Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

LoneWolf2100
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von LoneWolf2100 »

Sorry, dass ich mich jetzt erst melde, aber ich bin die letzten Tage einfach nicht dazu gekommen hier zu schreiben.

Eben hatte sie mich angerufen und haben wir miteinander telefoniert.
Es war schön, mal wieder ihre Stimme zu hören, aber das war es dann leider auch.
Sie fing wieder an, meinen Job und meine Kolleginnen zu kritisieren. Dass ich dort eine neue Liebschaft hätte, deshalb hätte ich sie so schnell verlassen, und deshalb würde ich noch so an diesem Job festhalten, damit ich dort weiter flirten kann. Denn darunter würde sie meine Integration verstehen. Und ich würde mich da gar nicht integrieren oder dort angenommen werden, denn ich arbeite ja nur drei Stunden in der Woche dort. Das würde nur gehen, wenn ich dort voll arbeiten würde.
Und dann kamen noch so Sachen wie, ich wäre ein egoistischer Sadist. Ich würde immer nur an mich denken und nie an sie. Nur einmal hätte ich für uns am Wochenende das Frühstück gemacht. - Ja, das stimmt…leider.
Ich hätte sie einmal zu ihrem Auto begleitet und ihre Taschen getragen. Das hätte sie so glücklich gemacht. - Leider war das nur einmal oder viel zu selten.
Ich meinte noch zu ihr, es wäre besser gewesen, wenn sie mir ihre Wünsche wirklich schwarz auf weiß aufgeschrieben hätte, sodass ich es mir aufhängen könnte. Dann hätte ich es mir jeden Tag anschauen können, denn ich bin leider sehr oft so mit mir selbst beschäftigt gewesen oder so voller Sorgen und Probleme, dass ich genau diese Dinge einfach vergessen habe.
- Vielleicht habe ich aber auch innerlich so dagegen rebelliert, dass ich es einfach ausgeblendet habe. Ich weiß es selbst nicht. Ich hatte solche Dinge einfach überhaupt nicht in meinen Gedanken. Und wenn, dann war es keine Freude für mich, sondern eher das Gegenteil.

Na ja, wir stritten wieder. Es ging wieder hin und her, und zu einem vernünftigen Ende sind wir leider doch nicht gekommen. Sie musste dann auflegen, weil sie noch was tun musste, da sie mich von ihrer Arbeit angerufen hatte.

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich hab hier heute wieder so oft geheult. Sie fehlt mir. Ich bedaure, dass ich mich von ihr getrennt habe und es einfach so durchgezogen ohne zu überlegen. Ohne auf den Gedanken zu kommen, ob eine Trennung für vielleicht zwei oder drei Monate für uns beide nicht besser wäre, ohne das hier so gleich durchzuziehen.
Ohne mit ihr zu reden, hätte ich feige einfach meine Sachen gepackt, während sie auf der Arbeit war. - So sagte sie zu mir.
Sie meinte noch, sie hätte auch gegen mich diesmal nichts unternehmen können, da ihre Mutter ja anwesend ist.
Ich glaube nicht, dass es ihr was ausgemacht hätte, sich zurückzuhalten, während ihre Mutter da ist. Wenn sie zornig gewesen wäre oder die Verlustangst in ihr hochgekommen wäre, dann wäre sie wohl auf mich losgegangen. Egal ob ihre Mutter da ist oder nicht.

Ich weiß so langsam nicht mehr, wo ich noch dran bin.
Gestern hatte ich kurzfristig meinen Quartalstermin bei der Chefärztin der Ambulanz von der Tagesklinik. Und es tat gut, dass ich ihr berichten konnte, was passiert ist. Sie kennt mich ja schon seit 2017.
Sie meinte, dass ich es schaffen werde, wieder alleine zurechtzukommen. Ich hätte schon so viel geschafft.
- Das mag sein, aber heute ist irgendwie nicht so mein Tag. Essen zu kochen, war heute auch nicht so erfolgreich. Das diente heute eher der notwendigen Nahrungsaufnahme, aber war alles andere als lecker.
Damit tue ich mich im Moment echt unheimlich schwer. Ich muss im Internet schauen, was es an Gerichten gibt, die sehr einfach zuzubereiten sind.

Weil… will ich noch mal zurück?
Gibt sie mir noch mal eine Chance?
Will ich das wirklich?

Ich war letzte Nacht sehr lange auf. Hab viel auf YouTube geschaut. Videos wie: “Warum der Kontaktabbruch nach einer Trennung oft der beste Weg ist”, “8 Anzeichen, warum ihr euch trennen solltet”, “Beziehung beenden? Ja oder Nein?”, “Beziehung check, ist ihre Liebe am Ende?”
Und dann noch so Videos wie “11 deutliche Anzeichen, dass du in einer toxischen Beziehung bist”, “Wann du dich unbedingt trennen solltest”, “Beziehungs-Todsünden, diese Fehler solltest du niemals machen”.

Früher schon, noch in der Beziehung, schon da habe ich mir diese Videos zu dem Thema Toxische Beziehung angeschaut.
Das Problem ist, egal ob da 5 Anzeichen genannt werden oder 10, oder 20, oder auch 100!
Die meisten dieser Probleme treffen leider auf meine, auf diese Beziehung zu!
Früher habe ich das immer ausgeblendet. Das kann schon nicht so schlimm sein. Das muss doch trotzdem irgendwie klappen. Das kann doch noch nicht alles gewesen sein.
So waren in meinem Kopf die Gegenargumente.
Das Problem ist, dass es Fakt ist.
Ich kann es drehen, wie ich will. Ich kann es mir auch so schönreden, wie ich will.
Es wird nicht besser!

Ich erinnere mich, wie sie mich vorhin bei dem Telefonat fragte, ob ich folgendes Video geschaut hätte, was sie mir noch geschickt hat, nachdem ich schon meine Sachen gepackt hatte und war weg:
“Liebeshunger: Wie die emotionale Abwesenheit des Vaters das Leben der Tochter prägt.”
Ja, das habe ich geschaut.
Ich kenne ja ihre Probleme, dass ihr Vater abgehauen ist, als sie noch ganz klein war.
Als ich zu ihr sagte, dass ihr Vater zwar weg war, mein Vater physisch anwesend, aber er hat sich auch nie wirklich um mich gekümmert.
Was ist, wenn beide in der Beziehung das gleiche Problem wie in dem Video haben? In dem Video wird der Bezug nur auf die Tochter gesehen. Aber es kann genauso gut auch den Jungen betreffen.
Aber sie meinte wieder, ich würde nur wieder mich selbst sehen und sie gar nicht beachten, dass es eigentlich sie betrifft…

Und dann hatte ich noch aus einem Video über toxische Beziehungen in Erinnerung, das Thema “Love-Bombing”.
Ich weiß noch, ganz am Anfang unserer Beziehung. Da konnte es auch irgendwie nicht schnell genug gehen. Und für sie war ich auch sowas wie Gott, zu dem sie aufschaute. Sowas wie ein unschuldiger Jesus. Was aber dann leider nicht so war.
Und eine neckische Bemerkung, die ich ganz am Anfang unserer Beziehung zu einer Bekannten von mir sagte, weil ich diese von ihr erzählte, das bekam ich auch heute wieder um die Ohren gehauen. Für sie wäre es eine gemeine Beleidigung gewesen, die ich hinter ihrer Rücken da losgelassen hätte.
Sie hätte mir damals ja das Handy nicht aus der Hand reißen müssen und das alles lesen. Hätte sie mich damals schon vor die Tür gesetzt und hinausgeschmissen, dann hätte ich gewusst, dass ich was falsch gemacht habe. Oder sie in dem Moment vielleicht nicht wertgeschätzt habe. Aber sie wird diese neckische Bemerkung wahrscheinlich nie verstehen. Für sie ist es immer nur eine Beleidigung, die es aus meiner Sicht aber nie war.
Den Kontakt zu dieser Bekannten konnte ich ab da auch sofort einstellen.
Ok - das war mir sogar auch irgendwie recht. Weil diese Bekannte auf Facebook auch immer nur dann auftauchte, wenn es bei mir ein Ereignis gab, was wichtig oder interessant war. Sonst tauchte diese Bekannte nur sehr selten auf. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ach, und meinen Facebook-Account hatte ich damals wegen meiner Freundin auch gelöscht.

Sie sagte, sie hätte mir das nicht verboten. Aber ich weiß genau, sie hätte trotzdem mein Handy kontrolliert, um zu sehen, wen ich da alles unter meinen Freunden habe. Und wehe, da sind Frauen oder ehemalige Arbeitskolleginnen dabei.

Auf der einen Seite ist es gut, vier Jahre kein Facebook mehr zu haben. - Es lebt sich so vielleicht entspannter.
Auf der anderen Seite war es aber auch interessant, zu erfahren, was in meiner damaligen Firma so abgeht. Oder eine Möglichkeit zu haben, meine Bilder, die ich gemalt habe, irgendwie präsentieren zu können. Und vielleicht auch verkaufen.
Nur blieb mir das so ja verwehrt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich noch mal zu Facebook gehe. Die Angst vor meiner Freundin sitzt mir noch zu sehr im Nacken.

Und jetzt schreiben wir wieder die ganze Nacht….

So, jetzt mal schluss für heute.
Sorry wieder mal für den langen Text. Aber auch danke an die, die sich bis hier hin durchgekämpft haben.
Maxegon
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von Maxegon »

LoneWolf2100 hat geschrieben: 14. Jan 2024, 02:26
Na ja, wir stritten wieder. Es ging wieder hin und her, und zu einem vernünftigen Ende sind wir leider doch nicht gekommen.

...

Ich weiß nicht, was ich tun soll. ...
Ich kann es drehen, wie ich will. Ich kann es mir auch so schönreden, wie ich will.
Es wird nicht besser!
Hallo LoneWolf2100,

du kannst es drehen, wie du willst, wenn es euch beiden nicht gelingt, die Steitereien einzustellen, wird das ewig so weitergehen.

Jeder hat Recht, jeder für sich.
Ob das nun stimmt oder nicht, ist eigentlich egal.

Sie beharrt auf ihre Wahrheit, du auf der deinen.

Wie soll man sich da jemals einigen?

Es ist wie bei kriegerischen Parteien, ohne Kompromiss, Zugeständnisse (!), meinetwegen auch Verzicht, wird sich nie etwas ändern.

Sie hat sich eingeredet, du machst mit anderen Weibchen 'rum (vielleicht machte sie diese Erfahrung in einer früheren Zeit ??) = das ist für sie die Wahrheit, das sät nicht gerade Vertauen, erzeugt einen Kontrollzwang (Handy, soz. Medien, etc.pp.) und ständigen Argwohn.

-> je mehr du versuchst, dich zu rechtfertigen, desto argwöhnischer wird sie. Je mehr du diskutierst, desto weniger wird, ihrerseits, Vertauen aufgebaut.

Je öfter, das Thema behandelt wird ... werden immer ihre (alten??) Wunden aufgerissen, fruchtet dieses Thema nicht, kommen diverse andere Vorwürfe, du bist unaufmerksam und ähnliches

- vielleicht hat sie ja recht ... mit der Unaufmerksamkeit - ich wäre auch sauer, würde mir entgegnet: "ich sei so sehr mit mir beschäftigt" oder mir würde vorgeschlagen werden, ich solle aufschreiben "wie ich es gerne hätte" ... z.Bsp. Tasche tragen oder ähnliches.

Du schreibst, sie hat einen Job und ein pubertierendes (?) Kind, Haus, Haushalt ... und dann soll sie auch noch auf ihren Liebsten Rücksicht nehmen, weil er, gerade, mit sich so sehr beschäftigt ist? Oder gar gerade depressiv, lustlos, unaufmerksam ... ?

Auf was soll sie noch alles achten?
Sie versucht halbwegs ihren Alltag auf die Reihe zu bekommen, ist vielleicht noch mit ihren Gewicht und ihrem Aussehen unzufrieden und soll dann immer Rücksicht nehmen?

Hast du mal versucht, es aus ihrer Sicht zu sehen?
Vielleicht ist sie ja die, die Hilfe benötigt, Aufmerksamkeit und Zuwendung?

Und in ihrer Not steigert sie sich in eine haltlose Eifersucht hinein, etwas woran sie ich abarbeiten kann, etwas was ihre gesamte Unzufriedenheit erklärt?

Wenn sie nicht in der Lage ist etwas zu ändern, musst du etwas ändern.
Oder es sein lassen, da kannst du dir noch so viele YouTube-Videos ansehen - versuche eure Situation aus der Sicht deiner Freundin zusehen!

Entweder gehst du für sie akzeptable Kompromisse ein oder die Streitereien hören niemals auf, diskutiere weniger, reagiere mehr, zeige Verständnis - das bedeutet ja nicht gleich, dass du alles (!) aufgeben musst/sollst.

:hello:
bvs
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Registriert: 3. Jul 2023, 15:44

Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von bvs »

Wenn du weiter Lust auf Drama und emotionale Achterbahnfahrt hast, dann mach weiter.
Ansonsten: Reduziere den Kontakt auf NULL. Alles andere führt in die Schuldspirale.
Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Du weißt ganz genau, was du tun sollst. Aus irgendeinem Grund hältst du dich aber selber in der "Ich kann nichts tun"-Situation fest.
Du hast alle Hebel in deiner Hand. (Aber ich weiß wie schwer das ist "final loszulassen"; ich hab das n groben Zügen ähnlich durch; lies dir einfach mal meinen Thread durch).

Lies dir nochmal durch, was du uns hier schreibst, und sei dir selber dein bester Freund und Ratgeber.
Es steht alles da, was du wissen musst, und sogar sehr klar reflektiert. Nur vor dem Handeln scheust du dich, und nach meinem Verständnis liegt das an der Schuld-Dynamik und dem Drama und all dem Toxischen, das dich betäubt.
Du lässt dich von ihr geradewegs wieder reinziehen. Obwohl du das nicht mehr wolltest.
Was du brauchst, ist ganz dringend ganz viel Abstand von der Situation und der Dynamik, damit du wieder klar und ruhig werden kannst.
LoneWolf2100
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von LoneWolf2100 »

So, hier ich mal wieder...

Vergangenen Montag musste ich noch mal zu ihr.
Sie bekam an dem Tag ihren neuen Internetanschluss (von Vodafone zu Telekom VDSL, eigentlich sollte es mal Glasfaser werden und die Telekom hat uns beschissen... :? ) und ich musste anschließend Kram, Netzwerkverbindungen, PowerLAN, Accesspoints, alles wieder neu konfigurieren.
Hat mich tierisch genervt und ich habe Stunden gebraucht, bis der Kram wieder lief wie es sollte.
Hatte ihr noch den Computer mitgebracht, den sie sich gewünscht hatte, wo auch die ganze Zeit auf der Klippe stand, ob wir ihn nun wieder zurückschicken oder doch nicht.
Als ich Abends dann fertig war, da hab ich noch die restlichen Sachen, die ich unbedingt noch mitnehmen sollte, bei mir ins Auto gepackt und bin zurück in meine Wohnung.

Sie war in der Zeit nicht anwesend. Sie versucht es immer so zu machen, dass sie in der Zeit auf der Arbeit ist. Es ist auch besser so.
Spätabends hatten wir noch miteinander geschrieben, aber es klappt einfach nicht so wie ich es mir wünschen würde. Das eine ergibt dann das andere und es kommt wieder zum Streit. Und dann bombardiert sie mich wieder die halbe Nacht mit SMS. Und am nächsten Morgen kam dann wieder die Fortsetzung. Ich schrieb ihr noch, dass sie endlich damit aufhören soll und mich endlich in Ruhe, sonst würde ich sie blockieren. Darauf hat sie dann endlich nachgelassen.

Am Mittwochabend schrieb sie mich dann wieder an. Was für eine Scheiße ich bei ihr da gemacht hätte, sie wollte Netflix schauen und nichts würde funktionieren. Hallo? Ich habe Netflix ausprobiert und es lief alles problemlos. - Ich hätte bei ihr da was eingerichtet und sie wüsste gar nicht wie das funktioniert. - Weil sie es ja auch nie interessiert hat und damit nichts zu tun haben wollte. Und jetzt sagt sie, sie wollte das aber auch können.
War aber unmöglich. Wie soll ich jemandem per SMS oder am Telefon erklären, wie man einen Accesspoint oder Repeater einrichtet? Zumal ich eh schon wieder angepisst war, weil sie mich so aus dem Nichts angegangen hat. Es hatte ja auch alles funktioniert.
Na ja, ich sagte noch zu ihr, dass sie alle Geräte wieder entfernen soll, bis auf den Router, dann hat sie zwar nur noch ein WLAN, was nicht das ganze Haus abdeckt, aber dann ist das halt so. - Da fing sie dann wieder an. Ich hätte ihr nur lauter Schrottgeräte verbaut und die guten Sachen hätte ich alle mitgenommen.
Die besten Geräte waren es jetzt wirklich nicht. Aber es sollte gut und preiswert funktionieren. Dass ein paar Geräte ein ziemlicher Fehlgriff waren, das habe ich auch gemerkt. Aber da war es leider schon zu spät. Und ein paar gute Geräte habe ich ihr ja auch überlassen. Anscheinend nur nicht genug.
Ich habe ihr noch den Vorschlag gemacht, dass ich demnächst noch mal danach schauen werde und die Geräte austausche.
Ich hoffe, dann ist endlich Ruhe.
Dann hat sie noch gemeckert wegen ihres Handyvertrags, der wäre scheiße und was ich da abgeschlossen hätte...
Tja, sie hat mich mit SMS bombardiert und ihr Anbieter war der Meinung, dass ihr Anschluss gehackt wurde, weil innerhalb sehr kurzer Zeit so viele Nachrichten versendet wurden und hat den dann kurzerhand gesperrt. - Jetzt hat sie den Vertrag gekündigt. - Gut, dass ich die Verträge schon von Anfang an mit einer Laufzeit von nur einem Monat angesetzt habe.

Wenn sie dann noch eine neue Nummer bekommt, dann reißt der Kontakt zu ihr ja automatisch bald ab. Oder wir können uns noch Mails schreiben, bis sie mich im Spam aussortiert.

Am Dienstag bin ich wieder zurück zu meiner alten Selbsthilfegruppe.
Es fiel mir schwer, dort wieder aufzuschlagen. Auch die Fahrt dort hin, denn in der Stadt und dieser Region war ich fast vier Jahre nicht mehr gewesen und alles war so unglaublich fremd. Aber das ist im Moment für mich die einzige Stütze, die ich noch habe, außer hier zu schreiben. Und ein paar der Leute kennen mich ja auch noch. Im Nachhinein ging es mir danach sogar wieder ein bisschen besser.

Die Zeit vergeht und ich bin nun schon zwei Wochen wieder hier zu Hause, wo ich immer war. Es fühlt sich komisch an. Als hätte es diese vier Jahre nie gegeben. - Manchmal macht es mit traurig und ich weinte bisher immer noch sehr oft.
Bis auf den heutigen Tag. - Ich habe mir ein Buch gekauft, über Co-Abhängigkeit in Beziehungen. Dieses Buch finde ich sehr interessant, da es viele Punkte aufdeckt, die hier in dieser Beziehung passiert sind.
Auf der einen Seite bekomme ich so einen Aha-Effekt zu sehen. Wie sie gehandelt hat oder warum, oder warum ich darauf genauso reagiert habe, wie es in dem Buch steht.
Weit bin ich bis jetzt noch nicht gekommen. Ob das Buch eine positive Lösung noch parat hat, weiß ich auch nicht.
Ich merke nur eines, es ist besser, wenn ich von ihr Abstand finde. Weil, jedes Mal, wenn sie mich anschreibt, dann darf ich jetzt einstecken oder wir streiten uns beide. - Ein guter Bekannter aus der SHG, dem ich davon erzählt hatte, er sagte mir, dass das bei uns jetzt in einen richtigen Rosenkrieg ausartet, wenn das so weiter geht. - Ja, das glaube ich auch. Und es wäre jetzt wirklich an der Zeit, Abstand zu halten. Zumindest für 2-3 Monate. Dann kann man sich immer noch überlegen, ob wir weiterhin eine Freundschaft halten oder uns ganz aus dem Weg gehen. Wobei ich im Moment eher von letzterem ausgehe. Denn mehr als eine Freundschaft würde es aus meiner Sicht auch nie mehr werden.
Ich versuche, an meiner Depression und meinen Problemen zu arbeiten. Ist nicht immer leicht und manchmal gibt es auch wieder Rückschläge. Aber ich arbeite daran. Nur sie hingegen vergräbt sich in ihrer Arbeit und ackert bis zum Burnout. Sie weiß, dass sie selbst Probleme hat, will sie aber nicht angehen und sagt ja selbst, dass man ihr nicht helfen könnte. Und das ist der Knackpunkt, weshalb ich sie jetzt schon scheitern sehe, sollte sie sich in eine neue Beziehung stürzen. Oder der Mann ist wie ein Fels in der Brandung. Dann hätte sie ja endlich vielleicht Glück, was ich ihr auch wünschen würde.
Ich konnte ihr dieses Glück leider nicht erfüllen.

Nun muss ich schauen, wie ich weiter mache. Wenigstens klappt es mit der Kocherei so langsam wieder besserer. Ein bisschen was von ihr konnte ich dann wohl doch lernen. :|
bvs
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von bvs »

Ich habe ihr noch den Vorschlag gemacht, dass ich demnächst noch mal danach schauen werde und die Geräte austausche.
Ich hoffe, dann ist endlich Ruhe.
Ruhe wird erst sein, wenn du aufhörst, es ihr rechtmachen zu wollen und ihre Probleme für sie löst.
Es ist ihr netflix, nicht deines. Du hast trotzdem versucht, zu helfen, stundenlang, und der Dank war weiterer ärger.

Sie kann das alles jetzt (vermeintlich) besser machen, und alleine entscheiden. Warum lässt du dich da immer wieder so fies reinmanipulieren?
Oder wir können uns noch Mails schreiben, bis sie mich im Spam aussortiert.
Nicht böse gemeint, aber warum negierst du deinen eigenen Handlungsspielraum?
Sie wird das nicht machen, und du weißt warum.
Ich merke nur eines, es ist besser, wenn ich von ihr Abstand finde
Die Erkenntnis ist dir nicht neu. Im Moment läufst du Gefahr, diese Erkenntnis immer wieder zu machen, in Dauerschleife.
Ich versuche, an meiner Depression und meinen Problemen zu arbeiten.
Super! Das ist gut! Auch das mit dem Buch!

Passt auf dich auf! Bis bald!
LoneWolf2100
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von LoneWolf2100 »

Heute haben wir mal wieder miteinander Telefoniert.
Eigentlich ging es nur um ihren technischen Kram und sie hatte eine Frage dazu. Das war auch schnell geklärt. Dann fragte sie noch wie es mir geht und wie ich so zurecht komme.
So weit eigentlich ganz gut.
Dabei hätte man das Gespräch vielleicht auch besser belassen sollen.

Aber sie fing wieder an, mir all meine Fehler, meine Vorlieben und einfach alles was ich zu Beginn falsch gemacht habe, mir wieder erneut unter die Nase zu reiben. Mir wieder zu sagen, wie schlecht sie sich dabei gefühlt hätte, als sie das sah und mir damit wieder erneut klar gemacht hat, wie scheiße ich doch eigentlich bin. Was für ein armes Würstchen, der sich auf eine Beziehung mit einer eingelassen hat, die gar nicht meinen Wünschen oder Vorstellungen entspricht.
Deshalb hätte sie auch kein Vertrauen aufbauen können.
Denn ich hatte damals ein Bild von einer Sängerin an der Wand. War bißchen leicht bekleidet. Üblicher gothic style hat, weil ich die Musik mag. Und diese Sängerin cool fand.
Aber das durfte nicht sein.

Für sie war es nur ein Zeichen, auf welche Frauen ich stehe, welche mir den Kopf verdrehen und mich verarschen können, und die ich in meinem Looser-Leben niemals erreichen werde. Deshalb wäre ich auch innerlich so frustriert und wütend, weil ich immer den Frauen hinterhergelaufen wäre, die für mich eh kein Auge gehabt hätten.
Sie machte mir mal wieder klar, was für ein Looser ich bin, dass ich mit mir selbst unzufrieden sei, weil ich von mir ein ganz anderes Bild im Kopf hätte, was nicht der Realität entsprechen würde. Deshalb wäre ich auch mit der Beziehung so unzufrieden.

Natürlich brachte sie mich damit wieder zum weinen.
Ich fühlte mich wieder wie das allerletzte.
Aber meine Vorstellungen sind ja falsch und ich muss an mit arbeiten, damit ich in der nächsten Beziehung nicht wieder die selben Fehler machen würde wie jetzt passiert - So ihre Antwort.

Kurz gesagt, ich bin nicht ganz richtig im Kopf, habe eine Wunschvorstellung, die nicht zu mir passt. Denn ich bin nicht erfolgreich, sehe nicht besonders aus, habe nicht viel Geld und habe sonst eigentlich auch nichts zu bieten. - Praktisch jemand, nach dem sich wirklich niemand umdrehen würde.

Ich sagte ihr noch, warum ich gegangen bin, dass mir alles zuviel wurde. Das Haus mit den vielen Baustellen was immer kalt ist, die Katzen die mich jeden Tag terrorisiert haben.
Sie sagte nur, dass ich vor Problemen immer weglaufen würde. Alles was unangenehm ist, oder wenn sie ihre Kritik äußern würde, dann würde ich sofort weglaufen wollen, ich wäre sofort eingeschnappt, sobald sie ihre Meinung sagen würde, aber ich würde nie mal meine Meinung dazu sagen. Sie will nur wissen ob sie recht hat.
Wie auch? Hab ich schon oft genug versucht.
Zum Schluss hat sie meine Meinung dann so verdreht, dass sie im schlechten Licht steht und alles an ihr scheiße ist. Jedes Wort von mir wurde dann nur noch auf die Goldwaage gelegt und ein riesen Streit war wieder da.
Und ich wusste dann zum Schluss nicht mehr, was jetzt richtig ist oder falsch. Denn unter dem Strich zählt doch nur ihre Meinung.
Oder anders, jeder suhlt sich in seiner eigenen Minderwertigkeit.

So als Beispiel: Als sie sagte, ich hätte mich in ihrem Haus nicht wohlgefühlt. Da meinte sie noch, warum ich dann nicht nach einem anderen Haus gesucht hätte und es so die ganze Zeit nur ausgehalten habe, bis ich nicht mehr konnte?
Hallo - Es ist ihr Haus. Ich kann ja dann wohl schlecht sagen, dass ich nach einem anderen Haus gesucht habe, (vielleicht) eines gefunden hätte und wollte dann von ihr verlagen, dass sie das alte Haus verkäuft, das neue Haus käuft und mit mir dahin umzieht.
Es wäre so oder so zum Schluss ihr Haus und nicht meins. Ich könnte auch das Geld dafür gar nicht aufbringen.
Dann hat sie mir noch vorgeworfen, sie wäre ja ansonsten gerne bei mir hier eingezogen, durfte aber nicht, weil mein Bruder dagegen war.
Er hätte bestimmt aber ich hätte mich nicht dagegen gestellt, sondern seine Entscheidung angenommen, so wie ich immer die Entscheidung von allen anderen annehmen würde. Und später wäre ich dann damit unzufrieden und alle anderen wären schuld nur ich bin das arme Opfer.

Ja, ich teile mit ihm das Elternhaus und es war in der Vergangenheit mit ihm auch nicht immer einfach. Und er entscheidet wirklich oft alles. Aber sollte ich mit ihm wirklich auch noch einen Streit darüber lostreten weil er nicht will, dass sie hier einzieht?
Ich meine, er weiß wie sie drauf ist, wie sie sich hier schon aufgeführt hat mit ihrer Eifersucht und allem.
Ich könnte es sogar verstehen, dass er sie dann nicht hier im Haus haben möchte.
Ein sehr schwieriges Thema halt.

Klar, fühle ich mich da durch auch minderwertig. Er trägt auch mehr oder weniger die Schuld daran, dass ich mich so fühle.

Aber was sollte ich zum Schluss noch machen?
In ihrem Haus habe ich es nicht mehr ausgehalten.
Hätte es mein Bruder geduldet, dass sie hier mit mir zusammen wohnen kann, hätten so oder so die Katzen weg gemusst, da für sie hier trotzdem kein Platz gewesen wäre.

Eine andere Wohnung suchen oder ein Haus? Mein Anteil vom Elternhaus per Anwalt einklagen, dass ich genug Geld hätte um diese Wohnung oder Haus zu bezahlen und das Verhältnis zu meinem Bruder so richtig gegen die Wand fahren? - Ich weiß nicht.
Ich glaube, da ist dann Blut doch dicker als Wasser. Denn das was sie da will oder verlangt, geht wirklich nicht.

Und was wäre, wenn wir dann eine gemeinsame Wohnung oder Haus hätten? Dass die Beziehung, das Vertrauen oder Verhältnis zueinander dann besser wäre, das glaube ich wirklich nicht.
Nur hätte sie oder ich dann eines erreicht, nämlich dass ich nicht mehr zurück kann, weil ich meinen Anteil, meinen Besitz am Elternhaus für sie aufgegeben hätte.


Vorhin kam noch eine SMS von ihr, in der sie schrieb, dass sie mich trotzdem mag, nicht mehr als ihren Mann aber als einen Menschen. Ich dürfe alles auf sie schieben, wenn es mir helfen würde und ich mich besser fühle würde. Wenn ich später stabiler wäre, dann könnte ich in die Tiefe gehen.

Ich schrieb ihr darauf, dass ich nicht alles auf sie schiebe. Jeder von uns hat zu dem beigetragen wie es wurde. Und wir brauchen darum nicht weiter Tauziehen zu spielen, wer als Gewinner aus diesem Rennen kommt. Es gibt keinen.
Ich mag sie auch noch. Als Frau ist sie ganz bestimmt Top. Nur konnte ich es nicht so schätzen, wie sie es sich gewünscht hat.
Und ich werde noch eine Weile brauchen, bis es mir besser geht. Ich versuch es zu verstehen. Aber ob ich die Lösung finden werde, das weiß ich nicht.

Sie schrieb noch, ich hätte sie einfach nie geliebt. Sie hätte sich was zusammenfantasiert was meine Gefühle für sie angeht. Die Enttäuschung wäre jetzt hart, aber sie hätte viel über sich selbst gelernt.
Ich könnte nichts dafür, man kann die Liebe nicht erzwingen und in der letzten Zeit konnte sie mit ihrer Fantasie nicht alles abdecken.
Sie hatte als Frau wenig Qualitäten, humorvoll, intelligent, flexibel usw. Nur Paranoia. Für mich war einfach was anderes wichtig... Aussehen, alles erlaubt zu haben... Es könnte sein, dass es so eine Frau gar nicht gibt, was ich mir vorstellen würde.

Ich habe darauf nicht mehr geantwortet.
Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo @ Maxegon,

Du schreibst folgendes:
Maxegon hat geschrieben: 14. Jan 2024, 15:26 - vielleicht hat sie ja recht ... mit der Unaufmerksamkeit - ich wäre auch sauer, würde mir entgegnet: "ich sei so sehr mit mir beschäftigt" oder mir würde vorgeschlagen werden, ich solle aufschreiben "wie ich es gerne hätte" ... z.Bsp. Tasche tragen oder ähnliches.
Dem würde ich zustimmen, wenn LoneWolf nicht folgendes geschrieben hätte:
LoneWolf2100 hat geschrieben: 31. Dez 2023, 03:40 Klar, meine autistische Genauigkeit kann auch nicht jeder vertragen.
Die meisten Menschen mit Autismus, haben Schwierigkeiten mit der nonverbalen Kommunikation und auch mit der verbalen Kommunikation (z.B. bildliche Sprache, zwischen den Zeilen lesen). Das bedeutet, die meisten Menschen mit Autismus benötigen eine eindeutige Kommunikation, damit auf beiden Seiten Sicherheit der Bedürfnisse besteht. Das Beispiel mit dem Tasche tragen ist ein solches Beispiel. Wenn von der Partnerin nicht eindeutig kommuniziert wird, daß das Tasche tragen erwünscht und gewollt ist, weiß ein Mensch mit Autismus das oft nicht. Nur weil es 1 X gemacht wurde und das z.B. mit einem Lächeln oder Danke beantwortet wurde, weiß die andere Seite nicht, daß es wiederholt erwünscht ist.

Alles Gute,
Suchende
LoneWolf2100
Beiträge: 19
Registriert: 15. Jun 2017, 23:48

Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von LoneWolf2100 »

Mal eine kurze Rückmeldung von mir.
Vor paar Tagen haben wir noch mal miteinander telefoniert und über Whatsapp geschrieben. Erst war so weit alles ok, bis dann auf einmal wieder ein falsches Wort das andere ergab und wir stritten uns wieder, und beschimpften uns.
Ich weiß gar nicht mehr aus welchem Grund, ich will mir den Chatverlauf auch gar nicht mehr ansehen.

Es ging so weit, dass ich sie für kurze Zeit gesperrt habe. Danach war dann Funkstille.
Seit dem habe ich von ihr nichts mehr gehört.

Ich glaube langsam, dass es wirklich das Beste ist, wenn wir den Kontakt zueinander für längere Zeit abstellen. Denn um jetzt das alles als Freundschaft noch fortzuführen, das funktioniert nicht.
Immer wieder sickern ihre spitzen Bemerkungen durch oder fragt nach Sachen, die einfach noch viel zu viel schmerzen.
Und wenn sie das nicht abstellen kann, dann sehe ich auch für eine Freundschaft schwarz. Denn das hat da auch nichts mehr verloren.

Die Funkstille hat auch seinen Vorteil. So kann ich mich hier auch mal auf meine Sachen konzentrieren. Gedanklich hänge ich so oder so noch die meiste Zeit vom Tag bei ihr. Die Heulerei wird auch seltener. Zum Glück, denn es kostet mich auch eine Menge Kraft.

Klar würde ich gerne wieder zurück, wenn ich könnte.
Aber ich erinnere mich noch an ihre Worte, als sie sagte, dass es bei ihr jetzt allen besser gehen würde.
Die Katzen wären so gechillt... Ja, ist ja auch keiner mehr da, den sie nerven können. Diese Monster!
Und ihre Tochter würde auch wieder viel öfter zu ihr kommen, sie umarmen und küssen. Das hätte sie schon ewig nicht mehr getan. - Ich habe sie nicht davon abgehalten. Ich war zwar manchmal sauer, weil sie so faul war und im Haus nichts gemacht hat. Aber ich habe auch nie was zu ihr gesagt oder sie beschimpft.
Aber wenn es allen jetzt auf einmal so gut geht, dann weiß ich ja, dass schon seit einiger Zeit, eher schon seit Monaten der Wurm drin war. Und ich war bei ihr wohl nur noch der Störfaktor im Haus.
Dann sollte sie die Zeit bis Anfang März noch genießen, denn bis dahin ist ja ihre Mutter noch da. Die sich um den Haushalt kümmert und sie wenigstens ein bisschen auffängt und entlastet.
Was dann kommt, das muss mir dann egal sein.
Denn ich muss jetzt schon schauen, wie ich hier über die Runden komme. Denn ich habe niemanden, der mich hier auffängt oder ein Ohr für mich hat.
Ich kann höchstens mit meinem Bruder quatschen, aber nicht über dieses Thema. Er würde es sowieso nicht verstehen. Und niedermachen will ich sie auch nicht. Sie hatte auch ihre guten Seiten.

Alleine zu sein, niemand zum Reden da, das ist momentan mein Problem.
Ich versuche mich hier zwar zu beschäftigen, meinen Kram, der bei ihr war, hier wieder unterzubringen. Hier irgendwie aufzuräumen und Ordnung zu schaffen, was ich in den vergangenen vier Jahren kaum geschafft habe, aber es kostet mich unheimlich viel Kraft.
An einem Tag kann ich vielleicht viel bewegen, aber die darauffolgenden zwei Tage geht dann wieder kaum was. Es fühlt sich alles so sinnlos an. Als wäre ich hier nie weg gewesen. Als hätte es die vergangenen vier Jahre nie gegeben.
Klar könnte ich es mir hier schön machen. Nur für was? Für wen? Dass ich mir das jetzt wert bin, das sehe ich nicht.
Die Tage vergehen und alles ist so trostlos. Sie fehlt mir. Aber ich kann unmöglich zurück. Dafür gibt es zu viele Gründe.
Maxegon
Beiträge: 2421
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von Maxegon »

LoneWolf2100 hat geschrieben: 25. Jan 2024, 01:24
Ich glaube langsam, dass es wirklich das Beste ist, wenn wir den Kontakt zueinander für längere Zeit abstellen.
Hallo LoneWolf2100,

das scheint eine gute Idee zu sein.
Wie du selbst schreibst, giftet ihr euch in letzter Zeit immer nur an, jeder wirft den anderen etwas vor, jeder will Recht haben, eine Einigung scheint unmöglich.

Ich will jetzt nicht alles nochmal schreiben, was ich bereits schrieb, doch wenn du ihr nicht entgegenkommst, du keine Abstriche machst, wird sich bestimmt nichts ändern, zumindest nicht zum Positiven.
Entweder kommst du ihr entgegen und passt dich ein bisschen (!) an oder führst "deinen Krieg" weiter.
Du bist doch vernünftig genug, um zu bemerken dass diese ewigen Streitereien zu nichts führen.
LoneWolf2100
Beiträge: 19
Registriert: 15. Jun 2017, 23:48

Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von LoneWolf2100 »

Seit vergangenen Montag herrscht nun Funkstille zwischen uns.
Ich halte es fast kaum noch aus. Ich frage mich, wie es ihr wohl geht, was sie wohl so macht? Ich denke sehr, sehr oft, immer wieder an sie.
Alles was ich hier versuche zu machen, fällt mir so unglaublich schwer.
Die Kocherei läuft so...na ja... Es ging mal ganz gut. Nur die letzten 2-3 Tage bekomme ich nichts mehr auf die Reihe. Der Kühlschrank ist voll. Alle Zutaten müssten da sein. Aber ich habe keine Idee, was ich mir zubereiten könnte.

Gestern wäre das Repair-Cafe gewesen. Ich bin zwar hingefahren, aber habe keinen Parkplatz gefunden. Die Innenstadt war voll ohne Ende und ich bin wieder umgekehrt und bin wieder nach Hause gefahren.
Ich weiß nicht mehr, was ich in dem Repair-Cafe noch soll. Eine erfolgreiche Reparatur ist mir schon seit Ewigkeiten nicht mehr geglückt. Aus kaputten Sachen kann ich nur noch Kernschrott machen.
Ich war auch die letzten 2-3 Monate nicht mehr dort. Entweder, weil ich keine Lust hatte oder weil wir zuvor wieder gestritten hatten und mich das schon heruntergezogen hat.
Ich glaube langsam, dass ich das Repair-Cafe in diesem Jahr aufgeben werde. Es ist alles so sinnlos oder nur noch Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Ich will jetzt nicht alles nochmal schreiben, was ich bereits schrieb, doch wenn du ihr nicht entgegenkommst, du keine Abstriche machst, wird sich bestimmt nichts ändern, zumindest nicht zum Positiven.
Entweder kommst du ihr entgegen und passt dich ein bisschen (!) an oder führst "deinen Krieg" weiter.
Wo soll ich mich noch anpassen und ihr entgegenkommen? Es ist, als ob man aus einem Würfel eine Kugel macht. Diese Kugel bin ich schon geworden und es ist immer noch nicht richtig? Was soll ich noch werden?
Ich habe es echt langsam satt mich noch irgendwem anzupassen, zu formen, muss flexibel sein oder weiß der Geier was noch!
Ich habe alles zu akzeptieren und zu fressen, aber ich soll mich anpassen und spuren! Meine Meinung zählt nicht. Ich habe es satt, Dinge zu akzeptieren, die man mir vor die Nase setzt, die ich nicht will, ungefragt, wie diese Katzen!
Ich will diese Scheiße einfach nicht mehr!

"4 Dinge, die deine Beziehung schleichend zerstören"
https://www.youtube.com/watch?v=Z3iCYKl4wpM

Dieses Video habe ich mir vorhin angeschaut, und fast genauso hat es sich in dieser Beziehung abgespielt.
Übersteigerte Eifersucht kam genauso von ihr. Desinteresse sah ich, weil immer das Handy in ihrer Hand war, sie zockte oder die Glotze dabei lief. Ein persönliches, direktes Gespräch war somit nicht möglich. Und das Thema Rechthaberei lief bei uns genauso wie in dem Video erklärt. Nur konnte ich sie gar nicht fragen, wie sie denn auf XY kommt, denn sie war ja felsenfest von ihrer Meinung überzeugt. Und nur die war richtig.

Ich kann mir noch so viele Videos über toxische Beziehung oder Co-Abhängigkeit in der Beziehung anschauen, es trifft zu 98% auf diese Beziehung zu.
Ich wollte es nie wahrhaben. Dachte, das kann doch gar nicht so schlimm sein, das bilde ich mir nur ein oder, das bekomme ich schon in den Griff. Nein, ich bekam es nicht in den Griff. Ich habe mich nur angepasst. So sehr, dass ich mich abhängig gemacht habe. Und nun muss ich zusehen, wie ich ohne sie klarkomme.

Ich denke darüber nach, nochmal aufzuschreiben, was war alles Positiv und was war Negativ in dieser Beziehung.
Aber mir ist der beste Vergleich dafür eingefallen: Es ist so, als wiegt man es mit einer Feinwaage ab und haut dann eine Waschbetonplatte da drauf. Kein Wunder, dass am Ende alles platt ist.


Seit Montag habe ich nicht mehr von ihr gehört.
Das Ende war, dass ich sie fast blockiert hätte und wir im Streit wieder auseinander gegangen sind, wo wieder die übelsten Vorwürfe von ihr herüberkamen.
Ich muss ihr noch ein paar Sachen per Mail schicken (Belegung vom Sicherungskasten, Einstellungen der Heizung, Heizölstand). Ich habe Angst, dass wir danach wieder streiten.
Ich quäle mich hier durch meine Wohnung. Sehe überall Erinnerungen, obwohl ich schon vieles hier wieder untergebracht habe.
Es fühlt sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Als hätte es diese vier Jahre nie gegeben.
Ich heule jeden Tag mehr als einmal.

Keine Ahnung, wie ich morgen meinen Job mache. Dann muss ich ja wieder in die Stadt, wo sie wohnt und komme wieder an ihrer Straße vorbei.
Vier Jahre habe ich dort die meiste Zeit verbracht, habe dort gelebt. Und jetzt muss ich das alles so nehmen, als wäre ich dort nie gewesen.

Ich vermisse sie. Ich frage mich, wie es ihr wohl geht, was sie so macht? Ich würde sie gerne fragen, aber ich habe Angst, dass wir dann wieder streiten. Auch wenn vieles schiefgelaufen ist, so war doch nicht alles scheiße. Es gab auch so viele gute Momente. Und ich habe Angst davor, dass diese Momente immer mehr in Vergessenheit geraten und nur noch die schlechten übrig bleiben, die an diese Beziehung erinnern.

Es tut so unendlich weh...
DieNeue
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von DieNeue »

Hallo LoneWolf2100,

erstmal wegen dem Kochen: Mir hat es geholfen, dass ich immer, wenn ich ein Gericht gekocht habe, ein Foto davon gemacht habe. Ich habe mir dann auf dem Handy einen Ordner erstellt mit den Fotos von den verschiedenen Gerichten. So konnte ich immer mal den Ordner durchschauen, auf was ich gerade Lust hätte oder was ich machen kann, wenn ich bestimmte Sachen zuhause habe. Das dauert halt eine Weile, bis man die Fotos zusammen hat, aber mir hat es mehr geholfen als eine Liste mit Gerichten.
LoneWolf2100 hat geschrieben: 28. Jan 2024, 16:05 Wo soll ich mich noch anpassen und ihr entgegenkommen?
Du musst gar nichts. Natürlich ist es im Normalfall gut, bei Streit auch auf den anderen einzugehen. Aber in deiner Situation fände ich es sinnvoller mich gar nicht erst groß auf Gespräche einzulassen und wirklich nur die sachlichen Dinge zu klären. Du hast ja gemerkt, dass Anpassung auf Dauer für dich schlecht ist und Widerrede auch nur zu Streit führt.
LoneWolf2100 hat geschrieben: 28. Jan 2024, 16:05 Ich muss ihr noch ein paar Sachen per Mail schicken (Belegung vom Sicherungskasten, Einstellungen der Heizung, Heizölstand). Ich habe Angst, dass wir danach wieder streiten.
Musst du das wirklich? Die Belegung vom Sicherungskasten und die Einstellung der Heizung kann sie doch auch selber rausfinden. Das muss jeder andere auch, der alleine lebt. Zur Not hat sie ihre Tochter oder kann einen Handwerker rufen. Du bist nicht mehr für ihre Sachen verantwortlich! (Auch wenn ich es gut verstehen kann, dass du das alles ordentlich abschließen willst.)

Vielleicht tut dir dein Job morgen auch ganz gut durch die Ablenkung. Es wird mit der Zeit auch besser werden, wenn du an ihrem Haus vorbeikommst.

Viele Grüße,
DieNeue
Maxegon
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von Maxegon »

LoneWolf2100 hat geschrieben: 28. Jan 2024, 16:05
Ich halte es fast kaum noch aus. ...

Ich habe es echt langsam satt mich noch irgendwem anzupassen, zu formen, muss flexibel sein oder weiß der Geier was noch!
Ich habe alles zu akzeptieren und zu fressen, aber ich soll mich anpassen und spuren! ...
Ich will diese Scheiße einfach nicht mehr!


Es tut so unendlich weh...
Hallo LoneWolf2100,

dann zieh' endlich einen Schlussstrich!

Du musst gar nichts, was du nicht willst.

Du bist ihr zu nichts verpflichtet.
Höre auf immer wieder einen Grund zu finden mit ihr Kontakt aufnehmen zu müssen ... Sicherungskastenbelegung ... Heizölstand ... das bekommt sie alles allein 'raus, wenn sie es will.

Trennung tut immer weh.
Je mehr du dich da hineinsteigerst, es am Leben hälst, desto länger wird der Schmerz anhalten!

Es ist wie bei einer Wunde, die du immer wieder öffnest - wie soll die verheilen?

Gib' dir Zeit, lenke dich ab, finde dich ab, dass der Drops gelutscht ist (sofern du es überhaupt willst).
Klar, tut's noch 'ne Weile weh.
Doch höre auf dich selbst zu bemitleiden.

Wie schafftest du es all die Jahre zuvor, ohne sie?
Da ging's doch auch, vielleicht sogar stressfreier.?

Nichts macht mehr Spaß, du weisst nicht was du kochen sollst ... dann mach' 'ne Weile nichts und esse Fertigfutter, doch diese ständige Selbstgeisselung führt doch zu nichts!!!
Ausser du magst den Schmerz. :evil:

:hello:
bvs
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von bvs »

Die ersten Wochen sind hart und man hat das Gefühl, es dreht einen durch den Wolf.
Das wird aber besser. Aber wie dir jetzt schon mehrfach gesagt wurde - du musst(!) aufhören, dich selber zu geisseln, und du musst(!) aufhören, die Wunde am Bluten zu halten.
Wenn du fertigessen isst - so what?
Du darfst dir selber jegliche erwartungen setzen, die du möchtest - im Moment solltest du die prio aber drauf legen, dir selber ein guter Freund zu sein.
Sprich nett zu dir. Und achte drauf, wie du innerlich zu dir sprichst. Wenn es nicht nett ist: zurück auf los, und nochmal anders. Das braucht übung, wirkt aber.
LoneWolf2100
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von LoneWolf2100 »

Heute Morgen musste ich ja dort wieder in die Stadt zu meiner Arbeit.
Es war ein komisches Gefühl. - Einst war alles so vertraut und jetzt irgendwie fremd.

Nach der Arbeit musste ich mich erst mal verdrücken und heulen. Ich war so angespannt, ich konnte nicht mehr. Das ist zurzeit irgendwie die einzige Möglichkeit diese Anspannung, Trauer, Leid, Frust und alles irgendwie abzubauen, mit heulen.
Nach der Arbeit bin ich dort noch zum Aldi einkaufen, der liegt dort günstigerweise paar Meter weiter auf dem Weg, und zurück nach Hause.

Ich war nicht bei ihr. Hab sie auch nicht mehr nach ihrem Wlan-Problem gefragt.
Seit einer Woche hab ich nun schon nichts mehr von ihr gehört. - Ich mache mir Sorgen, frage mich, wie es ihr wohl gehen wird?
Heute Abend hab ich dann gesehen, dass ich ihr Profilbild bei Whatsapp nicht mehr sehe. Ob sie mich blockiert hat oder gelöscht?
Es macht mich traurig.
Ich meine, eine Fortsetzung der Beziehung kann ich mir wirklich bei bestem Willen nicht vorstellen. Oder es müssten sich ein paar Dinge um 180 Grad ändern, was aber nie der Fall sein wird.
Eine Fortsetzung auf Freundesebene, das könnte ich mir durchaus vorstellen. Nicht sofort, das wird nicht funktionieren. Aber vielleicht in ein oder zwei Monaten? Nur sieht es aktuell so aus, als ob nicht mal das noch möglich sein ist.
Maxegon
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von Maxegon »

LoneWolf2100 hat geschrieben: 29. Jan 2024, 22:34 Ich meine, eine Fortsetzung der Beziehung kann ich mir wirklich bei bestem Willen nicht vorstellen. Oder es müssten sich ein paar Dinge um 180 Grad ändern, was aber nie der Fall sein wird.
Hallo LoneWolf2100,

Du willst sie haben.
Du willst sie aber so, wie du sie haben willst und nicht so, wie sie nun Mal ist.

Sie ändert sich nicht, du änderst dich nicht, so weiter machen willst du auch nicht.

Nun hast du dich zurückgezogen, das gefällt dir auch nicht.
Würdest du wieder zu ihr ziehen, störten dich ihre Eifersüchteleien, die Katzen und vieles andere mehr - das gefällt dir auch nicht.

In deinem Jammer ertrinken - gefällt dir auch nicht.

Entweder änderst du dich, um 180 Grad oder erstmal um 90 Grad oder es wird sich nie etwas ändern.
Dieses kannst du nun wollen oder nicht ...

Du kannst nun ewig deinen Träumen und Wünschen hinterherhängen und nichts tun - doch was ändert das?

Ich bemerke gerade, ich schreibe immer wieder das Gleiche oder sehr Ähnliches = es geht nur miteinander, es geht nur mit Toleranz, Abstrichen, Zugeständnissen.

Auch @bvs, scheibt ähnliches - finde dich damit ab, wie es ist ... ziehe deine Entscheidung durch, lebe damit, leide damit eine Zeit lang - was bleibt die anders übrig? Oder änder dich, deine Meinung, Einstellung.

Wenn sie sich nicht ändert und du dich nicht ändern willst, was soll sich da verändern, verbessern?

Du schreibst immer was dich stört, was alles Kacke ist, was sie (!) immer verkehrt macht, wie sehr du darunter leidest, was sie änden müsste/soll.

Was kannst du tun? Willst du überhaupt etwas tun, etwas ändern, ggf. tolerieren?

Oder willst du (nur), dass sie sich so verhält, wie du es gern hättest?

Ich zieh' mich mal zurück aus diesem Thread.
:hello:
bvs
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von bvs »

Es ist normal, dass du viel an sie denkst.
Es ist normal, dass dich das traurig macht.
Das nennt man „Trennungsprozess“.
Und der dauert. Er dauert länger, wenn du sie in deinen Gedanken hältst, und das verlängert dein Leid.

Ganz sicher dauert der Prozess länger als „ein, zwei Monate“. Viel länger.
Eine Freundschaft wird nur funktionieren, wenn du emotional komplett(!) gelöst bist, ansonsten hast du ruckzuck wieder das Problem, dass sie dich schlecht behandeln wird und du mangels Grenzziehung das mit dir machen lässt. Und, auch wenn dir das im Moment weh tut, und auch nicht glauben magst - ich persönlich glaube, dass eine Freundschaft zu dieser Frau nur mit seelischem Leid auf deiner Seite funktioniert - und wenn du genug gelöst bist, wirst du das selber erkennen und dann auch keine freundschaftliche Beziehung mehr zu ihr wollen.

Ich an deiner Stelle rate dir, mach konsequent die kreuzelübung und arbeite so daran, emotionale Distanz einzubauen. Nur dann wird das heulen aufhören und dein Leben wieder leichter.
Erkenne, dass das zwar schwer umzusetzen ist, aber dass du das kannst, und um deinetwegen, auch musst. Gib dir Zeit, sei freundlich und geduldig. Aber hör auf, der Phantasie, die du nie hattest, nachzuweinen; das zerfrisst dich und hält dich im negativen an sie gebunden.

An Tipps und Ratschlägen steht hier im thread alles, was du brauchst; und du hast auch selber schon alles reflektiert, was du wissen musst. Deine Schlüsse hast du bereits gezogen, mehrfach. Komm konsequent ins Handeln, damit sich etwas für dich verbessert.
bvs
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von bvs »

Nochmal ein Gedanke zu dieser „Ich will so gerne eine Freundschaft zu ihr“.

Schau das mal genau und ehrlich an, *warum* du das Gefühl hast, das wäre erstrebenswert.
Ich denke nämlich, dass eine facette davon ist, dass es die Trennung nicht so „final“ anfühlen lässt. Dieses „finale“ zu akzeptieren ist aber immanent wichtig dafür, dass du loslassen kannst. Gründe haben andere und ich schon geschrieben.
Eine andere Facette ist, dass die beziehung durch die Toxizität emotional sehr(!) intensiv war. Das fehlt jetzt, und das ist schlicht und einfach sehr ungewohnt. Ungewohntes fühlt sich seltsam an, und wir sind so gestrickt, dass wir das Gewohnte dem ungewohnten vorziehen, selbst wenn das schädlich für uns ist.
Diese Ruhe ist aber kein „Loch“. Sondern einfach „Ruhe“. Und die brauchst du vermutlich dringend nach dieser Achterbahn!
bvs
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von bvs »

Ich hab grad wieder dran gedacht. Vielleicht hilft dir auch eine andere Selbsthilfegruppe; schau mal ob es das in deiner Gegend gibt: https://slaa.de/infos/sucht-genesung-2
LoneWolf2100
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Re: Die Abwärtsspirale - Ist diese Beziehung noch zu retten?

Beitrag von LoneWolf2100 »

Mal eine Rückmeldung von mir.

Danke bvs für den Link, aber ich glaube, ich brauche sowas nicht. Es wäre auch von der Entfernung viel zu weit weg.

Letzten Montag, nach der Arbeit, war ich bei ihr und habe ihr Internet in Ordnung gebracht.
Sie war zu Hause.
Ich dachte erst, dass wir uns wieder streiten würden, aber nein. Wir redeten ganz normal miteinander. Wir sprachen über die Beziehung und warum ich gegangen bin. Ich hatte wieder so viel geheult. Ich frage mich nur, wie sie das wegsteckt? Aber sie sagte mir mal, dass sie auch heult, aber heimlich.
Wir haben dann zusammen noch was gegessen und, na ja, wie es dann so kam. Sie hatte Sehnsucht nach mir und ich nach ihr, und wir fingen zu fummeln an...
Sie sagte nur, dass das nur ein Ausrutscher war und nix zu bedeuten hat. Ja, ging mir genauso. Wir könnten das ja dann in einem Monat wiederholen, meinte sie (aus Spaß).

Jetzt sitze ich wieder hier. Seit Montag habe ich danach nichts mehr von ihr gehört. Wir hatten danach noch kurz eine Mail hin und her geschickt und das war es.

Dienstag war ich hier in der Selbsthilfegruppe (Angst, Depressionen usw.), ich komme mir da irgendwie im Moment total fehl am Platz vor. So als hängen die alle noch auf Level 1 und ich bin schon längst bei Level 20. Ich hoffe, dass das noch irgendwie dort besser wird.
Mit einer guten Bekannten dort könnte ich mich über mein Problem hier vielleicht austauschen. Sie weiß ja auch davon und hat sie auch mal kennengelernt. Aber diese Bekannte hat ein ähnliches Problem. Sie war mit ihrer Partnerin 11 Jahre zusammen. Warum es in die Brüche ging, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass sie auch irgendwie alles machen musste und bekam von ihrer Partnerin Null Unterstützung. Ok, das kann ich hier in meinem Fall absolut nicht behaupten. Nur, dass meine Bekannte dieser Beziehung nun schon 13 Jahre hinterher trauert und immer noch auf eine vernünftige Aussprache hofft, was sie schon mehrfach versucht hat, aber nichts dabei herumkam, das ist echt bedauerlich.
Aber sie bekommt das auch nicht gebacken, unter ihre Beziehung auch mal einen Schlussstrich zu ziehen. Ich hoffe, ich hänge keine 13 Jahre ungelöst daran fest.

Ich vermisse sie so sehr. Und ich frage mich langsam, war ich so im Ausnahmezustand, dass ich so übertrieben habe und alles aufgeblasen wie ein Elefant?
Mittlerweile bin ich endlich etwas zur Ruhe gekommen. Aber ich denke den ganzen Tag darüber nach. Besser, ich grübele ohne Ende.
Sie hatte mir in einer Mail einen Satz geschrieben, der mich so zu Tränen gerührt hat. Sie schrieb, dass sie sich uns in der Rente vorgestellt hat, und wie das so laufen könnte. Warum hat sie mir sowas nicht früher erzählt? Wahrscheinlich, weil ich immer weglaufen wollte. Wollte meine Freiheit.
Jetzt habe ich meine Freiheit. Beschi**en ohne Ende. Und ich frage mich, war es das wert?
Das Buch über "Co-Abhängigkeit in der Beziehung", werde ich noch weiter lesen. Aber ich glaube eher, ich sollte mich mal mit dem Thema Bindungsangst auseinandersetzen. Weil ich glaube, dass das eher mein Problem ist.

Alle anderen Dinge, die habe ich wohl eher als Vorwand in den Raum gestellt, worüber ich mich dann schlussendlich verrückt gemacht habe, um endlich einen Grund zu haben, abhauen zu können.
Weil ich glaube, dass man vieles irgendwie hätte auch gemeinsam lösen können. Sie hatte mir ja auch Vorschläge angeboten. Aber es waren für mich alles nur Kompromisslösungen, aber keine, mit der ich am Ende zufrieden gewesen wäre. Aber ich habe mir auch nie die Frage dabei gestellt, wie es ihr dabei wohl geht? Wie sie mit den Problemen klarkommt? Oder ich war so taub, dass ich ihre Antworten einfach vergessen habe.

Na ja, wie es jetzt weitergeht, das weiß niemand.
Auf der einen Seite wollen wir den Kontakt weiter halten, aber dann ist da wieder diese große Leere bis zum nächsten Mal. Ich hoffe jeden Tag darauf, auf den Moment, wo sie mich anschreibt. Aber es tut sich nichts. Dann denke ich, vielleicht sollte ich sie anschreiben. Dann schaue ich auf den Kalender und sehe, dass zwischen Montag und diesen Gedanken nicht mal zwei Tage vergangen waren. - Es ist echt verrückt.
Ich wünsche mir nach wie vor, dass ich mit ihr wieder zusammen komme. Allerdings möchte ich, dass sie mir meine Vergangenheit verzeiht und nicht wieder bei jeder Kleinigkeit unter die Nase reibt. - Wenn sie das hinbekommen würde, dann wäre ihre Eifersucht vielleicht gar nicht mal so schlimm.
Aber abwarten. Vielleicht ist die auch an einer Weiterführung der Beziehung gar nicht mehr interessiert. Und ich mache mir nur noch leere Hoffnungen. - Trotzdem würde ich es sehr schade finden, wo wir so viel erlebt haben.
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