Leben nach der TK

Antworten
Anni-K
Beiträge: 3
Registriert: 24. Feb 2024, 19:13

Leben nach der TK

Beitrag von Anni-K »

Hallo,
am Freitag wurde ich aus der TK entlassen. Es kam dort neben Depressionen und einer Angststörung noch eine Diagnose dazu "psychische Belastung durch massive Gewalterfahrung in der Kindheit".

Schon in der letzten Woche der Reha habe ich gemerkt, dass ich nicht mehr zurechtkomme. Jetzt bin ich zu Hause und es geht mir richtig schlecht. Ständig kommen mir Bilder aus der Vergangenheit in den Kopf. Ich komme nicht zur Ruhe, bin total gereizt und zappelig. Was mir in den letzten zwei Tagen durch den Kopf ging, kann ich meiner Familie nicht sagen: Trennung von meiner Familie (ständiger Kampf mit den Kindern (Pubertät), alles bleibt an mir hängen) bis hin zum Suizid (sofort verworfen!).

Ich fühle mich von der TK im Stich gelassen. Eine psychologische Betreuung habe nicht, nur eine Adresse, wo ich mich melden soll. Aber da ist unklar wann ich einen Termin bekomme. Seit einem Jahr suche ich eine Psychotherapie und werde immer nur auf die Warteliste gesetzt. Zum Psychiater will ich auch nicht, weil ich mich dort nur abgefüllt fühle mit Medikamenten (ich nehme 20 mg Amitryptylin eigentlich als Schmerztherapie).

Ging es jemandem von euch ähnlich? Wie habt ihr wieder Halt gefunden?

Liebe Grüße
Anni -K
Gartenkobold
Beiträge: 2054
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Leben nach der TK

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Anni-K,

nach der (Trauma)Klinik ging es mir ähnlich. Es wurde kein Entlassmanagement durchgeführt, noch nicht einmal eine AU und ich hatte keine Ansprechpartner bzw. waren diese im Urlaub (die Vertretung hat dann die AU ausgestellt). Ein Psychiater kann Dir ambulant psychiatrische Pflege verordnen (leider kann dies der Hausarzt nicht). Die Verordnung ist ähnlich wie bei Physio- oder Ergotherapie. Kannst Du ja mal googlen was das alles beinhaltet. Mir hat es geholfen in dieser Situation nicht alleine zu sein. Ergotherapie habe ich mir dann auch noch gesucht. Dafür kannst Du ein Rezept vom Facharzt (Psychiater) oder Hausarzt bekommen. Eine Beratungsstelle oder den Sozialpschiatrischen Dienst könntest Du auch aufsuchen.

LG und gute Besserung!
Gartenkobold
Anni-K
Beiträge: 3
Registriert: 24. Feb 2024, 19:13

Re: Leben nach der TK

Beitrag von Anni-K »

Danke dir, Gartenkobold.

Psychiatrische Pflege ist nicht ganz das was ich brauche. Aber ich werde es beim Psychiater mal ansprechen. Aber die Ergo könnte tatsächlich eine Hilfe sein. Da habe ich auch einen Kontakt.

Ich verstehe einfach nicht wie die TK einen einfach vor die Türe stellen kann, ohne sich um die Nachsorge zu kümmern.

Liebe Grüße!
Gartenkobold
Beiträge: 2054
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Leben nach der TK

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Anni-K,

vermutlich steckt keine vernachlässigende oder böse Absicht dahinter, die TK wird das Entlassmanagement aus Zeitgründen oder Personalmangel weglassen a la die ambulanten Behandler sollen sich kümmern. Das machen die aber meist auch nicht und man steht alleine da. APP bestand bei mir aus regelmäßigen Besuchen, Spaziergängen und einer 24h-Notrufnummer für den Krisenfall. Mir hat das schon geholfen, denn ich habe mich dadurch nicht alleine gefühlt.

LG Gartenkobold
Antworten