Keine Gefühle

[Stummer Schrei]

Wie geht ihr damit um, dass es immer nur um den Partner/Partnerin geht? Wir bleiben doch auch auf der Strecke!
Vllt merkt ihr, dass ich gerade wieder von Hoffnung ( wir hatten ein paar ganz schöne Tage) volle Karacho wieder in der Realität gelandet bin!!!
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie sich hinter ihrer Depression versteckt!

[DeCiBella]

Wie geht ihr damit um, dass es immer nur um den Partner/Partnerin geht? Wir bleiben doch auch auf der Strecke!
Vllt merkt ihr, dass ich gerade wieder von Hoffnung ( wir hatten ein paar ganz schöne Tage) volle Karacho wieder in der Realität gelandet bin!!!
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie sich hinter ihrer Depression versteckt!

Guten Morgen,

ich glaube, auch wenn ich das alles als Angehörige immer falsch gemacht habe und deswegen jetzt selbst voll drin stecke, das Zauberwort ist Ausgleich. Einige der Angehörigen haben hier schon kommentiert, wie Sie sich Ihren eigenen "Safe Space" schaffen. Außerhalb der Krankheit Ihres Partners ein ganz normales Leben leben. Freunde treffen, Sport treiben, Urlaube machen. Auch zu einer einer Selbsthilfegruppe gehen oder einen eigenen Therapeuten haben, um mit dieser Situation umzugehen, hilf einigen sehr. Einfach auch, um genug Kraft für diese Herausforderung zu tanken.

Nun, ich kann natürlich sehr viel schreiben, was in der Theorie hilft. Habe es aber in der Vergangenheit selbst falschgemacht und kämpfe nun gegen meine eigenen Dämonen. Meinem Partner geht es, nach 1,5 Jahren intensiver Therapie, Klinikaufenthalten, guter Medikation und absoluter Ruhe und Fokus auf die Heilung, nun deutlich besser. Es war ein langer und harter Weg, den ich leider ganz alleine mit Ihm gegangen bin und der mich alle meine Kräfte und noch mehr gekostet hat. Ich würde, mit der Erfahrung von heute, so vieles anders machen. Die o.g. Punkte einhalten und mein eigenes Leben für Ihn so gut und ausgeglichen wie möglich leben. Schon allein deswegen, weil es auch dem Betroffenen so viel besser geht, wenn es den Angehörigen gut geht aber auch für den Selbstschutz und um das eigene Leben nicht komplett zu verlieren.

[Undjetzt]

Wie geht ihr damit um, dass es immer nur um den Partner/Partnerin geht? Wir bleiben doch auch auf der Strecke!
Vllt merkt ihr, dass ich gerade wieder von Hoffnung ( wir hatten ein paar ganz schöne Tage) volle Karacho wieder in der Realität gelandet bin!!!
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie sich hinter ihrer Depression versteckt!

Nun, wer hat es denn am Ende in der Hand, ob sich alles um den Partner dreht? Das ist erstmal sehr schwer, für mich war es extrem schwer. Aber gerade bei dir, darf sich nicht alles um deinen Partner, schon gar nicht um seine Depression drehen. Unterstützen und teils Entlasten- ja! Aber nicht alles abnehmen und den Partner in Watte packen. Dann ackerst du dich kaputt und vergisst vollkommen, dass du da auch noch bist.

Dass deine Partnerin sich hinter ihrer Depression versteckt, dürfte für dich, als außenstehenden ein normales Gefühl sein. Du verstehst nicht, was in ihrem Kopf vorgeht. Schnell kommen da Gedanken wie "Ja..klar, jetzt kann sie nicht mehr Duschen, weil sie depressiv ist. Vll ist sie einfach nur zu faul?".
Diese Krankheit wirkt beim Betroffenen wie ein Bleianzug. Alles ist verdammt schwer. Angefangen beim Aufstehen etc.

Richte den Fokus auf dich! Kümmere dich um dich und wenn da alles gut ist, kannst du auf sie schauen. Aber nicht fulltime! Sonst bist du schneller "drin" als du es dir vorstellen kannst.

[Angel252]

Wie geht ihr damit um, dass es immer nur um den Partner/Partnerin geht? Wir bleiben doch auch auf der Strecke!
Vllt merkt ihr, dass ich gerade wieder von Hoffnung ( wir hatten ein paar ganz schöne Tage) volle Karacho wieder in der Realität gelandet bin!!!
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie sich hinter ihrer Depression versteckt!

Schönen guten Morgen,

ja leider bleiben wir manchmal auf der Strecke. Dieses mache ich seit knapp 3 Jahren mit. Am Anfang hatte ich immer noch diese "euphorische" Hoffnung, dass es bestimmt nur eine Phase ist und wir da alleine raus kommen, bis ich irgendwann gemerkt habe, dass ich das nicht kann und der Tagesablauf nur auf seine Bedürfnisse ausgelegt wird und alle anderen mussten zurückstecken.
Ich habe den Ausgleich damit gefunden, vieles alleine zu machen. Natürlich frage ich in vorher, ob er Lust hätte dies und das zu machen, aber sollte er nicht in der Lage sein, dann mache ich dieses allein mit den Kindern. Sollte er mal mitkommen, dann zeige ich ihm meine Freude auch.
Ja schöne und gute Tage haben auch wir und die genieße ich intensiver, da jeder Tag wieder ein Rückschlag kommen kann.
Wir müssen wirklich auch unsere Bedürfnisse denken, ich weiß manchmal nicht so einfach.

LG

[Blackrabbit]

Guten Morgen zusammen,
Ich liege krank im Bett. (Nichts was in irgendeiner Form mit Depressionen zu tun hat) Gestern war es wirklich total schlimm, ich konnte gar nichts. Irgendwann hat der Herr angerufen nachdem er auch mehrmals geschrieben hat. Ich hab ihm erzählt, dass mein Handy die ganze Zeit neben mir lag aber ich einfach keine Kraft hatte daran zu kommen. Es ging einfach nicht. Genauso wie ich mich nicht zum Wasser drehen konnte. Für mich war beides so weit weg und hat so viel Kraft gekostet, es ging einfach nicht.
Als Antwort kam: das kenne ich nur zu gut.
Anscheinend konnte ich gestern das Gefühl der Betroffenen etwas nachvollziehen wenn zum Glück auch nur kurzzeitig. Heute klappt es wieder gut (wie man liest)
Ansonsten läuft hier alles weiter ruhig ab. Er meldet sich von alleine mal mit mehr Energie mal mit weniger. Ein nächstes Treffen ist derzeit noch nicht geplant aber mal schauen was noch kommt.

An alle neuen: schön, das ihr den Weg gefunden habt.
Es ist leider ein auf und ab. Es gibt jede Menge Rückschläge und Ja, ich fühle mich auch oft ziemlich alleine.
Über meine Gefühle, sorgen oder so möchte ich nicht mit ihm reden, da ich einfach keinen Druck aufbauen möchte. Das ich Erwartungen habe, weiß er wahrscheinlich eh aber ich versuche das ganze trotzdem irgendwie leicht zu halten. Klappt aber auch nicht immer. Aber wir alle machen Fehler, ohne geht es leider nicht.
Das ist aber auch einfach mein Schutz für mich. Der gewisse Abstand und die Zeit mir etwas gutes zu tun und aus der Ferne für ihn da zu sein.

[Undjetzt]

Mal wieder was von mir.
Waren auf einer Familienfeier. War echt schön, und ich hatte in keinster Weise das Gefühl, nicht dazuzugehören. Ich fühlte mich benah richtig wohl ( derzeit fast undenkbar)Weiterhin leben wir recht parallel zueinander, sie ist mir gegenüber in letzter Zeitaber deutlich mitteilungsbedürftiger. Alles in Allem also weiterhin ok.

Ich hab jedoch mit mir zu kämpfen. Es kommen immer wieder Tiefs mit totaler Antriebslosigkeit.
Bin heute eher von Arbeit abgehauen und mache nun noch im Homeoffice den Rest fertig.
Habe es am Wochenende trotzdem geschafft einen guten Freund zu besuchen.

[Blackrabbit]

Hallo undjetzt, das mit der Familienfeier klingt doch wirklich schön. Parallel zu leben muss ja nicht schlecht sein. Jeder macht sein eigenes Ding und trotzdem ist man für sich da. Auch das sie wieder mehr spricht klingt gut. Über Gefühle usw redet ihr weiterhin nicht?

Das mit deinen Tiefs und der Antriebslosigkeit gehen irgendwann vorbei. Wie sieht es denn bei ihr aus?

LG

[Undjetzt]

Doch..Ich bin sehr offen, wie es mir geht, was mich bedrückt, etc. Aber auch über positives. Das reißt sie gewissermaßen mit und sie teilt es mir auch mit, was sie beschäftigt.
Man erkennt eigentlich eine gute Entwicklung. Keiner macht dem anderen Druck. Mein Therapeut findet das, den Umständen entsprechend sogar richtig gut.

Heute z.B. stand ich innerlich unter Druck. Obwohl alles gut lief, stand ich unter enormen Stress. Jeder Reiz aus der Umwelt, jedes Geräusch kam dazu. Zum Glück ist meine Chefin da recht Verständnisvoll. Kein Problem, ich darf gern nach Hause.
Da hatte ich erstmal alle Fenster zu gemacht, ich wollte totale Stille. In dieser Stille hab ich dann konzentriert geatmet. Dann hat der Druck sich gelegt.
Also ja, die kommen und gehen. Es fällt mir halt immernoch schwer es zu akzeptieren, wenn mal wieder nichts geht.

[Blackrabbit]

Der Herr hat gesagt, er würde mich manchmal vermissen. Auf meine nachfrage was manchmal bedeutete hieß es, er ist halt auch gerne mal alleine.
Er meldest sich regelmäßig, wir telefonieren ab und zu, treffen ist eins geplant, das von mir aus ging und ansonsten ist da nicht so viel. Oder ist das bereits viel? Dem Umständen entsprechend würde ich ja sagen, das ist eine Menge für andere ist es wahrscheinlich nichts.
Das er mir fehlt weiß er. Ich versuche ihm die gewünschte Ruhe zu geben und hoffe, ich helfe ihm so.
Heute hatte er gefühlt einen schlechten Tag. Mal sehen wie es morgen ist.
Mir selbst ging es ja letzte Woche nicht so gut und er hat sich sorgen gemacht, ob ich irgendwie mit reingezogen werde.
Es war ne harte Arbeit ihm zu erklären, dass auch Menschen ohne Probleme einfach mal traurig sein können etc. Ich hoffe er versteht es mittlerweile

[Blackrabbit]

Ich bin wieder da.
Was soll ich sagen. Ich stecke im großen Gefühlschaos. Es ging lange wirklich gut und mir ging es gut. Ich hab ja oft geschrieben; dass wir Schreiben, telefonieren, kurz treffen etc.
Dann gab es letztens das Geschenk. Ich wurde gefragt, ob ich zu einer Veranstaltung mitkommen möchte. Ich hab erst ja gesagt. Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich das kann. Jetzt fragt er auch noch, ob wir uns etwas ca 200km weit weg angucken wollen.
Das ganze zerreißt mich gerade total und ich merke das ich ihm gegenüber schlecht gelaunt bin und die Nähe nicht ertrage, weil ich ihn einfach dadurch vermisse. Und er? Keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Gefühle werden ja nicht angesprochen. Vermissen tut er mich manchmal und ach keine Ahnung.

[Undjetzt]

Hi Blackrabbit.
Schwieriger Punkt, an dem du da bist.Aber es läuft definitiv nicht ins negative.
Wir wollen morgen ausgehen. Sie ist total gut drauf und nett zu mir.
Muss aber schauen wie es mir morgen geht. Darf aber natürlich jederzeit heim.
Bei mir ist die Depression vll gerade ein Vorteil. Bin relativ kalt. Auch wenn ich bei ihr schon deutlich spüre, dass etwas da ist.