Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Antworten
Secret
Beiträge: 1393
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Secret »

Hallo zusammen,
Ich war heute zum 4 mal bei einer Gesprächsgruppe die von einem Verein mit Gruppenleiterin geführt wird.
Ich weiss nicht ob die Gruppenleiterin mir guttut. Sie hat mich heute schon wieder im Gespräch unterbrochen.
Vor einer Woche sagte ich ihr das mich das stört. Sie hat sich mit mir darüber geeinigt dass sie Schwierigkeiten hat mir zu folgen und ich bei einem Thema bleiben soll. WR für mich OK und ich bin auch froh diese Gruppe als Übung zu sehen mich an anderen zu treiben und Konflikte zu lösen. Nicht mehr alles wie früher hilflos über mich ergehen zu lassen.
Heute habe ich einen anderen Teilnehmer zu seinem Problem einen Beitrag gegeben, Tipps geben die anderen auch. Bei denen ist das OK. Nur mich unterbricht die Frau ständig das ist für mich sehr frustrierend. Sie rechtfertigt sich mit ihrem Verhalten damit dass ich eine monotone Tonlage habe und sie das anstrengend fände. Ich habe Ihr geantwortet dass ich vor Jahren einen Rhetorikkurs besucht habe und das versucht habe zu ändern. Der Kursleiter hat mir damals gesagt dass meine mononotone Art Politikiket sogar einüben und es OK ist wie ich rede. Ich sagte der Frau das ich so bin wie ich bin und das OK ist. Das ich mich nicht mehr für andere Menschen verbiegen, denn wer sich verbiegen lässt bricht irgendwann daran. Sie antwortete mir dS sie mich nicht brechen wolle. Ich habe Ihr geantwortet dass ich damit die Allgemheit meine und sie sich den Schuh nicht anziehen muss.
Ich hatte danach Kopfschmerzen und frage mich ob ich da noch hingehen soll. Einerseits verletzt und ärgert mich ihr Verhalten. Andererseits sehe ich das als Übungsfeld für mich da ich mich früher nicht gewehrt habe. Meinen Psychologen habe ich das erzählt und er findet es gut und selbstbewusste von mir.
LG

Secret
Secret
Beiträge: 1393
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Secret »

PS ich finde die Bemerkung von der Kursleiterin über meine monotone Stimme echt diskriminierend. In der Gruppe ist ein Teinehner der stottert. Da würde ja auch keiner sagen du hast erst Mitrederecht wenn er aufhört zu stottern! Das wäre ein absoluter nogo! Also warum ich? Ich habe wegen so etwas durch viele Kränkungen Depressionen bekommen. Das Leben ist oft nicht fair und das macht mir einen dicken Hals.
@Brighteyes aber du hast Recht. Ich versuche es noch einmal. Stirn bieten.
Zuletzt geändert von Secret am 7. Mär 2024, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
LG

Secret
Secret
Beiträge: 1393
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Secret »

.
LG

Secret
SonneundDunkenheit
Beiträge: 697
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Ich würde mir eine Gruppe nicht antun, wenn sie mir nicht gut tut...ich das Gefühl habe nicht willkommen zu sein so wie ich bin.
Gruppenregeln sind wichtig, sollten aber für alle Gruppenteilnehmer gleichermaßen gelten.
Für mich wäre solch eine Gruppe wie von dir beschrieben Secret auch kein gutes Übungsfeld, sondern eher stressig. Was treibt dich in solch eine Gruppe?
Aurelia Belinda
Beiträge: 7753
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe Secret,

Ich glaube es könnte dich stärken, wenn du dabei bleibst....es ist halt oft die Überlegung, wie viel negatives kann ich mir persönlich zumuten... einerseits hat man auf sich zu achten, auf der anderen Seite, ist es aber so, dass schwierige Herausforderungen, durchaus auch das Selbstbewusstsein fördern und stärken können.
Eine pauschale Empfehlung wäre hier fehl am Platze. Aber ich glaube, du könntest davon profitieren, für die Zukunft, wenn du nicht hinschmeisst....aber das ist erstmal nur das, was ich glaube, und ein eigener Erfahrungswert.
Wie lange würden denn diese Sitzungen dauern?

Wünsche dir eine Entscheidung welche du hinterher auch tragen kannst.

Alles Liebe, Gruß Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
BadewanneVollGeld
Beiträge: 86
Registriert: 7. Okt 2015, 11:34

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von BadewanneVollGeld »

Hi Secret,

"Sie rechtfertigt sich mit ihrem Verhalten damit dass ich eine monotone Tonlage habe und sie das anstrengend fände."

Wow. Einfach wow.
Klingt für mich nach: "Mir gefällt Ihre Art zu sprechen nicht, deswegen missbrauche ich meine Macht als Gruppenleitung und unterbinde das einfach, damit ich meine Fähigkeit zum Zuhören nicht zu trainieren brauche."

Ich kann absolut nachvollziehen, dass dich das verletzt und frustriert, vor allem wenn es mehrfach passiert.

Ob du weiter hingehst und es als Trainingsfeld siehst, hängt meiner Meinung nach von deiner Energie ab. Manchmal bin ich derart energielos, dass ich alles versuchen muss depressionsfördernde Situationen zu vermeiden.
Wenn du die Energie aber hast, wäre es für dich eine gute Gelegenheit den Umgang mit Konflikten zu trainieren. Ich denke da an das Thema "Recht durchsetzen" aus dem Kurs "Training sozialer Kompetenzen" in meiner ersten Klinik. Du hast das Recht mal auszureden, ohne Unterbrechung.
Gut finde ich auch, dass du einen Therapeuten hast, mit dem du das Erlebte nachbesprechen kannst, falls du es weiterhin trainieren möchtest.

Ich wünsche dir viel Kraft und gutes Gelingen. Pass aber auf dich auf.

Viele Grüße
BvG
Secret
Beiträge: 1393
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Secret »

BadewanneVollGeld hat geschrieben: 8. Mär 2024, 10:45 Hi Secret,

"Sie rechtfertigt sich mit ihrem Verhalten damit dass ich eine monotone Tonlage habe und sie das anstrengend fände."

Wow. Einfach wow.
Klingt für mich nach: "Mir gefällt Ihre Art zu sprechen nicht, deswegen missbrauche ich meine Macht als Gruppenleitung und unterbinde das einfach, damit ich meine Fähigkeit zum Zuhören nicht zu trainieren brauche."

Ich kann absolut nachvollziehen, dass dich das verletzt und frustriert, vor allem wenn es mehrfach passiert.

BvG
Wow, das mit den Machtmissbrauch hätte ich nicht besser formulieren können, du sprichst mir aus der Seele.
Das müsste ich beim nächsten Termin mal so ihr sagen.

@all Mich kostet gerade alles viel Kraft. Ich nehme seit 3 Wochen keine Antidepressiva mehr da Fluoxetin nicht lieferbar ist. Habe heute bei der Hausärztin Blutabnahme gehabt und gehe damit am Mittwoch zum Psychiater. Um neu eingestellt zu werden. Ohne Antidepressiva fühle ich mich lebendiger aber es ist auch anstrengend.
Heute morgen war ich beim Frühstück mit meiner Sportgruppe.
Sehr viele Rentner. Ich habe offe angesprochen dass ich Frührentnerin mit 56 bin und mich auch wie 70 fühle. Eine hat Mitgefühl gezeigt. Auf dem Nachhauseweg habe ich in einer Kapelle eine Kerze angezündet. Dann musste ich weinen. Bin gerührt aber auch traurig. Die vielen Stimmen im Lokal waren für mich anstrengend
LG

Secret
Secret
Beiträge: 1393
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Secret »

Guten Abend,
Ich habe mich für morgen bei der Gesprächsgruppe abgemeldet. Die nächsten 3 Wochen kommt eine Urlaubsvertretung. Da kann ich mal schauen ob ich mit dieser Mitarbeiterin besser klar komme.
Heute habe ich wieder ein Rezept für Fluoxetin einlösen können. Dann geht es mir auch hoffentlich wieder besser.
Zur Zeit bin ich viel sensibler als sonst
LG

Secret
Secret
Beiträge: 1393
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Secret »

Hallo zusammen,
nächste Woche ist noch einmal Gruppe mit Urlaubsvertretung. In Zwischenzeit hatte ich bei einem Leiter wegen der Kostenübernahme einen Termin und habe von Ihm erfahren das die ältere Gruppenleiterin ihn eingearbeitet habe und er das kenne als ich ihn darauf angesprochen habe das ich diese sehr dominant und bestimmend empfinde. Er sagte es könne auch ein Übungsfeld für mich sein, also probiere ich es noch einmal. Er hat mir eine ähnliche Antwort wie die anderen Gruppenteilnehmer gegeben, er würde mit ihr mal alleine reden falls es nochmal für mich ein Problem bei der Gruppe gibt. Ich habe übrings auch festgestellt das die Urlaubsvertretung zwar eine nette junge Frau ist aber ich am 2 Termin ein wenig von einer änderen Teilnehmerin genervt war, ich mich sogar in ihr zum Teil gespiegelt gefühlt habe. Wie soll ich das erklären: die Teilnemer:innen sind doch anders als in der vorherigen IRENA Gruppe, keiner berufstätig und auch mehr eingeschränkt so wie ich. Und ohne Ordnung gibt es dafür andere Dinge, z.B. Kindergarten bei der Platzverteilung der Stühle oder zu viel negatives Reden über ihre Familie wo schon eine andere intervenierte...
Mal abwarten, ist noch eine Chance aber ja kein Muss für mich da hin zu gehen. Ich denke nur wenn ich zu früh aufhöre nehme ich mir Möglichkeiten etwas für mich zu tun, ist eine Alternative zur Therapie. Euch noch einen schönen Restfeiertag.
LG

Secret
Secret
Beiträge: 1393
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Secret »

Hallo zusammen,
bei meinen letzten Termin bin ich als Letzte in den Raum gekommen, es waren alle da (7 Personen) und die Vertretung der Gruppenleitung. Es war kein Stuhl mehr für mich da, ich habe mir einen unbequemen Hocker genommen und mich an die Ecke des Tisches gesetzt. Eine Teilnehmerin war so nett nach einen Stuhl für mich zu fragen und hat mir noch eine Tasse Tee hingestellt weil sie sehr einfühlsam ist und weiss das ich damit zu kämpfen habe ob ich in der Gruppe auch bleiben werde um ein Übungsfeld für mein Problem zu haben. Sie hat ein anderes Problem als ich, kennt das mit so Konflikten nicht glaube ich. Die Vertretung holte den Stuhl. Eine Andere Teilnehmerin die auf dem Stuhl gesessen hat wo ich in der letzten Woche war sagte mir dass sei jetzt ihr Platz, den lasse sie sich nicht mehr wegnehmen. Ich war in der letzten Woche auf diesem Platz, davor die Woche war ich da auch, und davor wan einem Platz wo ein Teilnehmer mich gefragt hat ob mir das etwas ausmacht wenn ich ihm den Platz überlasse. Er sagte das netter als die eine Frau, und ich wurde schon von 3 Teilnehmern weggeschickt, mir hat man aber auch keinen festen Platz zugewiesen oder gesagt ob jetzt jeder seinen festen Platz hat oder nicht, an meinem ersten Treffen war ich als erste da und die Leiterin sagte ich könne mich setzten wo ich will. Nun hat die nette Teilnehmerin auch das Problem angesprochen und gefragt ob wie künftig einen grösseren Raum haben können, was noch geklärt wird. Ich fühlte mich wie Forest Gump in dem Film bei der Szene als er in den Schulbus gestiegen ist und kein Kind neben ihm sitzen wollte. Bis auf eines, was ja seine beste Freundin wurde.
Sprich: das triggert mich auch und ich fühle mich nicht willkommen, das später ankommen und da nun alle da waren stresste mich auch. Das die Teilnehmerin die meinte ihren Platz zu verteidigen noch sagte das habe sie die ganze Woche belastet, sie hätte darüber nachgedacht und auch mit ihren Mann darüber gesprochen. Er habe ihr gesagt sie sei zu weich. Ich dachte noch wir haben doch alle was und ich habe mit meinen Mann auch darüber gesprochen und er sagte das sei doch Kindergarten. Das habe ich aber nicht gesagt, da es sich hier micht um ein Büromeeting handelt, sondern um eine Gesprächgruppe für psychich Kranke. Also habe ich wortwörtlich gesagt das mich ihr Verhalten kränkt ich gar "angepisst" sei und auch Depressionen habe, nicht nur sie und mich das triggert, ich mich nicht willkommen fühle. Da sagte sie nichts mehr und die anderen Teilnehmer sagten mir ich sei willkommen und so sei das nicht gemeint.... Die eine Teilnehmerin hatte übgrigens Pralinen mitgebracht, da sie Geburtstag hatte, die hat keiner angerührt. Hat das etwas zu bedeuten, oder interpretiere ich da zu viel rein. Seit die eine Gruppenleiterin, die mir zu dominant erschien in Urlaub ist stört mich jetzt diese Person, doch ich habe das Bedürfnis weiterhin zu kommen und die Stirn zu bieten. Als ein anderer Teilnehmer etwas zu der mich störenden Person sagte das das bei Frau X so nicht akzeptiert würde sagte ich: Wenn nächste Woche Frau X kommt ist hier wieder Zucht und Ordung ! Ich meinte das teilweise ironisch, aber anderseits habe ich die Hoffnung das es doch das kleinere Übel ist als wenn das so da läuft. Es ist eben einfach eine ganz andere Gruppenzusammensetztung als ich in der psychosomatischen Klinik mit auch berufstätigen zu tun hatte. Bin mal gespannt wie sich das entwickelt. Eine endgültige Entscheidung ob ich mir das nun unnötig oder auch "nötig" antue habe ich noch nicht getroffen.
LG

Secret
DieNeue
Beiträge: 5339
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von DieNeue »

Secret hat geschrieben: 5. Apr 2024, 16:33 Eine Andere Teilnehmerin die auf dem Stuhl gesessen hat wo ich in der letzten Woche war sagte mir dass sei jetzt ihr Platz, den lasse sie sich nicht mehr wegnehmen.
:shock:
Für mich hört sich das auch ziemlich nach Kindergarten an. :? Vielleicht versuchen da einige zu lernen sich durchzusetzen und das geht dann manchmal erstmal etwas nach hinten los?
Was besprecht ihr eigentlich so in der Gruppe an Themen?
Secret
Beiträge: 1393
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Secret »

Das wie jeder sich fühlt, was ihm beschäftigt und die letzte Woche so war. Welche Probleme jemand hat. Kann mit dem Vermieter, ein Arztbesuch, Familie oder Umgang mit Schmerzen sein.
Der Unterschied zu der Reha Gruppe ist das die meisten Menschen nicht arbeiten können.
LG

Secret
Überdosis
Beiträge: 251
Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Überdosis »

Hut ab, dass du da geblieben bist.
Ich glaub, ich hätte schon längst die Flucht ergriffen und hätte mich danach richtig schlecht gefühlt, weil ich dieses, sich nicht willkommen fühlen, total angenommen hätte.

Als ich in der Tagesklinik war hatten wir jemand da, der aus dem Ruhrgebiet kam.
Nichts gegen den Pott, komme selbst von da nur
"trägt das Herz auf der Zunge" war halt bei ihr so richtig Programm (hab mir selbst das ja abgewöhnt größtenteils) und wenn sie, besonders neue, nicht ausstehen konnte, sagte sie denen das auch geradewegs ins Gesicht.

Ganz so, wie diese Gruppenleiterin bei dir, die zu dir sagt, dass sie deine Art zu reden sehr anstrengend findet.
Ungelogen, zu einer neuen hat sie das sogar auch mal gesagt.

Bei dem nächsten wo sie wieder so anfing bin ich dann aber von mir aus dazwischen gegangen und hab in die Gruppe gesagt, dass wir den neuen Zeit geben sollten, keiner ohne Fehler ist und Leute halt so sind wie sie sind und man sie auch respektieren sollte können, so wie sie eben sind.

Da fing die die immer auf die neuen "gehauen" hat doch dann tatsächlich an zu heulen, als die anderen und auch die dortigen Therapeuten mir recht gaben.

Es ist ein Unding von der Leiterin, dass sie dich für die Art zu sprechen dich unterbricht und dich als anstrengend ansieht.
Sie muss da eigentlich neutral bleiben und dir dennoch zuhören.
Man kann das in der Gruppe natürlich mal zum Thema machen, fragen warum du so sprichst, fragen wie es den anderen damit geht....
wurde bei mir auch gemacht, damit, dass ich immer so desinteressiert, abweisend und so wirke als würde ich den anderen gar nicht zuhören, sie dann aber jedesmal neu total irritiert sind, wenn ich dann doch genau zum aktuellen Thema dort in der Gruppe was beitrug.
Die konnten das nicht verstehen, dass man auch zuhören kann, wenn man nicht den sprechenden ständig ansieht und statt dessen mit einem Ball in der Hand spielt oder es knetet.

Da kamen dann auch so Äußerungen, dass ich unhöflich bin, respektlos bin und sie das irritiert, warum ich das so mache.
Da half es dann denen zu sagen, dass ich Angst davor habe den sprechenden zu nerven oder zu irritieren, wenn ich die Person ständig anglotze, weil ich in der Vergangenheit öfters den Eindruck hatte, dass ich dann auch von anderen komisch angeschaut wurde, wenn ich zum Beispiel in der Teambesprechung auf der arbeit die Leitung, die sprach, am anschauen war und es auch irgendwie für den sprechenden unangenehm wurde, dass ich den anschaute.

Ab da wurde es verstanden und ich wurde so dort angenommen, wie ich nunmal bin.

In deinem Fall würde ich mir aber ehrlich schon überlegen, ob du dir das weiterhin antun willst.
Klar, kann das ein übungsfeld sein dich durchzusetzen, aber zum einen ist das Verhalten dort dir gegenüber verletzend zum anderen passt es auch zwischen Menschen untereinander manchmal einfach nicht.
Da ist das respektieren und zu Menschen gehen, wo es dann besser passt, manchmal der vernünftigere und gesündere Weg für einen selbst.

Persönlich und da kann ich jetzt ehrlich nur von mir sprechen:
Ich tue mir so etwas nicht mehr an.
In meiner Jugend und jungen Erwachsenenalter hatte ich nur mit Menschen zutun, die mich, warum auch immer, nicht ausstehen konnten, mich gehässig behandelten und mich übelst mobbten.
Damals hab ich stand gehalten um einen Schulabschluss und um einen Beruf zu lernen.

Heute hab ich das nicht mehr nötig. Gerade in so Dingen wie so eine Gruppe, wo man Hilfe sich erhofft und wo alle krank sind.... Das sollte ein Raum sein in dem ich mich willkommen fühle und sicher, schließlich machen wir uns da alle nackig und packen all unsere Sorgen, Ängste und Probleme vor diesen Menschen aus und ganz ehrlich?
Wenn mich da einer nicht ab kann und ich mich da nicht willkommen fühle, könnte ich mich dort nicht öffnen.

Klär das im Gespräch, mach das doch zum Thema in der Gruppe:
Sag doch, dass doch die Äußerung der Person verletzt hat, dass sie dich anstrengend findet und auch, dass dich das verletzt, dass einer einfach den Stuhl weg nimmt.
Normalerweise wird dann was von den anderen gesagt, wie sie es finden, ob sie das auch störte wie die Frauen zu dir sind, ob sie was an dir irritiert.....

Nur sprechenden Menschen kann man helfen..
Klappt das nicht und bringt keine Besserung, währe es für mich das Ende der Geschichte, statt, dass diese Verletzungen dort für dich zur Unendlichen Geschichte wird.


Liebe Grüße
Susan
Secret
Beiträge: 1393
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Secret »

Hallo Susan,
letzten Donnerstag war die eigentliche Gruppenleiterin wieder zurück. Ich hatte diesmal keine Schwierigkeiten mit ihr, vielleicht nur Glück, vielleicht bin ich auch froh wenn sie in der Gruppe für mehr Ordnung sorgt, zum Teil kann es auch daran liegen weil ich wieder mein Fluoxetin bekomme, ohne bin ich zu sensibel. Ich habe das Problem mit den Sitzplätzen angesprochen, nun hat jeder einen bestimmten Platz um solche Situationen zu vermeiden. Sie sagte der anderen TeilnNunehmerin auch dass sie nicht so harsch sein solle, aber auch zum mir ich hätte fragen können wie das gemeint ist. Denn beim ersten Mal war sie so künstlich aufgeregt mit ihrer Aussage "das ist mein Platz, ich könnte mich aufregen" das ich das für einen Scherz gehalten habe und beim nächsten Mal war sie vor mir das und hat auf dem Platz gesessen und mir gesagt das sei ihr Platz und wie sie sich aufgeregt hätte. Das fand ich Kindergarten und ich sagte ihr dass es mir nicht um den Platz gehe sondern um ihren Ton und mir das nicht gefällt. Sie hat mir nicht den Stuhl weggenommen, aber sich unmöglich kindisch verhalten. Ich habe ihr letzten Donnerstag gesagt das ich das übertrieben finde das sie sich die ganze Woche aufgeregt hat und mit ihren Mann besprochen habe sie sei zu weich, ich sagte ihr sie sei nicht zu weich, sondern es fehle ihr an Diplomatie. Das ein anderer Teilnehmer vor ihr auch schon seinen Platz beibehalten wollte, aber ich ihm das nicht übel genommen habe das er mich in einen vernünftigen Ton darum gebeten hat. Er sagte "macht es dir etwas aus wenn ich da sitzen kann". Dann war das Thema besprochen, Wirklich wohl fühle ich mich in ihrer Gesellschaft nicht, aber ich sehe auch nicht ein wenn mir die anderen in der Gruppe etwas geben können wegen ihr weg zu bleiben. Und das sie sich so aufregt liegt auch an ihr und nicht nur an mir. Leider bin ich darüber häufig beleidigt wenn jemand sich über mich ärgert, ich ärgere mich also darüber wenn sich jemand über mich ärgert. Das ist auch in anderen Situationen so. Und ich denke da sind andere Menschen freier, dass wenn denen so etwas passiert ihnen das weniger macht oder sie sogar belustigt sind. Am letzten Donnerstag habe ich mich gebraucht gefühlt, weil ich einen jüngeren Teilnehmer der am Anfang seiner Therapie von meinen lezten Jahren berichten konnte wie es bei dem Psychologen war. Das hat mich doch sehr berührt, in der Nacht darauf habe ich wieder Unruhe gehabt. Ich kann mich da noch nicht so gut abgrenzen, habe mal als keine depressive Phase hatte mir gewünscht anderen Depressiven zu helfen. Nun merke ich dass das eben auch nur bedingt und in guten Phasen geht. Aber ich habe auch nächsten Donnerstag vor zu kommen, denn zwei haben gefragt ob ich wieder komme. Ich hoffe es bringt mir auf Dauer etwas, ich bin dann mit meiner Depri nicht alleine. Zum Beispiel war ich dieses Wochenende mit meinen Mann auf einen Oldtimer-Treff und merkte das ich meinen Pausen brauche und es zwar schön aber auch anstrengend war. Dann denke ich an eine andere Teilnehmerin in der Gesprächsgruppe die gar nicht einkaufen geht und Menschen noch mehr meidet als ich und ich da doch noch froh sein kann dass trotz meiner rezidivierenden Depression noch so etwas wie das letzte Wochenende geht.
LG

Secret
Überdosis
Beiträge: 251
Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Gesprächsgruppe weiter hingehen?

Beitrag von Überdosis »

Hallo Secret,

das liest sich schon hoffnungsvoller deine letzte Gruppenstunde dort, nenn ich es mal.

Total schön zu lesen, dass es mit der Gruppenleiterin besser funktionierte und sogar zwei Teilnehmerinnen sich erkundigten, ob du nächstes mal wieder kommen wirst.

Dieses Dilemma mit helfen wollen und im Nachhinein in manch Situationen zu merken, dass es doch für einen selbst zu viel wurde, kenne ich auch von mir.
Hab das auch total häufig. Da gilt es gut Pausen danach zu machen und versuchen selbst für sich gut zu sorgen und situationsbedingt immer wieder neu zu entscheiden, was gerade für einen selbst machbar ist oder doch gerade zu viel für einen werden könnte.

Na, da hat die Frau mit dem Sitzplatz ja auch so ein Problem, an dem sie mit euch als Gruppe vielleicht arbeiten könnte.
Ein Stück weit kannte ich ihr Verhalten auch früher von mir.
Wenn mich was ärgerte, schleppte ich das damals auch Tagelang mit mir mit. Ich saugte das wie ein schwamm auf und konnte es nicht vergessen.
Sowas ist für einen selbst total anstrengend, weil man im innersten selbst weiß, wie dämlich es doch ist, sich wegen so etwas über Tage gestresst und frustriert zu fühlen, nur das abzuschütteln gelingt einem arg schwer.
Ich weiß gar nicht mehr, wie ich von diesem Problem weg gekommen bin.
Ich glaub, da braucht die Frau einfach noch Zeit.

Ich wünsche dir von Herzen, dass es weiterhin jetzt gut läuft.
So eine Selbsthilfegruppe zu haben ist soo Gold Wert.
Wie du schon schriebst, man ist dann mit seiner Erkrankung nicht mehr so alleine, sondern noch andere, die einen verstehen und unterstützen, besonders in schweren Schüben.


Liebe Grüße
Susan
Antworten