Schuld und Schmerz

[Ashmari]

Hallo, ich bin 20 und hab zwar paar Psychiatrie Erfahrungen aber ich kann immernoch nicht verstehen, wie ich mit dem unerträglichen Schmerz umgehen soll. Ich kann nicht weinen, nur ertragen bis der Schmerz wieder verdrängt wird. Ich weiß nicht, wo meine Gefühle sind, ich bin verwirrt und verloren im Chaos. Meine Haustiere werden irgendwann sterben und irgendwann dann auch meine Eltern oder so. Wenn ich es jetzt kaum ertragen kann weil die Vergangenheit sich angestaut hat in mir, wie soll ich es schaffen, wenn noch sowas dazu kommt? Wie schafft man sowas?

Genauso mit Schuld. Ich habe nicht viele schuldgefühle aber ich frage mich, was passieren würde, wenn man einen Fehler macht, wie geht man damit um, wie trägt man die Verantwortung ohne zu zerbrechen. Ich sehe es an meinen Eltern, wie sie die Schuld wegschieben und sich gegenseitig beschuldigen weil sie es nicht ertragen könnten. Aber wie kann man das überhaupt. Die Schuld auszuhalten und trotzdem weiter zu leben?

[Katerle]

Hallo liebe Ashmari,

aufgrund meiner Konzentrationstörungen zur Zeit, hatte ich erst Probleme dir zu antworten.

Wollte nur schreiben, dass ich dich gut verstehe.

Mir ging das auch lange so, dass ich nicht weinen konnte. Ich hatte auch alles verdrängt. Deshalb mein Tipp. Suche dir unbedingt einen Psychotherapeuten oder Therapeutin ambulant, denn es darf einfach nicht soweit kommen, dass du irgendwann zusammenbrichst... ohne Therapie wirst du es auf Dauer nicht schaffen, da raus zu kommen aus diesem Teufelskreis.

Eine traumatische Einrichtung wäre auch ein erster Weg.

Alles Gute für dich
Katerle

[Charlotte13]

Hallo Ashmari,
ich kann katerle nur zustimmen: hol dir Hilfe. Von extern.

Die Schuldfrage... An was meinst du denn Schuld zu haben? Hast du die wirklich? Bist du wirklich verantwortlich dafür oder übernimmst du sie nur?
Das sind keine Fragen die du hier beantworten musst oder sollst, aber vielleicht welche die du dir irgendwann selber stellen kannst.
Wir neigen manchmal dazu schuld oder Verantwortung für Dinge auf uns zu nehmen die nicht unsere Schuld sind. Und über Jahre an Begebenheiten aufzuhängen die weder in unserem Verantwortungsbereich liegen noch innerhalb unseres Einflusses.
Ja, wir treffen manchmal auch hochselbst falsche Entscheidungen. Nicht alle davon können wir rückgängig machen. Aber wir können sie erkennen, anerkennen und versuchen sie nicht zu wiederholen. Wir sind Menschen, von perfekt weit entfernt. Wir können immer nur versuchen das Beste zu geben oder draus zu machen.

Jeder macht Fehler. Jeder. Manchmal ist es einfach das Rückgrat was man braucht um zu sagen, das es falsch war. Kommunikation ist hier der Schlüssel.
Ich sehe viele Führungskräfte die keine Entscheidungen treffen oder Angst haben die Hintergründe zu kommunizieren. Oder falsche Entscheidungen zuzugeben. Damit verlieren die dann den Rückhalt ihres Teams.

[Mileena 23]

Hallo, ich bin 20 und hab zwar paar Psychiatrie Erfahrungen aber ich kann immernoch nicht verstehen, wie ich mit dem unerträglichen Schmerz umgehen soll. Ich kann nicht weinen, nur ertragen bis der Schmerz wieder verdrängt wird. Ich weiß nicht, wo meine Gefühle sind, ich bin verwirrt und verloren im Chaos. Meine Haustiere werden irgendwann sterben und irgendwann dann auch meine Eltern oder so. Wenn ich es jetzt kaum ertragen kann weil die Vergangenheit sich angestaut hat in mir, wie soll ich es schaffen, wenn noch sowas dazu kommt? Wie schafft man sowas?

Genauso mit Schuld. Ich habe nicht viele schuldgefühle aber ich frage mich, was passieren würde, wenn man einen Fehler macht, wie geht man damit um, wie trägt man die Verantwortung ohne zu zerbrechen. Ich sehe es an meinen Eltern, wie sie die Schuld wegschieben und sich gegenseitig beschuldigen weil sie es nicht ertragen könnten. Aber wie kann man das überhaupt. Die Schuld auszuhalten und trotzdem weiter zu leben?

Hallo ,
Ich finde Schuld ist immer ein Wort was einen sehr stark einengen tut. Jeder Mensch macht Fehler und das gehört einfach zum Leben. Wobei auch Fehler wieder ein sehr negatives Wort ist. Jeder Mensch trifft Entscheidungen und manchmal gehen sie gut aus , manchmal nicht. Leider lernt man oft nicht das es ok ist gewisse Entscheidungen zu treffen und das sie nicht immer so verlaufen wie man sich das vorgestellt hat. Oft bringen diese Entscheidungen erst später Sinn wenn sich andere Situationen dadurch ergeben. Damit leben kann man denke ich nur wenn man sich selbst nicht zu streng behandelt. Ich empfinde die Depression oft als Lernprozess, man findet zu sich selber und muss unglaublich viel lernen und raus finden über sich und seinen Körper.

Vllt kannst du in dich hinein horchen was dir helfen könnte , eine Therapie , ein gutes Buch oder ein Urlaub ? Je nach dem was deine Interessen sind.
Liebe Grüße