Medikamente bei Kptbs, Depressionen ,Adhs und ASS. Bin verzweifelt!

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Lanafee
Beiträge: 1
Registriert: 6. Jan 2024, 12:19

Medikamente bei Kptbs, Depressionen ,Adhs und ASS. Bin verzweifelt!

Beitrag von Lanafee »

Ein liebes Hallo in die Runde!

Dies ist mein erster Beitrag!

Meine Diagnosen: rezidivierende Depressionen, eine komplexe Ptbs, Adhs und ich bin im Autismusspektrum.
Außerdem bin ich alleinerziehende Mama eines Sohnes mit Adhs und ASS.

Seit März 2023 probiere ich mit Psychstimulanzien herum ( Ritalin und zum Schluss Elvanse). Seit Dezember geht es mir immer schlechter:
Sinnlosigkeit,eine permanente Schwere auf der Brust,Hoffnungslosigkeit,sehr gedrückte Stimmung,Starre am Abend,Tief am Morgen,Schwierigkeiten ( darüber) zu sprechen,PMS wird schlimmer, Ängste, tiefer innerer Schmerz, den ich nicht zuordnen kann, weinen wollen, aber nicht können, keine Freude, innere Sätze wie „alles ist zu viel“ und " ich kann nicht mehr"

Am Di., dem 2.1. diagnostizierte mein Psychiater eine Depression. Ich sollte keine Stimulanzien mehr einnehmen, sondern Imipramin.

Nach 2 Tagen wurde mein Zustand noch schlimmer. Extreme Ängste kamen hinzu und Verwirrung.
Nachdem Imipramin meine Gesamtsituation deutlich verschlechter hat, habe ich Freitag Abend mit einem Arzt aus der psychiatrischen Krisensprechstunde gesprochen , der mir sagte, ich sollte das Medikament nicht mehr nehmen und am Montag alles weitere mit meinem Psychiater besprechen.
Die starken Ängste wurden weniger.

Montags wurde mir dann Mirtazapin verschrieben, welches ich abends einnahm. Leider wurde mir am nächsten Morgen schwarz vor Augen. Mein Blutdruck war bei 75/ 55. Ich habe generell einen niedrigen Blutdruck, komme damit eigentlich gut klar, aber der Wert war dann nicht mehr tragbar.

Ich schrieb meinem Arzt eine Mail. Er meinte daraufhin ich solle das Mirtazapin weglassen und bis zu unserem nächsten Termin am 15.01.24 Escitalopram nehmen. Er würde sich bis dahin nochmal Gedanken machen.

Ich hatte noch Tabletten zu Hause, da ich von 2019 - Anfang 2023 auf Escitalopram eingestellt war. Theoretisch haben die mich auch einigermaßen stabil gehalten, allerdings hatte ich dadurch extrem Restless legs und sehr oft Kopfdruck. Ich merkte aber erst nach dem Ausschleichen, dass es vom Escitalopram kam.

Da ich grade wirklich am Ende bin, war mir das aber egal. Die erste Einnahme mit 5 mg hatte ich also vorgestern.
Gestern war ich dann unfassbar gereizt und hatte massive Unruhezustände. Als ich die Tabletten vor über 3 Jahren eingenommen habe, spürte ich von diesen NW am Anfang nichts.

Das Problem ist, dass ich momentan null Geduld habe und auch wirklich Angst vor Medikamenten. Scheinbar ist mein System gerade so aktiviert und empfindlich, dass ich auf alles noch extremer reagiere 😔 Meine Autismusspektrumsstörung spielt da sicher auch mit rein.

Die letzten Tage habe ich bei ganz schlimmen Zuständen 0,5 mg Lorazepam eingenommen ( ca 3x seit dem 2.1.) und bei Unruhe und Anspannung 5-10 Tropfen Atosil. Die aber fast tgl.

Ich habe viele Jahre an mir gearbeitet, kenne Regulationsübungen und Skills, die aber momentan kaum Wirkung zeigen.

Mit Psychotherapie geht es im März weiter, aktuell habe ich aber wieder regelmäßig Somatic Experiencing (das ist ein körperorientierter Ansatz zur Lösung von traumatischem Stress.)

Meine Stimmung schwankt extrem:
Mal bin ich sehr niedergeschlagen und alles ist dunkel in mir und dann bin ich wieder genervt, gereizt und komme kaum runter.

Ich weiß wirklich nicht mehr weiter und mein Psychiater scheinbar auch nicht.
Ich fühle mich nicht wirklich gut von ihm betreut, aber jetzt einen neuen zu suchen, würde auch wieder ewig dauern....
Ich will in keine Klinik, ich möchte zu Hause bleiben, bei meinem Sohn. Der Kindsvater unterstützt mich soweit es geht, aber momentan liegt der mit Influenza flach.
Ich bin wieder genau da, wo ich nie wieder landen wollte: im Überlebensmodus.

Ich weiß, ihr seid keine Ärzte, aber vielleicht gibt es hier im Forum ja Leute, die ähnliches erlebt haben und mir mit Erfahrungsberichten und Impulsen Anregungen geben können.
Das würde mich sehr freuen!

Liebe Grüße
Suchende2
Beiträge: 1219
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Medikamente bei Kptbs, Depressionen ,Adhs und ASS. Bin verzweifelt!

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Lanafee,

willkommen im Forum, ich wünsche Dir noch viele hilfreiche Antworten.

Ich weiß, daß man bei ASS häufig mit deutlich niedrigeren Dosierungen startet, ansonsten können die Nebenwirkungen heftig sein.

Bist Du am arbeiten?
Falls Ja, überlege, ob eine Krankschreibung Dir helfen kann.

Alles Gute,
Suchende
Bittermandel
Beiträge: 2312
Registriert: 10. Apr 2021, 09:32

Re: Medikamente bei Kptbs, Depressionen ,Adhs und ASS. Bin verzweifelt!

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Lanafee

Herzlich willkommen im Forum.
So wie ich das sehe müsste deine Medikation komplett neu aufgestellt werden. Das betrifft die Depression und das ADHS.
Ich finde es immer etwas seltsam wenn Ärzte jungen Patienten trizyklische AD verschreiben wie Imipramin statt die modernen Ad's zu nutzen die besser geeignet sind für jüngere Leute. Bei den neuen Antidepressiva gibt es die Gruppe der SRI
wie zum Beispiel Escitalopram, Paroxetin, Sertralin usw. zur Gruppe der SNRI zählen Venlafaxin, Duloxetin usw.

Bei mir hat die Wirkung vom AD immer nach einer gewissen Zeit nachgelassen und ich musste auf ein anderes Präparat umsteigen. Es kann passieren das wenn man ein AD absetzt und nachher wieder nimmt weil die Depression wiederkommt, kann es passieren, dass das Medikament nicht mehr wirkt. So ist es mir mit Fluoxetin gegangen. In der Klinik wurde ich dann auf Venlafaxin umgestellt die Wirkung hielt ungefähr drei Jahre. Danach bin ich auf Duloxetin gegangen und nehme es bis heute.

Da ich auch Depression und ADHS habe wurde ich Ende November auf MPH eingestellt und mein Antidepressivum wurde erhöht. Seit ich das MPH dazunehmen ist die Depression abgeklungen und mir geht's deutlich besser. Ich habe keine Nebenwirkungen durch das MPH sondern ich bin ausgeglichen und habe kein Chaos mehr im Kopf.

Auch Schlaf ist wichtig, wenn du mit Mirtazapin nicht zurecht kommst, wäre vielleicht Trazodon eine Alternative. Ich nehme zum schlafen 150 mg Trazodon und das klappt prima.

Liebe Grüße Bittermandel
Kiwi78
Beiträge: 95
Registriert: 8. Feb 2022, 11:36

Re: Medikamente bei Kptbs, Depressionen ,Adhs und ASS. Bin verzweifelt!

Beitrag von Kiwi78 »

Hallo Lanafee,

Ich habe genau die gleichen Diagnosen, also rezidivierende depressionen, komplexe ptbs und Verdacht auf ADHS. Mein Psychiater hat lange überlegt und mir auf Grund meiner Kombi bupropion verschrieben und das funktioniert super. Ist ein Antidepressivum, dass auch offlabel bei ADHS eingesetzt wird. Vielleicht auch für dich ne Idee. Sprich mal deinen Arzt darauf an. Ich hatte in etwa die gleichen Symptome, wie du sie beschreibst und mir geht es deutlich besser.
Lg Kiwi
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