Wie gehe ich mit der Krankheit bei meinem Partner um

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DT18
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Wie gehe ich mit der Krankheit bei meinem Partner um

Beitrag von DT18 »

Hallo ich bin neu hier. Bei meinem Verlobten wurden vor kurzem Depressionen diagnostiziert. Er hat schon länger Tablettdn dagegen bekommen seit ca 4-5 Jahren. Aber nur die Tabletten halfen leider nicht mehr . Seit Anfang Januar war er jetzt in einer Klinik und wurde am 29.2 entlassen. Mit der Diagnose Depressionen.

Jetzt zu meinem Anliegen, gibt es hier Leute vielleicht aus dem Raum Bremen, Rotenburg Wümme,zeven oder Umgebung die auch Angehörige sind? Ich weiß überhaupt nicht wie ich mit der Krankheit und meinem verlobten jetzt umgehen soll? Es ist total schwer für mich.

Aktuell hat er sich zurück gezogen redet nicht mit mir und liegt im Bett. Ich liege auf dem Sofa bin nur am weinen weil ich nicht weiß was ich machen soll. Meine 13 jährige Tochter sitzt neben mir und versucht mich zu trösten .

Ich hoffe hier ist jemand der mir Ratschläge und Tips geben kann mit dem ich mich austauschen kann.

Vielen Dank und einen schönen Sonntag euch allen
DT18
Beiträge: 8
Registriert: 29. Feb 2024, 02:05

Re: Wie gehe ich mit der Krankheit bei meinem Partner um

Beitrag von DT18 »

@Brigith Eyes vielen lieben Dank für die schönen Worte
Undjetzt
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Registriert: 15. Feb 2024, 11:13

Re: Wie gehe ich mit der Krankheit bei meinem Partner um

Beitrag von Undjetzt »

Ich bin leider seit über einem Monat in einer ähnlichen Situation. Zwar geht meine Partnerin noch arbeiten, redet mot mir, hat mir jedoch schon die Trennung ausgesprochen, da sie keine loebenden Gefühle für mich hat.
Hinzu kommt, dass sie nicht wahrhaben möchte, dass sie Hilfe braucht.
Dein Partner war schon mal in der Klinik. Wie geht es jetzt laut " Plan" weiter?
Es gibt, wie ich bereits schmerzlich feststellen musste ein Problem als Partner eines erkrankten. Diese sch... Krankheit wirkt auf uns schnell " ansteckend".
Such dir evtl auch begleitende professionelle Hilfe- und zwar für dich!.
Die Gefahr ist sonst riesengroß, dass du in die dunkle Welt hineingezogen wirst . Ich stand bereits mit einem Bein drin.
Es ist unheimlich schwer zu akzeptieren, dass die Erkrankung die Gefühle deines Partners komplett überdeckt. Das von diesem Menschen auf einmal nichts mehr kommt, er sich völlig verändert.
Ich möchte dir hier zwei wichtige Tipps weitergeben, die mein Doc mir gab: Nimm nichts persönlich. Du wirst dich oft unfair behandelt, zurückgewiesen, ungeliebt fühlen. Versuche ihm das nicht vorzuwerfen. Es ist für ihn sogar viel schwerer als für dich.
Nummer 2, vergiss jegliche Logik! Alles was er tut, sagt etc,ergibt evtl in Summe kaum einen Sinn. Versuch nicht, daraus ein Bild zu malen. Es funktioniert nicht.

Und um es nochmal zu betonen: Nimm ihn ein wenig Arbeiten ab, biete ihm hier und da Hilfe an, zeig, dass du da bist, aber in aller erster Linie, kpmmere dich um dich! Geh allein raus, unternimm was mit Freunden, tu dir was gutes. Es ist nicht nur absolut richtig, sondern notwendig.
Du brauchst viel positive Energie um durch diese Zeit zu kommen. Ich stand zweimal in den letzten Wochen kurz vor einem kompletten Nervenzusammenbruch. Mein Körper reagierte. Magenkrämpfe, Kopfschmerzen, Panik,Stressattacken...
Beschäftige dich nicht rund um die Uhr mit der Krankheit und deinem Partner.Du kannst- so schlimm es ist, von außen kaum etwas für ihn tun.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
DT18
Beiträge: 8
Registriert: 29. Feb 2024, 02:05

Re: Wie gehe ich mit der Krankheit bei meinem Partner um

Beitrag von DT18 »

@undjetzt erstmal danke für die Tips. Er muss sich ne tagesklinik suchen und psychologen. Ist aber nicht so einfach sind überall Warteliste. Vom arbeiten raten sie ihm am. Was ich persönlich nicht verstehe da ich und die Kinder den ganzen Tag nicht da sind und wenn er dann alleine ist grübelt er natürlich den ganzen tag. Ich würde ja sagen das er dann vielleicht wenigstens 3 h arbeiten geht dann ist er etwas abgelenkt. Morgen muss er erstmal weiter telefonieren und dann schauen wir mal was er sich überlegt.
Heute hab ich den ganzen Nachmittag nur geweint. Mir geht es total beschissen damit
Undjetzt
Beiträge: 229
Registriert: 15. Feb 2024, 11:13

Re: Wie gehe ich mit der Krankheit bei meinem Partner um

Beitrag von Undjetzt »

Wenn sie ohm abraten, dann wird das schon begründet sein.
Als erkrankter fallen dir selbst die alltäglichen, einfachsten Dinge schnell zur Last und überfordern dich. Das fängt mit dem Aufstehen an. Auch du, als Partnerin überforderst ihn schnell, da du-meist unwissentlich Liebe und Zuneigung von ihm verlangst. Dazu ist er aber aktuell vielleicht garnicht in der Lage. Positive Gefühle und Gedanken sind meistens tief verschüttet und werden so gut wie nicht mehr wahr genommen.
Für uns als Angehörige ist das ein Stich ins Herz. Wir verstehen die Welt nicht mehr, erkennen den geliebten Menscheb nicht wieder und suchen bei uns den Auslöser für diese Gefühlslosigkeit bei ihm. Es liegr aber nicht an uns.
Dieses Abkapseln kann auch daher rühren, dsss er dich nicht weiter verletzen und mit in seinen Abgrund ziehen will.
Ich weiß genau wie du dich fühlst. Ich lag Nächte wach, hab gegrübelt, geweint,bin total verzweifelt. Du musst dir selbst nun erst einmal klar machen, dass er das nicht mit Avsicht macht. Ihm geht es gerade viel viel schlechter als dir. Dagegen kannst du auch nur sehr wenig tun.

Ich habe das Ganze im Absprache mit Experten genutzt um meinen Tagesaböauf neu zu ordnen. Ich mache wieder Sport, besuche alte Freunde, geh Spazieren, Fahrtad fahren etc. Ja- alleine, ohne sie. Sie würde eh nicht mit wollen und kann einen schönen Tag derzeit garnicht genießen.
Plump zusammengefasst: Damit du diesem Häufchen Elend helfen kannst, für ihn da sein kannst, musst du ersteinmal selbst aufhören ein Häufchen Elend zu sein. Lenk du dich ab, nicht ab morgen, ab sofort. Es hilft ihm nicht, und dir schon garnicht, wenn du auch noch kaputt gehst!.
Geh gern zu deinem Hausarzt und schildere ihm deine Situation. Evtl hst der schon erste Ratschläge.
Und ließ dich zum Thema Depressionen ein. Viel gut gemeintes was man sagt und tut, kommt bei dem Erkrankten schnell ganz anders an.
Blackrabbit
Beiträge: 108
Registriert: 14. Feb 2024, 18:56

Re: Wie gehe ich mit der Krankheit bei meinem Partner um

Beitrag von Blackrabbit »

Ich bin leider bereits seit ca Dezember ist der Situation. Ganz genau lässt sich der Zeitpunkt nicht bestimmen. Es kam schleichend und bis zur Erkenntnis ist auch etwas Zeit vergangen. Vielleicht ging es bereits im Oktober los.
Auch hier kam vor ein paar Tagen die Trennung.
Wir wohnen nicht zusammen, daher funktioniert der Abstand hier gut.
Er ist sich seiner Gefühle auch nicht sicher. Es hat sich verändert. Weiter meint er, er wäre gefährlich. Das verstehe ich noch nicht ganz & möchte da in aller Ruhe noch drüber reden.
Wir reden vorsichtig miteinander und zwischendurch kommt mal ein Hallo, als Zeichen, ich bin da, auch wenn du mich nicht siehst.
Auch für mich ist das ganze hart und eine Katastrophe… an einem Tag ist es so am anderen wieder so.
Ich weiß nicht wo der Weg hinführt aber so wie die anderen schon gesagt haben, versuche dir Luft zu verschaffen und irgendwie abzulenken.
Dein Partner ist irgendwo verschollen und niemand von uns weiß, wie es aktuell in ihm/ihr aussieht.
Die meisten haben in der Tat Angst, einen mit reinzuziehen.
Sowas durfte ich mir in den letzten Tagen oft genug anhören.
Viele von uns hören ähnliche Dinge, es geht bergauf und bergab, man braucht Kraft.
Viele sagen, nimm das nicht so ernst, was er sagt, an dem Punkt bin ich leider noch nicht angekommen.
Ich stehe noch am Anfang und muss selbst noch den richtigen Weg für mich finden.
Ich erwische mich ständig dabei, den Chat zu öffnen und muss mich dann echt zusammenreißen mich nicht zu melden.
Er soll seinen freiraum und seine Zeit für sich haben. So viel er halt braucht. Er lenkt sich ab und versucht seinen Kopf frei zubekommen.
Ob es klappt, wir wissen es nicht. Die Zeit wird es zeigen.
Für mich ist es schwer, weil er auch ständig von Freundschaft spricht. Davon bin ich weit entfernt und die Aussagen zerreißen mich innerlich. Er will mich nicht verlieren…. 😩😩😩 stell dich auf harte Zeiten ein.

Auch ich wünsche dir alles Liebe und ganz viel Kraft.
DT18
Beiträge: 8
Registriert: 29. Feb 2024, 02:05

Re: Wie gehe ich mit der Krankheit bei meinem Partner um

Beitrag von DT18 »

Ich wünsche dir auch ganz viel Kraft. Da ist mein Partner noch anders er sagt mir er liebt mich und er sagt auch er will mich nicht verlieren aber wiederum ist er eiskalt und es kommt kein danke das ich da bin oder sonst was. Er hat in der Klinik neue Freunde kennengelernt was mich auch freut aber er sagt ich soll zu meinen Freunden gehen dabei sind es unsere alten freunde die will er nicht mehr
DeCiBella
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Re: Wie gehe ich mit der Krankheit bei meinem Partner um

Beitrag von DeCiBella »

DT18 hat geschrieben: 3. Mär 2024, 11:37 Jetzt zu meinem Anliegen, gibt es hier Leute vielleicht aus dem Raum Bremen, Rotenburg Wümme,zeven oder Umgebung die auch Angehörige sind? Ich weiß überhaupt nicht wie ich mit der Krankheit und meinem verlobten jetzt umgehen soll? Es ist total schwer für mich.
Hallo DT18,

ich komme leider nicht aus deiner Region, dachte mir aber, dass ich dir trotzdem schreiben könnte.
Es gibt leider kein Patentrezept, wie man mit einer Depression umgehen kann, die Krankheit ist bei jedem Menschen anders, gleicht sich aber trotzdem so sehr, dass es manchmal wirklich erschreckend ist. Ich habe vor ca. einem Jahr einen ähnlichen Post abgesetzt und brauchte dringend Hilfe, weil ich nicht mehr weiter wusste. Mein Partner wurde im November 2022 mit einer schweren Depression diagnostiziert und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll. Wichtig ist, zu verstehen, dass dein Partner krank ist. Das alles was er tut oder nicht tut, nicht böswillig ist. Gebe dir vor Allem für nichts die Schuld.
Mein Freund und ich haben uns durch die Krankheit ganz neu kennengelernt, wir führen jetzt eine andere Beziehung als vorher und haben gelernt, anders, besser und intensiver zu kommunizieren. Wir haben alles entschleunigt und den Druck aus einfach Allem raus gelassen. Wenn etwas nicht geklappt hat, was man sich vorgenommen hat, war es einfach so. Ich war trotzdem stolz auf Ihn, dass er es versucht hat.
DT18 hat geschrieben: 3. Mär 2024, 11:37Aktuell hat er sich zurück gezogen redet nicht mit mir und liegt im Bett. Ich liege auf dem Sofa bin nur am weinen weil ich nicht weiß was ich machen soll. Meine 13 jährige Tochter sitzt neben mir und versucht mich zu trösten .
Er braucht weiterhin Hilfe, sei dir dessen bewusst, dass du diese Hilfe aber nicht sein kannst. Er braucht professionelle Hilfe. Einen Psychiater für neue Medikamente, einen Psychologen für Gespräche, eine Klinik um sein Leben wieder zu ordnen. Du kannst Ihm dabei helfen, diese zu finden aber du kannst Ihm diese Hilfe nicht ersetzen. Es ist wichtig, dass du trotz Allem auch auf dich achtest. Diese Krankheit ist tückisch, erst denkst du, nichts und niemand kann dir etwas antun und im nächsten Moment zwingt sie dich selbst in die Knie. Achte darauf, raus zu gehen, dich mit Freunden zu treffen, deinen Hobbys nach zu gehen und außerhalb dieser Krankheit ein fröhliches Leben zu leben. Das alles würde dir dein Partner wünschen, wenn er es aktuell ausdrücken könnte.

Ich möchte dich davor bewahren, selbst zu erkranken. Das ist nämlich mir passiert. Ich dachte, ich kann alles allein schaffen, ich habe mich gefühlt, als würde mich nichts erschüttern können und ich besiege die Krankheit, für meinen Partner. Jetzt ist er heute, nach 1,5 Jahren Zuhause und Therapie, gerade auf dem Weg zu seinem neuen Job. Er ist glücklich und voller Vorfreude und jetzt ist es um mich herum dunkel. Achte auf Dich selbst, nur so kannst du auch für deinen Partner da sein. Hole Dir eventuell selbst Hilfe. Eine Selbsthilfegruppe für Angehörige oder einen Therapeuten.
DT18 hat geschrieben: 3. Mär 2024, 11:37 Ich hoffe hier ist jemand der mir Ratschläge und Tips geben kann mit dem ich mich austauschen kann.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen, du kannst mir auch gerne privat schreiben, wenn du möchtest.

Liebe Grüße

DeCiBella
Zuletzt geändert von DeCiBella am 4. Mär 2024, 09:35, insgesamt 2-mal geändert.
"Depressionen sind geschickt. Ist man gesund, kann man sich nicht mehr daran erinnern, wie es war, krank zu sein. Und ist man krank, kann man sich nicht vorstellen, je wieder gesund zu werden."
Undjetzt
Beiträge: 229
Registriert: 15. Feb 2024, 11:13

Re: Wie gehe ich mit der Krankheit bei meinem Partner um

Beitrag von Undjetzt »

DT18 hat geschrieben: 3. Mär 2024, 16:59 Ich wünsche dir auch ganz viel Kraft. Da ist mein Partner noch anders er sagt mir er liebt mich und er sagt auch er will mich nicht verlieren aber wiederum ist er eiskalt und es kommt kein danke das ich da bin oder sonst was. Er hat in der Klinik neue Freunde kennengelernt was mich auch freut aber er sagt ich soll zu meinen Freunden gehen dabei sind es unsere alten freunde die will er nicht mehr
Auch das ist aus Sicht deines Partners relativ gut zu erklären. Eure Freunde wissen nicht was in Ihm vorgeht, er hätte auch nicht die Kraft das jedem zu erklären. Man kann es auch kaum einem erklären, der da nicht selbst mal "drin" war. Die Menschen in der Klinik machen teils das gleiche oder mindestens ähnliches durch. Die verstehen ihn. Es ist in solchen Zeiten- und das wirst du auch merken wenn du hier schreibst, ist es unheimlich erleichternd, einfach nur Menschen zu finden, die einen verstehen.

Auch hier: Dass er sich von euren Freunden distanziert ist nichts persönliches. Bei Ihnen steht er ständig unter enormen Druck, seine Krankheit hinter einer Maske zu verstecken. Leider nicht einmal wirklich grundlos. Depressionen sind, fest in manchen Köpfen verankert viel zu stigmatisiert. Dabei ist es eine ganz "normale Erkrankung".
Hier kannst du auch wieder etwas positives abgewinnen. Vor anderen muss er sich verstellen, seine Krankheit verstecken. Dir vertraut er und macht dies nicht.
Ich schreibe ein Tagebuch. Nicht unbedingt täglich, aber wenn ich etwas habe, worüber ich wieder grüble, schreibe ich es auf. Das hilft dabei zu reflektieren und sich selbst zu verstehen. Das kannst du auch einmal probieren.

Du musst dir zu aller erst klar machen. Bist du bereit, für deinen Partner alles zu geben, möchtest du wirklich um jeden Preis mit ihm zusammenbleiben?
Wenn dem so ist, so musst du dich auf eine lange, schwere Zeit einstellen. Es ist nicht einmal ein Kampf mit der Krankheit deines Partners, sondern mit dir selbst. Die Hürde nehmen, sich einzugestehen, dass man nichts tun kann, nicht viel helfen kann. Sich selbst auch mal abwenden, um sich selbst kümmern. Sich klar machen, man lässt den Partner eben nicht im Stich, sondern bleibt stark, um im richtigen Moment (den er bestimmt) für ihn da zu sein.
Versuch es, sofern er dies zu lässt mit Gesten. Umarmungen, liebevolle Berührungen. Damit zeigst du "ich bin für dich da". Das ist mehr wert und bringt dich weiter, als Gespräche, in denen du (unbewusst) viel falsches sagen kannst und schnell Vorwürfe machst.

Das einzige, wo du sofort, ohne wenn und Aber handeln musst, ist wenn dein Partner androht, andeutet, davon spricht sich selbst etwas anzutun, oder nicht mehr leben zu wollen. In dem Fall, Hörer in die Hand nehmen, 112 wählen und das ganze schildern!
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