Wie kann ich meiner depressiven Schwester helfen?

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RicWe
Beiträge: 1
Registriert: 13. Jan 2024, 16:03

Wie kann ich meiner depressiven Schwester helfen?

Beitrag von RicWe »

Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum und brauche eure Unterstützung. Meine 74jährige Schwester hat eine diagnostizierte Depression Sie lebt alleine auf einem Bauernhof, hat 3 Pferde und einen Hund. Zwei Mieterinnen leben ebenfalls auf dem Hof, ich selbst lebe 250 KM von ihr entfernt. Nun kontaktierte mich eine Mieterin, dass meine Schwester ihre Tiere nicht mehr versorgt und nicht mehr aus dem Bett kommt. Ich selbst habe sie Weihnachten zuletzt besucht, da sah ihre Wohnung sehr verwahrlost aus, der Hund kam nicht mehr raus. Ihre Begründung war, dass sie krank sei und eine Lungenentzündung habe. Was, wie ich später erfuhr, nicht stimmte, sie mir aber glaubhaft versichert hatte, mit Antibiotika Einnahme etc. Kurz: sie erzählt jedem etwas anderes, ich weiß nicht, ob sie bewusst lügt oder zusätzlich eine Demenz entwickelt. Nun hat sie auf eigene Faust ihre Medikamentendosis erhöht, ist jetzt wieder ansprechbar und hat angeblich einen Termin zum Vorgespräch in einer Tagesklinik. Der Termin wäre nach ihrer Auskunft gestern gewesen, sie hat ihn aber nicht wahrgenommen und 4 verschiedene Versionen verbreitet, warum sie nicht hingehen konnte bzw. behauptet, die Klinik habe den Termin abgesagt. Ich bin zur Zeit 1.500 KM von ihr entfernt und erst in 2 Wochen wieder in Deutschland.
Meine Frage hier ist, was ich tun kann? Sie ist nicht entmündigt, ich möchte aber dafür sorgen, dass sie sich untersuchen lässt, auch körperlich, denn ich habe Angst, dass sie eventuell eine schwere Krankheit hat und ihre Augen davor verschließt, was typisch für sie wäre. Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es für Angehörige? Sie hat sonst niemanden außer mir.
Danke für eine Antwort, Andrea
Freiwasser
Beiträge: 39
Registriert: 16. Jan 2024, 12:26

Re: Wie kann ich meiner depressiven Schwester helfen?

Beitrag von Freiwasser »

Hallo Andrea,
Recherchiere doch den sozialpsychiatrischen Dienst in der Gegend.
In eine Klinik gehen, Diagnostik machen und von da aus alles eintüten wäre auch super.
Überlege aber auch gut, wieviel Du Dich engagieren möchtest. Du kannst da nicht ständig hinfahren. Wenn sie dauerhaft Hilfe benötigt, sollte sie in Deine Gegend ziehen, so dass Du Dein Leben nicht aufgeben musst. Die Tiere müssen, so schlimm das ist, anderweitig untergebracht werden, wenn sie sich nicht mehr kümmern kann.
Ich würde stark abraten, dass Du Dich aufreibst, um ein nicht mehr funktionierendes Lebenskonzept mit Pferden aufrechtzuerhalten. Da wird es aber bei Deiner Schwester große Widerstände geben.
Ich drücke die Daumen, dass es temporär ist und Deine Schwester ihre Tiere bald wieder selbst versorgen kann. Aber in ihrem Alter ist es vielleicht nicht mehr so einfach.

LG Freiwasser
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