Unordnung + Erschöpfung

Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo die Neue

So geht's mir manchmal, daß ich mich frühs nur anziehen kann und mache erst die wichtigen Dinge. Ich bin dann einfach nicht in der Stimmung mich zu kultivieren. Letzte Woche habe ich dann erst am Nachmittag geduscht und Haare gewaschen. Morgens ist mir das einfach zuviel.

Liebe Grüße Bittermandel
Maxegon
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Maxegon »

DieNeue hat geschrieben: 27. Jan 2024, 11:36 Hallo,

ja, das ist bei mir auch sehr oft so. Ein Morgentief ist ja typisch bei Depressionen, aber mir ist in letzter Zeit auch aufgefallen, dass das manchmal erst nach dem Aufstehen anfängt. Im Bett denke ich mir noch, heute mache ich dieses und jenes, aber kaum bin ich dann auf, fühle ich mich schon erschlagen vom Tag und überfordert.

Könnt ihr irgendeinen Auslöser feststellen?
Hallo DieNeue, Bittermandel,

ähnlich geht es mir auch, mir fehlt einfach die Motivation.

Ich finďe einfach keine Anrwort auf die Frage: Warum sollte ich all dies machen? Warum aufstehen, warum aufräumen, warum überhaupt?

Mir fehlt einfach ein Ziel!
Wenn ich von "aussen" nicht angetrieben werde, keine Verpflichtungen habe, nichts tun muss, ich weder Vor- noch Nachteile habe warum sollte ich mich dann bewegen, überhaupt etwas tun?
Ich kann es am Abend tun oder morgen ... nächste Woche ... niemand drängt mich.
Selbst wenn ich gar nichts tue - ist auch egal!
Und das jeden Tag auf's neue.
Die Stimmung ist im Popo!!!

Wenn ich mich schön frisiere oder meine Wohnung herrichte - wen interessierts?

Hab' ich ein Haustier, Nager oder Hund, muss ich.
Gehts denen gut, freue ich mich gegebenenfalls.

Ich bekomme "Anerkennung", auch bei der Familie ist das so, das Enkel freut sich auf die Oma, der Mann über die Frau u.s.w. .
Manche feuen sich, wenn sie sich etwas kaufen, doch diese Freude verfliegt sehr schnell, wenn man es dann erst mal 'ne Weile hat oder man, dann, bemerkt, es ist zwar ganz schön, doch eigentlich brauche ich es nicht wirklich.

Ich brauche die Interaktion mit anderen Wesen, je anspruchsvoller desto besser, ich brauche eine Beschäftigung, eine Herausvorderung, auch Konflikte (es muss ja nicht immer gleich Kieg sein :mrgreen: ).

Immer nur ausruhen, mich pflegen, auf mich achten u.s.w. mag zwar für den Moment recht erquicklich sein.
Doch ist auf Dauer eher kontraproduktiv ... ich vereinsame zusehens, werde immer demotivierter und ziehe mich noch mehr zurück und verblöde vollens.

Ich brauche "das Aussen", andere Menschen, Freud und manchmal auch ein bisschen Leid.
Genau diese Abwechslung hält meinen Biorhythmus am laufen.

Bekomme ich nur Mecker, von den Arbeitskollegen, der im Haus lebenden Mutter oder vom Lebensabschittsbegleiter macht mich das sicher nicht froh.
Habe ich mich gänzlich zurückgezogen, gibt's "Mecker" von mir selbst. Manche nennen es dann "inneres Kind", "innerer Kritiker" oder sonst wie - Fakt ist, man wird nicht gerade zufriedener.

Seit ein paar Jahren lebe ich in einen kleinen Dorf mitten in der Pampa, der Menschenschlag hier, ist eher zurückhaltend, jeder macht seins - das war's!

Vorher lebte ich in einer Landeshauptstadt oder war viel unterwegs = immer viel Trubel, immer viele, andere Menschen, immer Abwechslung, immer neue Herausforderungen, oft auch sehr anstrengend, doch auch irgendwie erfüllend.
Nun, seit ein paar Jahren, hier im Dorf wohnend, ist tote Hose. Absolut!
Und das färbt auch auf mich ab.
Zurück in die Stadt - dazu fehlen mir die Mittel, die Motivation ist sowieso schon im Keller.

Mir fehlt die Abwechslung, ich habe zwar alle Ruhe der Welt und kann so wohlwollend mit mir ungehen wie ich will, doch das kann man auf einem Friedhof auch. :lol:
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Hallo,
Immer nur ausruhen, mich pflegen, auf mich achten u.s.w. mag zwar für den Moment recht erquicklich sein.
Doch ist auf Dauer eher kontraproduktiv ... ich vereinsame zusehens, werde immer demotivierter und ziehe mich noch mehr zurück und verblöde vollens.
die letzten 2 Tage hing ich viel zu sehr hier im Forum. Hab ansonsten nicht viel gemacht, früh ausgeschlafen, aber auch einfach weil ich platt war.
Das ganze hat aber die allgemeine Motivation sehr beeinträchtigt. Heute habe ich mich daher zum joggen aufgerafft (es war aufraffen) und es hat mir gut getan. Ich persönlich brauche beides. Die Ruhe und das sich Pflegen etc. und aber auch die Aktivität, was erleben, Stimuli einsammeln. Für mich immer die Frage, wie finde ich die Balance. Ich neige dazu, wenn es mir besser geht, viel zu machen - und bekomme dann immer "Schelte" von meinem Arzt, der mich warnt, meine Akkus nicht tiefenzuentladen. Die Kunst ist die Balance zu halten zwischen Über- und Unterforderung.
Nur Ausruhen würde mich auf Dauer auch nicht weiter bringen.

Das Problem bei der Depression ist, dass die Stimuli nichts bewirken und daher das dann nicht weiter verfolgt wird. Ich habe lange auch Dinge gemacht ohne nennenswerte Wirkung (oder besser gesagt, hab ich sie nicht gespürt) - aber mir war trotzdem irgendwie klar, dass ohne Stimuli erst recht sich nichts rühren wird. Irgendwann, erst viel später hab ich dann doch eine kleine Änderung bemerkt und so ging es Schritt für Schritt aufwärts. Parallel dazu hab ich versucht, etwas an meinen Bewertungen zu ändern :D :lol: - seitdem lebe ich viel ruhiger und zufriedener (natürlich nicht in jeder Minute des Tages) - auch die emotionalen Schwankungen kann ich gut sein lassen - das Positive sehr genießen und das Negative akzeptieren.

Ich habe mich früher immer extrem runter gemacht, ich war der schlechteste Mensch überhaupt - habe sehr stark destruktive Selbstkritik geübt und konnte irgendwann zu konstruktiver Selbstkritik übergehen. Und da spielte das "Mit-mir-wohlwollend-Sein" eine große Rolle. Ich unterscheide seither auch zwischen konstruktiver und destruktiver Selbstkritik.

LG Senif :hello:
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Maxegon hat geschrieben: 27. Jan 2024, 15:44 ähnlich geht es mir auch, mir fehlt einfach die Motivation.

Ich finďe einfach keine Anrwort auf die Frage: Warum sollte ich all dies machen? Warum aufstehen, warum aufräumen, warum überhaupt?
Ich finde, es ist auch immer so eine unendliche Geschichte. Man macht die Küche sauber, nach dem Essen ist sie wieder dreckig, man putzt wieder, man macht wieder Essen, man putzt wieder usw. Ständig Wäsche waschen, kaum ist die eine Ladung fertig, kommt die nächste. Wasche ich meine Haare, schauen sie am übernächsten Tag schon wieder aus, als hätte ich sie ewig nicht gewaschen. Mich macht irgendwie diese Endlosigkeit mürbe. Das Ziel, das man erreicht hat, hält halt nie lange. Sowas motiviert mich einfach nicht. Und wenn dann auch noch die Kraft fehlt, da immer wieder hinterher zu sein, ist es noch demotivierender.

Zu viel allein zu sein, tut mir auf Dauer auch nicht gut. Zu viel unter Leuten sein auch wieder nicht.
Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo zusammen

Ich suche auch das richtige Mittelmaß zwischen Ruhe und Geselligkeit. Ich werde eine Annonce in die Zeitung setzen und hoffentlich passende Leute finden. Mir hängt das Alleinsein langsam zum Hals raus. Immer nur Haushalt und Ärger in der Familie machen mich mürbe. Heute ist so ein Tag wo ich keine Lust auf gar nichts habe. Meine Energie ist niedrig und ich merke das ich mich letzte Woche wieder total übernommen habe. Und immer nur Selbstfürsorge ist auf Dauer anstrengend und nicht produktiv.

Wie Maxegon geschrieben hat das man genug Ruhe auf dem Friedhof hat.

Liebe Grüße Bittermandel
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Ich finde, es ist auch immer so eine unendliche Geschichte. Man macht die Küche sauber, nach dem Essen ist sie wieder dreckig, man putzt wieder, man macht wieder Essen, man putzt wieder usw. Ständig Wäsche waschen, kaum ist die eine Ladung fertig, kommt die nächste. Wasche ich meine Haare, schauen sie am übernächsten Tag schon wieder aus, als hätte ich sie ewig nicht gewaschen. Mich macht irgendwie diese Endlosigkeit mürbe. Das Ziel, das man erreicht hat, hält halt nie lange. Sowas motiviert mich einfach nicht. Und wenn dann auch noch die Kraft fehlt, da immer wieder hinterher zu sein, ist es noch demotivierender.
Das war bei mir früher auch so. Mir fehlte damals auch der Antrieb, warum ich was machen sollte und alles war so schwer. Und dann hatte ich den Haufen vor mir (von Wäsche über Küche und allem Möglichen), dass das auf einmal viel zu viel war. Und dann auch immer dachte: oh Gott, das dauert ewig. Irgendwann kam ich drauf, dass das einzelne gar nicht so ewig dauert, wie ich das immer so vermutet habe. Aber ich mache heute nicht alles auf einmal. Manchmal teile ich so gar das Bad putzen auf 2 Tage auf etc .... Wäsche wasche ich nur 1-2 mal die Woche (allein geht das, wer Familie hat, wird es schon schwieriger. Aber da kann man ja Arbeitsteilung machen). Den Berg von Anfang hab ich mit einer Haushaltshilfe geschafft - 1 mal pro Woche. Küche mache ich jeden Abend, damit ich früh schon ein besseres Gefühl habe - auch das dauert nicht so lang, wenn man es regelmäßig macht. Duschen tut mir sehr gut - ich habe zu lange die Selbstfürsorge komplett vernachlässigt. Das Gute Gefühl versuche ich mir immer abzuspeichern fürs nächste mal. Mir persönlich tut es gut eine schöne saubere Wohnung zu haben und dafür versuche ich die Berge nicht zu groß werden zu lassen. Und dafür mach ich das auch: für mein Wohlbefinden.

LG Senif :hello:
Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo zusammen

Mir geht's heute nicht besonders gut. Ich bin müde und Versuche etwas im Haushalt zu machen. Ich mache mir Sorgen um meine Tochter. Und natürlich hänge ich emotional in den Schwierigkeiten mit drin.

Wie geht's euch so?

Liebe Grüße Bittermandel
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Hallo Bittermandel,

gute Besserung. Mir geht es gut - mich hat das joggen gestern ein bisschen aus der Lethargie heraus geholt und ich möchte heute ein paar Sachen anpacken im Netzwerk, die schon lange liegen geblieben sind.

:hello: LG Senif
Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Senif

Ganz lieben Dank. Ich lenke mich mit Haushalt ab. Da kann ich entspannen.

Wie geht's deinen Fellnasen?

Liebe Grüße Bittermandel
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Huhu Bittermandel,

denen geht es gut. Der kleine hat sich gut eingelebt und bringt auch ganz schön Leben in die Bude. Sie sind jetzt auch ein Herz und eine Seele, worüber ich mich natürlich sehr freue. Ich liebe meine Tiere sehr. :hello:

LG Senif
Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Senif

Ich freue mich für dich.

Liebe Grüße Bittermandel
Maxegon
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Maxegon »

DieNeue hat geschrieben: 27. Jan 2024, 17:10
Ich finde, es ist auch immer so eine unendliche Geschichte. Man macht die Küche sauber, nach dem Essen ist sie wieder dreckig, man putzt wieder, man macht wieder Essen, man putzt wieder usw. Ständig Wäsche waschen ...
:lol: Ja, das Leben ist schon hart.
Mir half und hilft immer, erst gar nicht so viel "Dreck", Unordnung zu produzieren oder nach dem Kochen sofort alles wieder aufzuräumen, nicht zu warten bis sich ein Wäscheberg angesammelt hat.
Lieber öfter, viele kleine Schritte tun, als zu warten bis es richtig viel Arbeit wird.
Das erfordert eine gewisse Disziplin, doch die kann man sich antrainieren.
Ist der innere Schweinehund erstmal groß und "erwachsen" geworden ist, es schwer ihm wieder "Manieren" anzugewöhnen.
Sunshine5678
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Sunshine5678 »

Heute habe ich eine Mail von meinem Bruder erhalten dass es meinem Vater sehr schlecht geht und es schnell zu Ende gehen kann und die Frage ob ich ihn noch einmal sehen möchte.
Es hat bei mir nichts ausgelöst (ich habe keinen Kontakt mehr mit meiner Familie) und irgendwie ist es so als ob ich von jemandem Fremden erfahren hätte.
Ich bin zwiegespalten : bin ich gefühlskalt oder schützt mich meine Seele vor Schmerzen?
Ich werde nicht antworten und auch nicht zur Beerdigung gehen.
Mit dem Tod meiner Mutter ist alles hochgekommen und die Depression hat überhand genommen, das möchte ich nicht noch Mal.
LG Claudia
:hello:
Maxegon
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Maxegon »

Sunshine5678 hat geschrieben: 28. Jan 2024, 16:12 Ich bin zwiegespalten : bin ich gefühlskalt oder schützt mich meine Seele vor Schmerzen?
Ich werde nicht antworten und auch nicht zur Beerdigung gehen.
Hallo Claudia,

ich nehme an, letzteres ist der Fall.
Zu meinem Vater hatte ich ca. 13 Jahre keinen Kontakt, die Beziehung war nie sehr eng, es eskalierte immer wieder (Vater war Alkoholiker).
Dann ging es "plötzlich" rapide bergab mit ihm, auch meine Schwester informierte mich, sie hatte ebenfalls kaum noch Kontakt zu ihm, dem alten Ekel.
Plötzlich wurde Schwesterlein sentimental, "jetzt" zum Schluss, wo eh' nix mehr zu machen war.
-> Vater dann gestorben und Schwester erwies ihm "die letzte Ehre" ... angemessene Beisetzung, Trauerrede etc. pp..
Ich hielt mich von allem Beerdigungs... fern, ich hatte schon vor Jahren mit dem Thema "Erzeuger" abgeschlossen, vor meinem Kontaktabbruch kümmerte ich mich ca. 10 Jahre um ihn, machte, tat, versuchte ... immer vergebens, immer wurde ich beleidigt, gedemütigt ... bis es mir reichte.
Meine Schwester dagegen hielt sich aus allem raus, merkerte und beschimpfte aus sicherem Abstand.

Nun, verstorben, entdeckte sie plötzlich ihre Gefühle - klar, die Gefahr der Verletzung war vorbei, nun konnte sie etwas für ihr Gewissen tun, der Vater hatte nichts mehr davon.
Ich versuchte (!) zu seinen Lebzeiten für ihn da zu sein.

Claudia, ich kenne weder die Umstände, noch eure Beziehung (Vater, Bruder), 'drum kann ich auch nur von mir berichten.
Ich war nicht bei der Beisetzung und besuchte ihn auch nicht in seinen letzten Tagen, ich hatte schon vor Jahren abgeschlossen.
Ich bezahlte anteilmässig "den Akt" und das war's.
Meinen Frieden hatte ich schon lange gemacht.
War, bin ich deshalb gefühlskalt?
Sunshine5678
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Sunshine5678 »

Danke für deine Worte und deine Offenheit , tut gut.
Ich glaube auch dass ich eigentlich genau die Antwort auf meine Frage weiss. Sollte ich gefühlskalt sein, hatten meine Eltern ein großen Teil dafür getan.
:hello:
Maxegon
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Maxegon »

Gefühle wachsen, Zuneigung braucht oft viel Zeit und muss ständig gepflegt werden, wenn das nicht beide tun, kämpft man auf verlorenem Posten und tut sich nur selbst weh.
Immer wieder, bis man nicht mehr kann und will - so war's bei mir.
Ist die Beziehung erstmal im Popo und jedes Friedensangebot wird ignoriert oder sträflich missachtet, kannst du dich weiter zermürben oder dem Graus ein Ende bereiten und einfach nicht mehr mitmachen, so wie ich es tat.
Da ist es, glaube ich, völlig unwichtig, ob man miteinander verwandt ist oder nicht.

Und wenn "nicht's mehr zu machen" ist, spielt es auch keine Rolle mehr, wer Schuld hat.
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Bittermandel hat geschrieben: 28. Jan 2024, 13:14 Hallo Senif

Ich freue mich für dich.

Liebe Grüße Bittermandel
Danke. Hast du dich gut ablenken können ?

Ich hab zur Ablenkung immer versucht schöne Sachen zu machen. Haushalt gehörte nicht dazu :lol:

LG Senif :hello:
Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Senif

Nein ich konnte mich nicht gut ablenken. Sonntags kommt oft das totale Tief und im Moment werden die Sorgen um meine Tochter nicht weniger. Ich hoffe es wird besser wenn das Baby da ist. In ihrer Situation kann ich ihr kaum mit Rat zur Seite stehen. Ist alles so verworren und schwierig. Ich hoffe es ist morgen etwas besser und ich kann mich ablenken.

Liebe Grüße Bittermandel
Suchende2
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Claudia,

vom Tod meines Vaters habe ich durch ein amtliches Schreiben erfahren.
Hätte ich ihn besucht, wenn ich es rechtzeitig gewusst hätte?
Ich weiß es nicht. Je nachdem ob die Hoffnung oder die Vernunft größer gewesen wären.
Ist es für mich belastend, daß ich keinen Abschied nehmen konnte?
Nein! Ich hätte niemals das erhalten, was ich mir erhofft hätte.
Habe ich getrauert?
Ja! Um den Vater den wir nie hatten und nun auch wirklich niemals haben werden. Um den Vater, der er gerne gewesen wäre und nie war.
War ich erleichtert?
Ja! Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich wirklich sicher. Das hat lange gedauert, bis das Gefühl bei mir angekommen ist (und es ist immer noch nicht immer ganz da).

Du bist nicht gefühlskalt.
Wenn es für Dich nichts mehr zu klären gibt, Du weiterhin kein Interesse an Kontakt hast und Du auch keine Veranlassung siehst Deinem Vater einen eventuellen Wunsch zu erfüllen, dann ist das die für Dich richtige Entscheidung.
Was würdest Du einer guten Freundin in derselben Lage empfehlen?

Alles Gute,
Suchende
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo zusammen,

mir geht es so naja. Ich habe heute eigentlich "nur" das empfohlene Buch weitergelesen, nen Film geguckt und schlapp am Sofa rumgehangen. Konnte mich nicht wirklich aufraffen, was aktiveres zu tun. Aber ich bin froh, dass ich mit dem Buch weiterkomme.

Das mit dem öfter ein bisschen was machen, finde ich total schwierig, denn eigentlich ist es ein ständig-was-machen-und-ständig-dran-denken. Manchmal kümmere ich mich lieber um andere Sachen und will die fertig machen und dann bleibt wieder etliches liegen und summiert sich.

@ Claudia: Tut mir leid, dass das Verhältnis zu deiner Familie so schlecht ist. Eigentlich ist es gut von deinem Bruder dich zu informieren. Wenn du doch das Bedürfnis gehabt hättest, deinen Vater nochmal zu sehen, wäre es fies gewesen, dir diese Möglichkeit vorzuenthalten. So kannst du zumindest selber entscheiden. Es ist gut, dass du für dich eigentlich die Antwort weißt und dass du dich schon entscheiden konntest, ob du hingehst oder nicht.

Liebe Grüße,
DieNeue
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo zusammen,

wie geht es euch? Wie war euer Tag?

Ich bin gerade sehr kaputt. Ich war heute im Wald und hab Äste für die Hasen geholt und war in ein paar Läden einkaufen. Gestern hab ich viel Wäsche gemacht, die Küche saubergemacht, den Ofen geschrubbt und ein Gewürzfach ausgemistet. Das Buch, das mir die Beraterin empfohlen hat, habe ich durch. Es hat mich teilweise ziemlich rumgebeutelt, aber ich habs geschafft und war am Ende doch relativ froh, es ganz gelesen zu haben. In der Zeit blieb wieder der ganze Haushalt liegen, was ich jetzt aber wieder reingeholt habe.
Morgen kommt meine Haushaltshilfe nochmal. Sie darf jetzt erstmal mit einer Stunde/Woche weitermachen und ich das restliche Budget verbrauchen, bis die schriftliche Genehmigung da ist. Ich hoffe zwar auf 2h, aber bin erstmal froh, dass es vorerst nahtlos weitergeht.

Was ist bei euch so los?

Liebe Grüße,
DieNeue
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Hallo dieNeue,

mir geht es soweit gut. Ich arbeite derzeit an meinen Versagensängsten und langsam aber stetig wird es besser. Spazieren war ich auch schon, ein paar Sachen erledigt und jetzt ausspannen. Ich bin froh, dass ich das mit dem Job angefangen habe, der mich auch wirklich weiter bringt.

LG Senif :hello:
Chrissi 14
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Chrissi 14 »

@ Marlene57

Danke für deine Rückmeldung bezüglich der Kosten wegen dem Vitamin D. Gestern hatte ich meinen ersten Termin in diesem Jahr in der umstrukturierten PIA bei meiner Ärztin. Es war eine Blutabnahme fällig wegen meinem Venlafaxin und da hat sie das Vitamin D auch gleich mit reingenommen und ich muss es nicht bezahlen. Zum EKG muss ich beim nächsten Termin dann auch noch.

@alle
So langsam kommt was ins Laufen bezüglich Haushaltshilfe. Ich warte halt auf Rückruf von denen. Gestern haben die zwar angerufen, aber da war ich nicht da wegen Arzttermin und Co. Und als ich zurückrief, war die mir zugeteilte Dame nicht da. Vertrag habe ich am Montag dazu unterschrieben bei meiner "Beraterin", wo ich regelmäßig zu Gesprächen bin.

Die Waschmaschine ist nun auch noch kaputt gegangen. Es muss also eine neue her. Zusammen mit meiner Mutter habe ich mich für eine neue entschieden, was auch anstrengend war. Am Dienstag wird sie dann geliefert.

Mein Kopf ist in letzter Zeit wie ein Karussell. Mir schwirrt so viel im Kopf rum. Ich möchte ja ein Kreativzimmer aus dem ehemaligen Kaninchenzimmer machen. Da gibts noch so viel zu tun und ich schaffe gefühlt nichts.

Heute war eigentlich ein kleiner Ausflug mit meiner Mutter und einer Freundin geplant, aber leider wurde der heute früh kurzfristig abgesagt, weil die Freundin, die eben auch die Fahrerin ist, krank geworden ist. Dann war ich erstmal völlig planlos, was man stattdessen mit dem Tag machen kann. Ich wollte ihn nicht sinnlos verplempern. Geht es euch auch so, dass wenn ein Vorhaben ausfällt ihr nichts mit euch anzufangen wisst?

Ich bin nun mal gespannt, wann sich die Dame der Haushaltshilfe meldet wegen einem ersten Termin. Ist eh wieder schwierig für mich, weil fremde Person.

Schönen Abend euch!


LG Chrissi
Kaula
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Kaula »

Es tut so gut, zu lesen das man nicht allein ist.
Ich hatte heute mein BEM Gespräch und es war wirklich gut (sonst führe ich sie als Mitarbeitendenversammlung und heute mal selbst als Berechtigte)
Leider konnte ich meine Maske nicht aufrecht erhalten und musste viel weinen. Ich merke dass ich ich die Krankheit immer noch nicht komplett angenommen habe.
Wir haben jetzt einen Fahrplan für mich erstmal bis zur Reha und es ist auf der einen Seite entlastend aber auch irgendwie ein Teil der Struktur geht flöten. Aber insgesamt war heute eh wieder ein deutlich schlechterer Tag. Konnte mich sonst zu nichts weiter aufraffen, aber immerhin noch eine Runde mit meinem Mann spazieren gewesen.
Aber die Erschöpfung heute ist wieder deutlich stärker.
Morgen beginnt die Sertralin Einnahme und ich hoffe, es bewirkt nach einer Weile etwas.
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

schön, von euch zu hören. Mich hat es etwas zerbröselt. Gestern bin ich am frühen Abend schon fast auf dem Sofa eingeschlafen, heute Nacht bin ich dann um 4 Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Bin dann aufgestanden, hab gefrühstückt und Wäsche zusammengelegt. Später war noch die Haushaltshilfe da. Ich bin heute total k.o. und müde. Weiß nicht, was da grad wieder los ist. Liege viel rum und muss mich ausruhen, weil mir wirklich sonst die Augen zufallen würden. Selbst Cola macht mich nicht wach.
Ich habe jetzt den Termin für die Hasen-OP verlegt und habe das Gefühl, ich müsste alle Termine jetzt noch vorher reinquetschen, damit ich dann Ruhe hab, wenn ich den Kleinen pflegen muss. Ich glaub, das stresst mich voll, diese eingebildete Deadline. Die OP ist auch direkt am Tag nach unserem Familientreffen. Nicht so günstig, aber besser als gleich nächste Woche.

@ Senif: Das hört sich gut an mit deinem Job. Ich finde es immer cool, weiterzukommen, v.a. wenn es die eigene Initiative war.

@ Chrissi: Das wird noch mit der Haushaltshilfe. Es ist am Anfang immer komisch, jemand fremden in die Wohnung zu lassen, der dann auch noch den Dreck wegputzen soll, aber man gewöhnt sich dran. Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst mit ihr und ihr euch versteht.
Manchmal ist es bei mir auch so, dass ich dann nichts mit mir anzufangen weiß, wenn was ausfällt. Jedenfalls bin ich meist erstmal planlos und muss dann wieder umdisponieren. Je nachdem, was sonst zu erledigen ist, find ich was.

@ Kaula: Stell ich mir komisch vor, wenn man bei den Gesprächen sonst immer auf der anderen Seite steht. Ich finde es auch immer noch manchmal schwer, zu akzeptieren, dass ich krank bin und nicht so kann, wie ich will.

Liebe Grüße,
DieNeue
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