Venlaxfin abgesetzt und wieder eingeschlichen, keine Wirkung mehr

[onluxtex]

Hallo, ich bin 70Jahre alt und neu in diesem Forum. In den letzten 20 Jahren war ich 4x in der Psychiatrie. Die Aufenthalte waren von anfangs 6Wochen und bis zu 12 Wochen. Die Phasen der Arbeit wurden immer kürzer. Ich ging dann mit 58Jahren in Frührente. Ambulant und stationär habe ich mindestens 15 verschiedene AD verschrieben bekommen, alle ohne Wirkung. Der letzte Gutachter gab mir den Tip es einmal mit Venlaxafin zu versuchen. Gesagt, getan: mit 37,5mg begonnen und bis 150mg hochdosiert. Danach fühlte ich mich wie neu geboren. Dieses Medikament habe ich die letzten 10Jahre genommen.
Weil es mir "zu gut" ging habe ich das Medikament in einem halben Jahr, also sehr langsam ausgeschlichen und auch keine Entzugserscheinungen bemerkt. Seit September begann die Depression von Neuem. Es wurde immer heftiger. Termin beim Psychiater habe ich im Umkreis von 50km nirgends bekommen. Nochmal in die Psychiatrie möchte ich nicht. Also hin zum Hausarzt. Wieder mit 37,5mg begonnen und seit 2 Wochen bei 225mg.
Insgesamt nehme ich Venlaxafin nur in der 8.Woche. Es stellt sich einfach keine gravierende Besserung ein. Ich liege immer seit 3 Uhr morgens wach und das negativ-Karussell dreht sich immer schneller. Um 6:30 stehe ich auf und gehe für eine Stunde mit meinem Hund Gassi. Das 3xtäglich, also 3 Stunden an der frischen Luft am Tag. Gut, dass ich den Hund habe. Gegen 10:00 Uhr klingt die Depression ab und ich bin ein anderer Mensch. Morgens gehe ich durch die Hölle und will sofort wieder in die Psychiatrie, weiß nicht mehr ein noch aus. Am Vormittag sind all diese Gedanken verschwunden. Zum Glück steht meine Frau mir immer zur Seite.
Kennt ihr dieses Phänomen von 3 bis 10Uhr ein Gang durch die Hölle, danach ist alles wieder gut?
Kann es sein, dass der Kopf nach nunmehr 6 Wochen immer noch nicht auf Venlaxafin reagiert?
Ich bin einfach ratlos. Meine ambulante Psychotherapie läuft demnächst aus. Ich bin mir nicht sicher ob mein Hausarzt genügend Erfahrungen mit alternativen AD hat.
Ich bin einfach ratlos und würde mich über jeden Hinweis freuen.

[Bittermandel]

Hallo

Mir ging das mit Fluoxetin so. Als ich es wieder brauchte hat es nicht mehr gewirkt im Gegenteil das Chaos im Kopf wurde immer schlimmer. In der Klinik wurde ich auf Venlafaxin umgestellt und dann zwei Jahre später auf Duloxetin das ich kontinuierlich nehme. Es hat mich aber auch nicht vor der Depression bewahrt. Da ich außerdem ADHS habe und erst durch das ADHS Medikament und Duloxetin habe ich ruhe.

Ich würde dir den Psychiater empfehlen und ich was es ist schwierig einen zu finden. Aber der kennt sich mit den Medikamenten einfach besser aus.

Liebe Grüße Bittermandel

[onluxtex]

Hallo Bittermandel,
danke für den Tip, aber es ist wirklich fast unmöglich einen Psychiater zu finden. Antworten: Wir nehmen keine neuen Patienten auf, dann müssen sie halt in die Psychiatrie gehen. Hier zu Hause habe ich meine Familie und den Hund und der Tag hat eine Struktur. Ich muss halt immer die Hölle am Morgen von 3 bis 10 Uhr durchstehen und dafür ein passendes Medikament finden. Für den Notfall habe ich Tavor 0,5mg hier, aber davor habe ich Angst wegen Abhängigkeit. Noch nie genommen. Ein etwaiger Entzug soll schlimmer als Depressionen sein.
LG
Onluxtex

[Bittermandel]

Hallo

Vielleicht gibt es eine Instituts Ambulanz die dir helfen kann. Die sind der Psychiatrie angeschlossen. Oder du gehst doch in die Klinik um dich neu einstellen zu lassen.

Ja Tavor kann abhängig machen und manchen wird der Aufstieg schwierig. Ich Tavor über zwei Jahre genommen und innerhalb von zwei Wochen ausgeschlichen ohne Probleme. Aber da ist jeder anders. Bei uns ist es auch schwierig einen Psychiater zu finden die nehmen keine neuen Patienten. Ich Frage mich was Menschen tun sollen die dringend Hilfe brauchen.

Liebe Grüße Bittermandel

[onluxtex]

Hallo,
ja, bei uns in Oldenburg gibt es eine Psychiatrie mit Ambulanz, da werde ich's gleich Anfang des jähre mal versuchen. Allerdings schreiben auch die auf ihrer Homepage: Wir finden in wenigen Wochen einen Termin. Echt traurig.
Wer dann keine Familie oder Freunde hat ist echt aufgeschmissen.
LG
Onluxtex

[Bittermandel]

Hallo Onkel

Ich wünsche dir viel Glück mit der Ambulanz. Das ist echt schwierig mit den Ärzten. Genauso wie es bei den unterschiedlichen Medikamenten Lieferschwierigkeiten gibt. In einem modernen Land sollte das nicht sein. Naja wir sind eh auf dem Weg ins Mittelalter oder gar in die Steinzeit. Wenn jetzt das neue E-Rezept kommt und ich in der Apotheke meine Versichertenkarte vorzeigen muss, kann das kein Fortschritt sein.

Liebe Grüße Bittermandel

[onluxtex]

....danke dir, ich werde berichten. Stimmt wir entwickeln uns zurück. Traurig und armselig
LG
Onluxtex

[Bittermandel]

Hallo Onkel

Ja berichte ob du Hilfe bekommen hast.

Liebe Grüße Bittermandel

[onluxtex]

....heute läuft nur der Anrufbeantworter. Ich bleib dran und Versuchs gleich am 2.1.
LG
Onluxtex

[Bittermandel]

Hallo On

Ja die Feiertage machen es noch schwieriger. Bin immer froh wenn die vorbei sind. Ich muss am Dienstag auch anrufen und fragen ob das Institut Diagnosen bei Erwachsenen stellt oder nur bei Kindern.

Liebe Grüße Bittermandel

[onluxtex]

.... dann drücken wir uns mal gegenseitig die Daumen. Ich habe Angst, dass die wieder mit Medikamenten an mir herum experimentieren.
Das ist die Liste der Medikamente, die ich seit 2003 bei jeder Depression bekommen habe.

Clomipramin
Remergil
Insidon
Flouxetin
Lithium
Cypramil
Rivotril
Artosil
Mirtazapin 2 Wochen
Imipramin
Anafranil
Tavor 2 Wochen
150mg Lamotrigin, 150mg Amitriptylin
2x 50mg Lamotrigin, 1x75mg Amitritylin, 1x75mg Trevilor, seit 09.01.07
2x 50mg Lamotrigin, 1x25mg Amitritylin, 1x 150mg Trevilor, seit 25.01.07
225mg Venlafaxin

Diese Medikamente wurde ambulant bzw.in den Kliniken von Psychiatern verordnet. Ich habe natürlich Angst, dass falls das Venlaxafin nach fast 6 Wochen nicht wirkt, ich wieder zum Versuchskanienchen werde.
LG
Onluxtex

[Bittermandel]

Hallo On

Puh das ist eine lange Liste. Meine ist etwas kürzer aber mir reicht es auch. Ich würde dir Duloxetin empfehlen es ist ähnlich wie Venlafaxin. Ich habe auch von Venlafaxin auf Duloxetin umgestellt und das hat prima funktioniert. Leider ist das Gefühl ein Versuchskaninchen zu sein nicht von der Hand zu weisen. Ich bin aktuell in der Testphase von einem ADHS Medikament zusätzlich zum AD. Soweit wirkt das Medikament gut aber ich glaube ich muss noch etwas erhöhen weil ich Durchschlafschwierigkeiten habe. Ich wache auf mitten in der Nacht und bin hellwach dann mache ich etwas im Haushalt trinke einen Kaffee und dann kann ich wieder schlafen. Der nächste Tag ist entsprechend schlimm. Vielleicht muss ich eine kleine Dosis von meinem ADHS Medikament abends nehmen. Aber die Praxis hat zu und ich hoffe die haben am Dienstag geöffnet.

Liebe Grüße Bittermandel

[onluxtex]

Moin Bittermandel,
danke für den Tip, ich werd's mal beim Hausarzt ansprechen, da habe ich am 2.1. wenigstens einen Termin. Zusätzlich versuche ich es bei der Institutsambulanz. Ich werde berichten. Heute war die Nacht wieder um 3 Uhr zu Ende und das Negativ-Karussel drehte immer schnelle. Ohne Hunde würde ich nicht aus dem Bett kommen.
Ich habe mir die Fernbedienung neben das Bett gelegt, liege dann aber wie gelähmt da und schaffe es nicht den Fernseher oder das Radio einzuschalten um mich abzulenken
Liebe Grüße und alles Gute
Onluxtex, Ronald

[Bittermandel]

Hallo Ronald

Willkommen im Club der Schlafgestörten. Ich bin heute auch wieder um 2.00 Uhr aufgewacht. Ich trinke dann einen Kaffee und habe in YouTube ein Video angesehen. Danach konnte ich wieder schlafen. Ich bin so ca. zwei Stunden wach und schlafe wieder ein. Zum Glück fühle ich mich wohl und fit wenn ich um diese Uhrzeit wach werde. Keine Ahnung woran das liegt, ich werde das mit dem Psychiater besprechen. Hoffentlich nicht noch eine Pille mehr. Grins!

Liebe Grüße Bittermandel

[onluxtex]

Moin Bittermandel,
auch ich würde mich riesig freuen, wenn ich endlich mal erst um 7 aufwache. Ewig 3 Uhr und dann geht nix mehr. Das schlaucht.
Einschlafen gegen 22-23 Uhr ist kein Problem.
LG
Ronald

[Bittermandel]

Hallo Ronald

Vielleicht brauchst du was zum schlafen. Ich nehme 150 mg Trazodon und damit klappt es so einigermaßen.

Liebe Grüße Bittermandel

[onluxtex]

.... einschlafen ist nicht das Problem, nur das frühe Erwachen mit Grübelei. Mein Traum wäre mal wieder bis 7 Uhr durchschlafen.
All diese zusätzlichen Tabletten müssen sich ja auch mit den 225mg Venlaxafin vertragen.
Liebe Grüße
Ronald

[onluxtex]

Wöchentlich habe ich einen Termin bei meinem Hausarzt, der sich auch viel Zeit nimmt und Mühe gibt. Vor 10 Wochen habe ich nach dem Ausschleichen wieder mit Venlaxafin 75mg begonnen nach 2 Wochen auf 150mg gesteigert und bin jetzt seit 4 Wochen bei 225mg.
Bei jedem Termin berichte ich, dass sich die Depression in feinster Weise verbessert.
Er weigert sich umzustellen oder um ein anders AD zu ergänzen. Ich soll halt abwarten und Geduld haben. Ich habe das Vertrauen verloren, finde aber keinen Psychiater. Unsere Institutsambulanz hat mir einen Termin Ende Febr angeboten. Ich weiß echt nicht mehr wie ich das aushalten soll.

[Bittermandel]

Hallo Ronald

Es ist ein Kreuz mit den Ärzten und ihrem Unverständnis. Du kannst ihn mal auf Duloxetin ansprechen, vielleicht lässt er sich erweichen. Meine Psychologin zickt auch Rum weil ich zum Psychiater gehe wegen ADHS. Aber da lasse ich mich nicht beirren. Und die elektronische Patientenakte werde ich nicht unterschreiben das die in meinen Unterlagen rumschnüffelt. Ich bin alt genug um jedem Arzt zu sagen welche Medikamente ich nehme.
Versuche deinen Arzt umzustimmen, wie gesagt Duloxetin kann ich sehr empfehlen und du brauchst nicht lange um/und auszuschleichen. Weil Venlafaxin und Duloxetin ziemlich ähnlich wirken. Duloxetin wirkt etwas stärker auf das Noradrenalin.

Liebe Grüße Bittermandel

[onluxtex]

Danke, ich versuche bis zum Termin in der Ambulanz durchzuhalten. Da sind dann Psychiater.
LG
Ronald