Partner hat Depressionen

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Angel252
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Partner hat Depressionen

Beitrag von Angel252 »

Hallo erstmal an Alle,

Ich bin 43Jahre, neu hier und lebe seit 18 Jahren mit meinem Mann zusammen. Wir haben 5 Kinder.
Mein Mann leidet seit 2020 an einer schweren Depression, nach traumatischen Erlebnissen. Dazu kommt eine Autoimmunerkrankung seit 2021. Seit 2 Jahren ist er in psychologischer Behandlung, wo er 1x wöchentlich ein Gespräch hat.
Im Augenblick wird er umgestellt auf andere Medikamente, da die Wirkung nicht das Ziel erreicht.
Im Moment sind die depressiven Phasen sehr extrem, was mich an meine Grenzen bringt.
Es ist ein Gefühl von Hilflosigkeit, Enttäuschung und Trauer.
Am Anfang der Diagnose, dachte ich noch euphorisch: Ach komm das schaffst Du. Du liebst ihn und irgendwann wird er bestimmt wieder der Mann sein, den du kennengelernt hast. Der sich für alles einsetzt etc.
Dieses war leider eine sogenannte dumme Vorstellung, was ich nach 3 Jahren auch mal zugeben muss.
Man kämpft um etwas, was sehr oft nur einseitig passiert. Ich erledige fast alles allein. Aber ich mache es, weil ich Ihn liebe. Auch wenn es momentan wieder nur einseitige Gefühle sind, weiß ich, dass er mich liebt irgendwo in ihm drin. Auch wenn er es nicht zeigen kann.
Es gibt aber auch Momente, da kommt er alleine an und will kuscheln oder mal einen Kuss. Diese Momente genieße ich viel intensiver und schöpfe daraus die Kraft, um das alles zu meistern.
Am schlimmsten sind die Momente, wenn er mich nicht versteht, wenn ich traurig bin, weil er mir einfach als Partner fehlt. Er kann mit so einer Situation nicht umgehen und somit bin ich wieder allein mit meiner Verzweiflung nach Zuneigung oder Verständnis.
Oder wenn er schnell böse wird und alles was man sagt, als Kritik aufschnappt, er merkt nicht wie sehr er mich verletzt.
Ja und manchmal habe auch ich diese Gedanken, ob es das alles wirklich wert ist. Aber wie gesagt, ich hoffe immer noch auf etwas positives.
Vielleicht kann man sich hier ja austauschen, damit man sich nicht ganz so alleine fühlt.

LG
Angel252
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von Angel252 »

Hallo,
Trauma: Tod meiner Mutter und das ich fast gestorben wäre bei der Geburt unserer jüngsten Tochter.
Autoimmunerkrankung: Quinke Ödem

LG
Undjetzt
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von Undjetzt »

Hallo Angel252,

erst einmal möchte ich dir sagen, du bist nicht allein!
Im Thread "Keine Gefühle" haben sich inzwischen einige Angehörige zusammengefunden. Dort kannst du gern auch einmal lesen.

Leider ist der Rückzug von den Partnern nahezu typisch. Im meinen Fall hat es dazu geführt, dass meine Partnerin mir nach über 8 Jahren die Trennung ausgesprochen hat, da sie nichts mehr fühlt und wir nun seit Monaten "in der Luft hängen".
Das einseitige Lieben ist eine große Belastung und teils nur schwer zu ertragen. Wichtig ist hier, dass du deinen Partner und die Erkrankung voneinander unterscheidest. Dein Partner ist nicht die Krankheit und die Krankheit ist nicht dein Partner. Du hast ja bereits festgestellt, wie sehr Depressionen einen Menschen verändern können. Dass er in guten Momenten Nähe und Zärtlichkeiten sucht und zulassen kann, ist ein hohes Gut und nicht selbstverständlich.
Ob er es wert ist, dass du dich gefühlstechnisch einschränken musst, das kannst nur du für dich entscheiden. Du allein bestimmst, wie lang du das mitmachen kannst und willst. Dass er in Behandlung ist, ist super. Es ist aber auch wichtig mit welcher Einstellung er da herangeht. Man sollte nie mit dem Gedanken herangehen "Ich nehm jetzt Medikamente, und dann erzählt mir der Therapeut etwas tolles, danach bin ich wieder gesund". Die Ursache für die Krankheit kommt aus ihm, die Krankheit ist bei ihm und die Genesung kann nur aus ihm heraus erfolgen. Also nicht "Jemand wird mir schon helfen" , sondern "Ich schaffe das und werde die Depression wieder los. Dabei wird mir geholfen."
DeCiBella
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von DeCiBella »

Ergo hat geschrieben: 22. Apr 2024, 12:45 Hallo Angel,
wäre es denkbar, dass Dein Mann eine heimliche Geliebte hat?
Ergo
WOW! Wie unsensibel. Ich weiß auch nicht genau, wie du bei Ihrem Text darauf kommst, dass das ein Thema sein könnte.

@Angel,

wie UndJetzt schon erwähnt hat, sind die Dinge, welche du hier schilderst, sehr weit verbreitet.
Lese dich doch gerne mal in dem Thread "Keine Gefühle" ein wenig ein. Dort haben UndJetzt, Blackrabbit und noch weitere von Ihren Erfahrungen als Angehörige berichtet. Auch haben einige Mitglieder, welche selbst an Depression erkrankt sind (unteranderem auch UndJetzt und ich), dort versucht einen Einblick in die Welt der Depression zu geben. Wie wir das mit unseren Augen sehen und welche Schwierigkeiten und Herausforderungen uns im Alltag und in unseren Beziehungen begegnen.

Wichtig ist, dass du auch an Dich denkst, ansonsten bist du selbst irgendwann im Nebel. Besuche Selbsthilfegruppen für Angehörige, treibe Sport oder treffe Dich mit Freunden. Alles was dir guttut wird auch ihm guttun.

Was hält dein Partner von einem Klinikaufenthalt? Eine Reha? Meinem Partner hat das so sehr geholfen und auch er hat sich erst vor all dem verschlossen. Er würde das jedem raten und erzählt auch überall, dass das für Ihn der Schritt war, welchen er brauchte um richtig heilen zu können.

Du kannst gern, wenn du Fragen immer Fragen, du bist nicht allein!!

LG

DeCiBella
"Depressionen sind geschickt. Ist man gesund, kann man sich nicht mehr daran erinnern, wie es war, krank zu sein. Und ist man krank, kann man sich nicht vorstellen, je wieder gesund zu werden."
Undjetzt
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von Undjetzt »

Ergo hat geschrieben: 22. Apr 2024, 12:45 Hallo Angel,
wäre es denkbar, dass Dein Mann eine heimliche Geliebte hat?
Ergo
Es wäre auch denkbar, dass der Mann als Geheimagent arbeitet. Es wäre auch denkbar, dass er von Aliens entführt, kopiert und ersetzt wurde.

Denkbar ist alles. Aber in wie fern ist das hier zielführend oder hilfreich?
DieNeue
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von DieNeue »

Ergo hat geschrieben: 22. Apr 2024, 13:33 Ihr wisst halt nicht, was eine Anamnese ist.
Deshalb bleibt ihr auch ewig krank.
Bist du hier der Arzt oder was soll das?
DieNeue
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von DieNeue »

Im Übrigen kann man auch eine Anamnese sensibel gestalten...
Undjetzt
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von Undjetzt »

Ergo hat geschrieben: 22. Apr 2024, 13:33 Ihr wisst halt nicht, was eine Anamnese ist.
Deshalb bleibt ihr auch ewig krank.
Ah. Ok Herr Oberarzt. Bekommt man hier von dir auch eine Diagnose gestellt? Das ist ein Forum und nicht deine Praxis. Man kann sich hier unterstützen und austauschen, mehr nicht.

Und "Deshalb bleibt ihr auch ewig krank" ist ja wohl eine bodenlose Unverschämtheit.
DeCiBella
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von DeCiBella »

Ich habe hier von noch keinen Kriegen gelesen. Nur von Menschen die einander helfen wollen, weil wir alle in der Selben Scheiße stecken.
Deine Aussagen sind unglaublich unsensibel und auch ziemlich provokant. So als möchtest du einen Krieg anzetteln.
Wir sind nehmen professionelle Hilfe in Anspruch. Da wird schon eine sehr umfangreiche Anamnese gemacht. Mach dir da mal keine Sorgen.

Ich finde, dass alles gehört aber nicht in den Beitrag von Angel. Ich würde mir wünschen, dass hier auch ein bisschen Einfühlungsvermögen an den Tag gelegt wird. Sie wendet sich an dieses Forum weil sie verstanden werden möchte, weil sie sinnvolle Antworten sucht. Jetzt hat sie zusätzlich noch mehr schlimme Gedanken bekommen. Das ist wirklich nicht hilfreich.
"Depressionen sind geschickt. Ist man gesund, kann man sich nicht mehr daran erinnern, wie es war, krank zu sein. Und ist man krank, kann man sich nicht vorstellen, je wieder gesund zu werden."
Angel252
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von Angel252 »

Ergo hat geschrieben: 22. Apr 2024, 12:45 Hallo Angel,
wäre es denkbar, dass Dein Mann eine heimliche Geliebte hat?
Ergo
Hallo erstmal,

ähm ich denke eher weniger. Mein Mann ist seit Januar krank geschrieben und nur zu Hause.
Dieses hilft mir in der jetzigen Situation auch nicht weiter, wenn noch jemand mit solchen Äußerungen um die Ecke kommt. Ich glaube, der der die Krankheit hat, denkt wohl zu allerletzte an eine Affäre oder?
LG
Undjetzt
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von Undjetzt »

Da muss ich allerdings einhaken. In meinem Fall war es z.B. so bzw. ging in die Richtung.
Wobei man hier nicht einfach die Schablone " Fremdgehen" auflegen kann. Die Gründe sind in einer Depression ganz andere.
Du schließt es also eher aus. Ok.
DeCiBella
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von DeCiBella »

Angel252 hat geschrieben: 22. Apr 2024, 18:01
Hallo erstmal,

ähm ich denke eher weniger. Mein Mann ist seit Januar krank geschrieben und nur zu Hause.
Dieses hilft mir in der jetzigen Situation auch nicht weiter, wenn noch jemand mit solchen Äußerungen um die Ecke kommt. Ich glaube, der der die Krankheit hat, denkt wohl zu allerletzte an eine Affäre oder?
LG
Die Depression ist sehr individuell. Man liest hier im Forum ab und an auch von sowas.
Ich kann mir für mich sprechen. Ich bin viel zu doll mit mir selbst beschäftigt.
Ich könnte es mir niemals vorstellen. Schon allein, weil es mir viel zu anstrengend wäre. Bei meinem Freund ist das ähnlich gewesen. In seiner schlimmsten Zeit, hätte er am liebsten aufgehört zu atmen, weil es zu anstrengend war.
Da wäre eine Affaire überhaupt nicht denkbar gewesen. Er hat es meist am Tag höchstens zur Toilette geschafft.
"Depressionen sind geschickt. Ist man gesund, kann man sich nicht mehr daran erinnern, wie es war, krank zu sein. Und ist man krank, kann man sich nicht vorstellen, je wieder gesund zu werden."
DeCiBella
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von DeCiBella »

Und doch sollte diese immer professionell begleitet werden.
Im Fall von Angel, jetzt diese Triggerpunkte ansprechen zu wollen, ohne das sie das mit einem Therapeuten aufarbeiten kann, ist mindestens fahrlässig und einfach gerade überhaupt nicht hilfreich.
"Depressionen sind geschickt. Ist man gesund, kann man sich nicht mehr daran erinnern, wie es war, krank zu sein. Und ist man krank, kann man sich nicht vorstellen, je wieder gesund zu werden."
DieNeue
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von DieNeue »

Ergo hat geschrieben: 22. Apr 2024, 19:15 Bei einer Anamnese muss man an den entscheidenden Schmerzpunkt kommen, von dem alles ausging. Ein professioneller Psychologe weiß allein durch die Angaben zur medizinischen Krankengeschichte des Klienten, in welche Richtung er seine Fragen stellen muss, um diesem Triggerpunkt nahe zu kommen. Dort steckt auch die Heilung.
Wir sind hier aber weder in einem Arztgespräch noch in einer Therapiestunde, sondern in einem Selbsthilfeforum für Betroffene und Angehörige. Ich finde es ziemlich anmaßend von dir, hier irgendwelche "Anamnesen" vorzunehmen.
Undjetzt
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von Undjetzt »

Ergo hat geschrieben: 22. Apr 2024, 19:15 Bei einer Anamnese muss man an den entscheidenden Schmerzpunkt kommen, von dem alles ausging. Ein professioneller Psychologe weiß allein durch die Angaben zur medizinischen Krankengeschichte des Klienten, in welche Richtung er seine Fragen stellen muss, um diesem Triggerpunkt nahe zu kommen. Dort steckt auch die Heilung.
Du bist aber kein professioneller Psychologe, die TE nicht deine Patiientin und das hier keine Onlinetherapie.
DieNeue
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von DieNeue »

Hallo Angel252,
DeCiBella hat geschrieben: 22. Apr 2024, 19:07 Ich kann mir für mich sprechen. Ich bin viel zu doll mit mir selbst beschäftigt.
Ich könnte es mir niemals vorstellen. Schon allein, weil es mir viel zu anstrengend wäre.
Ich bin auch Betroffene und ich kann das für mich persönlich auch unterschreiben. Fremdgehen oder mir überhaupt in der Zeit einen Partner zu suchen, wäre mir viel zu anstrengend.
Fremdgehen ist zudem ja auch nochmal eine Sache der Moral und die ändert sich nicht plötzlich, nur weil man Depressionen hat.
Fremdgehen wäre jetzt wirklich nicht das erste, an das ich denken würde, wenn ich deinen Eingangspost lese.
Lass dich durch die Beiträge nicht verunsichern. Das hat nichts mit dir zu tun. Normalerweise geht es hier freundlich zu. ;)

Liebe Grüße,
DieNeue
Angel252
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Registriert: 22. Apr 2024, 00:53

Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von Angel252 »

Undjetzt hat geschrieben: 22. Apr 2024, 11:41 Hallo Angel252,

erst einmal möchte ich dir sagen, du bist nicht allein!
Im Thread "Keine Gefühle" haben sich inzwischen einige Angehörige zusammengefunden. Dort kannst du gern auch einmal lesen.

Leider ist der Rückzug von den Partnern nahezu typisch. Im meinen Fall hat es dazu geführt, dass meine Partnerin mir nach über 8 Jahren die Trennung ausgesprochen hat, da sie nichts mehr fühlt und wir nun seit Monaten "in der Luft hängen".
Das einseitige Lieben ist eine große Belastung und teils nur schwer zu ertragen. Wichtig ist hier, dass du deinen Partner und die Erkrankung voneinander unterscheidest. Dein Partner ist nicht die Krankheit und die Krankheit ist nicht dein Partner. Du hast ja bereits festgestellt, wie sehr Depressionen einen Menschen verändern können. Dass er in guten Momenten Nähe und Zärtlichkeiten sucht und zulassen kann, ist ein hohes Gut und nicht selbstverständlich.
Ob er es wert ist, dass du dich gefühlstechnisch einschränken musst, das kannst nur du für dich entscheiden. Du allein bestimmst, wie lang du das mitmachen kannst und willst. Dass er in Behandlung ist, ist super. Es ist aber auch wichtig mit welcher Einstellung er da herangeht. Man sollte nie mit dem Gedanken herangehen "Ich nehm jetzt Medikamente, und dann erzählt mir der Therapeut etwas tolles, danach bin ich wieder gesund". Die Ursache für die Krankheit kommt aus ihm, die Krankheit ist bei ihm und die Genesung kann nur aus ihm heraus erfolgen. Also nicht "Jemand wird mir schon helfen" , sondern "Ich schaffe das und werde die Depression wieder los. Dabei wird mir geholfen."
mannisch
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Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von mannisch »

Hallo,
Ich habe meine Partnerin vor 10 Monate verloren, nach einem kurzem Aufflackern hat sie nun wieder einen neuen Partner.
In der ganzen Zeit habe ich sie nie wieder getroffen, nur WhatsApp und Telefon.
Vor Kurzem habe ich ihr mal wieder geschrieben und die Antworten waren ernüchternd... geben keinen Grund für eine Fortführung des Kontaktes selbst auf einer freundschaftlichen Weise.
Aus Selbstschutz habe ich sie geblockt und gelöscht.

Recht bald, man glaubt es kaum, hat sie angerufen. Sie hat gefragt warum ich sie geblockt habe... so so....
Habe das nun wieder rückgängig gemacht, fühlt sich zwar nicht sooo gut an, jedoch....

In einem anderen Thread kam auf, um Betroffene zu verstehen, muss man mit ihren Gedanken denken und durch ihre Augen blicken. Eine Bewertung mit eigenen Maßstab endet in keinem Ergebnis. Und mit Unverständnis auf das Handeln.
Sie hat gesagt, wie soll ich dir erklären was das ist, ich verstehe es ja selber nicht. Und sie ist wieder AU, steckt ganz tief drin.

Das hat mich sehr bewegt. Wie soll ich für mich selbst das dann verstehen.
Natürlich ist ihr Handeln für mich verletzend gewesen, daraus schließte ich einen schlechten Charakter. Aber da bin ich mir nun garnicht mehr so sicher.
Mein Eindruck ist auch, dass ihr Zeitgefühl anders ist und auch es an Emphatie fehlt (wie denn auch).
Das ist so komplex.
Sie hat auch vorgeschlagen sich zu treffen, aber daraus wurde nichts bisher.
Der Unterschied ist jedoch zu früher, meine Einstellung. Ich erwarte nichts. Ich warte nicht. Sie lebt auf ihrem Planeten.
Ich halte dennoch den Komminikationskanal offen, weil ich denke daß das noch nicht alles war.
Anders gesagt, wahre die Hoffnung, keine Erwartungen.

Werde als dann und wann hier vorbeischauen und ein bißchen erzählen.

Meine Achtung für die Angehörigen, ich verstehe eure Anliegen und wie schwer das ist.
Meine Achtung vor den Betroffenen, das ist etwas, was man so unglaublich schwer (be)greifen kann. Finde keine passende Worte dazu...
Stummer Schrei
Beiträge: 13
Registriert: 29. Mär 2024, 10:18

Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von Stummer Schrei »

Angel252 hat geschrieben: 22. Apr 2024, 09:30 Hallo erstmal an Alle,

Ich bin 43Jahre, neu hier und lebe seit 18 Jahren mit meinem Mann zusammen. Wir haben 5 Kinder.
Mein Mann leidet seit 2020 an einer schweren Depression, nach traumatischen Erlebnissen. Dazu kommt eine Autoimmunerkrankung seit 2021. Seit 2 Jahren ist er in psychologischer Behandlung, wo er 1x wöchentlich ein Gespräch hat.
Im Augenblick wird er umgestellt auf andere Medikamente, da die Wirkung nicht das Ziel erreicht.
Im Moment sind die depressiven Phasen sehr extrem, was mich an meine Grenzen bringt.
Es ist ein Gefühl von Hilflosigkeit, Enttäuschung und Trauer.
Am Anfang der Diagnose, dachte ich noch euphorisch: Ach komm das schaffst Du. Du liebst ihn und irgendwann wird er bestimmt wieder der Mann sein, den du kennengelernt hast. Der sich für alles einsetzt etc.
Dieses war leider eine sogenannte dumme Vorstellung, was ich nach 3 Jahren auch mal zugeben muss.
Man kämpft um etwas, was sehr oft nur einseitig passiert. Ich erledige fast alles allein. Aber ich mache es, weil ich Ihn liebe. Auch wenn es momentan wieder nur einseitige Gefühle sind, weiß ich, dass er mich liebt irgendwo in ihm drin. Auch wenn er es nicht zeigen kann.
Es gibt aber auch Momente, da kommt er alleine an und will kuscheln oder mal einen Kuss. Diese Momente genieße ich viel intensiver und schöpfe daraus die Kraft, um das alles zu meistern.
Am schlimmsten sind die Momente, wenn er mich nicht versteht, wenn ich traurig bin, weil er mir einfach als Partner fehlt. Er kann mit so einer Situation nicht umgehen und somit bin ich wieder allein mit meiner Verzweiflung nach Zuneigung oder Verständnis.
Oder wenn er schnell böse wird und alles was man sagt, als Kritik aufschnappt, er merkt nicht wie sehr er mich verletzt.
Ja und manchmal habe auch ich diese Gedanken, ob es das alles wirklich wert ist. Aber wie gesagt, ich hoffe immer noch auf etwas positives.
Vielleicht kann man sich hier ja austauschen, damit man sich nicht ganz so alleine fühlt.

LG
Hallo Angel,
unsere Geschichten sind fast identisch!
Auch meine Partnerin hat eine autoimmunerkrankung, was die Depression verstärkt hat!
Bei uns ist es so, dass sie für ihre Kinder, den Hund usw. sehr viel Liebe empfindet, und diese auch zeigen kann!
Das macht es für mich noch weniger greifbar!
Anfang des Jahres wollte ich mich trennen, das wollte sie nicht!
Mir fällt es sehr schwer, meine Gefühle für sie zurückzunehmen, ihr nicht sagen zu dürfen, das ich sie liebe usw, weil man sie ja sonst unter Druck setzt!
Aber mal ehrlich, warum führt man denn eine Beziehung?
Um zu lieben und um geliebt zu werden!!!
bvs
Beiträge: 112
Registriert: 3. Jul 2023, 15:44

Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von bvs »

Ich habe meine Partnerin vor 10 Monate verloren, nach einem kurzem Aufflackern hat sie nun wieder einen neuen Partner.
[...]
Vor Kurzem habe ich ihr mal wieder geschrieben und die Antworten waren ernüchternd... geben keinen Grund für eine Fortführung des Kontaktes selbst auf einer freundschaftlichen Weise.
Aus Selbstschutz habe ich sie geblockt und gelöscht.

Recht bald, man glaubt es kaum, hat sie angerufen. Sie hat gefragt warum ich sie geblockt habe... so so....
Habe das nun wieder rückgängig gemacht, fühlt sich zwar nicht sooo gut an, jedoch....
Pass gut auf dich auf. Klingt nach on/off bzw. hot/cold (oder warmhalten?) und das wird dich auffressen. Hot/Cold macht auch Liebessüchtig, und da ist es schwer rauszukommen, wenn man erstmal drin ist.
Erinnert mich sehr an eine andere Geschichte hier kürzlich.
Angel252
Beiträge: 7
Registriert: 22. Apr 2024, 00:53

Re: Partner hat Depressionen

Beitrag von Angel252 »

Stummer Schrei hat geschrieben: 24. Apr 2024, 09:23
Angel252 hat geschrieben: 22. Apr 2024, 09:30 Hallo erstmal an Alle,

Ich bin 43Jahre, neu hier und lebe seit 18 Jahren mit meinem Mann zusammen. Wir haben 5 Kinder.
Mein Mann leidet seit 2020 an einer schweren Depression, nach traumatischen Erlebnissen. Dazu kommt eine Autoimmunerkrankung seit 2021. Seit 2 Jahren ist er in psychologischer Behandlung, wo er 1x wöchentlich ein Gespräch hat.
Im Augenblick wird er umgestellt auf andere Medikamente, da die Wirkung nicht das Ziel erreicht.
Im Moment sind die depressiven Phasen sehr extrem, was mich an meine Grenzen bringt.
Es ist ein Gefühl von Hilflosigkeit, Enttäuschung und Trauer.
Am Anfang der Diagnose, dachte ich noch euphorisch: Ach komm das schaffst Du. Du liebst ihn und irgendwann wird er bestimmt wieder der Mann sein, den du kennengelernt hast. Der sich für alles einsetzt etc.
Dieses war leider eine sogenannte dumme Vorstellung, was ich nach 3 Jahren auch mal zugeben muss.
Man kämpft um etwas, was sehr oft nur einseitig passiert. Ich erledige fast alles allein. Aber ich mache es, weil ich Ihn liebe. Auch wenn es momentan wieder nur einseitige Gefühle sind, weiß ich, dass er mich liebt irgendwo in ihm drin. Auch wenn er es nicht zeigen kann.
Es gibt aber auch Momente, da kommt er alleine an und will kuscheln oder mal einen Kuss. Diese Momente genieße ich viel intensiver und schöpfe daraus die Kraft, um das alles zu meistern.
Am schlimmsten sind die Momente, wenn er mich nicht versteht, wenn ich traurig bin, weil er mir einfach als Partner fehlt. Er kann mit so einer Situation nicht umgehen und somit bin ich wieder allein mit meiner Verzweiflung nach Zuneigung oder Verständnis.
Oder wenn er schnell böse wird und alles was man sagt, als Kritik aufschnappt, er merkt nicht wie sehr er mich verletzt.
Ja und manchmal habe auch ich diese Gedanken, ob es das alles wirklich wert ist. Aber wie gesagt, ich hoffe immer noch auf etwas positives.
Vielleicht kann man sich hier ja austauschen, damit man sich nicht ganz so alleine fühlt.

LG
Hallo Angel,
unsere Geschichten sind fast identisch!
Auch meine Partnerin hat eine autoimmunerkrankung, was die Depression verstärkt hat!
Bei uns ist es so, dass sie für ihre Kinder, den Hund usw. sehr viel Liebe empfindet, und diese auch zeigen kann!
Das macht es für mich noch weniger greifbar!
Anfang des Jahres wollte ich mich trennen, das wollte sie nicht!
Mir fällt es sehr schwer, meine Gefühle für sie zurückzunehmen, ihr nicht sagen zu dürfen, das ich sie liebe usw, weil man sie ja sonst unter Druck setzt!
Aber mal ehrlich, warum führt man denn eine Beziehung?
Um zu lieben und um geliebt zu werden!!!
Hallo Stummer Schrei,

Ja dieses kenne ich von meinem Partner auch, dass stundenlang mit den Kindern oder den Hunden gekuschelt wird und ich bekomme evtl mal eine kurze Berührung.
Gut, mein Mann sagt mir ja, dass er mich liebt, aber es mir nicht so zeigen kann. Er weiß nicht, wie er sich ausdrücken soll oder der richtige Moment ist, um es mir zu zeigen. Er bemüht sich wirklich, weil er weiß, dass es für mich sehr schwer ist, diese Zuneigung nicht zu bekommen.
Aber eigentlich gehe ich meistens auf ihn zu und nehme ihn einfach mal in den Arm, damit er einfach weiß, dass da noch jemand ist, der zu einem steht.
Auch erzählt mir mein Mann manchmal, dass wenn er nachts nicht schlafen kann, dass er mir so viele Sachen sagen möchte, aber es einfach nicht kann. Diese Momente hat er wirklich nur dann, wenn er zur Ruhe kommt und er allein ist. Innerlich wüsste er, was er sagen müsste, aber es käme einfach nicht raus.
Für mich recht unverständlich gewesen, da ich meine Gefühle ja einfach mitteilen kann.
Was nich sehr anstrengend für ihn ist, ist dieses Maske in der Öffentlichkeit zu tragen. Er ist bei anderen Menschen, eine andere Person. Da lacht er, macht Witze, redet viel etc. Da dachte ich am Anfang immer, dass ist nixht mein Mann, so verhält er sich zuhause nicht. Und da fingen dann auch die Selbstzweifel bei mir an, ist er nicht mehr glücklich mit mir, liebt er mich nicht.
Waren schlimme Monate...
Durch seine Therapeutin habe ich aber verstanden, dass er sich nur in der Öffentlichkeit hinter einer Maske versteckt, da es keiner merken soll, wie es ihm geht.
Das war sehr kräftezerrend für ihn.
Ja an Trennung habe ich auch oft gedacht, aber ich habe halt immer noch das Gefühl, dass man es schaffen kann, da ja manchmal noch so ein kleiner Funken von meinem Mann rüber kommt, dass er was fühlt.
Ich weiß nicht, wie es wäre, wenn er nur noch für sich wäre, sich komplett zurückziehen würde und sein Leben im Endeffekt ohne mich lebt. Hmm....
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