Starke depressionen durch Stress und emotionen

Antworten
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Starke depressionen durch Stress und emotionen

Beitrag von Reiseonkel87 »

Guten Morgen zusammen und nochmal ein frohes neues Jahr, ich hoffe Ihr seid alle gut ins neue Jahr reingekommen und konntet einige Sorgen im alten Jahr lassen.

Ich sehe es meist immer so, ein Neustart. Haken dran, erledigt. Leider sind bei mir ein paar Angelegenheiten mit ins neue Jahr gekommen, die ersten Tage liefen noch vernünftig. Aber letzte Woche ist der Geduldsfaden gerissen, ich bin innerlich explodiert und anschließen sehr stark abgerutscht.
Hintergrund: Arbeit – ich weis, ich war/bin auf der Sache nach etwas neuen, möchte diesen Absprung schaffen, bisher hat sich alles mehr oder weniger im Sande verlaufen. Ein normaler Arbeitstag ist leider nicht möglich. Der Kollegenkreis gleicht ein Haifischbecken. Da wir international sind, bekommen meist die deutschen „auf die fresse“. Ein Engländer macht nie etwas, muss sich auch nicht an regeln halten. Aber bist als deutscher mal 1 Minute zu lang in der Nachbearbeitung, wird gleich wieder mit Abmahnung usw gedroht. Ein Glück ist heute Freitag, im letzten Jahr habe ich mir nach so einer Woche am Abend gerne mal einen hinter die Birne gekippt – aber ich möchte mir nicht das Wochenende versauen und Zeit mit meiner Frau verbringen. Das Alkohol keine Lösung ist, ist mir bewusst. Habe seit 31.12.2023 / 22:00 Uhr auch nichts mehr angerührt.

Was mich zum nächsten Punkt bringt. Silvester und das Thema „Familie“. Wir haben den Abend entspannt bei meiner Mutter verbracht. Nach feiern usw war uns nachdem was innerhalb der Familie vorgefallen war eh nicht zu mute. Anfang Dezember kam ein Anruf von meiner Cousine, teilte uns mit, dass wir nicht auf den 18. Geburtstag von der Tochter eingeladen sind. Aufgrund dessen, dass die ältere Tochter vor 8 Jahren richtig Mist gebaut hat (möchte ich nicht näher drauf eingehen), mich und meine Frau damals in eine Sache reingezogen hatte, ich das meiner Cousine versucht beizubringen und dann hieß es gleich, dass wir die Familie kaputt machen. Es war lange Funkstille. Bis unsere Tante 2021 unerwartet verstorben ist. Da kamen wir wieder etwas zusammen, leichter Kontakt. Dann gibt es noch meine andere Tante und meinen Cousin (nicht Mutter/Sohn oder Bruder von meiner Cousine). Ich habe damals angefangen und versucht, die Familie zusammen zu halten. Sei es Geburtstage oder auch Silvester. Im Schnitt haben wir 3x im Jahr eingeladen. Ende vom Lied, wir wurden nie eingeladen. Die konnten sich nur an den gemachten Tisch setzen, sich bedienen lassen und nie selbst etwas machen. Meine Tante hat kurz vor mir Geburtstag, hat dann Ihren Geburtstag auf meinen „mitgefeiert“, aber nie etwas dazu gegeben, immer schön auf meine Kosten. Diesen Sommer habe ich schon leise angedeutet, dass mich das derbe ankotzt, das wir dauernd machen und von anderen kommt nichts. Auf jedem Fall, meine Tante hatte mitbekommen, dass wir nicht eingeladen wurden, hat sich mit meiner Mutter darüber unterhalten, wie schade und scheiße das ist. Alle oder keiner – ende vom Lied, die saßen natürlich wieder auf einer Feier. Ok, es steht nirgends wo geschrieben, das man einladen muss. Aber wenn man fast 3 Jahre, wir kommen auf 10!!! Einladungen die wir auf unseren Nacken genommen haben und es kommt nichts zurück, außer Enttäuschungen oder gar Forderungen. Zwei Beispiele: entweder es gibt die Grillwurst von Fleischer XY oder wir kommen nicht, oder auch geil, im Sommer hatten wir den Geburtstag meiner Mutter auf einen Sonntag kurzfristig organisiert – mein Cousin haut raus, wegen ein scheiß Bier komme ich nicht, entweder es gibt harten Stoff oder ich komme nicht. Wohlgemerkt, der wird dieses 50! Mein Cousin haben wir dann gebeten nicht zu kommen, wenn er es nicht akzeptiert. Versteht Ihr was ich meine?

Ende des Lieds, ich habe dann am 04.12.23 mich dazu entschlossen, den Kontakt zu meiner Familie (außer meiner Mutter) abzubrechen. Ich wurde in den Jahren nur verarscht und ausgenutzt. Also mir geht es gut damit. Nur die Familie kann das nicht verstehen. Merken oh scheiße, wir werden ja jetzt nirgends mehr eingeladen. Und zack geht es wieder los, es wird hier rum erzählt das ich die Familie kaputt mache. Eigentlich kann ich mir ein Ei drauf backen, da ich weis, wie diese Familie drauf ist. Aber ich habe extrem damit zu kämpfen und komme über diese Enttäuschung nicht drüber hinweg. Dazu der Stress auf de Arbeit.

Ich habe das Gefühl, man ist als psychisch kranker automatisch an allen schuld. Bekomme leider zu oft wieder „auf die Fresse“. Es geht bis dahin, das sehr düstere Gedanken kommen.

Yoda sagte einmal: „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid“
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Senif
Beiträge: 1237
Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Starke depressionen durch Stress und emotionen

Beitrag von Senif »

Hallo Reiseonkel,
Ich habe das Gefühl, man ist als psychisch kranker automatisch an allen schuld
Das ist aber dein Gefühl. Das sind Deine Gedanken, die du über dich hast. Du reagierst sofort mit Schuldgefühlen und versuchst sie abzuwehren.
(das hab ich früher auch). Mein Weg war eigentlich, dass ich mir gegenüber wohlwollender wurde, und dass es ok ist Ecken und Kanten zu haben, und auch Fehler zu machen. Entscheidaend ist nicht, was andere denken, sondern was du selbst (über dich) denkst. Denn wenn du in dir sicher bist, ok zu sein, dann verliert die Meinung anderer an Bedeutung.

Ich hab das jetzt bei mir auch gemerkt im Zuge der Arbeit sind alte Denkmuster wieder aufgetreten. Versagensängste, die mich hindern eine Aufgabe zügig zu bearbeiten. Und ich dann wirklich auch versage. Das Problem ist, dass mein Selbstwert in der Hinsicht noch vom Außen und von der Leistung abhängt. Und diese Verknüpfung muss ich lösen. Daran arbeite ich, damit ich beim Scheitern nicht gleich von negativen Gefühlen und Gedanken überflutet werde. Und es ist auch ok mal zu scheitern.

Na ja, das ist das woran ich gerade arbeite. Alles hat sehr viel mit unseren eigenen Denkmustern zu tun.

LG Senif :hello:
Marlene57
Beiträge: 504
Registriert: 20. Mär 2018, 16:39

Re: Starke depressionen durch Stress und emotionen

Beitrag von Marlene57 »

Hallo Reiseonkel,
Ich kann dich sehr gut verstehen, da ich auch mal in der Touristik gearbeitet habe. Und ich denke dein Job im Firmendienst, wenn ich das richtig verstanden habe, ist noch viel anstrengender. Und leider wird oft durch Zeitdruck bzw. Arbeitsbelastung, das Verhalten der Kollegen untereinander oft auch schlechter bzw. in Mitleidenschaft gezogen. Mann kann auch sagen, die Nerven liegen bei vielen blank.
Das mit der Familie ist natürlich auch nicht schön, aber da muss ich dir voll recht geben. Wenn da keine Gegeneinladungen kommen ist das nicht ok. Es wäre noch ok, wenn man zu euren Einladungen z.B. Salat, Kuchen oder z.B. Getränke mitbringen würde oder sich finanziell beteiligen würde. Aber nein, auch noch Ansprüche stellen, was es geben muss, das ist nicht ok.
Auf diese Familie kann man gerne verzichten. Es gibt einen Spruch: Freunde kann man sich aussuchen, Familie leider nicht. Und leider ist das die Realität.
Dass du deinen Ärger/Probleme von der Arbeit nicht mit Alkohol betäubst, finde ich klasse. Es zeigt auch, dass du dir bewusst bist, dass du zwar am Limit arbeitest. Aber noch stark genug bist, mancher Gefahr zu wiederstehen die auf dich lauert.
Ich wünsche dir viel Kraft. Versuche die Probleme der Arbeit möglichst da zu lassen. Und dir nicht dein Privatleben dadurch kaputt zu machen. Ich weiß dass das viel leichter gesagt, als getan ist. Das war für mich genau der Grund, vor 6 Jahren auszusteigen. Ich war da allerdings schon 61und konnte mir das auch finanziell leisten.
Es hat mich aber trotzdem so belastet, dass ich nur 2 bis 3 Monate später in ein tiefes Loch viel. Da kam ich Dank eines 6 wöchigen Aufenthalts in einer Akutklinik, auf einer sehr guten, psychosomatischen Station wieder heraus.
Ich drücke dir die Daumen, dass es auch für dich wieder bessere Tage gibt und du eine Arbeitstelle findest, die für dich passender ist.
Liebe Grüße von Marlene
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Starke depressionen durch Stress und emotionen

Beitrag von Reiseonkel87 »

Hey Senif,
Hey Marlene,

ich danke Euch. Dieses Selbstwertgefühl ist denke ich ein Problem. Wenn ich in den Spiegel schaue, finde ich die Person sofort kacke. Ja, ich bin aktuell mit mir selbst nicht im reinen. Habe irgendwie in den letzten Tage die Kontrolle verloren. Der Tag bestand ausschließlich aus Druck. Anschreien vom Kunden und auch von direkten vorgesetzte gehörte wie zuletzt zu Tagesordnung. Gestern 1930 bereits ins Bett gegangen, da nichts mehr ging. Ich habe auf der Couch mit den Lappe geschnappt und schaue hier nochmal vorbei. Wobei mich es reizen würde, ins Bett zu gehen und zu schlafen.

Marlene, genau, ich bin im FiDi. In einen sehr großen FiDi. Das wir mal mehr und mal weniger unter Zeitdruck stehen, kennt man. Mich hat das ganze eigentlich immer motiviert, konnte diesen stress in Energie umsetzen. Aber aktuell ist das alles jenseits von gut und böse. Aktuell 3 verschiedene GDS. Akkordarbeit. Nach einen 45 min Call, wollte man einmal ein paar Sekunden durchatmen, man wurde sofort angeschrieben, man hätte zurück ans Telefon gehen sollen. Vorher fragen, ob man sich einen Kaffee holen kann oder gar, ob man auf Toilette gehen kann... welches sogar verboten wurde. Ih habe zwei große Bauch OP´s letztes Jahr hinter mir, ist aktuell mit den aufhalten nicht die beste Idee. Sei es drum. Man versucht auf sich zu achten, aber das ist aktuell das schlimmste was ich in meiner Berufswelt erlebt habe.Idee, etwas neues zu machen ist vorhanden, die Frage ist immer was.

Was die Familie betrifft, ich bin keiner der sagt, ich habe jetzt 200 EUR für Getränke und Essen ausgegeben und erwarte das gleiche. Mir hätte es gereicht, wenn jemand gesagt hätte, ich habe Geburtstag, Kiste Bier, bisschen Knabberkram - fertig. Auf die gemeinsame Zeit kommt es mir an. Auch das meine Tante kurz vor mir Geburtstag hat, hätte Sie mal gesagt, die bezahlt die Kiste Bier und wir hätten diese besorgt. Kein ding. Oder halt ein Salat oder keine Käseplatte... aber nothing. Und dann halt die Forderungen.

Jetzt bin ich erstmal froh, das Wochenende ist. Es beruhigt mich, das ich in den nächsten 48h angeschrien oder beleidigt werde und das ich auf Klo gehen kann, wann ich das möchte und vor allem, wenn ich muss.
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Marlene57
Beiträge: 504
Registriert: 20. Mär 2018, 16:39

Re: Starke depressionen durch Stress und emotionen

Beitrag von Marlene57 »

Guten Morgen Reiseonkel,
Der Umgang bei euch im Büro ist ja schon Mobbing, bzw. unzumutbar. Anschreien, Gang zur Toilette verbieten ist ja ein No go. Ich weiß jetzt nicht in welchem Alter du bist, aber du hast ja selbst gesagt, dass du dich beruflich verändern möchtest. Heutzutage suchen dich auch viele Ämter Personal als Sachbearbeiter und stellen auch Quereinsteiger ein. Wäre das etwas womit du dich anfreunden könntest? Ich kenne aus unserer Umgebung viele ehemalige Touristiker die mittlerweile beim Landratsamt , Bezirk oder Stadtverwaltung arbeiten.
Ich wünsche dir erst Mal ein entspanntes Wochenende.
Liebe Grüße von Marlene
Senif
Beiträge: 1237
Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Starke depressionen durch Stress und emotionen

Beitrag von Senif »

Hallo Reiseonkel,

bei mir gibt es in der Krankheit auch immer so ein Selbstwerteinbruch. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Nichts desto trotz würde ich in so einer Firma nicht bleiben. Momentan ist die Arbeitsmarktsituation noch so, das gesucht wird. Vielleicht hast du ja Glück und es findet sich was Neues. Ich drück Dir die Daumen.

LG Senif :hello:
Maxegon
Beiträge: 2497
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Starke depressionen durch Stress und emotionen

Beitrag von Maxegon »

Ich habe das Gefühl, man ist als psychisch kranker automatisch an allen schuld
Das ist aber dein Gefühl. Das sind Deine Gedanken, die du über dich hast. Du reagierst sofort mit Schuldgefühlen und versuchst sie abzuwehren.
... bzw. dich zu rechtfertigen.

Hallo Reiseonkel,

das o.g. führt dazu, dass du dich noch schlechter fühltst.

... die Anderen müssen, das doch einsehen ... es verstehen, schießt einem dabei bestimmt durch den Kopf (?).

Sind sie überhaupt in der Lage dazu?
Haben sie überhaupt die Zeit dazu, sich in den Mitarbeiter XY hineinzuversetzen, wollen sie es, die, die selbst im Stress gefangen sind?
Jeder hat so seine Meinung, seine Ansichten, Vorstellungen, schließt von sich auf andere.

In deinem stressigen Arbeitsumfeld zählt nur Umsatz, wenn's geht möglichst viel in kurzer Zeit, die Konkurenz schläft nicht und dem Kunden ist's egal, wie sich die Mitarbeiter fühlen, der will sein Produkt und dieses möglichst preisgünstig und schnell.
Das weiß auch dein Chef, schließlich ist der Kunde König.

Von der Gelassenheit der Mitarbeiter einer (touristischen) Einrichtung beim Amt oder einer staatlichen Stelle ist bei einem privaten, profitorientiertem Unternehmen oft keine Spur, denn die haben ja nicht diesen permanenten Erfolgsdruck (verkaufen müssen).
So ist das System, entweder du funktionierst oder ...

Oftmals mangelt es dann an Selbstwert(gefühl), der Job geht einen zunehmend auf den Beutel, ein gewisser Trotz bzw. ein Gefühl auf Verständnis hoffend, stellt sich ein.

Alle im Unternehmen sind diesen Belastungen ausgesetzt, warum sollten sie auf Person XY Rücksicht nehmen? Bringst du deine Leistung (incl. Kundenzufriedenheit) nicht, bekommst du früher oder später die Popo-Karte.

Das ist nun mal so - edel sei der Mensch, hilfreich und gut ... ja schön wär's :lol: .

Dir bleibt doch nur die Wahl, dich mit der Situation zu arrangieren oder dir etwas anderes zu suchen.

Wie du das hinbekommst, hängt von dir und deinem Umfeld ab.
Ist dein Umfeld Kacke (nicht sooo optimal), wirst du mit viel Reden und an die Vernunft appellieren, wenig erreichen - wer hört dir zu? Wen interessiert es?

Es ist wie bei einem Hühnerhaufen, da bekommt nur das cleverste oder schnellste Huhn die besten Stücke und legt dann, hoffentlich, auch gute Eier.

Wären alle "Hühner" gebildet und vertändnisvoll (edel, hilfreich und gut), würden sie sogar Rücksicht nehmen.

Du kannst doch nur dein Ding machen, dich durchwurscheln, clever, oder heroisch kämpfen ... doof nur, wenn man nur ein "Huhn" unter vielen ist.

Du bist nicht an allem Schuld, als psychisch Kranker, das System ist krank.
Und kommt man mit dem System nicht zurecht, wird einem eine psychische Kankheit bescheinigt - ist das nicht krank?
Maxegon
Beiträge: 2497
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Starke depressionen durch Stress und emotionen

Beitrag von Maxegon »

Maxegon hat geschrieben: 13. Jan 2024, 14:25 ... die Anderen müssen, das doch einsehen ... es verstehen, schießt einem dabei bestimmt durch den Kopf (?).

Sind sie überhaupt in der Lage dazu?

Jeder hat so seine Meinung, seine Ansichten, Vorstellungen, schließt von sich auf andere.
Ähnlich ist's doch auch, oft, bei der lieben Familie.
Du kannst dir 'nen Zahn locker quatschen, ohne Erfolg im Gegenteil, je mehr man versucht sich zu erklären, desto mehr trifft man auf Unverständnis.
Weil... jeder will Recht behalten, gerade wenn's um's Geld geht ... und sei es nur ein Kasten Bier.

Ich machte die Erfahrung, bei der lieben Familie, weniger ist mehr, ... weniger erklären (wollen), öfter mal die Klappe halten und hoffen, die Anderen kommen von selbst 'drauf, dass da etwas schief läuft.
Stimmt, ein langwieriger, oftmals schwer auszuhaltener Prozess, doch immer noch besser als dieser ewige Streit/Unmut.
Marlene57
Beiträge: 504
Registriert: 20. Mär 2018, 16:39

Re: Starke depressionen durch Stress und emotionen

Beitrag von Marlene57 »

@ Mexagon,
sehr gut geschrieben. Da stimme ich voll zu.
👍🙋‍♀️
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Starke depressionen durch Stress und emotionen

Beitrag von Reiseonkel87 »

Ihr Lieben,

ich danke Euch. Als im beruflichen Umfeld hat sich jetzt Gott sei dank etwas getan. Ich habe einen internen Wechsel zum laufen gebracht. Ein anderes Team. Da weis ich, das es dort etwas ruhiger wird, da wird der Mensch in den Vordergrund gestellt. Aktuell arbeite ich in einen internationalen Team, was in erster Linie in UK beheimatet ist. Also komme ich quasi aus England zurück nach Deutschland. Wenn Ihr fragt ob ich auch da lebe, ne ne. Alles Homeoffice. Aber da hat selbst der Betriebsrat, als auch die Personalabteilung im Herbst schon gesagt,"seh zu das Du da raus kommst". Das hab ich nun endlich geschafft, gestern mittag kam die erfreuliche Nachricht. Das hat schon mal aufgebaut.

Was die Familie betrifft, vielleicht wäre schweigen am ende klüger gewesen. Nur nach all den Jahren ist das Fass übergelaufen. Man hat es schon mehrmals ruhig angesprochen und mal einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben. Aber wie gesagt, die können alle nur nehmen. Das mit den einladen, sage ich mir jetzt, ach komm, scheiß drauf. Inzwischen hab ich das bedrückende Gefühl nicht mehr, fühle mich frei. Meiner Mum geht es ebenso. Sie selbst sagte auch, klar, die Situation ist alles andere als schön, aber es war längst nötig. Sie sagte ein Wort, das was ganze umschreibt, ohne das man jemanden direkt beleidigt. "Energiefresser".

Das mit dem weniger erklären wollen hab ich schon mal versucht, bei einigen Personen klappt es. Wenn viele hartnäckig waren, habe ich meist so reagiert: "das warum ist jetzt egal, darum geht es nicht, sondern wie kann man mir für den Moment helfen und wie soll es weitergehen".

Aber mal eine andere frage, ich habe uzt keine AD. Um klar zu kommen, hab ich normales Johanneskraut und zum schlafen Unterstützung durch zzzquil zb. Komme damit relativ gut zurecht. Habt Ihr ein tipp, wie man diese Achterbahn entkommen kann? Es gibt Gott sei dank viele höhen, inzwischen mehr als tiefen - im vergleich zu vor 10 Jahren. Aber der "fall" in die tiefe ist größer geworden und es dauert länger da wieder raus zu kommen. Diese Episode ist jetzt gut etwas mehr als einen Monat am laufen. Ging langsam los. Wir haben es gemerkt und ich hatte mir das JK geholt. War lange zeit unten. Seit vorletzter Woche versuche ich wieder nach oben zu kommen. Bin zwar noch nicht am Ziel, aber immerhin auf einer Höhe, wo man wieder atmen kann.
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Antworten