Hoffnungslos

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Judith_1955
Beiträge: 53
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Hoffnungslos

Beitrag von Judith_1955 »

Hallo zusammen,

Nun nehme ich das Mirtazapin 3 Monate, je ich schlafe, aber wenn ich morgens aufwache, ist sofort wieder diese unerträgliche Unruhe da und ich habe Angst vor dem Tag, der so leer und für mich sinnlos vor mir liegt. Ich bin von 15 mg einmal auf 22,5 mg hochgegangen, am nächsten Tag hatte ich Puls von 135-155 schwankend und es hat fast zwei Stundne gedauert, bis ich es letztendlich mit Lorazepam in den Griff bekommen habe. Nach Rücksprache mit meinem Arzt (denn ich erst seit November 23 habe) meinte dieser, das wäre eine Panikattacke gewesen ich solle weiter auf 30 mg gehen und bei Herzrasen Lorazepam nehmen und alle 3 Monate einen EKG machen. Ich weiß genau, wie bei mir eine Panikattacke startet und das war keine. Ich bin wieder auf 15 mg gegangen.

Jeden Morgen wache ich mit einer starken inneren Unrhe auf, die mich wahnsinnig macht. Ich bin so kraftlos und zermürbt, das mir dann sofort die Tränen kommen. Das Weinen zieht sich über den ganzen Vormittag, ich komme nicht dagegen an. Ich versuche, eine Tagesstruktur zu haben, aber oft kann ich diese vor Schwäche und Schlappheit nicht einhalten. Ich weiß nichts mit mir anzufangen und auch mit nichts zu beschäftigen. Nachmittags geht es etwas besser, ich meditiere viel, habe 2 Onlinekurse gemacht bei HelloBetter (Depressionen- und Angststörung). Am 14.02. hatte ich ein Erstgespräch bei einer Psychologin, wir haben 3 "Kennenlernstd." vereinbart, wann die nächste ist, weiß ich nicht, dafür muss jemand von ihren Patienten /-innen absagen. Wen alles glatt läuft, könnte ich im Juli 24 einen Therapieplatz haben, geplant sind 100 Std. Ich bin ja froh, das sich überhaupt jemand auf meine etlichen Anfragen im Umkreis von 50 km gemeldet hat, aber wie soll ich die mehr als 4 Monate überstehen?

Während ich das schreibe, muss ich weinen. Ich fühle mich so hilflos, verzweifelt und hoffnungslos. Mein Mann ist so fürsorglich und lieb, aber ihn belastetet das alles auch sehr. Ich fühle mich wie lebendig begraben und dieses so häufige Weinen macht mich so fertig.

Ich habe mich jetzt hilfesuchend an die Therapeutin gewandt wegen der Medikamentation, ob sie mir helfen kann. Zu dem Doc habe ich kein Vertrauen, ich habe das Gefühl, ich bin ihm lästig, weil ich nicht das Mirtazapin so nehme, wie er es möchte. Ich fühle mich aber mit dem Medikament nicht wohl und bei der Depression hilft es offensichtlich nicht, weil die Dosierung bestimmt zu niedrig ist.

Vielleicht geht es jemanden von Euch ähnlich und Ihr könnt mir Tipps geben, wie Ihr durch Eure Depression kommt. Oder mir einfach nur Mut machen, damit ich weiter durchhalte. Oder wie ich mit dem Weinen aufhören kann?!?

Ich bin wirklich verzweifelt 😢😢😢
LG Judith
MaWe
Beiträge: 174
Registriert: 8. Feb 2020, 10:03

Re: Hoffnungslos

Beitrag von MaWe »

Dass du durch das Mirtazapin gut schläfst, ist ja schon mal positiv. Aber anscheinend brauchst du zusätzlich noch ein anderes Medikament, um wieder auf die Beine zu kommen. Wenn du noch nichts anderes ausprobiert hast, würde ich immer erstmal zu einem SSRI wie Paroxetin, Citalopram usw. raten. Ist der Arzt denn nur Hausarzt oder Psychiater? Psychiater*in zu haben wäre ratsam. Ich wünsch dir sehr, dass du bald aus dem tiefen Tal rauskommst!
Judith_1955
Beiträge: 53
Registriert: 12. Dez 2023, 10:48

Re: Hoffnungslos

Beitrag von Judith_1955 »

Hallo MaWe, danke für Deine Antwort, SSRI vertrage ich nicht. Der Doc ist ein Facharzt für Psychatrie und Neurologie. Die Therapeutin ist eine Fachärztin für Psychatrie und macht Psychotherapie .
Judith_1955
Beiträge: 53
Registriert: 12. Dez 2023, 10:48

Re: Hoffnungslos

Beitrag von Judith_1955 »

Hallo Unsure, ich habe Citalopram genommen, nach 3 Wochen war ich ein Wra k, konnte nichts mehr essen, nicht mehr schlafen, Panikattacken mehrmals am Tag, 15 kg abgenommen. Dann ausgeschlichen, vier Wochen später Termin beim neuen Arzt, der Mirtazapin verschrieb. Ich würde mich ja nicht beschweren, wenn mich nicht diese schreckliche Unruhe so quälen würde. Ich bräuchte ja nur erhöhen, dann hätte ich auch hier den Antrieb. Aber noch mehr Unruhd? Herzrasen?

Wie bekommt Dir denn das Bupropion? Im übrigen bin ich mehr wach, als mir lieb ist 🙄
Suchende2
Beiträge: 1221
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Hoffnungslos

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Judith,

ich möchte Dir Mut machen.
Suche Dir die passenden Ärzte und Therapeuten. Die Kraft, die Du jetzt dafür aufwendest, lohnt sich.
Ich war circa 1 1/2 Jahre in der schweren Episode.
Mir geht es inzwischen deutlich besser.
Es lohnt sich, für sich selber zu kämpfen.

Und was das weinen angeht, siehe es als guten Freund. Dieser Freund nervt Dich zwar 🙄, aber er hat eine wichtige Aufgabe. Du darfst aus Traurigkeit weinen, Du darfst aus Überforderung weinen, Du darfst auch ohne ersichtlichen Grund weinen.
Irgendwann, wenn Du genug geweint hast (und das entscheidet nicht Dein Verstand, wann genug ist) und nicht mehr dagegenankämpst, zieht sich dieser gute Freund von alleine zurück.

Alles Gute,
Suchende
Judith_1955
Beiträge: 53
Registriert: 12. Dez 2023, 10:48

Re: Hoffnungslos

Beitrag von Judith_1955 »

Vielen lieben Dank "Suchende". Was ich in den letzten Monaten geweint habe, müsste ich eigentlich keine Tränen mehr haben... es erschöpft mich so sehr und ich hoffe, das ich irgendwann mal "ausgeweint" habe. Ich wäre so froh, wenn ich mal ein paar Tage hintereinander ohne Weinen hätte, um Kraft zu schöpfen.

Ich muss lernen, die Depression zu akzeptieren, was mir unglaublich schwer fällt. Ich hoffe so sehr auf die Therapie und 🙏, das ich vielleicht schon eher einen Therapieplatz bekomme, die Therapeutin deutete es an. Aber es hängt ja auch von den Stammpatienten/-innen ab.

Meine Gedanken umzu"lenken", fällt mir auch so schwer, ich bin immer noch am jammern, was ja nicht gerade förderlich ist bei einer Depression. Und bis jetzt ist mir noch nicht klar, was diese mir sagen/zeigen will?! Zusätzlich habe ich ja auch noch eine generalisierte Angststörung, wobei ja GAS und Depression meist Hand in Hand gehen.

LG Judith
Judith_1955
Beiträge: 53
Registriert: 12. Dez 2023, 10:48

Re: Hoffnungslos

Beitrag von Judith_1955 »

Hallo Unsure, ja das glaube ich auch....am liebsten würde ich keine Medis nehmen.....
Sabivia
Beiträge: 1
Registriert: 19. Feb 2024, 07:18

Re: Hoffnungslos

Beitrag von Sabivia »

Hallo Judith, ich bin neu hier im Forum - mir geht‘s ähnlich - ständig Tränen. Habe allerdings jegliche Antidepressiva abgesetzt - hatte das Gefühl, es hilft nicht weiter. Habe außerdem sehr stark Rest less leg und Antidepressiva sind da kontraproduktiv…
Ich versuche mich aufzuraffen- trotz Traurigkeit, Antriebslosigkeit - mache viel über Bewegung- Laufen, Fahrradfahren… Das Schlimmste ist, erstmal aufraffen, dann tut es mir gut… Mein Doc hat mir jetzt übrigens Doxepin 50 verschrieben- er versucht viel und hat viel Verständnis- ich denke, es ist wichtig, einen Arzt zu haben, dem man vertraut…
LG Sylvi
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