Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Nordi
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Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Nordi »

Hallo in die Runde,

Ich komme gerade nicht weiter und frage mich was ich noch tun kann....

Immer wieder kommen depressive Phasen. Ich hab das Gefühl seit Jahren nur ab und zu richtig glücklich zu sein.
Immer wieder ärgere ich mich über mich selbst...ich habe zuviel Gewicht und müsste Sport machen, aber es macht mir einfach nicht viel Freude. Alleine kann ich mich nur selten durchringen. Mit mehreren habe ich das Gefühl den Termindruck zu haben.

Ich habe zur Zeit das Gefühl mich wenig freuen zu können, obwohl ich einen tollen Mann und eine liebe Familie, Freunde habe.

Ich müsste dankbar sein und mich freuen, aber die Freude hält oft nur kurz an.

Ich würde diesen Kreislauf so gerne durchbrechen...Endlich mal dauerhaft abnehmen und mich mehr an Dingen erfreuen können.

Das musste einfach mal raus. Familie und Freunde können mich da glaube ich oft nicht ganz verstehen.

Wie geht ihr damit um?

LG
Suchende2
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Nordi,

so ziemlich alles, was Du schreibst kenne ich.

Wie ich damit umgehe?

Aus- und Durchhalten und nach über 3 Jahren wird es ganz langsam besser.
In der Zwischenzeit habe ich in der Therapie eine Menge über mich und meine Mechanismen gelernt und bin hoffentlich auf einem guten Weg.

Beim Sport geht es mir genauso wie Dir!
Sport schüttet bei mir auch keine Endorphine aus (meine Therapeutin hat mir auch mal erklärt warum nicht).
Trotzdem gehe ich inzwischen meistens 1 x wöchentlich im Sportverein zum Sport.
Ich mache Fitnessgymnastik für Menschen ab 50 Jahre, bin aber noch keine 50. Dort kann ich zumindest einigermaßen mithalten.
Und inzwischen gehöre ich dort anscheinend zum festen Stamm, ich wurde dieses Jahr zum ersten Mal gefragt, ob ich zum Weihnachtsgeschenk für die Trainerin etwas dazugebe. Es ist also ein fester Termin, ohne Verpflichtung meinerseits.
Vielleicht kannst Du auch so etwas für Dich finden?
Für meinen Körper ist der Sport auf jeden Fall gut.

Ich wünsche Dir noch viele hilfreiche Antworten.

Alles Gute,
Suchende
Müllem063
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Müllem063 »

Nordi hat geschrieben: 30. Dez 2023, 12:19 Hallo in die Runde,

Ich komme gerade nicht weiter und frage mich was ich noch tun kann....

Immer wieder kommen depressive Phasen. Ich hab das Gefühl seit Jahren nur ab und zu richtig glücklich zu sein.
Immer wieder ärgere ich mich über mich selbst...ich habe zuviel Gewicht und müsste Sport machen, aber es macht mir einfach nicht viel Freude. Alleine kann ich mich nur selten durchringen. Mit mehreren habe ich das Gefühl den Termindruck zu haben.

Ich habe zur Zeit das Gefühl mich wenig freuen zu können, obwohl ich einen tollen Mann und eine liebe Familie, Freunde habe.

Ich müsste dankbar sein und mich freuen, aber die Freude hält oft nur kurz an.

Ich würde diesen Kreislauf so gerne durchbrechen...Endlich mal dauerhaft abnehmen und mich mehr an Dingen erfreuen können.

Das musste einfach mal raus. Familie und Freunde können mich da glaube ich oft nicht ganz verstehen.

Wie geht ihr damit um?

LG
Hey,

Am Ende ist es so, dass dich Freunde und Familie nie ganz verstehen können und wahrscheinlich auch nie ganz verstehen werden. Du kannst bestimmt Unterschiede feststellen, von wem du dich mehr gesehen fühlst und von wem nicht. Das ist ja völlig normal. Am Ende konstruieren wir ja alles bei uns im Kopf.

Aber Freunde und Familie können dich stützen, bedingungslos da sein, zuhören, dich annehmen, wie du bist. Sie können für dich ein Grund sein, in der schwärzesten Stunde nicht aufzugeben. Und die ganzen Funktionen erfüllen sie bestimmt auch. Dankbar bist du denen bestimmt. Du kannst es nur gerade nicht fühlen bzw. zeigen. Das kommt wieder und es wird dich glücklich machen.

Ein kluger Satz, aus einem klugen Buch über Depressionen:
In der Krankheit kann man sich nicht vorstellen, wie es ist, wenn man wieder gesund ist. Wenn du gesund bist, kannst du dir nicht vorstellen, wie es war, als du krank warst.

Vielleicht gibt er dir ja etwas, wenn nicht ist es auch nicht schlimm. :-)

Aber eins ist sicher: Die Depression wird gehen, die Zuversicht wird zurückkehren und dir wird es blendend gehen.

Liebe Grüße und Guten Rutsch! 🎈
Kugel70

Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Kugel70 »

DAS wäre schön.
Habe seit ca. 50 Jahren Depressionen.
Mit Borderline, Ptbs, Esstörungen und Adhs.
Ca. 30 Jahre Therapie gemacht.
und dennoch falle ich oft zurück in alte Verzweiflung.
Vielleicht wäre Therapie auch besser für dich?
Muss ja nichts Langfristiges sein... Einmal, um sich neu zu sortieren und für mehr Selbstakzeptanz
Muschelsammlerin
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Muschelsammlerin »

Therapie ist sicherlich immer einen Versuch wert, aber bei immer wiederkehrenden Depressionen ist sie kein Allheilmittel,- jedenfalls meiner Erfahrung nach.
All die tollen Wege, die einem in einer Therapie aufgezeigt werden, muss man dann auch selber gehen und meist eine Menge verändern. Da war bei mir immer der Knackpunkt...ich bin leider jemand, der kaum Disziplin hat, dafür aber sehr viel Angst.

Abnehmen ist ja nur etwas sehr Vordergründiges. Ich kenne einige übergewichtige Menschen, die sich damit sehr gut fühlen und keines wegs depressiv sind.Es geht doch mehr um den allgemeinen Antrieb, um die Lust auf Aktivität und um Lebensfreude. Ich kann mich kaum noch daran erinnern, wie sich Lebensfreude anfühlt.
In meiner Reha habe sehr viel gelernt, ich weiß verstandesmässig, worauf es ankommt....man muss den Focus auf das Positive im Leben lenken, Dankbar sein, für all das Gute im eigenen Leben, denn den meisten von uns hier geht es sehr sehr gut.
Warum aber sehen wir das nicht? Ich habe darauf leider auch keine Antwort. Depression ist wie ein Sack über dem Kopf.....man ist regelrecht behindert im Positiv-Sehen.
So empfinde ich das.
Ich habe keine Ahnung, warum manche Menschen depressiv werden und andere totale "Sonnenscheinchen" sind. Es hat sicherlich nichts mit materiellen Dingen zu tun. Ehr mit den Menschen, mit denen wir uns umgeben und mit unserer Einstellung zu eigenen Schwächen und den Widrigkeiten des Lebens.
**************************************************************************
Liebe Grüße von der Muschelsammlerin
Kugel70

Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Kugel70 »

Ich finde schon, dass es Zusammenhänge mit der wirtschaftlichen Situation geben kann. Was natürlich keineswegs heißt, alle armen Menschen sind von vornherein zur Depression verdammt und alle gut Gestellten davor gefeit.
Aber wenn man den ganzen Tag arbeiten geht, das jeden Tag, und es am Ende des Monats trotzdem kaum reicht, ist das extrem belastend
Nordi
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Nordi »

Ich danke euch für eure lieben Antworten. Ich bin bereits in Therapie und habe auch schon einiges geändert. Trotzdem habe ich oft das Gefühl das diese Traurigkeit in der Depression mich immer wieder hindert und mir Knüppel vor die Füße wirft. Ich schaffe es einfach nicht herauszufinden, was mir hilft da wieder ganz raus zu kommen.
Lieben Gruß
Kugel70

Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Kugel70 »

Guten Morgen
Etwas schräge Frage...
Sind alle Blutwerte und Hormone im Gleichgewicht?
Das kann auch auf die Psyche schlagen
Sul
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Sul »

Hallo Nordi,
ich bin aus dem depressiven Gelähmtsein und dem Leiden herausgekommen, als ich mein Denken, meine Wahrnehmung weg vom Schwierigen, weg vom Problematischen und hin zu meinen Ressourcen, zum Schönen, zum Freudigen verändert habe. In klitzekleinen Minischritten.
Durch jahrelange analytische Therapie war ich sehr problembezogen, sehr verkopft. Ich analysierte viel, erkannte viele Zusammenhänge, fasste viele neue Vorsätze, hielt diese aber nicht durch und fühlte mich dann mies. Das wurde wieder analysiert. Dadurch änderte sich aber nichts bzw nicht viel in meinem Erleben. Aber dann lernte ich einen anderen, einen ressourcen- und körperorientierten Ansatz kennen. Und seitdem geht es mir wesentlich besser. Ich mache viel mehr von dem, was ich gerne mache, was mir gut tut. Und wälze viel weniger Probleme. Und seither geht es mir wesentlich besser. Ich habe zwar immer noch kurze Einbrüche, aber ich komme sehr schnell wieder raus. Und ich habe viel Freude in meinem Leben.
Viele Grüße, Sul
Nordi
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Nordi »

@sul

Magst du mir, gerne auch in einer PN verraten welcher Ansatz das ist? Wie du es genau geschafft hast?

Denn meine Familie, Freunde, Arbeit sind mir wichtig und ich würde so gerne viel dafür tun gesünder zu werden auch für mich.
Maxegon
Beiträge: 2474
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Maxegon »

Sul hat geschrieben: 31. Dez 2023, 11:05 Durch jahrelange analytische Therapie war ich sehr problembezogen, sehr verkopft. Ich analysierte viel, erkannte viele Zusammenhänge, fasste viele neue Vorsätze, hielt diese aber nicht durch und fühlte mich dann mies.

Das wurde wieder analysiert. Dadurch änderte sich aber nichts ...

Aber dann lernte ich einen anderen, einen ressourcen- und körperorientierten Ansatz kennen.
Hallo Sul,

lass mich raten, es änderte sich erst etwas, als du erkanntest, dass nur analysieren nicht genügt, sondern dass man seine Erkenntnisse auch anwenden darf bzw. ausprobieren, um eine Veränderung überhaupt hervorrufen zu können.
Was man natürlich, wiederum, auch analysieren kann. :mrgreen:

Wenn ich zu einer Erkenntnis komme, z.Bsp. auf Grund einer Analyse/ Erkenntnissen (!), ich aber nichts verändere, zwar neue Vorsätze fasse, diese jedoch nicht umsetzte, fühlte ich mich nicht mies, sondern unsäglich dumm bzw. darin bestätigt, es zu sein.

Ich will hier niemanden beleidigen, im Gegenteil.
Ich appelliere an die Vernunft.

Niemand ist doch dumm, von Hause aus!

Jeder hat ein Gespür von richtig und falsch, stimmt.
Nicht immer das Wissen, nicht immer erkennt man die Zusammenhänge ...vieles fühlt sich gut an, obwohl man weiß, das es nicht gut ist.
Anderes ist Anfangs unangenehm, man möchte es vermeiden, obwohl man weiß, dass es einem gut tut.

Warum vertrauen wir nicht öfter unserem Instinkt, unserem "Bauchgefühl"?
Und (!!!) nutzen zusätzlich unsere Intelligenz???

Welches uns in den letzten hunderttausend Jahren das Überleben (als Spezies) sicherte.
Nalina89
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Nalina89 »

Hallo ,

An sul: ich wüsste auch sehr gerne was das für eine Therapie war? Magst du es mir oder In die Gruppe schreiben?
Sul
Beiträge: 440
Registriert: 25. Dez 2019, 12:33

Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Sul »

@Maxegon
Bei mir war es ein innerer Perspektivenwechsel, nicht das einfache Ausprobieren und Umsetzen von Erkenntnissen.
"Dummheit" ist auch nicht mein Thema gewesen wie bei dir, sondern Probleme meine Gefühle zu regulieren. Die Umsetzung ging dann verhältnismäßig leicht, nachdem ich meine Gefühle besser da sein lassen konnte, sie besser verstehen konnte und vor allem besser regulieren konnte.

Du schriebst: "Warum vertrauen wir nicht öfter unserem Instinkt, unserem "Bauchgefühl"?
Und (!!!) nutzen zusätzlich unsere Intelligenz???"
Ich weiß nicht, wen du mit "wir" meinst. Ich persönlich versuche mein "Bauchgefühl" und meine Intelligenz zu nutzen.

Aber ich möchte nicht mit dir in einen Dialog einsteigen. Es ist Nordis Thread.

@Nordi, @Nalina89
Ich habe euch eine PN geschrieben.

Viele Grüße, Sul
Maxegon
Beiträge: 2474
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Maxegon »


Ich weiß nicht, wen du mit "wir" meinst.
Wir Menschen, die, die es betrifft ... allgemein, keine spezielle Person, eine Möglichkeit ... , eine Gruppe, einen Einzelnen, auf die es zutrifft, beim Einen mehr, beim Anderen weniger.

Die Möglichkeit, dass es so ist, aber nicht sein muss.

Ähnlich verhält es sich mit dem Wort "man", was ebenfalls sehr oft eine Abwehrreaktion hervorruft - sofort, nimmt man (ein unbestimmter Einzelner) an, man sei selbst gemeint oder es träfe auf einen zu und geht sofort in den Rechtfertigungs- oder Ablehnungsmodus und verhindert somit jeglichen Austausch.

Sei es aus Selbstschutz, weil man (!) mögliche unangenehme Themen vermeiden möchte oder aus mangelnder Vorstellungskraft.

Oder ... es interressiert einen schlichtweg nicht.

Wenn ich oder man, alles ablehnt ohne sich zu einigen, auf sprachlicher Ebene und schon den Versuch einer "Einigung" somit verhindert, wundert's mich nicht, dass die Missverständnisse immer größer werden und man sich immer mehr in seiner (!) inneren Perspektive verfängt.

Da ist es doch viel einfacher, man (oder wir) trifft auf Personen mit ähnlichem Vokabular und ähnlicher Vorstellungskraft, Verständnis und Toleranz.

Jetzt schwiff ich aber mächtig ab.
Senif
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Senif »

Es liegt halt immer an den anderen - nicht ?
Maxegon
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Maxegon »

Senif hat geschrieben: 1. Jan 2024, 15:38 Es liegt halt immer an den anderen ...
Wenn es einem gelingt, sich von der "Schuldfrage" zu lösen, auch von dem "Recht-haben-wollen", statt dessen eine Einigung, ein Miteiander, ein gegenseitiges Verstehen anstrebt, werden, aller Wahrscheinlichkeit nach, alle Zwistigkeiten, kleinen und großen Kriege allmählich unbedeutend werden.

Genug geklugscheissert! :hello:
Senif
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Senif »

Es liegt halt immer an den anderen ...
Verhindert das eigene Fortkommen, die eigene Änderung .... zementiert die eigene Persönlichkeit.
Wer sagt, dass alles toleriert werden muss ? Ich finde, du machst es dir zu einfach Maxegon ... und zeigst immer mit dem Finger auf andere. Die da zu intolerant sind, oder die Unverständnis zeigen, usw. usf. - die nicht in deinem Sinne oder wie deine Vorstellungen die Dinge sehen und dann eben nicht auf dich zukommen möchten, weil es ihnen vielleicht nicht behagt und sie sich nicht wohl fühlen, mit dem was du sagst, meinst oder was auch immer. Und dabei liegt es ja an denen, und nicht an dir - dass du immer missverstanden wirst.

Edit: aber mach gern einen eigenen Thread auf, wenn du möchtest und übergeben wir diesen wieder an Nordi.
Nordi
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Nordi »

Mir ging es hauptsächlich darum mich mit Anderen auszutauschen den es ebenso geht. Ich denke wir sind hier ja angemeldet um Erfahrungen auszutauschen.

Ich habe schon einiges ausprobiert, was auch schon einiges bewirkt hat. Aber diese Traurigkeitswellen kommen eben immer wieder über mich. Es tut mir dann immer für meinen Mann so leid, weil er sich Mühe gibt und mich in diesen Momenten selbst manchmal nicht so recht sagen kann was mir fehlt.

Deswegen fand ich es auch interessant was Sul zu schreiben hatte und freue mich über Tipps oder auch über die lieben Menschen die hier mal ein verständnissvolles Wort da lassen.

Euch allen einen guten Start ins neue Jahr!
Nordi
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Nordi »

Meinte "denen " nicht den 🙈
DieNeue
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von DieNeue »

Hallo Sul,

mich würde auch interessieren, was du für eine Therapie gemacht hast. Machst du mir vielleicht auch schreiben? Würde mich freuen.

Liebe Grüße,
DieNeue
Senif
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Senif »

Hallo Nordi,

mir gelang der Perspektivwechsel auch. Im Laufe der Zeit hatte ich eine Vielzahl an Therapien - den Durchbruch brachte am Ende die innere Kinderarbeit. Ich wurde wohlwollender mit mir und auch mit anderen. Wobei ich schon noch Grenzen habe. Die ich aber nicht mehr ignoriere, sondern ernst nehme. Jetzt bewerte ich auch alltägliche Sachen anders. Ich sehe in viel mehr Kleinigkeiten das Schöne, und kann mich daher auch wieder mehr freuen. Ich war dann am Ende auch sehr hypomanisch - die Freude hat mich regelrecht geflasht und hat mir einen Motivationsschub gebracht.
(das alles war aber ein Prozess von mehreren Jahren - zeigt aber, dass es wieder besser werden kann).

LG Senif :hello:
Bauchtänzer
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Bauchtänzer »

Hallo Sul,

" Aber dann lernte ich einen anderen, einen ressourcen- und körperorientierten Ansatz kennen..."

Auch mich würde näheres interessieren, da ich mich unter den "Frühgestörten" einordnen würde und immer wieder Probleme habe, meine Gedanken und Gefühle angemessen zu managen.

Magst du mich auch per PN anschreiben? Oder, da es doch einige hier im Forum interessiert, deine Infos hier einstellen?

Danke und Gruß,
Bauchtänzer
Muschelsammlerin
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Registriert: 18. Dez 2016, 18:34

Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Muschelsammlerin »

Perspektivwechsel ist das Schlüsselwort! Aber....
ich persönlich tu mich sehr schwer damit. Immer wieder falle ich bei den kleinsten Widrigkeiten des Lebens in die alten Muster zurück.
Es ist nicht einfach, diesen Perspektivwechsel zu vollziehen.
Ich hatte nach meiner Reha 2020 für fast ein Jahr sehr viel in meiner Sicht auf mein Leben verändert....bei mir ist es aber immer wieder zum "Rückfall" gekommen, auch wegen der Menschen, die ich liebe.
Unsere Beziehungen und und unsere Familie haben doch auch einen gewaltigen Einfluss auf das Lebensgefühl.
Zumindest kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die "Probleme" im nahen Umfeld mich sehr oft herunterziehen.
Mich davon zu lösen und diese negativen Einflüsse von mir fern zu halten, ist mir bisher nicht gelungen.
**************************************************************************
Liebe Grüße von der Muschelsammlerin
Maxegon
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Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Maxegon »

Muschelsammlerin hat geschrieben: 2. Jan 2024, 11:18 Perspektivwechsel ist das Schlüsselwort! Aber....

Es ist nicht einfach, diesen Perspektivwechsel zu vollziehen.
Ich kann zwar meine Perspektive wechseln, versuchen es mit anderen Augen zu sehen, doch werden meine Werte, meine Ansichten, das was mich über Jahrzehnte prägte, was mein ganzes Gefühlsleben ausmachte, tagtäglich beeinflusste, das was mir wichtig war und ist, nicht "einfach so" verändern können.
Das dauert doch Jahre und ist maßgeblich von meiner Umwelt, von dem was mich täglich umgibt, abhängig.

Ich kann mich isolieren und versuchen, die Welt mit anderen Augen zu sehen, in dem ich mich auf meine Möglichkeiten (Ressourcen) konzentriere, doch bleibt die Welt ja wie sie ist, mit all den Garstigkeiten, Dingen, Menschen, Situationen, die mir nicht behagen.

Da ist eine Auszeit, Krankschreibung oder ein Klinikaufenthalt sicher von Vorteil, doch so bald man wieder in seiner gewohnten Umgebung ist, geht der "ganze Spaß" von vorn los.
Gibt's dann noch nervende Arbeitskollegen oder Familienmitglieder, ist es oft noch schlimmer nach der Auszeit.

Wie lerne ich es gelassener zu bleiben, mir nicht alles zu Herzen zu nehmen, die Perspektive zu wechseln, anders zu bewerten, zu beurteilen?
Ich kann doch nicht alle äußeren Umstände und Menschen ausblenden?
Lebe ich allein, geht das, zeitweise.
Senif
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Re: Ich würde so gerne den Kreislauf durchbrechen

Beitrag von Senif »

Ich kann zwar meine Perspektive wechseln, versuchen es mit anderen Augen zu sehen, doch werden meine Werte, meine Ansichten, das was mich über Jahrzehnte prägte, was mein ganzes Gefühlsleben ausmachte, tagtäglich beeinflusste, das was mir wichtig war und ist, nicht "einfach so" verändern können.
Das ist eben das festzementierte. Einfach ist das sicherlich nicht, aber genau darum geht es. Die eigenen Glaubenssätze und Ansichten zu hinterfragen und zu korrigieren.
Es geht nicht darum, die objektive Realität zu verändern, sondern die subjektive.
Jetzt finde ich Krieg immer noch schlimm und ich kann diese Tatsache auch nicht ändern. Aber ich falle nicht in tiefe Depression, wenn irgendwo auf der Welt ein Krieg ausbricht. Ich umgebe mich mit für mich schönen Dingen .... und bewerte einzelne Sachen anders. In der Depression war alles schlecht, ich hab nichts Gutes mehr gesehen. Aber der Alltag hält so viele Kleinigkeiten bereit, schönes - die Blume am Wegesrand, die spielende Katze, die Sonne, ....., die ich früher gar nicht sehen konnte. Die ich als Nichtigkeit vielleicht abgetan habe. Ich mochte z.B. die Sonne nicht besonders, all die fröhlichen Menschen und ich in meinem Loch. Und jetzt freue ich mich, wenn sich die Menschen freuen.

Das ist der Unterschied. Natürlich dauert das sehr lang und ohne therapeutische Hilfe wäre ich da nicht rausgekommen. Aber ich selbst musste auch bereit sein, genauer hinzuschauen und negative Seiten in mir integrieren (ich hab mich dafür immer fertig gemacht, auch unbewusst - heute kann ich meine negativen Seiten akzeptieren und wohlwollend betrachten).

So wie du schreibst, bist du nicht bereit, bei dir zu schauen. Deine Aussage ist immer, ich kann die Welt nicht verändern. Nein, kann man auch nicht (oder eben nur in seinem eigenen kleinen Rahmen), aber man kann sich selbst ändern. (vorausgesetzt man möchte das oder hat die Notwendigkeit dazu wie eben eine Depression).

Für mich ging es bergauf als ich über die innere Kindarbeit lernte, mit mir wohlwollender zu sein und damit meine Fehler akzeptieren konnte ohne mich weiter dafür fertig zu machen. Und meinen Blick auch auf die schönen Dinge zu lenken. Das, was in meiner Möglichkeit steht und mir nicht behagt, ändere ich - alles andere liegt außerhalb meiner Macht - es stürzt mich aber nicht in tiefste Depression. Weil ich meine subjektive Realität geändert habe.

LG Senif
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