Kampf gegen die Depression und jetzt nur noch erschöpft

[Nadine234]

Hallo Ihr,
Ich habe dieses forum erst vor kurzem entdeckt und trau mich jetzt doch mal was zu schreiben.

Das letzte Jahr war gesundheitlich der gefühlt absolute Tiefpunkt. Neben diversen Mängeln im Blut kamen dann noch zwei Autoimmunerkrankungen dazu Hashimoto und das was ich körperlich wirklich merke MS. Mein Knie gibt immer nach wodurch ich nicht mehr lange laufen kann. Die Symptome der Depressionen waren zu dem Zeitpunkt auch schon da aber nicht so stark. In diesem ganzen Prozess der Diagnosen hab ich dann noch einen neuen Job angefangen, eine kirchliche Hochzeit geplant und mit meinem Mann ein Haus gebaut. Nach den Diagnosen hab nur noch gearbeitet. Ich arbeite in der Jugendarbeit und da kann man immer mehr machen. Der Rekord waren 55 Überstunden in einem Monat bei einer 40h Woche. Man kann sich entsprechend denken, dass ich kaum noch was anderes gemacht hab.

Ich war dann Mitte November 23 einfach am Ende und war dann bis Mitte März 24 wegen schweren Depressionen und den damit einhergehenden Panikattaken krankgeschrieben. In der Zeit war ich zunächst in der geschlossenen Station und dann 7 Wochen in der psychosomatischen Klinik. Ich bin heimgekommen und mir gings so gut wie schon lange nicht mehr. Hatte jetzt 4 Wochen Wiedereingliederung und heute ist der erste Tag an dem ich wieder ohne Krankmeldung arbeite. Ich arbeite jetzt nur noch 50% was sicher sinnvoll ist. Trotzdem gehen jetzt seit einer Woche das Gedankenkreisen, Heulen und Panikattaken wieder los. Ich versuch irgendwie das gelernte umzusetzen aber ich bin einfach nur noch erschöpft. Klar im Hintergrund ist noch immer ein riesen Konflikt mit meiner Mutter und die Hochzeit steht auch noch bevor. Ich hab das Gefühl ich muss einfach wieder funktionieren und alles andere ist sowieso egal. Ich bin in Verhaltenstherapie und bin regelmäßig bei der Psychaterin. In Bezug auf MS Physiotherapie und im Moment auch wieder diverse Arzttermine. Ich tu echt alles was ich kann und weiß grad nicht was ich noch tun soll. Wenn ich viel mache bin ich erschöpft und wenn ich Pause mach grübel ich. Weiß grad echt nicht was ich noch tun soll und wie ich das Gefühl loswerde zu wenig zu tun...
Vielleicht hat von euch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

[Zauberbienchen1]

Liebe Nadine,

Schreibst du dir auf was du den ganzen Tag über so machst? Wenn es mir schlecht geht vergesse ich manchmal was ich den ganzen Tag so mache und wundere mich dann warum ich abends einfach h völlig k.o. bin.

Ich versuche mir immer in kurzen Stichworten im Kalender zu notieren was ich so gemacht habe. Also alles - auch wenn es familiäre Problemlösung war. Wenn ich dann das Gefühl habe nicht genug zu machen schaue ich mir das an. Meistens fällt mir dann auf wie viel das eigentlich ist.

Und: ich habe es auch nicht geglaubt aber es ist wirklich wirklich wichtig wenn man sich regelmäßig Dinge vornimmt die man nur für sich selber tut. Das füllt die Batterien tatsächlich wieder etwas auf….

Machst du schon zwischendurch Dinge nur für dich?