depressiver Mensch hat nicht diese vielen Möglichkeiten - das Denken ist absolut eingeschränkt, schwarz eingefärbt und es nicht kontrollierbar. Das beraubt den depressiven sämtlicher Möglichkeiten - die du siehst, die ein depressiver aber nicht umsetzen KANN.
GuntherBandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von GuntherBandel »

Maxegon hat geschrieben: 26. Apr 2024, 14:01
GuntherBandel hat geschrieben: 26. Apr 2024, 13:28 ... wenn ich fragen darf?
Hallo G.,

du darst alles fragen!

Ich kann es drehen wie ich will, ich werde immer älter, immer lustloser, immer demotivierter, perspektivärmer, mache Dinge nur noch, weil's sonst weht tut, mache ich sie nicht.

Ich weiß, ich kann weder den Zerfall meines Hauses aufhalten, denn da fehlen mir die Mittel, noch meinen eigenen.
Ich kann nur mich üben, im Ertragen.

Ein Beispiel:
Langsam werde ich zu alt für den Arbeitsmarkt oder bin es bereits ... klar, irgend etwas könnte man vielleicht machen, doch wozu?
"Nur", um sich täglich zu ärgern, unzufrieden den Tag zu beginnen und zu beenden?
Oder ... warum sollte ich beginnen mein Haus reparieren, wenn ich weiß, dass es mir gar nicht möglich ist?

Hätte, würde, könnte ... ist leider nicht!
Und das weiß ich.
Hallo Maxegon,

warst du mal in Therapie oder bist noch in Therapie?

Siehst Du dich selbst als depressiv?

Oder bist du eher einfach unzufrieden mit allem derzeit?

VG

G.
Maxegon
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Maxegon »

Hallo G.,

wenn ich die Ursachen, Gründe und die faktische Unmöglichkeit der Beseitigung kenne, was nützt mir dann eine Therapie?

Um die Realität zu verändern, benötigt es schon einen Zauberer oder einer Fee.

Ich bin nicht nur unzufrieden, ich bin hilflos ... einfach machtlos, da mit die Ideen und Möglichkeiten fehlen.

Sehe ich mich selbst als depressiv: ja und nein.

Nach medizinischen Idizes bin ich hochgradig depressiv bis unauffällig, ähnlich einem fröhlichen Lebensmüden.

Ich lernte schon div. Therapeuten kennen ... na ja, entweder waren sie zu intelligent oder ich zu dumm, das Ergebnis war immer sehr ähnlich, wir akzeptierten einander.
GuntherBandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von GuntherBandel »

Maxegon hat geschrieben: 26. Apr 2024, 15:19 Hallo G.,

wenn ich die Ursachen, Gründe und die faktische Unmöglichkeit der Beseitigung kenne, was nützt mir dann eine Therapie?

Um die Realität zu verändern, benötigt es schon einen Zauberer oder einer Fee.

Ich bin nicht nur unzufrieden, ich bin hilflos ... einfach machtlos, da mit die Ideen und Möglichkeiten fehlen.

Sehe ich mich selbst als depressiv: ja und nein.

Nach medizinischen Idizes bin ich hochgradig depressiv bis unauffällig, ähnlich einem fröhlichen Lebensmüden.

Ich lernte schon div. Therapeuten kennen ... na ja, entweder waren sie zu intelligent oder ich zu dumm, das Ergebnis war immer sehr ähnlich, wir akzeptierten einander.
Hallo Maxegon,

dann kann Dich das Leben quasi nur noch positiv überraschen,
wenn es eigentlich nicht schlimmer sein könnte momentan.

Viele Grüße

G.
Antworten