Verlängerung der befristeten Rente, was tun ?

[Haida]

Hallo Liebes Forum,

Aktuell bin ich mit voller Erwerbsminderungsrente bis August 2024 zuhause. Zusammen mit dem VDK habe ich den Antrag auf Verlängerung der Rente ab August gestellt. Soweit so gut.
Kurz nach meiner Rentenantragsstellung in 2022 wurde mir von der Krankenkasse mitgeteilt das ich keine Psychotherapie Stunden mehr in Anspruch nehmen kann und erst in 24 Monaten wieder neue Stunden beantragen darf.
Also habe ich mir mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst, Selbstghilfegruppen und sonstigen Hilfsmitteln selbst über die Runden geholfen.
Jetzt rät mir der VDK das ich "Atteste und Bescheinigungen" über den Zustand meiner Depression bringen soll um den Antrag auf Verlängerung zu Untertützen. Gesagt getan und Termin bei meiner Psychiaterin ausgemacht, diese sagt mir "Sie fühle sich als Bauernopfer weil ich nur wegen eines Attestes zu Ihr komme" und wenn ich einer Verlängerung der Rente möchte, sich ja an meinem Zustand nichts verändern dürfe.

Ehrlich gesagt bin ich ratlos und überfordert. Neue Psychotherapie Stunden bekomme ich frühestens in 8 - 12 Monaten und ab August geht die Arbeit wieder los? Ich kann mir das nicht vorstellen das zu schaffen. Weder die Arbeit noch die Ämter die ich besuchen muss bis ich die Rente verlängert bekomme.

Hat hier jemand Erfahrung damit? Wie und was kann ich noch tun?

Frohe Ostern und Liebe Grüße Haida

[SonneundDunkenheit]

Hallo Haida,
ich habe gerade meinen Verlängerungsantrag eingetütet. Meine Befristung endet Ende September. Es sind 112 Seiten davon 89 Seiten Befunde. Ich habe allerdings auch eine Menge Erkrankungen und muss regelmäßig zu verschiedenen Fachärzten. Trotzdem bin ich verunsichert und frage mich wie die DRV entscheiden wird.

Warst du in den letzten 2 Jahren nicht regelmäßig beim Psychiater? Nur für das Attest ist natürlich ungünstig, weil was soll die gute Frau denn einschätzen, wenn sie dich zwischenzeitlich nicht gesehen hat? Gibt es von deiner letzten Therapie einen Bericht?
Zudem könnte man annehmen dass es dir relativ gut geht, wenn du keine fachärztliche Betreuung benötigst. Wahrscheinlich nimmst du auch keine Medikamente (was ja auch nicht immer hilfreich ist).
Zum Rentenantrag gehört ja die R0215 der Selbstauskunftsbogen. Da kannst du in aller Ausführlichkeit darlegen wie es dir geht, was du alles in den letzten zwei Jahren probiert hast, dass deine Therapiestunden aufgebraucht sind (wobei es ja Verfahrenswechsel, stationäre Behandlung ect. gäbe).
Du könntest auch einen Reha-Antrag stellen. Die geben dann im Ergebnis auch eine Empfehlung zur Arbeitsfähigkeit.
Wie bist du denn mit deiner Psychiaterin verblieben? Wird sie dir einen aktuellen Befund erstellen? Wenn nicht wird die DRV vermutlich sowieso einen von ihr anfordern.
Ich wünsche dir alles Gute. Mich hat der Antrag sehr viel Kraft gekostet. Das Warten auf die Entscheidung wird ähnlich viel Energie ziehen.
Liebe Grüße

[Schlumpffine]

Hallo Haida,
gemäß den Gesetzlichen Bestimmungen wird die EM Rente für 3 Jahre befristet.Eine Verlängerung ist ggf.möglich, wenn 3 Monate vorher ein Antrag gestellt wird.
Das setzt aber voraus, das sich an deiner "Ursache" für die Rente nichts geändert hat.
Eine Ausnahme bildet die sogenannte Arbeitsmarktrente, die gezahlt wird, wenn der allgemeine Arbeitsmarkt für dich verschlossen ist (Alter, mangelnde Qualifikation o.ä.).
Für eine Weitergewährung der Rente ist es - um "Schwierigkeiten" zu vermeiden- unbedingt erforderlich weiterhin eine lückenlose Dokumentation der "Ursachen" anzuführen. D.h. regelmäßige Arztbesuche, Anträge auf Reha/Akutbehandlung stellen und ein Alltagsprotokoll erstellen . Das kann deutlich machen, wie sich deine Erwerbsminderung in der Praxis auswirkt. Das ist auch schon beim Erstantrag sinnvoll und beim Weiterbewilligungsantrag vielleicht noch wichtiger.
Außerdem ist auch die Medizinsche Entwicklung und der Stand der Verordnungen zu berücksichtigen.
Einschränkungen, die vor Jahren noch eine EM-Rente zur Folge hatten, können aufgrund von Veränderungen keinen Bestand mehr haben.
Hinweis: Auch wenn dir die GKV eine Psychotherapie verwehrt, ist es aus Medizinischen Gründen trotzdem möglich, eine derartige Therapie zu erhalten.
Für die Zukunft würde ich Dir empfehlen,eine lückenlose Dokumentation deiner Bemühungen zu führen, damit du nachweisen kannst, das du dich um "Heilung" bemüht hast.
Auch wenn du Ablehnungsbescheide erhälst, ist das sehr hilfreich, da es zeigt, das du dich mit deiner Erkrankung auseinandersetzt.
Das alles kostet natürlich viel Kraft- ist aber absolut notwendig.
Gruß
schlu