Tagesziele / Allgemeiner Motivationsthread

[Winterkind04]

Hallo Luna,

ich bin auch immer viel im muss.
Meine Therapeutin hat dass irgendwie auch bemängelt.
Aber die Tipps die sie mir gegeben haben - haben mir ehrlich nicht geholfen.

Durch Zufall konnte ich den Blickwinkel ändern. Ich sehe, dass mit dem Essen als Selbstfürsorge. Fertiggerichte tun mir nicht gut. Und, selbstgekochtes ist gut für mich. Kochen muss ich aber trotzdem noch - aber ich tu mir damit was gutes…

[Exilant]

Ich muss jetzt aufstehen.
Ich muss jetzt etwas zu Essen machen.
Ich muss jetzt mit dem Hund gehen.

Ja, das mache ich auch sehr oft, wodurch alles einfach nur noch zur Last wird.

Was Winterkind schreibt, mit dem geänderten Blickwinkel, ist auf jeden Fall hilfreich!

Ich selbst versuche, die bevorstehende Aufgabe nicht als Pflicht zu betrachten, sondern versuche die Möglichkeiten darin zu sehen. Zum Beispiel MUSS ich jetzt nicht mit dem Hund raus, die selbe alte Runde laufen, wie immer - nein, ich kann mal andere Wege gehen, vielleicht mal beim Bäcker oder Blumenladen vorbei schauen, oder mit dem Hund auf eine Wiese gehen und da mit ihm spielen. Oder ich treffe mich mit anderen Leuten, die ebenfalls Hunde haben.

Beim Kochen genauso. Ich MUSS jetzt nicht irgend etwas kochen, sondern guck mal nach neuen Rezepten, die ich mal ausprobiere, koche vielleicht mal ein italienisches oder französisches Gericht.

Das lässt sich auch gut mit Winterkinds Blickwinkel kombinieren, denke ich. Aber bitte nicht enttäuscht sein, wenn es nicht sofort klappt. Oft genug gehe ich dann doch die gleiche Strecke mit dem Hund und koche irgend etwas. Aber je öfter ich es versuche, anders zu betrachten, desto einfacher wird es. Es ist eben ein neuer Weg, den man einläuft. Der MUSS-Weg ist im Kopf eingefahren und funktioniert wie eine Autobahn. Einen neuen Weg muss man erst langsam eintreten und kann ihn dann immer weiter ausbauen.

[Aurelia Belinda]

Exilant heißt? Schon mal hier gewesen?

[Nebelberg]

Hallo Senif, Hallo Luna

Vielen Dank für die wirklich unterstützenden Worte! Die haben mir etwas den Druck rausgenommen

Ich hab gerade mein Tagesziel (das Jobinterview) geschafft und setze mich zur Belohnung nun in ein Café und lese Der Chef sowie die Kollegen der kleinen Firma waren echt nett und die Arbeit sieht jetzt auch nicht sooo anspruchsvoll aus. Wir haben jetzt vereinbart, dass ich mir alles nochmal durch den Kopf gehen lasse und mich dann nochmal Zwecks Probearbeit bei dem Chef melde. Das klingt doch erst einmal gut, oder?
Da ich am Montag noch ein weiteres Interview habe, hab ich gesagt, dass ich mich an dem Tag nochmal melde, bin jetzt aber eher unsicher, ob das so gut war. #chronischunsicher!
Viele Grüße vom Berg des Nebels

[Senif]

Hallo Nebelberg,

das klingt gut. Und du hast sogar ein 2. Jobinterviews. Sieh es als Übung - hab ich auch gemacht, weil ich ein chronischer Angsthase bin

Wie fühlst du dich jetzt ?

Entweder sie nehmen dich so, wie du bist, oder es hat sowieso nicht gepasst. Das sag ich mir immer

LG Senif

[Nebelberg]

Hallo Senif!

Schön von dir zu hören

Dann sind wir ja schon zu zweit chronische Angsthasen
Ich habe zwar schon vor meiner Bewerbungsphase beschlossen, mich nur auf die Jobs zu bewerben, die für mich auch wirklich sinnvoll sind, aber wie es immer so schön ist, habe ich mich trotzdem noch auf paar Jobs beworben, wo ich jetzt bereits sagen kann, dass es eigentlich nichts für mich ist

Aber man lernt ja daraus und so wie du es sagst, würde ich die Jobinterviews jetzt wirklich mal als Übung betrachten für die Jobs, die mir wirklich auch am Herzen liegen. Es ist halt schwer für mich, für mich selbst einzustehen in dem Sinne, zu wissen, was ich kann und das ich auch gut bin in dem, was ich bereits weiß und kann… nennt man glaube ich das „Hochstapler Syndrom“… aber wahrscheinlich geht das auch nur zu relativieren, wenn man den Ängsten begegnet.

Und das habe ich in dem Sinne vor
Ich weiß nicht, ob ihr den Sänger/Rapper NF kennt? Der hat auch einmal in einem seiner Lieder gesagt „My biggest failure in life is knowing I never tried.” (Der größte Fehler in meinem Leben ist, dass ich weiß, es nicht probiert zu haben). Das ist meine Motivation für die ganze Sache

LG Nebelberg

[Senif]

Hallo Ihr Lieben,

so viele Angsthasen hier . Ich denke, das ist immer so was "Wie gehe ich mit Niederlagen um" - für mich waren Niederlagen immer ganz schlimm - waren sie doch der Beweis, dass ich nichts wert bin.
Es gibt Menschen, die machen, fallen hin und stehen wieder auf, und machen weiter ohne sich selbst nieder zu machen. Ich bin sehr lange einfach liegen geblieben. Aber noch heute merke ich, wie das Scheitern sehr an meinem Selbstwert kratzt. Es erzeugt schreckliche Gefühle, die ich nicht haben möchte. Und genau das möchte ich aufdröseln und verändern. Scheitern gehört zum Leben dazu, bei jedem - aber deshalb bin ich nicht weniger wert. Es muss nur noch ins Gefühl Nachrutschen.

Bei mir ist heute Frei ! - Tag und ich arbeite an meinen privaten Projekten. Aber ohne Druck, auf Arbeit hab ich mehr Druck, den ich mir selbst mache - weil ich immer Angst habe, meinen Job wieder zu verlieren und nicht gut genug zu sein.
Dennoch habe ich gestern meinen neuen Vertrag über halbtags unterschrieben, um zu testen, ob ich damit klar kommen könnte. Seit diesem Jahr gilt ja sowieso, dass man als EM-Renter ein halbes Jahr ausprobieren kann, ohne den Anspruch auf die Rente zu verlieren.

Dann war ich gestern noch bei der Fahrschule, denn ich möchte wieder Auto fahren. Bin seit 18 Jahren nicht mehr gefahren - hatte auch beim Doc unterschrieben gehabt, wegen der Medikamente. Wir haben soweit reduziert, dass ich wieder grünes Licht habe. Nun, trotz der Freude, hängt mir auch wieder die Angst im Bauch - furchtbar. Aber ich versuche ihr zu begegnen und einfach zu machen.

LG Senif

[Luna1959]

Nebelberg, das ist eine super Einstellung, dass du trotz und mit deiner Angst mehrere Jobinterviews machst.

Senif, das geht ja jetzt zügig bei dir voran und ich gratuliere dir, dass du dir die Halbtagsarbeit zutraust.
Autofahren verlernt man nicht, und neben einem Fahrlehrer für die ersten Stunden kann dir auch nichts passieren.

Winterkind, magst du mir genauer schreiben, wie du das mit dem "Blickwinkel" ändern meinst. Meine Therapeutin hat das mit dem zuviel an "ich sollt, ich muss" nicht bemängelt. Es ist ihr nur aufgefallen.

Exilant danke auch für deine Ideen.

Ja, den Blickwinkel ändern wäre/ist wichtig. Die Art meiner Therapeutin zu sagen, "ich entscheide mich, dies oder jenes jetzt zu tun" übe ich jetzt ein wenig. Gestern abend z.B. indem ich mir sagte, ich entscheide mich jetzt zu kochen in der Vorfreude eines guten Gerichtes. Ich aß dann auch mein Essen etwas bewusster.
Heute machte ich mit meiner Hündin etwas anders. Sie ist ja eine große Schnüfflerin und markiert alle paar Meter. Oft habe ich das Gefühl, es ist eher ein Spazieren-Stehen als Spazieren-Gehen, was mich ziemlich nervt und mir die Freude am Rausgehen nimmt. Heute entschied ich mich aber, es nicht zuzulassen. sondern sie musste zuerst mein Tempo gehen, bis wir beim Waldweg ankamen. Da ließ ich sie von der Leine und sie konnte ihr Tempo gehen und ich meines. Dazwischen musste sie mir halt nachlaufen. Ich und sicher auch sie haben die längere Runde in der Sonne sehr genossen.
An diesem Beispiel sehe ich so gut, wie ich meine Bedürfnisse immer wieder hintan stelle.
Heute entschied ich mich auch, dass ich ein schwieriges Puzzle abbrechen kann und mir ein anderes aufzulegen. Das gibt's so eine "alten" Stimme, die mir oft genug einflüstert, dass ich angefangenes fertig machen MUSS. Weg damit!!!
Ich habe mich auch entschieden, die vom Psychiater verordneten Mirtazapin am Abend vorerst nicht zu nehmen, sondern bei Trittico zu bleiben. Weil ich erst einmal die morgendliche Umstellung der ADs abwarten will. Ich DARF das.
Heute entschied ich mich für eine Fertigpizza fürs Abendessen.
War heute noch mit dem Rucksack Wocheneinkauf erledigen und habe die Zimmerplanzen gepflegt.

Liebe Grüße Luna

[Luna1959]

Hallo ihr Lieben,
heute habe ich dieses "ich sollte, ich müsste" recht erfolgreich verscheucht. Anfangs lange gepuzzelt und meine Hündin in den Garten geschickt (Wetter war traumhaft schön). Später sind wir mit dem Öffi-Bus gefahren und danach recht flott in den Segelclub gegangen. Dort mit ein paar Leuten in der Sonne gesessen.
Gestern abend schon mit den Öffis in einen Nachbarort gefahren und mit ein paar Leuten zusammen in eine Pizzeria gegangen.
Trotzdem es mit den Öffis ganz gut geht, hoffe ich doch, dass ich am Dienstag mein Auto endlich wieder bekomme.
Ich habe das Gefühl, es geht langsam wieder etwas aufwärts.

Liebe Grüße Luna

[Senif]

Hallo Luna ,

freut mich sehr zu hören, dass es dir allmählich besser geht.
Wie geht es deiner Hündin so ?

Ich fahre ja nicht so gern Öffis, weil da für mich sehr viel mehr Zeit verloren geht. (und Bahn fahren kann man sich auch nicht mehr so drauf verlassen).
Ich habe nun am Freitag eine Fahrstunde.

LG Senif

[Winterkind04]

Hallo zusammen, meine Therapeutin hat das mit dem muss/ soll schon bemängelt. Es lösst kein gutes Gefühl aus und setzt mich persönlich auch unter Druck.

Bei mir kommt da auch viel aus der Kindheit. Blickwinkel ändern heißt das müssen nochmal hinterfragen. Ich mag mir was frisches kochen weil es mir damit körperlich besser geht als mit Fertiggerichten. Also das muss mit will z.b. ersetzen und wenn ich so probiere zu denken… oder frag mich dann oft selber muss ich das wirklich. Oder was sind meine inneren Antreiber dazu

[Senif]

Ja, was sind deine Antreiber Winterkind ?

Was die Selbstfürsorge anging, war ich ganz unten - ich hab in der Depression auch die Körperpflege vernachlässigt, die Wohnung ... einfach alles.
Alles schien so schwer und dauerte unendlich lang. Nach und nach hab ich gemerkt, wie gut mir das Duschen z.B. tut, und habe dann versucht das gute Gefühl abzuspeichern und mir bei Gelegenheit wieder ins Gedächtnis geholt, um Kraft fürs nächste mal zu tanken. Und ich habe die Bewertung, dass alles unendlich lang dauert geändert. Das war bei vielen Dingen so und mir ist das mal extrem aufgefallen, als ich die Tiere bei meinen ehemaligen Freunden versorgen sollte und mich das extrem Kraft gekostet hat, immer dort hin zu fahren mit dem Fahrrad. Ich war dort immer in dem Modus "schnell-schnell", anstatt einfach die Fahrt an dem sonnigen Tag dorthin zu genießen. Als mir das bewusst wurde und ich mir die Zeit dafür nahm, wurde es irgendwie leichter.

Aber mein Antreiber für die Arbeit jetzt ist immer noch der schlechte Selbstwert, den ich kompensieren muss. Der Leistungsgedanke ist ziemlich hartnäckig verankert bei mir - und ist ein sehr starker Antreiber - und auch ein ungesunder.

Hingegen beim Sport will ich einfach nur die Zeit mit den anderen genießen, mich bewegen, Freude haben - im Sommer an der frischen Luft und die Sonne genießen. Das klappt mittlerweile ganz gut, da konnte ich merken, dass der Antreiber nicht immer Leistung sein muss.

Na ja, es gibt einiges zu tun ..................... fangt schon mal an.

LG Senif

[Winterkind04]

Einfach Beantwortet - alles muss perfekt sein.
Mir reichen nie mal 80% müssen eher 120% sein…

Ganz schlimm - aber nur so gab es in der Kindheit Anerkennung. Daher kommt auch das muss.

Daran arbeite ich schon lange. Aber was aus der Prägung als Kind zu ändern. Ist schwer. Meine Therapeutin meint aber mal was zu wissen woher es kommt hilft schon mal.

Dadurch auch zum Beispiel versagensängste

[Senif]

Ja, so ist es auch oft bei mir in Bezug auf Arbeit.

Fühle mich gerade wieder so inkompetent.

[Senif]

Gerade fühl ich mich besser, aber zu welchem Preis ? Hab zu Hause noch gewerkelt und bin einen Schritt weiter gekommen. Das ganze natürlich ohne Stunden aufzuschreiben. Wenn ich Stunden aufschreiben würde, hab ich immer das Gefühl, ich würde meinen AG betrügen - weil er dann für meine Inkompetenz zahlen müsste.

[Winterkind04]

Hallo Senif, weist du woher der Antreiber bei dir kommt…

Ich weis vom Kopf her dass auch mal 80% reichen.
Aber fühlen ist anders bzw. Das aushalten das nicht alles perfekt ist. Also, dass schlechte Gefühl das dabei entsteht auch mal aushalten.
Bei mir ist es immer eher das ganze -Arbeit, Freizeit, Haushalt . Und, eigentlich bin ich dann schon von dem Denken total erschöpft

[Senif]

Ich bin sehr autoritär erzogen, mit viel v.a. emotionaler Gewalt. Dadurch haben sich meine Ängste sehr verfestigt und ich hab nie wirklich Selbstwert aufbauen können. Das will ich halt jetzt nachholen. Ja, Kopf und Gefühl sind 2 unterschiedliche Dinge, aber es ist schon mal ein Fortschritt, wenn man sich dessen bewusst ist. Ich hoffe dann einfach mal, dass das Gefühl irgendwann nachrutscht. Und ja, vielleicht gehört dann auch dazu, das Gefühl mal so auszuhalten - sonst lande ich wieder in der Erschöpfungsdepression.

[DieNeue]

Hallo,

gegen den Perfektionismus hat bei mir die Ergotherapie gut geholfen. Ich sollte da vor allem Techniken verwenden, wo man nicht 100% beeinflussen kann, wie das Endergebnis aussieht, z.B. Seidenmalen (wo die Farbe einfach irgendwo hinfließt), Töpfern (die Glasur sieht nach dem Brennen auch anders aus als vorgestellt, mal abgesehen davon, dass ich auch Sachen brennen und fertig machen sollte, die "nichts" geworden sind) oder Emaille-Anhänger machen (da verläuft auch im Ofen alles unkontrolliert). Außerdem war es nicht erlaubt, nichts gewordene Bilder einfach zu übermalen
Das hat mir geholfen, mit den schlechten Gefühlen besser klarzukommen. Meinen Ton-Blumentopf hätte ich am liebsten wieder zusammengeknetet, da er aussah wie eine verbeulte Schale. Aber ne, er musste in den Ofen. Als ich ihn glasiert hab, dachte ich er wird wunderschön. Als er aus dem Ofen kam, sag er so sch... aus, dass ich fast geheult hätte. Aber ich hab mich dran gewöhnt... Das Teil benutze ich jetzt seit Jahren als Obstschale und innen finde ich sie gar nicht mal so schlecht^^ Also falls ihr die Möglichkeit habt, ambulant irgendwo Ergo zu machen, wäre das vielleicht was für euch.
Mir ist zwar immer noch am liebsten, wenn es perfekt ist, aber dadurch, dass ich nicht nur darüber geredet habe, sondern auch noch die Situationen im Kopf habe und das jeweilige Gefühl dazu, finde ich es einfacher mich dran zu erinnern und dann ist manches nicht mehr ganz so schlimm

Senif, wenn du deine Arbeit zuhause machst, sparst du deinem Arbeitgeber aber auch Zeit, denn du bist ja schneller fertig, als wenn du erst am nächsten Arbeitstag weitertüftelst. Von daher kannst du die Stunden schon aufschreiben, wenn du das darfst. Und es zeigt auch deine Motivation. Wenn dir die Arbeit egal wäre, würdest du zuhause einfach die Füße hochladen.

Liebe Grüße,
DieNeue

[Senif]

Hallo DieNeue,

bei mir tritt dieses Denken mittlerweile nur noch in Bezug auf Arbeit so extrem auf, dass ich denke, ich darf die Stunden nicht abrechnen, weil ich zu schlecht bin. Bevor ich den Job angefangen habe, war das nicht so. Ich habe einfach so sehr den Wunsch, ein normales Leben zu führen, da ich das bisher nicht hatte. Ich bin noch sehr in dem Leistungsdenken drin. Und ich habe den Wunsch, später vielleicht nochmal meinen Master zu machen. Das geht auch nur mit Job, weil ich kein Bafög mehr bekomme. An sich sollte ich das alles ein bisschen lockerer sehen, wenn es nichts wird, wird es nichts.

Ich habe jahrelang Ergotherapie gemacht, und ich finde da kein Interesse dran - zumindest nicht an handwerklichen Dingen.
Aber freut mich zu hören, dass dir das viel gebracht hat.

LG Senif

[lt.cable]

Ahoi an alle!

Ich gehe jetzt vor die Tür und laufe ein wenig in der Gegend herum. Mein Ziel ist, dass ich die Angst und Anspannung von heute morgen abschüttele. Bekomme schon wieder Bammel vor dem Jobcenter und mache mir Sorgen in der Frage, wie es jetzt nun wieder weitergehen wird.

Klar ist jedenfalls, dass ich endlich schaffen muss, was schon lange notwendig ist: Therapieplatz suchen, regelmäßig (!) Termine bei meinem Facharzt haben, vielleicht noch ne Selbsthilfegruppe besuchen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es nicht die beste Lösung war, den Burnout zum Ende der Call-Center-Zeit vor Jahren nicht behandeln zu lassen und bloß auf die bestehende Medikation zu vertrauen.

Es grüßt

lt.cable

[Maxegon]

Bekomme schon wieder Bammel vor dem Jobcenter und mache mir Sorgen in der Frage, wie es jetzt nun wieder weitergehen wird.

... und bloß auf die bestehende Medikation zu vertrauen.

Hallo lt.cable,

auch bei mir war das Jobcenter immer mein größter Angsfaktor - ich, in der letzen Jahren(-zehnten) permanent unstetig Beschäftigter, kam in den Vorstellungen der freudlichen Arbeitsamtmitarbeiter gar nicht vor.
Kunst-, Kultur-, Medienbranche (meine) lag ausserhalb ihrer Vorstellungskraft.
Dementsprechend fruchtvoll waren auch ihre Vermittlungsversuche.

Ich konnte mir nur, immer wieder, selbst etwas suchen!
Und versuchen, das drohende, gutgemeinte Unheil abzuwenden.

Jobcenter ist in der Idee gar keine schlechte, doch selten findet man da Fachkräfte, sondern nur Sachbearbeiter, völlig überforderte, auch ängstliche - weil mit befristeten Arbeitsverträgen.

Du kannst dich da nur durchwurschteln ...clever:

Hilf' dir selbst, dann hilft dir Gott ... oder das Jobcenter.

[Senif]

Ich brauchte das Jobcenter nur fürs Hartz 4 - Jobs konnte ich da nicht erwarten. Aber so what ? Reicht doch.

(Pflichtbewerbungen schrieb ich, wenn ich musste - und so erfolgreich waren sie dann bei den Unternehmen, wo ich nicht hinwollte)

Ich würde das Ganze pragmatisch sehen.

Edit: die Jobs, die ich bisher hatte (sind aus gesundheitlichen Gründen nicht sehr viele) waren alle selbst gesucht.

[Senif]

Hallo zusammen,

meine Fahrstunde ist vorüber und ich bin den Heldentod gestorben. Auf dem Weg zur Fahrschule wäre ich am liebsten umgedreht.
Nun, es war dann gar nicht so schlimm, wie erwartet. Bisschen hektisch noch, aber das ist der Angst geschuldet und auch die schlechte Konzentration. Aber ich habe heute gemerkt, dass ich noch Autofahren kann. Und dass es möglich ist, das Stück Freiheit wieder zurück zu erobern.
Was Ängste so für Kreise ziehen .... ich bin aber jetzt erleichtert.

LG Senif

[lt.cable]

Toll, freut mich für dich! Da wünsche ich weiterhin viel Erfolg und das letztliche Erreichen deines Wunschziels!

Führerschein war nie meine Sache. Hatte Fahrstunden, zwei versaute Prüfungen und habe dann in den Sack gehauen. Hatte damals nicht den Mut, der in guter Absicht handelnden Familie klipp und klar zu sagen, dass mich Autofahren nicht interessiert.

[Maxegon]

Ich brauchte das Jobcenter nur fürs Hartz 4 - Jobs konnte ich da nicht erwarten. Aber so what ? Reicht doch.

Wenn andere dich finanzieren (Solidargemeinschaft) oder du dir ein Polster ansparen konntest oder geerbt hast, mag das stimmen.

So what? ... wenn man nur allein für sich verantwortlich ist, ... 'n bissel einschränken und schön kann das Leben sein.

Springt aber niemand für dich ein & finanziert dich, wird's schnell eng, sehr eng.
Musst du dann noch für andere aufkommen, Kinder, alte, kranke Angehörige o.ä., wird's lebensbedrohlich.

Da wird es auch mit Job, schlecht bezahltem, sehr, sehr eng.

So what?