halbe Erwerbminderungsrente bekommen und noch einen Job

[Nachtmensch]

Hallo Secret,

mit meiner halben EMR bin ich ja gesetzlich dazu verpflichtet mich für die 3-6 Stunden täglich, die ich leisten könnte, arbeitslos zu melden. Anfangs halt nach meiner Aussteuerung mit entsprechendem Leistungsbezug und auch weiterhin ohne Diesen. Also obwohl ich seitens der AfA keine finanzielle Unterstützung erhalte. Ob Du noch anteilige Zahlungen von der AfA erhältst, kann ich jetzt nicht herauslesen.

Es ist aber ungeachtet dessen auch erstmal nicht wichtig ob Leistungsbezug gegeben ist. Was das eröffnen des Gutachtens des MD angeht, wäre bei diesem Gespräch aber folgendes zu erwarten (bei mir war es jedesmal so)
Du bekommst die für Dich bestimmte Kopie des Gutachtens. Erfahrungsgemäß orientiert sich der MD an dem was die DRV schon festgestellt hat, also die 3-6 Stunden Erwerbsfähigkeit. Allerdings wird es Einschränkungen geben und wenn diese eine Rückkehr in Deinen noch vorhandenen Job ausschließen, wird die AfA Dir Jobs vermitteln wollen, die Du laut Gutachten leisten könntest. Dazu wird man Dir eine Eingliederungsvereinbarung vorlegen, die Du unterschreiben sollst (und im Grunde auch musst)

Allerdings ist der Inhalt dieser Vereinbarung verhandelbar und da würde es spannend. Mir wollte man „zumuten“ eine bestimmte Menge an Bewerbungen pro Woche zu schreiben und diese Menge habe ich begründet reduzieren können. Da half mir anzumerken, dass ich mich ja nur auf Jobs bewerben darf, die ich auch tatsächlich leisten könnte und die sind doch recht rar gesät. Denn die vom MD befundeten Einschränkungen sind ja aktenkundig. Sachbearbeiter:innen der AfA sind da oft etwas unterinformiert und versuchen im Grunde nur, die Klientel schnell aus der Statistik zu bekommen, also zu vermitteln.

Je weniger Einschränkungen vorhanden sind, desto höher die Anzahl der Vermittlungsvorschläge (VV). Und das betrifft auch die VV mit Rechtsfolgebelehrung, auf die man sich bewerben muss, da sonst Sanktionen drohen.

Trotzdem solltest Du keine Angst vor dem Termin haben. Ich konnte immer vernünftig mit den Sachbearbeiter:innen reden und einvernehmlich eine Lösung finden. Erstrecht nachdem ich kein Leistungsbezieher mehr war. Besprecht einfach nur das Gutachten und die Eingliederungsvereinbarung. Mehr wird da auch erstmal nicht passieren.

Allerdings weiß ich leider nicht, ob es seitens der AfA möglich ist, Dich in deinen vorhandenen Job zu zwingen (im Rahmen einer Wiedereingliederung) aber selbst da müsste ja auch der Arbeitgeber eine entsprechende Stellungnahme abgeben, ob dies überhaupt möglich oder gewünscht ist. So wie es sich liest, scheint ja Euer Arbeitsverhältnis nicht das beste zu sein. Es ruhen zu lassen, bis Du es vielleicht mal kündigst, liegt ja gerne im Interesse eines AG, wenn eine Abfindung im Raum stünde, bei einer Kündigung des AG.

[Secret]

Hallo zusammen,
heute beim Amt habe ich das Gutachten erhalten: 3-6 Stunden arbeiten aber ohne Stress, ohne Zeitdruck, ohne Publikumsverkehr. So einen Job gibt es doch gar nicht. Da ich mich zur Zeit nicht in der Lage fühle arbeiten zu gehen hat dieser Sachbearbeiter meinen Fall an eine Kollegin abgegeben. Sie rufe mich nächste Woche an. Ich bin zur Zeit immer noch im Ungewissen, und wie man mit psychich kranken umgeht wusste der Sachbearbeiter auch nicht.

[lt.cable]

Ahoi, Secret!

Immerhin hast du den Termin nun hinter dir. Was sich aus dem Ergebnis konkret ergeben wird, bleibt abzuwarten. Mach dir keine übermäßigen Sorgen und tu dir in der Zwischenzeit Gutes.

Hoffentlich geht diese Kollegin mit etwas Fingerspitzengefühl an die Sache heran!

Es grüßt

lt.cable

[SonneundDunkenheit]

Hallo Secret,

hast du eine Gleichstellung hinsichtlich des GdB? Wenn ich mich nicht irre, hattest du 30, oder?

War das die "normale" Arbeitsvermittlung heute oder die Reha-Abteilung? Diese Mitarbeiter sind in der Regel sensibilisiert in Bezug auf Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.

Nun heißt es wieder abwarten. Das zermürbt.

Alles Gute für dich

[Secret]

Hallo zusammen,

@lt.cable: danke, ich brauche nicht mehr arbeiten zu gehen sagtg mein Mann der sich auch Sorgen um mich macht das die ganze Sache mich wieder zurückwirft. Aber Verstand und Herz sind leider zweierlei. Ich weiss das ich mich zwar einschränken muss aber nicht in völliger Hungersnot mal ganz krass gesagt zu fallen aber ich fühle mich eben nicht verstanden und ungerecht behandelt. Weil ich ja eigentlich etwas machen möchte - aber ohne Druck. Das steht zwar in dem Schreiben vom ärztlichen Dienst drin aber ich komme mir so verarscht vor wenn keiner auf mich eingeht.
@Sonneunddunkelheit: ich habe aktuell einen GDB von 40, Gleichstellung habe ich schon 2x beantragt und wurde abgelehnt. Jetzt habe ich eine Klage eingereicht um einen GDB von 50 zu bekommen (nicht nur die Gleichstellung) und werde vom VDK vertreten. Das kann sich laut VDK bis zum Jahresende in die Länge ziehen. Ich war gestern zu aufgeregt um darauf zu achten ob ich beim Arbeitsamt in der REHA Abteilung war, ich denke nicht. Ich habe eben mal meinen Mann gefragt der dabei war er meint nein. Da wurde ich vor über 10 Jahren noch feinfühliger behandelt. Seit letzte Woche bin ich in einer Gesprächsgruppe in einem Reha Verein für psychich Kranke und ich fühle mich da gut aufgehoben, mehr als bei dem Psychologen. Da bekomme ich auch neue Informationen, was die Anderen Teilnehmer so an Hilfen bekommen, ein Teilnehmer führt einen Sport und Ernährungskurs ehrenamtlich hat er gesagt. Ich hatte heute morgen von der ganzen Aufregung Schmerzen und befürchte einen Harnwegsinfekt von dem ganzen Stress bekommen zu haben. Ich war um 6 Uhr wach und habe mit Teststreifen selber geprüft, leicht erhöhte Leukozythen. Ich lasse es heute mal ruhiger angehen.

[Secret]

ich habe den Bericht vom Arbeitsamt an die Rechtsabteilung vom VDK geschickt, bin mal gespannt was die dazu meinen.
Und noch eine Frage: macht es Sinn den Bericht meinen Psychiater zu schicken? Und noch der Hausärztin die mich ja weiterhin krankschreibt? Wie ich im Internet gelesen habe gibt es ja auch mehr als nur den einen Bericht vom Arbeitsamt, die anderen Teile sollte man extra anfordern.
Ich möchte ja einerseits auch gar nicht ganz abgeschrieben werden, bin ja auch nicht zu faul zum arbeiten. Aber ich bin es eben satt ständig einen Tritt sindbildlich für meine Bemühungen zu bekommen. Vor meinen letzten Arbeitsplatz habe ich wegen meiner Erkrankung Job-Hopping betrieben und bin dazu nicht mehr bereit mich überall fehl am Platz zu fühlen.

[SonneundDunkenheit]

Hallo Secret,

was macht dich soooo wütend? Warum fühlst du dich ungerecht behandelt/ nicht ausreichend gesehen?

Die Agentur ist zur gleichen Einschätzung gekommen wie die DRV. Gegen den Bescheid der halben EMR bist du nicht in Widerspruch gegangen. Du hast es akzeptiert und soweit ich mich erinnere war die halbe EMR auch die Empfehlung aus der Reha.

Den anderen Teil des Gutachtens bekommst du direkt vom medizinischen Dienst der Agentur. Einfach mit einem kurzen Anschreiben anfordern. Da stehen dann auch die Diagnosen drin.
Ob du die Schreiben an deine Behandler weitergegeben möchtest, kannst nur du selbst entscheiden. Ich würde es nicht tun, aber mündlich übermitteln was festgestellt wurde.

Natürlich möchte dich die Agentur jetzt in Arbeit vermitteln. Was genau erwartest du von ihnen? Sie werden dir wahrscheinlich Vermittlungsvorschläge für deinen erlernten Beruf geben, der ja laut medizinischen Dienst noch möglich ist. Ob es dann passt in Bezug auf Stress, Arbeitsklima ect. wird sich zeigen. Unabhängig kannst du selbst nach Stellen/ Minijobs suchen, wo du denkst, dass es passen könnte.

Für die Klage hinsichtlich GdB wünsche ich dir Erfolg.

Solltest du dich dauerhaft nicht erwerbsfähig sehen, dann wäre doch zu erwägen über den VdK prüfen zu lassen, ob es nicht sinnvoll wäre noch einmal einen Antrag auf EMR zu stellen und zwar mit dem Ziel der vollen.

Liebe Grüße

[Secret]

Hallo,
Ich denke das der letzte Absatz auf mich zutrifft. Ich erkundige mich mal beim vdk ob ich einen Antrag auf die volle EMR stellen kann.
Ich kann dir nicht genau sagen was mich frustet aber es ist so. Ich kenne es auch anders: vor 10 Jahren hat man mir eine berufliche REHA angeboten und mir gesagt dass ich nur den richtigen AG brauche. Die Chemie stimmte mehr. Und ich kann nicht so einfach leisten was da steht weil ich Angst davor habe dass ich wieder schlechte Erfahrungen mache und es mir dann noch schlechter geht. Wenn ich überhaupt etwas mache brauche ich da mehr Unterstützung und einen geschützten Rahmen. Ich traue mir ja gerade selber nichts zu und das auch im privaten Rahmen. Das überfordert mich total und damit habe ich vor einem Jahr noch nicht gerechnet.

[SonneundDunkenheit]

Hallo Secret,
ich kann deine Ängste verstehen, aber die Mitarbeiter der Agentur machen letztlich ja auch nur ihren Job. Im medizinischen Gutachten werden ja Aussagen gemacht nicht nur hinsichtlich der Höhe der Leistungsfähigkeit, sondern auch ob bestimmte Maßnahmen sinnvoll sind in Form von Reha, LTA,.....zur medizinischen Reha warst du letztes Jahr. Außerdem hat der medizinische Dienst eingeschätzt, dass du im bisherigen Beruf arbeiten kannst. Der zuständige Mitarbeiter kann da nicht einfach so eine andere Maßnahme bewilligen.
Du warst persönlich im medizinischen Dienst, d.h. der Arzt hat dich gesehen, mit dir gesprochen, dich wahrgenommen und nicht nur nach Aktenlage entschieden. Inwieweit man ein Gutachten des medizinischen Dienstes anfechten kann, weiß ich nicht, aber vielleicht bekommst du vom VdK diesbezüglich eine Antwort.

Wenn die andere Mitarbeiterin der Agentur zu dir Kontakt aufnimmt, dann frag ob es die Möglichkeit gibt von der Rehaabteilung der Agentur betreut zu werden.
Du fühlst dich subjektiv überfordert,...., vor allem hast du Angst vor erneuten Misserfolgen. Damit bist du ganz sicher nicht alleine. Versuch deine Ängste der Mitarbeiterin zu erklären und erkundige dich welche Hilfen es eventuell seitens der Agentur gibt. Geh in die Offensive. Ein Vergleich mit der Zeit von vor 10 Jahren "hinkt", da ja auch du 10 Jahre älter bist und sich die Versorgungslage verändert hat.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass je länger man Zuhause ist umso weniger traut man sich selbst. zu.
Wie viel Rückenhalt hast du von dem Arzt, der dich krankschreibt? Was ist seine Einschätzung bezüglich deiner Leistungsfähigkeit? Vielleicht unterschätzt du dich ja auch?
Liebe Grüße

[Secret]

Hallo zusammen,
ich habe letzten Freitag mit einer Sachbarbeiterin vom Arbeitsamt telefoniert. Ich hatte mit ihr vereinbart dass ich für ca 2 Monate keine Bewerbungen schreiben muss und sie nunmehr mein Ansprechpartner ist. Ich habe sie darüber informiert dass ich im März einen Termin bei der Hausärztin und meinem Psychiater habe ob es noch Sinn macht bei den Einschränkungen unter diesen genannten Bedingungen mit mind 20 h Woche als Buchhalterin zu arbeiten, das ist doch eine grosse Belastung. Dann soll ich sie informieren ob ich einen neuen Rentenantrag gestellt habe, Falls ja gilt die Nahtlosigkeitsregelung wieder und ich bin raus. Falls nein werde ich von einer gesonderten Betreuung mit Integrationsfachdienst betreut. Das bring erstmal wieder mehr Klarheit und Ruhe in mein Leben. Mit dem Rechtsanwalt habe ich vereinbart mich zu erkundigen ob ich ohne Sperre kündigen kann, denn abwarten macht meines Erachtens nicht mehr so viel Sinn. Wenn ich da raus bin kann ich zumindest vor dem Arbeitsgericht noch ausstehende Zahlungen für Weihnachts- und Urlaubsgeld, sowie einem Zeugnis verhandelt. Und mir ggf. einen Minijob mal suchen.

[Secret]

Hallo zusammen,
ich habe am Wochenend den Teil A vom Sozialmedizinischen Gutachten des Arbeitsamtes bekommen. Da steht dass ich gesagt habe ich würde mir eine Tätigkeit als Buchhalterin grundsätzlich zutrauen, allerding nicht an der letzten Arbeitsstelle. Das habe ich so nie gesagt. Mein Mann war dabei und kann das bezeugen. Ich habe den Eindruck dass das Amt mich mit aller Macht wieder arbeiten schicken will, egal ob ich das überhapt kann und egal dass ich dadurch wieder in der Klinik landen würde.
Kann man das richtig stellen das ich das nie gesagt habe, oder ist das egal wenn ich zu meinen Ärzten gehe. Ich werde das Schreiben morgen mit zur Hausäztin nehmen. Nächste Woche bin ich beim Psychiater.

[Gartenkobold]

Hallo Secret,

wenn ich zu einem Gespräch der BfA (Reha-Abteilung) eingeladen werde nehme ich einen Beistand (= Zeuge mit, darf man aber so nicht nennen). Du hast Deinen Mann mitgenommen. Direkt im Anschluss an das Gespräch fertige ich mit dem Beistand ein Gesprächsprotokoll an. Das unterschreibt der Beistand, ich und die Sachbearbeiterin. Meist meint sie, das wäre ja nicht nötig. Doch wenn da genau drin steht, was besprochen wurde, warum sollte sie es nicht unterschreiben? Beide nehmen eine Kopie zu den Akten. Später wurden bei mir dann Dinge erzählt bzw. sich darauf berufen, die nie Besprochen und vereinbart wurden. Dann gehe ich mit dem Gesprächsprotokoll dahin und kann das dann belegen. Ansonsten ist es schwer denke ich. Gespräche mit der BfA führe ich nicht mehr telefonisch, denn da kann einem viel in dem Mund gelegt werden und Du hast keine Kontrolle drüber was bei der BfA notiert wird und es wird immer eine Gesprächsnotiz angefertigt. Allerdings wäre diese nicht rechtskräftig wenn es zu einem Prozess vor dem Sozialgericht kommt.

LG Gartenkobold

[Secret]

Hallo zusammen,
ich war vor einer Woche beim Psychiater, der ist der Meinung es sei besser für mich bei meiner halben EMR zu bleiben. Ich sagte ihm dass es bei meinen Einschränkungen doch kaum etwas Passendes für mich gebe. Er meinte es gäbe ja noch Homeoffice und dann müsse das Arbeitsamt erst mal einen Job für mich finden. Ich habe aber Ängste und auch schlechte Erfahrungen auf vielen Arbeitsplätzen gemacht, da er eine Langzeittherapie vorschlug sagte ich ihm das ich schon 10 Jahre bei einem Therapeuten, diverse Kliniken und 2 Jahre bei dem aktuellen Therapeuten nicht gerade als Kurzzeittherapie ansehe. Und da nicht mehr viel Veränderungen im Job für mich sehe. Ich fühlte mich zunächst im Stich gelassen, der P ist der Meinung mir so viele Rentenärzte und Gerichtsprozezze zu ersparen. Doch ich traue mir keinen Job mehr zu, nicht 3 - 6 Stunden am Tag. Meine Hausärztin ist dafür dass ich einen neuen Rentenantrag auf volle Rente stelle, ich habe für Mitte April einen Termin bei einer ehrenamtlichen Versichtertenältesten, die würde mir den Antrag ausfüllen und ist auch dafür. Das Arbeitsamt meldet sich nach ca 1 Monat ob ich nun einen Antrag stelle, ansonsten werde ich da einen Termin bekommen, bei einer Abteilung für IFD mit GDB. Ich weiss nicht was ich machen soll, ich habe den Eindruck dass ich da gerade die Auswahl zwischen Pest und Cholera habe. Entweder Ärzte von der Rentenkasse oder Bewerbungen und Termine beim Arbeitsamt. Nächste Woche habe ich noch einen Beratungstermin beim Reha Verein. Meine Ängste nimmt mir gerade keiner, ich bräuchte da Unterstützung und nicht einfach allein gelassen.
Hat jemand Änliches hinter sich? Einerseits würde ich gerne etwas machen aber eben ohne Druck und Ängste, ohne Zwänge. Das ist doch nicht machbar.

[Suchende2]

Hallo Secret,

das ist ja ziemlich blöd, wenn Psychiater und Hausärztin gegenteiliger Meinung sind.

Du kannst ja eigentlich ganz entspannt die Sache angehen.
Du hast die halbe befristete EMR sicher. Wenn Euch das zum Leben reicht, kann Dir die Arbeitsagentur egal sein. Wenn sie Dir Leistungen streicht, dann stehst Du nicht ohne Einkommen und Krankenversicherung (auch wenn es nur gering ist) da.

Du kannst eine volle EMR beantragen. Wenn sie abgelehnt wird, kannst Du immer noch entscheiden, ob Du vor Gericht möchtest oder nicht. Das ist keine Entscheidung, die Du jetzt treffen musst. Du weißt jetzt ja noch nicht, wie es Dir dann geht.
Bei mir war es 1 Termin beim Gutachter für die EMR, nicht diverse Termine.
Als das Arbeitsamt mir viel Druck machte, obwohl ich noch mehrere Monate Gehalt erhielt, hat meine Psychiaterin ein Attest geschrieben. Daraufhin haben die den Druck eingestellt. Vielleicht ist das auch für Dich eine Möglichkeit, ein Attest vom Psychiater oder Hausarzt zu bekommen.

Beim Arbeitsamt kannst Du Dir ja ganz unverbindlich anhören, was die Dir beruflich vorschlagen mit den genannten Einschränkungen. Ich bin da sehr gespannt (erwarte aber nichts produktives).

Würde Dein Psychiater eine LTA unterstützen? Da würde circa 8 Monate lang geschaut werden, was geht und Du hättest in diesen 8 Monaten wenig Druck und Zeit herauszufinden, was Du zur Zeit kannst und willst.

Secret, fühle Dich in den Arm genommen. Du bist nicht alleine mit dem Problem!

Alles Gute,
Suchende

[SonneundDunkenheit]

Hallo Secret,
ich würde mir gut überlegen, ob ich jetzt einen Neuantrag stelle, wenn meine Psychiaterin nicht dahinter steht. Sie wird sicher eine Einschätzung abgeben müssen und deren Wertigkeit ist höher als die des Hausarztes, wenn es sich vorwiegend um psychische Erkrankungen handelt.
Wie lange geht denn deine halbe EMR noch? Ich würde wahrscheinlich die Zeit der Befristung nutzen, um mich arbeitstechnisch auszuprobieren. Klappt es, dann würde ich mich freuen. Geht es "schief", dann hätte ich gute Argumente beim Folgeantrag.
Ich würde schauen was mir die Agentur für Arbeit an Stellen vorschlägt und für mich gemeinsam mit meiner Therapeutin prüfen ob es passen könnte.
Du hast ja noch einiges an Beratungsterminen vor dir. Bin gespannt was dir da geraten wird.
Viel Glück!

[FreundlicherMann]

Hallo zusammen,
heute beim Amt habe ich das Gutachten erhalten: 3-6 Stunden arbeiten aber ohne Stress, ohne Zeitdruck, ohne Publikumsverkehr. So einen Job gibt es doch gar nicht. Da ich mich zur Zeit nicht in der Lage fühle arbeiten zu gehen hat dieser Sachbearbeiter meinen Fall an eine Kollegin abgegeben. Sie rufe mich nächste Woche an. Ich bin zur Zeit immer noch im Ungewissen, und wie man mit psychich kranken umgeht wusste der Sachbearbeiter auch nicht.

Hallo Secret!
Wie lief denn der Termin für das Gutachten ab? Was wollte der Gutachter von dir wissen?
Vielleicht können deine Erfahrungen anderen Betroffenen helfen

[Secret]

Hallo zusammen,
der Gutachtentermin beim Arbeitsamt hat nur ca. 20 Minuten gedauert, es wurde die gleichen Standardfragen wie schon in der Aktenlage war ob ich einen Therapeuten habe, ob ich Medikamente mehme gestellt. Im Grunde kann die Gutachterin das gar nicht beurteilen und hat nur nach dem Rehabericht und Ärzteberichten geürteilt, quasi abgeschrieben. Ich hatte nicht den Eindruck das dieses Gespräch viel gebracht hat.

Ich bin nach Arzttermin und Gespräch bei einem Verein für psychich Kranke immer noch nicht weiter. Ich bin mir nicht sicher ob man mir die halbe EMR aberkennen kann wenn ich vor Ablauf einen neuen Antrag stelle. Ob ich nicht noch beim Arbeitsamt mich erkundigen sollte was die überhaupt für mich tun könnten, ich habe da Bedenken das ich bei meinen Einschränkungen und bisherigen Erfahrungen mit Arbeitgebern eine Chance habe. Ein Antrag auf Schwerbehinderung läuft auch schon seit fast 2 Jahren und ist vor Gericht. Es zieht sich hin.

Am 11.04 habe ich noch einen Termin bei einer ehrenamtlichen Versichertenältesten, die mich dabei unterstützt den Rentenantrag nochmal zu stellen, da warte ich mal ab was die sagt. Das Arbeitsamt wird sich dann auch bald melden...

[AndreaMPET]

Hallo Secret,
ich weiß nicht ob das für dich noch relevant ist, aber es gäbe vielleicht noch eine Möglichkeit wieder in Arbeit zu kommen bzw. feststellen zu lassen dass du eine volle EM-Rente brauchst. Ich war auch in der Situation, zu meinem alten Arbeitsplatz nicht zurückkehren zu können und auch ich habe mir nichts mehr zugetraut. Ich habe einen Antrag auf eine berufliche Reha in einem beruflichen Trainingszentrum gestellt. Erst besuchte ich dort eine vierwöchige Maßnahme um zu schauen, ob ich soweit bin die eigentliche Maßnahme zu machen. Ich bin jetzt seit September im BTZ und mir hat es schon sehr geholfen. Die Hauptmaßnahme geht ingesamt über 12 Monate. Man kann dort Arbeitstraining machen, da geht es aber in erster Linie darum, dass man eine gewisse Zeit vor Ort ist und etwas Sinnvolles macht. Ichh habe ein eigenes Projekt gemacht, und noch ein paar andere Sachen. Im ersten Teil der Maßnahme, die 5 Monate geht ist ein Praktikum von 4 Wochen vorgesehen, da konnten wir aber auch etwas machen was nichts mit dem eigentlichen Beruf zu tun hat. Es geht bei diesem Praktikum nur darum 4 Wochen in einem Unternehmen tätig zu sein. Du kannst auch auf einer Alpakafarm arbeiten wenn du willst. In ersten Teil der Massnahme hatten wir auch Unterricht, Bewerbungstraining, und auch was mehr in Richtung Psyche geht, Stärken und Schwächen erkennen, herausfinden, was einem beruflich wichtig ist und so weiter. Im zweiten Teil der Maßnahme, macht man nur noch Arbeitstraining und sucht sich Praktikumsplätze. Dabei wird man natürlich auch unterstützt. Die Praktika dauern jeweils 4 Wochen, wenn ein Arbeitsplatz mit dranhängt, kann man auch verlängern. Auf diese Weise kannst du vor allem während der Praktika vieles ausprobieren und schauen ob du mit den Leuten zurechtkommst und ob du dir vorstellen kannst da zu arbeiten. Du kannst auch üben Grenzen zu setzen, ohne große Konsequenzen befürchten zu müssen.
Wenn du ein Praktikum machst,bist du aber nur vier Tage im Betrieb und einen Tag gehst du ins BTZ, da kannst du an Projekten arbeiten und hast auch Ansprechppartner, wenn es im Praktikum nicht so gut läuft. Wenn es dir dort überhaupt nicht gefällt, dann kannst du ein Praktikum auch abbrechen.
Da es eine Rehamaßnahme ist, bekommst du Übergangsgeld während der gesamten Maßnahme. Wenn während der Maßnahme festgestellt wird, dass du gar nicht mehr arbeiten kannst, dann hast du bessere Karten, bei der Rentenversicherung.
Es wäre auf jeden Fall einen Versuch wert, wenn du bei der Rente noch nicht weitegekommen bist.
Liebe Grüße
Andrea

[Secret]

Hallo Andrea,
so eine Maßnahme habe ich mal vor über 10 Jahren in Vollzeit gemacht. Das wäre für mich nur etwas wenn es das auch in Teilzeit gibt. Donnerstag erfahre ich mehr, da habe ich einen Termin beim Arbeitsamt.

[AndreaMPET]

Ich wünsche dir für den Termin alles Gute.

[Secret]

Der Termin am Donnerstag ist kurzfristig abgesagt von Seite des Arbeitsamt. Wegen einer Bombe wurde da alles evakuiert. Man hat mir telefonisch mitgeteilt dass der nächste Termin übernächsten Dienstag stattfindet. Der Sachbearbeiter ist vom IFD und war am Telefon ganz nett und wollte mir die Sorge vor dem Termin nehmen. Es sei nicht nur Arbeitsvermittlung ein Thema sein.