Meine Leidensgeschichte

[Maik4711]

Hallo Zusammen!

Möchte mir Euch meine Leidensgeschichte teilen. Mir geht's zur Zeit richtig besch..... Nachdem sich meine Frau vor längerer Zeit getrennt hat, geht's mir einfach nur schlecht. Ich kann nachts nicht mehr schlafen, Schlafmittel helfen nicht. Bin mit dem ganzen Leben überfordert und bekomme nichts auf die Reihe. Ich habe extreme Zukunftsangst und sehe alles total negativ. Die letzten Tage habe ich fast nur im Bett verbracht, keine Motivation zu irgendwas. Weiß so langsam nicht mehr weiter, die Angst vor der Zukunft ist so übermächtig. Seit gut einer Woche bekomme ich Venlafaxin, habe die Hoffnung, das dies vielleicht wirkt, bisher hat nichts geholfen. Psychotherapie habe ich angefangen, aber irgendwie habe ich kaum Hoffnung.

Maik

[Senif]

Hallo Maik,

mit den Antidepressiva geht das meist nicht so schnell. Das dauert, bis sich da die Wirkung entfaltet - ich würde so sagen 2 - 6 Wochen. Aber gut, dass du in Behandlung bist. Psychotherapie ist auch ein längeres Projekt.
Bis du denn krank geschrieben zur Zeit ?
Ich kenne auch solche Phasen, die Verzweiflung, Angst alles. Das sind Symptome der Depression. Sie sagt Dir es wäre hoffnungslos, aber das ist es nicht. Ich habe viele Jahre mit Psychotherapie verbracht (wobei ich wohl ein Extremfall war, weil da noch andere Diagnosen eine Rolle spielten) und letztendendes hat es sich gelohnt. Ich empfinde wieder Freude. Es ist also nicht hoffnungslos.

Hast du denn sonst noch Hilfe in deiner Umgebung ? Freunde, Bekannte, Verwandte ?

LG Senif

[Maik4711]

Leider nicht, ich habe meine ganze Familie Recht früh verloren. Keine Verwandten, Bekannte etc und deshalb sehr einsam. Neben der Depression habe ich auch noch ADHS und vermutlich eine Persönlichkeitsstörung. Ich bin zur Zeit nicht krank geschrieben. Arbeit ist im Moment noch das, was mir Spaß macht. Klingt doof, ist aber irgendwie so.

[Senif]

Das klingt nicht doof. Wenn Dir Arbeit Spaß macht, dann behalte das bei. Es sei denn es wird dir alles zu viel. Aber so kann Arbeit auch positive Effekte haben: man ist eingebunden und hat Kontakt, wenn man was schafft, bekommt man das Gefühl der Selbstwirksamkeit und sie kann auch Struktur geben. Mir geht das grad so , dass ich mich auf Arbeit freue. Das erste mal in meinem Leben vermutlich.

Wenn du so gar niemanden hast, kannst du dich auch an den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden, den es in jeder größeren Stadt gibt. Manche kirchliche Einrichtungen bieten auch psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen an. Diakonie z.B. Das wäre auch noch eine Möglichkeit.
Hast du auch Dinge, die die früher mal Spaß gemacht haben, außer Arbeit ?

[Maik4711]

Hallo Senif !

Danke für die Tips. Diakonie und Caritas war ich schon mal. Werde ich wohl noch mal hingehen. Problem sind halt die Schlafstörungen und die Ängste. Die machen mich mürbe.

Spaß macht mir eigentlich das Fotografieren und spazieren gehen. Aber ich kann mich kaum aufraffen.

Habe schon einen GdB beantragt, evtl werde ich auch noch einen Pflegegrad beantragen. Allein werde ich da wohl nicht rauskommen.

[Jules79]

Wenn du auch Schlafstörungen hast, solltest du noch was zum Venlafaxin dazunehmen. Hast du der Ärztin nichts von deiner Schlafstörung erzählt?

Mein Beileid. Eine Liebe zu verlieren ist schrecklich. Da geht's mir genauso. Ich war eigentlich immer allein. Das ist nicht gut für die Psyche.

[Maik4711]

Hi Jules!

Dankeschön.
Ja, ich habe Zolpidem bekommen, wirkt leider gar nicht.