Keine Gefühle

DieNeue
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von DieNeue »

Undjetzt hat geschrieben: 26. Mär 2024, 22:09 Aber wenn ich danit ein Vorbild wäre, wäre es auch nicht verkehrt, oder?
Klar, wäre das schön, aber es sollte halt nicht dein vorrangiges Ziel sein. Aber das klingt ganz vernünftig, was du von dem Therapeuten schreibst. Kannst du demnächst nochmal hingehen oder kommst du auf die Warteliste?
Undjetzt
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Undjetzt »

Ich habe nächste Woche wieder einen Termln :)
DieNeue
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von DieNeue »

@ Liebe1980: Sehr gerne. Es muss echt schwer sein so auf Sparflamme. Es wäre für alle echt einfacher, wenn man wüsste, wann es vorbei ist und dass am Ende alles gut ist.

@ Undjetzt: Du Glückspilz! Was hast du denn gemacht, dass das so schnell ging mit den Terminen?
Undjetzt
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Undjetzt »

@DieNeue

Hatte pures Glück. Jemand war abgesprungen und so kommte ich spontan in die Lücke. Das war ein richtiger Glücksmoment, zu wissen endlich professionelle Hilfe zu bekommen.
Blackrabbit
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Blackrabbit »

@DieNeue, ja das auf Sparflamme leben ist nicht schön.

Hier ist alles beim alten. Ein Ende der Episode ist nicht erkennbar. Ich bin wenn auch ungewollt ein Stressfaktor und wurde aussortiert. Mein Liebeskummer wird weniger. Mir geht’s auch ohne ihn gut. In den meisten Fällen.
Jetzt gerade fehlt er mir sehr und ich vermisse die Umarmungen und Küsse.
Das sind kurze und wenige Momente die noch so sind. Ich denke das verschwindet bald auch. Gefühle verschwinden ja nicht einfach so von heute auf morgen. Ich war halt glücklich aber es sollte wohl nicht sein.

Wie gesagt, ich meinerseits melde mich kaum. Er meldet sich „regelmäßig“ aus freien Stücken.
Hilfe hält er weiterhin für nicht notwendig und er wird nicht gesund.
Ich vermute er denkt auch weiterhin, er ist gefährlich für andere (für die Gesundheit)
Gefühle, man weiß es nicht.
Liebe1980
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Liebe1980 »

@blackrabbit ja, die Momente kenne ich gut. Schade, dass es nicht wirklich jemanden gibt, der einem sagen kann: Halt durch, bald wird es wieder besser. Man lernt alleine zu leben, obwohl man das ja während man liebt, gar nicht will…aber es bleibt einem nix übrig. Aber die Momente sind schlimm, wenn man drüber nachdenkt, wie schön es war und das alles anders ist, obwohl man nicht weiß warum.
Undjetzt
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Undjetzt »

Ich bin derzeit seelisch ziemlich fertig.
Habe Gedanken alles hinzuwerfen, weil gerade nichts mich ablenken kann. Überall sehe ich Probleme. Sämtliche Säulen die mein Leben stützen bröckeln, oder sind bereits weggebrochen.
Sie sagte mir, beim letzten Gespräch, sie wüsste genau, wie ich mich fühle. Sagt mir aber auch, dass das wieder besser wird. Sie ist sich ihrer Depression vollkommen bewusst, will aber keine Therapie, will sich nicht damit auseinandersetzen. Es sei eh zu spät.

Ich versuche nun mich darauf zu konzentrieren wieder auf die Beine zu kommen. Den Blick nichht nach links, rechts oder hinten. Und dann einfach alles kommen lassen. Aber es fällt so verdammt schwer. Frühstück machen und es essen,.. Duschen... Sport.. ich muss mich zu allem zwingen. Dabei würde ich mich am liebsten hinlegen und einen Schalter umlegen. Hirn aus-> schlafen.
Mich stört das Vogelgezwitscher draußen, ich will keinen Menschen begegnen. Schon garnicht mit ihnen reden... ich will irgendwo in einer Wüste, oder einem Wald liegen und schlafen. :(
Blackrabbit
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Blackrabbit »

Sich der Depression bewusst zu sein ist gut. Und wenn man keine Hilfe annehmen möchte, muss man das so akzeptieren.
Irgendwann kommt der Moment.

Hier ist es ja nicht anders. Aaaaaber… er wollte selbst mit seiner Bezugsperson nicht reden und heute kommt ein kleines, er hat es angesprochen. Ich frage dann ja auch nicht weiter nach. Ich habe nur ein kleines Lächeln durchblicken lassen.
Es kam dann ein, irgendwann ist es halt soweit.

Er für sich, hat seinen Moment gefunden und es zumindest angedeutet bzw. Sanft angesprochen. Das freut mich natürlich sehr für ihn.


Mit zwingen überreden oder so, erreicht man nichts.
Mach die Therapie für dich und lass sie ihr Ding machen. Sie macht das was für sie möglich ist, in ihrem Tempo.

Deine eigene Gesundheit ist wichtig. Achte auf dich erst dann guck nach ihr. Du hast dich mit ins Loch ziehen lassen. Das hilft niemanden.
Undjetzt
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Undjetzt »

Ich hatte die ganze Zeit mein eigenes Loch. Das wird mir bewusst.
Und ich bin gerade mitten drin. Die Depression war auch bei mir nie weg.
WeMat
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von WeMat »

Blackrabbit hat geschrieben: 27. Mär 2024, 07:22 Hier ist alles beim alten. Ein Ende der Episode ist nicht erkennbar. Ich bin wenn auch ungewollt ein Stressfaktor und wurde aussortiert. Mein Liebeskummer wird weniger. Mir geht’s auch ohne ihn gut. In den meisten Fällen.
Jetzt gerade fehlt er mir sehr und ich vermisse die Umarmungen und Küsse.
Das sind kurze und wenige Momente die noch so sind. Ich denke das verschwindet bald auch. Gefühle verschwinden ja nicht einfach so von heute auf morgen. Ich war halt glücklich aber es sollte wohl nicht sein.

Wie gesagt, ich meinerseits melde mich kaum. Er meldet sich „regelmäßig“ aus freien Stücken.
Hilfe hält er weiterhin für nicht notwendig und er wird nicht gesund.
Ich vermute er denkt auch weiterhin, er ist gefährlich für andere (für die Gesundheit)
Gefühle, man weiß es nicht.
@Blackrabbit,
sorry da ich mich momentan auch etwas so in einem loch befinde und eigentlich auch nicht immer alle Beiträge hier lesen möchte, denn ich habe festgestellt, dass es Tage gibt, sorry aber an denen mich das hier noch mehr runter zieht..... Dann lese ich hier die Nachrichten und sehe wieviele doch so leiden wie ich und dann überkommt mich etwas die Angst und Panik sowie vielleicht die ein oder andere Träne, weil ich es unbegreiflich finde, ich hab da etwas probleme mit der Hilflosigkeit, bzw. vtl. noch nicht mal die Hilflosigkeit als solches, sondern eher, dass meine Partner mir mitgeteilt wie sehr sie leidet und was das für kämpfe sind und sie es nicht mehr schafft zu kämpfen und man dann fragt um ihr einfach etwas druck zu nehmen ob es für sie sich besser anfühlen würde oder es etwas eträglicher macht wenn man getrennte wege geht und man weiß das man einander liebt und dann geht man die getrennten wege und dann kommt nichts mehr, man hört nichts mehr, das handy verstummt...... und dann kommt dieser abhang wo ich entlang gehe und schaue ob ich sie unten im dunkeln sehe ob ich irgendeine kleine noch so kleine information sehe, da gehen die tasten auf das handy weil ich mir sage, hey ich muss mich melden, sie kann es gerade nicht!, aber dann lege ich es auch wieder auf die seite und atme durch und sehe die letzte nachricht von mir in der steht, ich akzeptiere deine kontaktsperre und wenn du dich in der lage fühlst mit mir zu reden, dann melde dich 24/7, aber das handy bleibt stumm...... Wahnsinn wie schmerzhaft doch Sehnsucht sein kann, aber da müssen wir alle irgendwie auf eine Art durch.... Da sie sich ja schon 2 mal zuvor bei depressiven phasen getrennt hatte, bleibt mir auch immer ein satz im ohr, denn Sie bei der 2ten Trennung gesagt hat, ich weiß nicht ob es zu früh war das wir wieder zueinander gefunden haben, ich brauche noch bis ich geheilt bin und das hält mich heute auch wieder zurück einfach wieder auf sie los zu gehen, denn ich denke vielleicht bestehe die möglichkeit jetzt wenn sie eine bessere phase hat wieder mir ihr zusammen zukommen, da sie ja dann auch sehnsucht, zuneigung etc. sich wünscht, aber ich muss mir dann immer eingestehen, ES IST NUR EINE POSITIVE PHASE, NOCH KEINE HEILUNG bzw. austherapiert.... ich glaube wenn ich irgendwann mal wieder mit ihr glücklich werden kann, dann nur wenn sie einen Weg gefunden hat, vorrausgesetzt es kommen wieder phasen mit mir zu reden. Ich glaube Sie hat da riesige Angst davor offen damit umzugehen, ich folge einigen die depressiv sind auf Insta, die ganz offen damit umgehen und auch depression gesellschaftsfähig zu machen, beispielsweise der Durstewitz, oder Kopfdruchfall oder wie se alle heißen, hut ab vor denen, klar die haben auch probleme und auch bestimmt angst und weitere symptome die dazugehören, aber die gehen nach vorne, aber so verschieden ist bestimmt auch die Krankheit für jeden individuell und meine Seelenverwandte kann leider nicht offen darüber sprechen weil die Scham so unbeschreiblich stark ist. So @Blackrabbit, wie oben geschrieben habe ich leider auch nicht alles auf diesen 12 Seiten gelesen, darf ich fragen ob ihr auch getrennt seit? und wenn ja wie lange und wie lief die Trennung ab, und wie ist so der Kontakt etc... merkt man von ihm noch durch worte oder gesten eine Vebrundenheit, auch wenn ihr nicht mehr zusammen seit mit dir, ich meine klar sind auch deren Gefühle sowie unsere nicht weg von jetzt auf gleich, scheint da von ihm noch was durch wie eine art vermissen, sehnsucht, hoffnung etc... oder ist das leider doch schon eher kalt?

@dieneue
Danke nochmals gestern für deine ausführliche Schilderung, darf ich dich fragen, ob du in deiner Phase das immer als emotional nicht verfügbar erlebt hast, oder gab es auch am Tag momente, wo dir einfach dinge gefehlt haben, wo du ne sehnsucht hattest, oder ist das eher nur in der positiven phase, sorry möchte auch dir nicht zu nahe treten und dich auf keinen Fall irgendwie abstempeln mit dem emotional nicht verfügbar, aber ich glaube das umschreibt es vielleicht passen... ich seit genauso menschen wir wie alle, ihr lebt, ihr liebt, und leider gibt es momente in denen ihr es vielleicht nicht ordnen könnt oder in denen ihr nicht verfügbar seit... vielleicht ist es auch das was uns so sehr an euch festhalten lässt...
zu wissen wie stark ihr eigentlich doch so seit und wie euch eine unsichtbare Macht doch in schach halten kann...

Wenn ich früher Trennungen erlebt hatte, dann hat man das verständluicherweise aich hinnehmen müssen, man hat reflektiert und gesehen, naja es passte halt vielleicht dann doch nicht oder das oder jenes war vorgefallen und jetzt steht man da, schaut sich die letzten 100 Whatsapp Nachrichten an, legt sich abends ins Bett, versucht das letzte Treffen oder letzte Telefonat sich nochmals vor Augen zu holen und überlegt, wo war hier der Punkt, wo ist jemand falsch abgebogen und dann ist da dieses Bild.... man sieht sich glücklich und im nächsten Moment nicht als unglückiches oder getrenntes paar wie das in anderen bezeihungen war, sondern man sieht nur sich selbst alleine und der andere ist wie verschwunden ohne was zu sagen wohin ich ihm folgen soll.

Sorry nochmals für den langen Text, glaube deswegen ist das auch nit immer gut wenn ich hier zu viele traurige Nachrichten von euch allen lese, was würde ich drum geben jedem von euch helfen zu können,

aber ich kann es leider nicht.......

_ Wäre es für euch ok, wenn jeder vielleicht schreibt wie alt er ist und aus welchem Landkreis bzw. Bundesland er ist, vielleicht macht sowas unsere Einschätzung einander etwas besser... ich finde sowas immer gut, wenn man sich ein Bild machen kann von dem gegenüber, wenn wir es schon mit einer unbekannten Macht die unseren Partner- Ex umgibt, so ist es doch schön zu wissen wer wir sind... nur wenn es ok für euch ist...

Dann fang ich an.... bin 49, Rheinland Pfalz, Landkreis Bad Kreuznach
Blackrabbit
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Blackrabbit »

Ja, er hat es vor einem Monat beendet.
Am Anfang war es etwas ruhiger. Mittlerweile meldet er sich relativ regelmäßig von alleine. Ich mache das in der Regel ja nicht.
Es ist schwierig zu beurteilen. An manchen Tagen spürt man den Abstand und an anderen Tagen ist Kommunikativ und schlägt Unternehmungen vor.
Eine gewisse Distanz ist trotzdem vorhanden. An manchen Tagen merkt man diese „zufälligen“ Berührungen.
Letztens kam der Vorschlag, er könnte mal wieder was vorbereiten wenn ich vorbeikomme. 😑
Manchmal meldet er sich überhaupt nicht und manchmal ruft er einfach an. Also alles irgendwie durcheinander
WeMat
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von WeMat »

Also ein Wellenbad der Gefühle und man weiß nie wann die nächste Welle kommt und wie hoch sie sein wird...

Machst du für dich eine Art Tagebuch oder sowas? in der du deine Zeit für dich, bzw. deine Gedanken und Gefühle festhälst oder willst du einfach wenn hoffentlich für euch ein Tag x kommt das dazwischen, also diese Zeit jetzt vergessen...

Ich weiß auch nit, wenn es denn irgendwann , was ich mir natürlich wünsche einen Tag des wieder zusammenkommens gibt, es vielleicht aufarbeiten, aber vielleicht ist es auch besser man redet nicht darüber keine Ahnung, oder Paartherapie,,, oha ich merke schon, da tauchen auch wieder Fragen auf.... Also am besten im hier und jetzt, selbst orientieren und sich festigen und warten was das meer an emotionen, gefühlen und vor allem Überraschungen einen erwarten....
Selbst Chat GPT hat zu unsereren Sitationen keine passenden Antwort :-) aber wirlich interessant wie emotional die doch auf Fragen über depressionen antwortet.... schon verrückt... aber wir bleiben da lieber im realen leben.
Blackrabbit
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Blackrabbit »

Ich weiß nicht ob es einen Tag x geben wird.
Da bin ich für mich ziemlich realistisch unterwegs.
Er weiß nicht wie weit die Gefühle reichen. Es sind welche da aber er weiß nicht wie sehr.
Klar, dass kann an den Depressionen liegen, muss aber nicht.
Aber wenn die Episode irgendwann vorüber ist, kann es man es vielleicht besser zuordnen oder bestimmen.
Ich schreibe meine Gedanken für mich auf, um das ganze für mich zu verarbeiten. Damit hat der andere erstmal nichts am Hut. In der Hinsicht geht es um mich.
Wenn er sich irgendwann für meine Zeit und Gefühle interessieren sollte, kann ich gerne drüber berichten.
Im Grunde bin ich ein sehr realistischer Mensch.
Er trennt sich - er will mich nicht mehr- es ist vorbei - Punkt.
Hier ist es recht schwer zu erklären.
Er trennt sich, ist dabei aber nicht sehr überzeugend, er sagt es war befreiend. Er meldet sich trotzdem regelmäßig, sucht Kontakt mit wie geht’s, was machst du, wie fühlst du dich etc. „Zufällige“ Berührungen wenn auch nur leicht, die Blicke ….
Vielleicht sage ich auch irgendwann, ich möchte das nicht mehr. Aktuell vermisse ich ihn und es sich eindeutig noch Gefühle für ihn da.
Undjetzt
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Undjetzt »

So..
Ihr könnt mich ja steinigen, aber ich habe heut mit ihr gesprochen und abgemacht, dass wir uns nicht mehr über Beziehung, Trennung, Wohnung usw unterhalten, da wir uns da nur gegenseitig rumterziehen.
Das fand sie in Ordnung.
Damit nehme ich mir und ihr den Druck raus. Zumal ich merke, dass in mir Gedanken hochkommen woe Job kündigen und anderes Zeug.
Nun gilt es mir meinen Tagesplan zurückzuarbeiten. Heute habe ich meine Arzttermime geplant. Auch Essen machen und es auch zu sich nehmen klappt langsam besser. Auch wenn ich mich ein wenig zwingen muss.

Also kurz:
Wieder auf die Beine kommen, wieder zum Leben erwachen. Die eigenen Dämonen in den Griff bekommen.
Den Rest von der Zeit erledigen lassen.
DieNeue
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von DieNeue »

Hallo WeMat,
WeMat hat geschrieben: 27. Mär 2024, 13:57 darf ich dich fragen, ob du in deiner Phase das immer als emotional nicht verfügbar erlebt hast, oder gab es auch am Tag momente, wo dir einfach dinge gefehlt haben, wo du ne sehnsucht hattest, oder ist das eher nur in der positiven phase,
Tut mir leid, aber die Frage möchte ich nicht beantworten. Ich möchte mich nicht in solche Schubladen stecken lassen.
Erstens hab ich keine "Phasen". Ich habe seit 15 Jahren Depressionen - ohne irgendwelche abgegrenzten Phasen.
Zweitens will auch nicht als "emotional nicht verfügbar" bezeichnet werden. Ich finde den Begriff völlig unpassend, denn ich bin ein Mensch und keine Ware, auf die man jederzeit zugreifen kann und darf. Ich muss niemandem zur Verfügung stehen.

Außerdem habe ich den Eindruck, dass du das nur wissen willst, um das dann auf deine Partnerin zu übertragen.
Ich erkläre gerne mal was, aber ich möchte nicht als Schablone für eure Vorstellung aller anderen Menschen mit Depressionen dienen.
Deine Partnerin ist eine völlig andere Person mit ihren ganz eigenen Charakterzügen und einem ganz anderen Hintergrund als ich. Keine Ahnung, was ihre Probleme sind, warum sie nicht mit dir redet, ob sie und wenn ja, welche Gefühle sie hat, ob sie schon immer Probleme mit Emotionen hatte oder nicht. Da wird dir mein Erleben über die letzten Jahre gar nichts nützen.
Versuch dich nicht zu sehr an den Beschreibungen von anderen festzuklammern. Die können höchstens ein kleines Puzzleteil im Verständnis der Krankheit sein, bilden aber nicht unbedingt ab, wie es deiner Partnerin geht, warum sie wie handelt oder wie sie handeln wird.
Klar kann es sein, dass andere Betroffene vielleicht Sehnsucht nach ihrem Partner oder sonstwas hatten. Das kann bei deiner Partnerin auch so sein oder auch nicht. Solange sie nicht redet, weiß das keiner.

Viele Grüße,
DieNeue
WeMat
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von WeMat »

Hallo @dieneue,

ich entschuldige mich wirklich vielmals für meine Ausdrucksweise und möchte hier auch direkt offen klarstellen,
dass es absolut keine Absicht war, dass du das Gefühl hast ich würde dich in eine Schublade stecken. Das möchte ich wirklich absolut nicht
und werde dich sowohl jeden anderen hier im Forum seht achten und schätzen. Das kam dann leider wirklich falsch rüber.
Auch mit den Phasen wollte ich nicht dir irgendwie dich abstempeln, darf ich dich fragen wie du es denn beschreiben würdest..
bessere tage und nicht so gute tage ??? sorry, ich weiß es ist ein Thema in dem wir alle im dunkeln tapen.
Ich würde dieses Emotional nicht verfügbar niemals verwenden um einen Mensch in seinem ganzen Wesen, und da gibt es kein
A, B oder C und klein + oder - sondern so wie jeder Mensch ist, eiziegartig mit Ware vergleichen. Sorry ich hatte das bei meiner
Therapeutin aufgenommen, ich weiß auch wirklich nicht was da die richtige beschreibung oder umschreibung ist. Nur der Wortlaut
findet man auch oft in Youtube Videos von Psychologen hier, hatte eben selbst nochmal geschaut, da ich wirklich nicht verletztend dir gegenüber
rüberkommen wollte. Mir ging es auch nicht um auf meine Partnerin zu kopieren, mir ist bewusst das diese Krankheit 1000 Gesichter hat,
doch nur kenne ich natürlich nur meine Ex Partnerin am besten und alle anderen hier erwähnten Partner kann ich mir ja nur ein klitzkleines
Puzzelteil blden was hier geschrieben wird. Ich denke mich überkommt ab und an der Gedanke es verstehen zu wollen, und dann lauf ich
einfach los und versuche irgendwie in meinem Kopf noch in die Helferrolle zu springen, bzw. den Punkt der Trennung und überhaupt des
WIESO zu verstehen... Ja das ist was, da muss ich selbst noch daran arbeiten.

Du hast absolut vollkommen recht was du schreibst, jeder ist einziegartig und die Krankheit kann vielleicht in vielen Dingen gleich sein
und doch ist sie so individuell.

Bitte Sorry nochmals für meine leider schlechte ausdrucksweise.

Danke aber für dein Verständnis und man merkt auch, selbst ich reflektiere und auch danke für deine Ehrliche Antwort, denn diese gibt mir auch die Möglichkeit, leider Fehler die ich mache zu unterbinden...
Undjetzt
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Undjetzt »

@WeMat...
Ich durfte ordentlich von dir " einstecken" , gar fiel das Wort "narzisstisch". Das ist , auch wenn man " nicht böse gemeint " davor oder dahinterschreibt erstmal ein harter Vorwurf von jemanden der meine Situation nur anhand meiner Schilderungen bewerten kann.
Jetzt ruderst du hier mit voller Kraft zurück,bei DieNeue.
Und nun mal harte Worte von mir. Wenn du mit deiner Partnerin genauso redest, ohne mal drüber nachzudenken, welche Worte du verwendest, dann ist es vielleicht gut, wenn ihr erstmal keinen Kontakt habt.
Bei meiner Dame ist es so, dass sie schnell mal einzelne Wörter in den falschen Hals bekommt, je nach Stimmungslage. Dann ist ab diesem Wort der Kanal zu und ich brauche nicht weiterreden.
Was auf YT, oder bei deiner Therapeutin für Wörter fallen, ist egal. Du siehst, auch da sind Menschen unterschiedlich.

Nun mal, da ich da nicht drauf eingegangen bin. Ja, ich habe überreagiert, war aufgrund der zig anderen Probleme emotional einfach am Ende und vollkommen überlastet. Habe nun selbst wieder in den Nebel gefunden und muss da erstmal wieder raus.
Wir sind jetzt eine depressive WG , wo man einander achtet, aber vor allem jeder erstmal auf sich. Wir sprechen miteinander, jedoch nichts über " Was gibt es zu essen, oder brauchst du was ? hinaus " lief heute schon gut. Man merkt, der Druck ist irgendwie weg. Jeder zueht sich dann in sein Zimmer zurück und wenn nötig, wird auch mal getauscht. Im Wohnzimmer gemeinsam sitzen? Wenn es für beide klar geht, ja!
Mein Therapeut fand das Ok, da eine Änderung der Wohnsituation uns beide völlig aus der Bahn werfen würde. Auf mich träge das auf jeden Fall zu. Es wären einfach zuviel Variablen, zuviel Unsicherheit.
Zu den " Gesten". Das was ich immer schon gemacht habe, soll ich ruhig weiter führen, wenn ich es will oder eben gern mache. Ich soll " Bei mir bleiben, ich selbst bleiben ". Wenn ich ihr jeden Morgen eine Rose aufs Kopfkissen gelegt hätte, würde es sie eher triggern, dass ich es nicht mehr tue. So als Beispiel.

Hier fand ich den Umgang mit mir recht hart und weit entfernt von " Jeder Mensch ist anders". " Wenn du das, das und das machst, passiert das das und das!". Komisch, dass man dies auf einmal so genau sagen kann.

Wollen wir uns darsuf einigen, uns weiterhin auszutauschen, zu spekulieren, aber nicht versuchen uns Anleitungen zu schreiben?
WeMat
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von WeMat »

Hallo @undjetzt,

Ich gebe dir recht und auch du hast eine Entschuldigung verdient. Ich wollte dich wirklich nicht angreifen bzw verletzen.

Ich hatte ja geschehen, das ich auch unwahrscheinlich sehr sehr unter der Trennung leide und mir dieses Forum die Möglichkeit gibt mich etwas mit gleich gesinnten zu informieren und auszutauschen auch wie ich geschrieben habe das ich nit soviel lesen darf, da es mich dann an einigen Tagen noch trauriger macht und mir die Luft zum Atmen nimmt.

Ich bin ein sehr gefühlvoller Mensch und versuche immer mehr zu geben als zu bekommen, das macht für mich persönlich meine Trauer so schwer. Aber klar das ist auch meine Baustelle an der ich arbeiten muss, und auch zu einer Trennung gehört auch Trauer dazu…

Ich glaube die letzten Nachrichten hier hat gespiegelt wie verzweifelt hoffe das Wort ist so ok wir doch alle sind auf unsere Art und Weise damit umzugehen.

Ich wünsche mir wirklich wirklich für uns alle, das egal wie jedem von uns sein Lebensweg weitergeht wirklich wirklich nur das allerbeste, ob wir uns kennen oder nicht.
Sorry nochmals für die falsch gewählten Wörter bei der ein oder anderen Nachricht, ich werde mal wieder als stiller Leser etwas für mich Zeit nehmen und wenn es bei mir was neues gibt werde ich mich melden…
Bis dahin, jeder einzelne von euch ist gut wie er ist, vergesst das bitte nie und passt auf euch auf.

🍀
Liebe1980
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Liebe1980 »

Ich kann nur sagen, dass ich hier jeden verstehe, egal ob Betroffener oder Angehöriger. Wir alle sind Menschen mit Gefühlen und Problemen…Depressionen machen es einfach unfassbar schwer für alle, aber da ich weiß, wie stark Gefühle sein können, wie verzweifelt man dabei sein kann und wie sehr wir uns alle wünschen, dass alles gut wird, kann ich echt alles verstehen, auch wenn unsere Entscheidungen und Handlungen vielleicht manchmal nicht richtig sind…sie sind einfach menschlich.
Undjetzt
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Undjetzt »

@Wemat

Kein Problem, ist angekommen und angenommen. Auch dir alles Gute.
DieNeue
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von DieNeue »

Hallo zusammen,

@ WeMat: Schon ok. Ich glaube, wir sind alle mit den Nerven grade etwas runter. Ich bin auch etwas allergisch gegen "Therapeuten Slang". Grad in den sozialen Medien sind psychische Krankheiten sehr "im Trend" und die Therapeutensprache schwappt in den Alltag über. Auf der einen Seite ist es gut, dass psychische Erkrankungen sichtbarer gemacht werden, auf der anderen Seite wird halt gerade auch vieles sofort psychologisiert oder mit einer Diagnose versehen, was überhaupt nichts mit einer psychischen Krankheit zu tun hat. Oft wird vieles in einen Topf geschmissen und jeder versteht dann was anderes unter einem Begriff, und dann gibt es Missverständnisse. (Wen das Thema interessiert, einfach mal nach Therapeutenslang/Therapiesprech/Therapie speak googlen.)
Ich finde, man muss auch nicht immer Fachwörter parat haben. Man kann es auch in seinen eigenen Worten beschreiben.
Was emotionale Verfügbarkeit angeht, kommt das (zumindest was mir Google so erzählt) eher aus dem Bereich Eltern-Kind-Beziehung, wird aber jetzt auf den ganzen Ratgeberseiten auf Beziehungen zwischen Erwachsenen angewendet. Ob das tatsächlich wissenschaftlich ist, keine Ahnung.
Unter den Begriff fällt auch ganz verschiedenes, je nachdem, welche Seite man liest. Von "Ich kann mit Gefühlen gar nichts anfangen", "Ich beschäftige mich nicht gern mit meinen Gefühlen", "Ich kann mich nicht in andere hineinversetzen", "Ich rede nicht gern über Gefühle" bis "Ich gehe ständig auf Parties und bin ständig unter Leuten, habe aber nur oberflächliche Kontakte" und "Meine Gefühle sind so intensiv, wenn ich die rauslassen würde, würden sie mich komplett überfluten, deshalb gebe ich mich unnahbar" ist da alles mögliche dabei.
Da finde ich mich nur begrenzt wieder. Ich konnte früher (vor den Depressionen) mit Gefühlen gar nichts anfangen, konnte Gefühle nicht zuordnen (wahrscheinlich auch mit eine Ursache der Depression), in der Therapie hab ich das dann gelernt, trotzdem fühle ich oft nichts und die Depression ist nicht weg. Trotzdem kann ich über Gefühle reden und auf andere eingehen, wenn es denen z.B. nicht gut geht. Und oft versuche ich mich auch emotional nicht zu sehr auf etwas einzulassen, damit es mich nicht überfordert. Sowas kann man halt nicht auf einen Begriff runterbrechen.

Was bei Depressionen halt meist ist, ist das "Gefühl der Gefühllosigkeit", also dass man gar nichts fühlt. Und auch die Schwingungsfähigkeit ist reduziert, also dass man nicht mehr so gut (emotional) auf andere reagieren kann (in Gesprächen ist man z.B. überfordert, man zeigt weniger Mimik, Emotionen sind von außen weniger sichtbar, Änderungen einer Situation lösen keine Änderung der Stimmung aus usw.) Vielleicht helfen euch diese beiden Stichworte weiter, wenn ihr dazu weiterlesen möchtet.

Bei den ganzen Youtube-Videos und dem Instagram-Zeug muss man schon etwas aufpassen und bisschen kritisch sein, was man sich da reinzieht. Manche sind ja selber Betroffene, manche tatsächliche Psychotherapeuten. Manche Leute haben aber auch keine Ahnung oder haben noch zusätzliche Diagnosen. Und lass dich nicht von allen Aussagen runterziehen, manches sind nur persönliche Aussagen, die nicht jeder so empfindet. Meine Mutter konnte mal ein Buch über Depressionen nicht lesen, weil da was über Suizid drinstand. Dabei hat mich das gar nicht betroffen und ich hab mir nichts dabei gedacht, als ich ihr das Buch zum Lesen gab. Waren völlig unnötige Sorgen.

Zu den Phasen: Es gibt bei mir Zeiten, da geht es mir etwas besser, dann wieder schlechter. Ganz weg ist es nie, wobei es auch manchmal so ist, dass sich irgendein Symptom in den Vordergrund drängt und wann anders dann wieder ein anderes.

@ Undjetzt: Ich finde, das hört sich gut an, wie ihr das jetzt mit der Wohnung geregelt habt. Klingt wesentlich entspannter. Umziehen würde ich vorerst, glaube ich, auch nicht. Das ist ja nochmal zusätzlicher Megastress.

Ich wünsche euch allen alles Gute und gute Nerven.

Liebe Grüße,
DieNeue
Undjetzt
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von Undjetzt »

@DieNeue

Ja, es ist auch schon heute merklich entspannter. Ich denke mit der Vereinbarung haben wir uns beiden etwas den Druck genommen.

Was du schreibst, trifft auf sie ziemlich zu. Sie deutet auch meine Mimik falsch, Gesprächen kann sie nir kurz folgen. Generell fallen Wörter wie " Alles, immer, ewig, dauernd, egal und vorbei" auffallend oft. So dass ich im klaren Moment einfach gesagt habe, es bringt nichts. Da ist keine Basis für ein Gespräch. Sie ist uu 100 Prozent im negativen Strudel.
Gerade jetzt, wo es mir ähnlich geht, wäre es noch schlimmer.
Nun ergänzen wir uns und funktionieren. Ich kann mich so erst einmal auf meine Heilung konzentrieren.
FrauMelanie
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Re: Keine Gefühle

Beitrag von FrauMelanie »

Nun möchte auch ich nochmal einen beitrag verfassen. Bei uns sind es mittlerweile 8 Monate. Ich würde gern sagen 8 Monate voller Höhen und Tiefen aber eigentlich gab es wenig wirkliche Höhen. Eher zwischen neutral und dchlecht. Wobei ich neutral sehr zu schätzen gelernt habe. Auch wenn ich, wie die meisten hier, nach jedem Strohhalm greife und jede kleine Berührung, jedes Lächeln als positiv deute. 8 Monate ist unser zweites Kind alt. 8 Monate versteht die große Tochter (3) oft nicht was mit Papa los ist. Ich habe Verständnis. Manchmal vielleicht zu viel. Vor 8 Monaten hat er die Trennung ausgesprochen. Offiziell ist das nicht. Er wollte sich erstmal um sich kümmern. Ob zusammen oder nicht weiß ich nicht. Ich gehe von nein aus. Ich gebe zeit, ich gebe Raum. Ich bestreite den Alltag nahezu allein.

Aktuell gehe ich davon aus das wir uns trennen werden. Nicht weil ich das möchte, dann würde ich nicht kämpfen. Aber ich muss so denken um mich zu schützen. Ich Kämpfe gegen Windmühlen und ich habe langsam keine Kraft mehr. Und die brauche ich für meine Kinder. Ich muss sie schützen. Der Mensch mit dem ich hier lebe, ist nicht der mensch in den ich mich verliebt habe. Da geht es nicht um traurigkeit. Viel mehr um fehlende gefühle und damit einhergehend auch abweisendem verhalten. Ich weiß nicht was für einen menschen ich bekomme wenn er wieder zu sich findet. Auch hier wurde ja bereits beschrieben, dass der Mensch und die Beziehung sich mit der Depression ändert.

Er distanziert sich von allem. Von uns als Familie, von seinen Freunden. Und ich sehe zu und kann es nicht ändern. Er spricht nicht mit mir, will sich keine Hilfe holen.

Wir sprechen in guten Phasen oberflächlich. Selten fällt ein Witz oder eine kurze Berührung. Ich versuche präsent zu sein, nicht zu bedrängen. Ich versuche die meiste Zeit keine Erwartungen zu haben um nicht enttäuscht zu werden. Zusammenleben frei von Erwartungen gibt es nicht. Das habe ich mittlerweile gelernt.

Mein vater hat sich während seiner depression das leben genommen. Er war schon immer depressiv. Ich habe also ein recht ausgeprägtes Verständnis für diese Krankheit. Aber... ich bin eben auch nur ein Mensch. Da kommen die Zweifel und klopfen an die Tür. Warum kann er zu seiner Familie Kontakt halten, mit meiner Familie und unseren Freunden aber nicht. Warum kann er so viel Energie in Themen investieren die bei weitem nicht die Wichtigkeit haben wie Dinge die uns betreffen. Ist das Krankheit oder hat er sich arrangiert? Kann er uns je wieder lieben? Distanziert er sich so weit dass er gar nicht mehr zurückfindet? An meinen schlechten tagen ist da dieses Gefühl es wäre Unwille, Gleichgültigkeit oder Gemeinheit und genau da kommt ihr ins Spiel. Das lesen hier erdet mich und schafft auch an meinen schlechten Tagen wieder mehr Krankheitensverständnis. Ihr alle seid so unglaublich stark im umgang mit euren individuellen geschichten! Dsnke auch an die betroffenen für ihre einblicke. Das finde ich total hilfreich. Ich kann trotzdem nicht sagen es würde mich nicht verletzen. Ich merke jedoch dass ich beginne mich mit der Situation zu arrangieren. Du willst nicht sprechen? Okay. Nimmst an treffen mit Freunden nicht teil? Okay. Kannst keine konkrete Aussage treffen? Okay. Manchmal trifft es mich kurz. Ich versuche es dann aber positiv zu sehen. Ich denke mein Verstand versucht mich zu schützen. Es heißt immer selbstfürsorge sei so wichtig. Das ist für mich in der elternzeit mit zwei Kindern allein aber gar nicht so einfach, bzw unmöglich. Wir leben zusammen. Niemand soll von der krankheit wissen. Ich isoliere mich automatisch mit. Wenn ich freunde einlade muss er ja irgendwo hin. Er hat nicht die Kapazität sich um das baby zu kümmern wie ich es mir vorstelle, also kann ich nicht abends zb einfach mal gehen und mich mit einer freundin treffen. Alles in allem ist die Situation ziemlich verfahren. Ich frage mich wann es endet. Die Ungewissheit zermürbt.
DieNeue
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Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Keine Gefühle

Beitrag von DieNeue »

Hallo FrauMelanie,

das hört sich sehr belastend an bei dir. Dass du manchmal zweifelst, ob es nur Unwille ist oder die Krankheit, kann ich verstehen. Selbst als Betroffene finde ich es manchmal nicht einfach rauszufinden, warum irgendwas nicht geht. Ich denke mir manchmal auch, vielleicht bin ich nur zu faul und will gar nicht, ich müsste doch eigentlich dies und das, warum geht das nicht usw. Ich weiß auch nicht, ob man es wirklich immer abgrenzen kann. Sich da selber auch noch Vorwürfe zu machen, macht es nicht einfacher.

Hast du denn jemanden zum Reden oder jemanden, den du einweihen kannst? Ich wollte anfangs nicht, dass meine Eltern darüber reden, aber irgendwann ging das bei ihnen nicht mehr und sie haben dann auch mit ihren Freunden gesprochen. Die haben aber zum Glück gut reagiert. Jemanden zum Schweigen zu verdonnern ist auf Dauer nicht fair und auch schwierig für die Person. Man zieht die anderen Personen sehr mit rein, wenn die dann irgendwelche Ausreden erfinden müssen, wenn man nicht dabei ist u.ä. Da finde ich, sollte man schon jemanden haben können zum Reden, am besten jemanden, der verständnisvoll und vertrauenswürdig ist. Vielleicht ist jemand, der den Partner nicht kennt (und somit auch nichts ausplaudern kann) auch nicht verkehrt.

Könntest du einen Babysitter engagieren, auch wenn dein Partner zuhause ist? Dann könntest du zumindest ab und zu mal zu deinen Freundinnen.

Was sagst du denn zu deiner Tochter, wenn sie den Papa nicht versteht? Stelle mir das schwierig vor in dem Alter, aber sie kriegen es ja doch irgendwie mit.

Liebe Grüße,
DieNeue
Blackrabbit
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Registriert: 14. Feb 2024, 18:56

Re: Keine Gefühle

Beitrag von Blackrabbit »

Hallo FrauMelanie,
deine Art dich zu schützen kommt mir bekannt vor. Auch ich schütze mich so.


Ich bin mal wieder mit einem persönlichen Update da:

Ich habe keine Ahnung warum, aber seit ein paar Tagen leide ich richtig unter Liebeskummer.
Er meldet sich regelmäßig, will telefonieren (was wir dann auch machen und nicht unbedingt kurz)
Er fragt wie es mir geht, was ich mache usw.
Ich vermisse ihn schmerzlich und das habe ich auch gesagt. Natürlich keine Reaktion. Auch das hat mich getroffen. Wobei ich das aus der Vergangenheit ja kenne und er es ja schonmal mit ja beantwortet hat (auf Nachfrage)
Im Normalfall kann ich mit keiner Reaktion umgehen aber die Tage fällt es mir wirklich sehr sehr schwer.
Zum Teil antworte ich wirklich sehr zeitverzögert, weil es mir schwer fällt. Selbst dann schreibt er zwischendurch.

Heute gab es noch keine Nachricht aber auch das bin ich gewohnt und es stört mich nicht mehr. Heute quälen mich wieder die Fragen, wieso schreibt er nicht, bin ich wirklich Geschichte, er ist über mich hinweg und das ganze Programm. Dinge die wir alle kennen.
Durch Blicke und Gesten spürt man noch etwas die Nähe oder das er sie sucht aber mehr auch nicht.
Ich vermisse die Umarmungen, küsse und einfaches kuscheln.
Ich weine ständig vor herzschmerz und befinde mich im Gefühlschaos.
Liebeskummer, nicht mehr nicht weniger.
Ich wünsche mir ein HappyEnd aber ich habe aktuell kaum Hoffnung. Monate ohne Besserung. Es nimmt einfach seinen Lauf.
Mein nächstes Update könnte wieder glücklicher ausfallen.
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