Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

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Judith_1955
Beiträge: 47
Registriert: 12. Dez 2023, 10:48

Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Judith_1955 »

Hallo,,ich (68) habe eine diagnostizierte generalisierte Angststörung und seit November eine diagnostizierte Depression ( war bestimmt aber schon vorher da).
Nehme aktuell 15 mg Mirtazapin, habe eine Online Therapeutin (im "realen Leben nur eine Zusage für ein Erstgespräch am 04.03. Warteliste ca. 9-12 Monate), mache bei HelloBetter den Kurs "Depressionen", habe das Angstseminar bei Peter Beer absolviert und meditiere viel. Ich weiß, das 15 mg Mirtazapin zu wenig sind, da ich aber auch unter Schlafstörungen und Appetitlosigkeit leide, muss ich es nehmen. Eine Erhöhung wie von meinem Arzt gewünscht, endete immer wieder in Herzrasen, was meine Angst getriggert hat. Seitdem bleibe ich bei 15 mg.
Im Januar hatte ich von 31 Tagen 2 komplett gute Tage und 14 erträgliche Spätnachmittage/Abende (führe ein Depressionstagebuch). Die restlichen Tage waren von Antriebslosigkeit, Weinen und Hoffnungslosigkeit geprägt. Nebenwirkungen von Mirtazapin habe ich jeden Morgen: Unruhe, Anspannung, Benommenheit ( nehme es seit dem 18.11.) Das dauert den ganzen Vormittag. Auch deshalb will ich keine Erhöhung. Ich glaube aber, das Mirtazapin in dieser Dosis meine Panikattacken minimiert, es ist Tage her, das ich eine hatte (auf Holz geklopft).

Meine Frage: Wie seid Ihr aus der Depression gekommen? Hat es jemand auch ohne Medikamente geschafft? Würde mich über einen regen Austausch freuen.

LG Judith
Deheteleef
Beiträge: 564
Registriert: 7. Nov 2022, 17:01

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Deheteleef »

Hallo Judith,

ich nehme am Abend auch Mirta, aber morgens noch Escitalopram.
Wenn du beispielsweise morgens 10mg Escitalopram einnähmest, könntest du abends nur 7,5 mg Mirta einnehmen.
Die Dosen wären deinem Alter entspechend. Aber spreche erst mit deinem Arzt.
Ich habe es ohne Medis nicht geschafft, bin aber "mit" einigermaßen stabil.
Vier fünfmal vervierfacht macht mehr als fünf viermal verfünffacht. :shock:
Judith_1955
Beiträge: 47
Registriert: 12. Dez 2023, 10:48

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Judith_1955 »

Hallo danke für Deine Antwort, Citalopram und Escitalopram habe ich schon probiert, zu heftige Nebenwirkungen.
Senif
Beiträge: 1158
Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Senif »

Hallo Judith,

ohne Medikamente wäre ich da nicht rausgekommen. Ich musste überhaupt erstmal therapiefähig werden.

Ads habe ich viele probiert, bis ich irgendwann auf Stangyl gestoßen bin, das hat die Anspannung, Unruhe (später erkannte ich, dass es Angst war) heruntergeregelt ... auch beginnende Wahngedanken klangen damit ab. Es ist ein älteres trizyklisches AD.
Ja, man muss leider viel ausprobieren - da kommt man nicht drum herum.

LG Senif
Suchende2
Beiträge: 1207
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Judith,

ich habe es anfangs ohne Medikamente versucht, aber nicht geschafft.

Mirtazapin nehme ich nur als Schlafmittel und nicht als AD.
Ich nehme nur 7,5 mg und die bereits gegen 18.30 Uhr und gehe dann meist gegen 21.45 Uhr ins Bett.
Ich kann dadurch einschlafen und wache in der Nacht weniger auf.
Und durch die geringe und frühe Einnahme habe ich am nächsten Morgen wenig Probleme mit einem Überhang.

Neben den Medikamenten hat mir auf jeden Fall Therapie geholfen, Das ist für mich der wichtigste Baustein. Allerdings wäre ich ohne Medikamente nicht therapiefähig geworden.

Alles Gute,
Suchende
Hansi77
Beiträge: 22
Registriert: 6. Dez 2023, 17:08

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Hansi77 »

Hallo Judith,
Ich nehme auch 7.5mg mirta zu Nacht.
Und morgens 20mg citalopram. Bin noch nicht ganz raus aus der Depression. Aber ich habe schon mittlerweile mehrere gute tage hintereinander. Das dir Nachmittags/abends besser geht ist typisch für eine Depression. Ich hänge jetzt schon 8monate damit an. Es dauert halt sehr lange und brauch viel viel Geduld.

Lg
manu61
Beiträge: 4
Registriert: 6. Feb 2024, 16:48

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von manu61 »

leibe Judiht.das frage ich mich auch sooo oft.Ich bin 62 jahre alt und habe eine reaktive Depression bekommen.Ich stecke jetzt seit 4 Wochen dadrin mit Panikataken,Schlafstörungen und kann so gut wie garnichts mehr essen habe schon viele Kilos verloren und bin eh ein sehr schlanker Mensch.Und wenn ich lese,wie lange andere brauchen um da rauszukommen,geschweige das passende Medikament zu finden macht es mir Angst.Man findet leider nicht so schnell professinelle Hilfe.Ich versuche jetzt mit Hypnose Hilfe zu finden,und versuche jeden Tag rumzukriegen.Gottseidank geht es mir abends besser,doch dann bin ich sooo müde und möchte schlafen gehen.Und zack das nächste Problem.Auch mein sooo geliebtes Mittagsschläfchen funktioniert nicht mehr.Ich wünsche Dir von Herzen und mir natürlich auch dass es bald besser wird.ganz lieben Gruss silke
Schlaflos24
Beiträge: 71
Registriert: 5. Feb 2024, 21:21

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Schlaflos24 »

Hallo zusammen,

das wüsste ich auch gern. Mich machen die schlechte Nächte einfach zu schaffen. Ich leide massiv unter Schlaflosigkeit. Ich nehme abends Mirtazapin (15 mg), zeigt bei mir absolut keine Wirkung.
Suchende2
Beiträge: 1207
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Schlaflos24,

wenn das Mirtazapin nicht hilft, sprich mit Deinem Arzt.
Wie sieht es mit der Schlafhygiene aus?

Alles Gute,
Suchende
Schlaflos24
Beiträge: 71
Registriert: 5. Feb 2024, 21:21

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Schlaflos24 »

Hallo Suchende,
ich versuche zu in etwa gleichen Zeiten ins Bett zu gehen. Habe aber recht lange Liegezeiten, die ich einfach nicht reduzieren kann. Ich weiß, das ich Schlafdruck aufbauen sollte, aber mir gelingt das einfach nicht.
Judith_1955
Beiträge: 47
Registriert: 12. Dez 2023, 10:48

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Judith_1955 »

Hallo zusammen, danke für Eure Antworten....

die letzten 2 Tage waren erträglich, heute wieder ein kompletter Absturz. Mein Symptom-Check bei meinem HelloBetter Online Kurs "Depression " hat sich seit Mitte November von schwere Depression auf leichte/moderate Depression gebessert. Ich esse endlich wieder mehr und halte jetzt mein Gewicht. Ich mache wieder mehr im Haushalt, handarbeite auch ab und zu ( war vor der Depression mein absolutes Hobby) und schaue jetzt auch mal wieder fern. Aber
so ein Tag wie heute, wo ich immer wieder weinen muss, lässt mich verzweifeln. Dann denke ich, das es nie wieder so sein wird wie früher. Ich fühle mich so fremd und habe immer ein Gefühl in mir, was ich nicht beschreiben kann. Ich HASSE dieses Gefühl.

Ich habe am 13.02. ein Erstgespräch bei einer Psychologin, ich hoffe, die Chemie passt und ich muss nicht so lange warten Auf meine Frage wie lang die Warteliste ist, antwortete sie: Das besprechen wir dann vor Ort. Zur Zeit habe ich eine Onlinetherapeutin, die mir gute Denkanstösse gibt, die ich auch versuche, umzusetzen. Am schwersten fällt mir der Rat, die Depression zu akzeptieren und mich selbst zu lieben.

Ein Mann kümmert sich sehr fürsorglich um mich, und ich habe so oft ein schlechtes Gewissen, denn ihn belastet meine Krankheit ja auch.

Nun hoffe ich auf das Erstgespräch.

LG Judith
Schlaflos24
Beiträge: 71
Registriert: 5. Feb 2024, 21:21

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Schlaflos24 »

Liebe Judith,

solche Tage sind mies. Ich hoffe, morgen ist’s besser.

Ich drücke dir die Daumen für das Erstgespräch.

Bezahlt Dir Deine Krankenkasse den HelloBetterKurs?

Liebe Grüße

Simone
Judith_1955
Beiträge: 47
Registriert: 12. Dez 2023, 10:48

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von Judith_1955 »

Guten Morgen, Simone

Ja , die BEK hat diesen bezahlt.

Liebe Grüße
Judith
ChristianAux
Beiträge: 4
Registriert: 9. Feb 2024, 15:39

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von ChristianAux »

Hallo, ich nehme Abends 900mg Quetiapin + 30 mg Mirtazapin zum einschlafen. Morgens 225mg Venlafaxin, daß hat mir früher geholfen, jetzt scheint das Venlafaxin wirkungslos gegen Depressionen und Angst. Habe noch einen Bedarf von 2x 1 mg Lorazepam das ist das einzige was mir Beruhigung verschafft. Ich soll bald in die Klinik zum Einstellen. Wünsche euch alles Gute
FreundlicherMann
Beiträge: 14
Registriert: 4. Jan 2024, 21:28

Re: Wie seid Ihr aus der Depri gekommen?

Beitrag von FreundlicherMann »

Judith_1955 hat geschrieben: 1. Feb 2024, 18:20 Hallo danke für Deine Antwort, Citalopram und Escitalopram habe ich schon probiert, zu heftige Nebenwirkungen.
Hallo Judith! Welche Nebenwirkungen hattest du bei Escitalopram?

Hast du schon einmal über einen Aufenthalt in einer Tagesklinik nachgedacht?
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