At The very begining

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Magnolia_114
Beiträge: 1
Registriert: 31. Dez 2023, 18:34

At The very begining

Beitrag von Magnolia_114 »

Hallo liebe Gemeinschaft,

ich schreibe diesen Text jetzt schon das dritte Mal und hab ihn gleich wieder gelöscht...

Ich denke, dass ich eine Depression haben könnte. Ich habe damit keine Erfahrung, obwohl ich schon über Jahre solche Empfindungen habe... Mal gut, mal schlechter. Nur das die schlechteren immer länger andauerndern. Bisher hatte ich nie Hilfe und kam immer wieder alleine aus meinem "Loch" raus, jetzt ist es anders...
Ich habe mein Leben von außen betrachtet im Griff. Ich kann auf der Arbeit einiges stemmen, bin immer freundlich und ich denke, ich gelte als belastbar.
Doch ich komme nach Hause und hinterfrage, jede Entscheidung, die ich getroffen habe.. egal ob wichtig oder nicht. Ich habe bestimmt vier Monate während dem Autofahren geweint, weswegen ich nicht mehr ohne zu telefonieren ( mit Headset) Autofahren möchte, damit ich mich nicht mit mir beschäftigen muss.
Ich wuppe auch meinen Haushalt (noch) , weil ich Tage habe an denen es läuft, dann kann ich so viel... Ich darf nur nicht stillstehen. Sobald ich stillstehe ist alles vorbei und es kann sein, dass ich Tagelang nur da liege, alles absage und Kopfschmerzen vorschiebe.

Da ich mit einer ordentlichen Diagnose meine Arbeit verlieren könnte, möchte ich unter dem Radar bleiben.
Weiß jemand wie ich das anstelle?
Kann ich bei einem Psychotherapeuten anrufen und fragen ob er einen Therapieplatz für mich hat, ich Selbstzahler sein möchte damit das nie in meine Krankenakte kommt?

Danke für eure Hilfe.
Popcornesser

Re: At The very begining

Beitrag von Popcornesser »

Ich kenne mich nicht damit aus, ob es möglich ist, deine Erkrankung aus deiner "Krankenakte" herauszuhalten. Vermutlich ja. Außerdem geht deinen Arbeitgeber deiner mögliche Diagnose aber doch so oder so nichts an?

Die Frage ist aber, ob das gut wäre, so damit umzugehen. Was meinst du, tut so eine Therapeutin oder so ein Therapeut? Die arbeiten mit dir, und du arbeitest an dir. Dazu zählt durchaus auch eine gewisse Offenheit, ein Eingestehen, dass etwas nicht stimmt, die Bereitschaft zu Veränderungen, auch bei der Arbeit, denn die scheint ja kein unerheblicher Teil des Problems zu sein.

Ich wünsch dir alles Gute.
Bauchtänzer
Beiträge: 394
Registriert: 13. Jul 2019, 20:38

Re: At The very begining

Beitrag von Bauchtänzer »

Hallo Magnolia,

mir ist nicht klar, warum du Selbstzahler sein möchtest bei einem Therapeuten. Der Arbeitgeber erhält doch keine Diagnose, weder ein privater Arbeitgeber noch der Dienstherr, falls du im öffentlichen Dienst beschäftigt bist.

Psychische Nöte oder Erkrankungen sind leider nach wie vor erheblich stigmabehaftet, ich würde mich an deiner Stelle erstmal gegenüber Arbeitgeber und Kollegen bedeckt halten.

Gruß,
Bauchtänzer
Suchende2
Beiträge: 1216
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: At The very begining

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Magnolia,

willkommen im Forum. Ich wünsche Dir einen guten Austausch.

Ja, Du kannst auch als Selbstzahler eine Therapie machen.
Aber Dein Arbeitgeber erfährt doch nichts davon und damit kannst Du es auch über die Krankenkasse laufen lassen.
Oder geht es um eine anstehende Verbeamtung?

Alles Gute,
Suchende
Nulllinie
Beiträge: 17
Registriert: 27. Aug 2023, 17:18

Re: At The very begining

Beitrag von Nulllinie »

Hallo Magnolia,

in vielem, was Du schreibst, erkenne ich mich wieder. Immer schön funktionieren, bloß nicht zur Ruhe kommen, um dann erzwungenermaßen über sich nachdenken zu müssen. Diesen Effekt habe ich regelmäßig zwischen zu Bett gehen und wirklich einschlafen. Obwohl ich eigentlich müde bin.

Dein Arbeitgeber darf nichts von Deiner Diagnose erfahren und wenn Du weiter arbeitest und nur hin und wieder mal früher weg musst oder später anfangen kannst, weil Du zur Therapie gehst, wird das kaum auffallen. Zur Not schieb einen VHS Kurs oder sonst was als Grund vor.

Bei längeren Ausfallzeiten werden Kolleginnen und Kollegen schon eher neugierig, ich hab nur gesagt, dass es mir nicht gut geht und ich mir augenscheinlich aber auch nicht den Arm gebrochen habe. Möge jeder sich selber ausmalen, was dann noch übrig bleibt.

Eine privat finanzierte Therapie hat noch den Vorteil, dass Du nicht monatelang auf einen Platz warten musst. Diesen Warte-Stress erspare ich mir momentan auch.

Ich glaube, ein Ansatz für Veränderung ist die Akzeptanz der eigenen Situation. Auf ewig eine Depression vor sich selber verstecken geht nicht. Doch eingestehen, dass man erkrankt ist, ist nicht leicht. Aber es setzt auch neue Kräfte frei, sich Hilfe zu holen.

Alles Gute und viele Grüße
Die Nulllinie
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