Venlaxafin hilft nicht mehr

[onluxtex]

Hallo,
seit ca, 2006 habe ich es immer wieder mit Depressionen zu tun. Bei 4 Klinikaufenhalten wurden mir immer wieder neue Medikamente verordnet.
Ein Gutachter empfahl Venlaxafin, was tatsächlich geholfen hat. Es war ein riesiger Fehler das Medikament auf eigene Faust auszuschleichen.
Jetzt hat es mich richtig heftig erwischt. Einen Termin beim Psychiater zu bekommen blieb erfolglos.
Mein Hausarzt hat mir wieder Venlaxafin 225mg verschrieben. Das ja ja damals gewirkt. Jetzt ist es wie verhext. Nach 6 Wochen zeigt sich immer noch keine Verbesserung. Von morgens 3:00 bis 10:00 durchlebe ich die Hölle, ist wohl das Morgentief. Danach ist für den Rest des Tages alles wieder gut.
Hier mal die Liste der Medikamente vor Venlaxfin, alle ohne Wirkung.
Clomipramin
Remergil
Insidon
Flouxetin
Lithium
Cypramil
Rivotril
Artosil
Mirtazapin 2 Wochen
Imipramin
Anafranil
Tavor 2 Wochen
150mg Lamotrigin, 150mg Amitriptylin
2x 50mg Lamotrigin, 1x75mg Amitritylin, 1x75mg Trevilor, seit 09.01.07
2x 50mg Lamotrigin, 1x25mg Amitritylin, 1x 150mg Trevilor, seit 25.01.07
Escitaloprame 10mg
225mg Venlafaxin
In die Psychiatrie möchte ich nicht wieder. Ob der Hausarzt genügend Erfahrung mit den Medikamenten hat, wage ich zu bezweifeln.
Hat jemand Erfahrungen, bin ich zu ungeduldig um nach 6 Wochen Besserung zu erwarten?
Danke euch schon mal für Antworten.
Ganz liebe Grüße
Ronald, onluxtex

[tom171]

Hallo onluxtex,

um dir vielleicht eine Hoffnung in eine andere Richtung zu geben.. ich habe auch so meine Erfahrungen mit verschiedenen Antidepressiva gemacht. Das wilde Durchprobieren von verschiedenen Substanzen hat unterm Strich nie viel gebracht. Nur viel Zeit gekostet. In nem Podcast hat mal ein Psychiater erklärt wie Antidepressiva wirken. Seiner Meinung nach machen ALLE dasselbe im Gehirn, da gibt es keine Unterschiede. Unterschiede gibt es bei den Nebenwirkungen, und da wird dann das verschrieben was ein Patient am Besten verträgt...

Dein Lebensumfeld in dem du dich gerade befindest ist vielleicht anders als damals wo Venlafaxin so gut gewirkt hat. Vielleicht leidest du z.B. stärker unter Stress, Einsamkeit, Zukunfstängsten, Mobbing, tiefreifende Unzufriedenheit, geringes Selbstwertgefühl, als damals und das Antidepressivum als Symptombekämpfer (es heilt ja nicht übrigens!) reicht im Moment nicht aus um das Ruder rumzureißen.

Ich habe auch erst nach vielen Jahren verstanden, was für einen enormen Einfluss verschiedene Umweltfaktoren auf die Psyche haben. Immer nur Tabletten nehmen (und hoffen dass die wirken) und sonst nix am Leben ändern reicht nicht. Sollte die Depression mit Medikamenten verschwinden kommt sie später wieder, weil sich an allem was einem belastet nichts geändert hat. Das ist der Punkt finde ich. Du musst für dich herausfinden was grundlegend nicht stimmt. Manchmal sieht man das erst auf dem zweiten oder dritten Blick. Ein guter Psychologe ist da Gold wert, der einen da auf ganz andere Gedanken und Ideen bringt.

Zusammenfassung: Du musst nicht zwingend in die Psychiatrie, wenn die Depression nicht zu stark ist kannst du das auf jeden Fall alleine schaffen. Aufs Medikament warten solltest du nicht. Du kannst es gleichzeitig nehmen, aber lenke deine Gedanken auf deine Seele. Wohin willst du im Leben? Was macht dich glücklich? Mit was bist du im Moment (oder schon seit längerer Zeit) nicht zufrieden? Was muss sich ändern damit du zB mehr zur Ruhe kommst?

Ich wünsche dir einen guten Rutsch und ein baldiges Ende der depressiven Stimmung
LG Thomas

[Sommer18]

Hallo Ronald,

bei mir ist es ähnlich. Oft beginnt meine innere Unruhe zwischen 4 und 5 Uhr und legt sich dann so etwa um 9 Uhr (ist einfach ein ekelhaftes Gefühl).

Ich glaube bei mir spielt auch mein Tinnitus (seit 10 Jahren), den ich nun schon 10 Jahre habe, eine gewichtige Rolle.

Habe auch schon einiges an Medikamenten durch. Momentan bin ich bei 30 mg Mirtazapin, morgens 75 mg Pregabalin und abends 50 mg Pregabalin.

Jedoch stellt sich kein dauerhafter guter Zustand ein. Es ist einfach zum verzweifel.

Hast Du auch mit einer inneren Unruhe zu kämpfen und hatte Dir damals das Venlafaxin geholfen.

Gruss Sommer

[Sommer18]

Habe noch vergessen zu erwähnen, dass ich auch, zwar selten, auch gute Tage habe sowie Tage an denen die Unruhe ganztägig präsent ist.

Gruss Sommer

[onluxtex]

Hallo Sommer,
ganz tüchtigen Dank für den Feedback.
Mein Umfeld passt. Ich bin Rentner, kein Stress mehr, kein Druck von außen. Bin glücklich verheiratet und meine Frau hat mir bei jeder Depression immer Beistand und Verständnis entgegen gebracht. Ich bin nicht reich, habe aber auch keine finanziellen Nöte. Unser Dach über den Kopf ist bezahlt.
Mein Hund bringt mich täglich 2-3Stunden an die frische Luft.
Auch im Bekanntenkreis und in der Familie hat man Verständnis.
Ich bin echt ratlos und verzweifelt. Heute ist wieder ein Tag mit zusätzlicher innerer Unruhe.
Venlaxifin hat bis ca. 6Monate nach dem Ausschleichen die letzten 6 Jahre geholfen.
Alles Gute für 2024 und lG
Ronald

[onluxtex]

als Notmedikation habe ich Tavor 0,5mg. Habe ich noch nicht genommen, einfach aus Angst vor Abhängigkeit. Der Arzt meint bei täglich 0,5mg kann nichts passieren.....

[Sommer18]

Hallo Ronald,

bin auch schon Rentner und mein Umfeld ist auch in Ordnung.

Mein Problem ist diese sch.... innere Unruhe mit der ich so oft geplagt bin.

Hattest Du, als Du mit der Venlafaxineinnahme vor 6 Jahren begonnen hast, auch schon innere Unruhe?

Hat Venlafaxin dagegen geholfen?

Alles Gute für 2024 und lG

Sommer

[onluxtex]

Hallo Ronald,

bin auch schon Rentner und mein Umfeld ist auch in Ordnung.

Mein Problem ist diese sch.... innere Unruhe mit der ich so oft geplagt bin.

Hattest Du, als Du mit der Venlafaxineinnahme vor 6 Jahren begonnen hast, auch schon innere Unruhe?

Hat Venlafaxin dagegen geholfen?

Alles Gute für 2024 und lG

Sommer

Ja, wo du es sagst, war ich immer ein unruhiger Geist. Höchststrafe sind Dinge die sich nicht ankündigen, dann dreh ich am Rad. Ich kann auch nix liegen lassen, alles muss sofort erledigt werden und perfekt sein. Ich setze mich selber unter Druck. Das muss nach der Depression alles geändert werden.
Lieben Gruß
Ronald

[onluxtex]

Endlich hatte ich gestern einen ersten Termin bei einem Psychiater in der Ambulanz-Klinik.
Es wurde ersteinmal die Dosis von Venlaxafin von 225mg auf 300mg erhöht. Bei 150mg habe ich vor einem. Jahr ausgeschlichen. Der Arzt sagt die Dosis wird anfangs hoch angesetzt und nach erfolgter Wirkung wieder auf 150mg reduziert.
Dazu täglich 0,5mg Lorazepan, 2x25mg Pregabalin gegen die diffusen Ängste und 1x50mgQuetiapin.
Hat jemand Erfahrung wie lange ich mich Gedulden muss bis die neuen Medikamente Wirkung zeigen?

[FreundlicherMann]

um dir vielleicht eine Hoffnung in eine andere Richtung zu geben.. ich habe auch so meine Erfahrungen mit verschiedenen Antidepressiva gemacht. Das wilde Durchprobieren von verschiedenen Substanzen hat unterm Strich nie viel gebracht. Nur viel Zeit gekostet. In nem Podcast hat mal ein Psychiater erklärt wie Antidepressiva wirken. Seiner Meinung nach machen ALLE dasselbe im Gehirn, da gibt es keine Unterschiede. Unterschiede gibt es bei den Nebenwirkungen, und da wird dann das verschrieben was ein Patient am Besten verträgt...

Hallo Thomas! Hast du den Namen der Podcastfolge oder einen Link?

[tom171]

Hallo FreundlicherMann,

ich hab extra mal Google angeworfen und es müsste das gewesen sein: Kopfsalat Folge 9 - "Antidepressiva – Wem sie helfen und wem nicht" mit Psychiater Prof. Dr. Tom Bschor. Ungefähr ab Minute 17. Sehr interessante Folge zu dem Thema allgemein.

https://www.frnd.de/2020/05/14/kopfsala ... wem-nicht/

LG Thomas