Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Muli07
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Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Muli07 »

Guten Abend,

wie geht ihr damit um, wenn ihr euch absolut wertlos fühlt?

Irgendwie hilft mir gerade nichts.
Vielleicht kurz zu meiner aktuellen Situation: Ich war dieses Jahr bereits in teilstationärer Behandlung und gehe nun nächstes Jahr im Januar auf Empfehlung meiner Therapeutin erneut in eine vollstationäre Behandlung. In meinem Kopf ist die ganze Zeit nur diese Angst vor dem Aufenthalt und gleichzeitig das Wissen, dass ich noch länger arbeitsunfähig bin. Das führt irgendwie noch mehr dazu das ich wertlos bin, weil ich nichts leisten kann etc.

Ich vermute ich bin nicht alleine mit diesem Gefühl und würde mich freuen, wenn wir uns hier vielleicht austauschen könnten, wie man diese Gedanken etwas eindämmen kann.

Ich wünsche allen einen wunderschönen Abend!
Angelika 1964
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Angelika 1964 »

Hallo Muli07
Du bist nicht alleine, ich bin im Moment in einer ganz ähnlichen Situation. Bei der Arbeit nur noch einigermaßen funktioniert, jetzt seit 3 Wochen krankgeschrieben, nur müde, erschöpft, Weine viel und fühle mich wertlos, kann einfach nicht mehr leisten, existiere nur noch. Wenn das so weitergeht bin ich demnächst meinen Job los. Und dann????? Nur einfach da sein???? Ende Dezember gehe ich zu vollstationären Behandlung in die Klinik. Dies wird mein erster Aufenthalt sein und ich habe Angst! Was wenn mir dort nicht geholfen werden kann, wie geht's weiter? Viele Fragen, viele Ängste, viele Gedanken und schlaflose Nächte.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die Nächte Zeit
Alles Liebe Angelika
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Muli07
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Muli07 »

Liebe Angelika,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Du bist ebenfalls nicht alleine. Als ich gerade „frisch“ krankgeschrieben war, hatte ich genau dieselben Gedanken! Eine zeitlang hatte ich sie ganz gut im Griff. Aber aktuell sind sie wieder voll da, weil ich dachte ich würde im Januar wieder anfangen zu arbeiten.
Wieso legen wir nur so viel Wert darauf? Zu leisten ist doch nicht das was unseren Wert bestimmt??
Angelika 1964
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Angelika 1964 »

Ich weiß nicht, ich bin dazu erzogen worden dass nur wer Leistung bringt geliebt wird und das habe ich bis zu meinem Zusammenbruch gelebt. Ich will nicht sagen dass mir das nicht bewusst war und ist aber ich habe immer gerne geleistet. Ich musste schon lernen mich zurück zu nehmen aber im Moment bring ich nicht einmal das Minimum und weiß überhaupt nicht mehr warum ich eigentlich existiere.
Übrigens danke für Deine Worte
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Muli07
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Muli07 »

Genauso war es bei mir auch.
Ich kann das also sehr gut nachvollziehen.

Vielleicht hat ihr ja noch jemand Tipps für uns. Es muss da mit Sicherheit irgendwie einen Weg rausgeben. Bis dahin müssen wir erstmal damit zurechtkommen, dass wir einfach nicht allein sind mit diesen Gedanken.
Maxegon
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Maxegon »

Muli07 hat geschrieben: 15. Dez 2023, 20:55 Wieso legen wir nur so viel Wert darauf? Zu leisten ist doch nicht das was unseren Wert bestimmt??
Hallo Muli07,

wenn du deinen "Wert" nur über die Arbeit definierst und dann ist sie weg, die Arbeit, aus welchem Grund auch immer, wird einem schnell bewusst, wie allein man eigentlich ist - so erging es mir, das lähmt und macht zusätzlich Angst, was wiederum noch mehr lähmt.

Nicht die Leistung ist entscheidend, es ist die Anerkennung, die wir bekommen, auch dass man sich in einem Kollektiv befindet, mit dem täglichen Kontakt, all den kleinen Banalitäten, dem Wahrnehmen, Akzeptieren der eigenen Person.
Nutzlos (wertlos) glaubt man erst zu sein, wenn sich niemand mehr für einen interessiert, wenn man aus der Gruppe raus ist.
Stimmt das soziale Umfeld, ausserhalb der Arbeit, ist nicht arbeitengehen gar nicht mal so schlecht.
Senif
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Senif »

Hallo ihr 2,

bei mir dauerte es sehr lang, und manchmal kommen auch noch die Zweifel. Am Ende hilft es, die eigenen Ansprüche an sich runter zu schrauben. Aber ich hatte jetzt auch eine Phase, in der ich dachte, ich bin zu schlecht, ich kann nichts etc ... aber es ist letztendendes meine eigene Bewertung. Und an der arbeite ich, diese zu verändern. Wenn es mir bewusst ist, versuche ich dagegen zu steuern. Damit das schlechte Gefühl geschwächt wird. Das gelingt mal mehr, mal weniger. Oder ich hole mir Feedback von anderen.
Ansonsten sage ich mir auch oft, dass es immer irgendwie weiter geht - auch ohne Arbeit. Früher fühlte ich mich auch als Versager, weil ich so wenig gearbeitet habe, dann viel im Hartz 4 hin und später dann auch berentet wurde. Aber ich landete nicht auf der Straße. Auch wenn das Geld knapp ist - mittlerweile kann ich kleine Dinge wieder genießen und erfreue mich manchmal an den Spatzen im Park, an dem Spaziergang, an einem Lächeln eines Mitmenschen usw... was ich damit sagen will, ist, dass es einen Weg daraus gibt. Und irgendwann automatisch wieder mehr macht - und dass es ok ist, keine 200% zu geben und zu leisten.
Was mir sehr geholfen hat, als ich lernte wohlwollender mit mir umzugehen, und nicht so hart zu mir zu sein. Mit Freunden wäre man ja auch nicht so hart.

LG Senif :hello:
Senif
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Senif »

Die Anerkennung von anderen ist dabei nicht so entscheidend, finde ich. Wichtig ist die Anerkennung, die man sich selbst geben kann.
Lavendel64
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo Ihr,

zu erkennen, dass Arbeit und Anerkennung nur einen Teil ausmachen, ist ein Prozess. Mir erging es ähnlich, das ist inzwischen 10 Jahre her und wenn auch die Verläufe unterschiedlich sein können, hilft es Euch vielleicht ein wenig.

Ich habe mich extrem über die Arbeit definiert - krank sein war ein Drama - irgendwann kam der Zusammenbruch, aber nach 2 Wochen AU dachte ich, stehe ich wieder fit da. Von wegen! Ich hatte vorher schon depressive Phasen, konnte die aber immer anders begründen (Geburt, Umzug ....) Jetzt war da nur ein "eigentlich müsste ich doch glücklich sein", das Gefühl völlig wertlos zu sein, niemand braucht mich ... Aus den erhofften 2 Wochen wurden 9 Monate! Meine Therapeutin teilte mir mit, sie können mir nicht adäquat helfen, ein Klinikaufenthalt sei angeraten. Ich meldete mich in der Tagesklinik an, verbrachte dort 7 Wochen. Die Intensität der Behandlung dort half mir, den Blickwinkel zu ändern. Das geht nicht von heute auf morgen, zu Beginn wehrt man sich dagegen, weil es Strukturen und die bisher gültige Denkweise verändert. Sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen ist ungewohnt und gemäß meiner Erziehung "tut man das auch nicht" bzw "nimmt sich selber nicht so wichtig". Aber: es hilft! Mit sich selber etwas freundlicher umzugehen, eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu beachten. Diese Frage "wie geht es mir" nicht einfach mit "gut" zu beantworten und zum Tagesprogramm überzugehen, sondern in sich hinein zu horchen, zu schauen, welche Bedürfnisse sind aktuell - wie kann ich dem Stress begegnen, der auf mich wartet.

Ich habe in dem Verlauf erkannt, dass die Arbeit für mich eine massive Stütze ist, mir gut tut und ich in der Lage bin, viel zu leisten. Das ist geblieben. Verändert hat sich, dass ich es merke, wenn es mir nicht so gut geht, ich in die Überlastung gehe und ich dann sofort gegensteuern kann. Indem ich Überstunden abbaue, mal ein langes Wochenende mache oder mich nach der Arbeit in eine Café setze und einfach nichts anderes tue als Menschen zu beobachten oder vor mich hinzuträumen. Wenn das nicht reicht, ziehe ich mich auch mal raus, Krankschreibung ist für mich kein Tabu mehr, sondern eine Möglichkeit, mich zu schützen. Wenn ich es nämlich nicht mache, tut es niemand. Kollegen und Chefs mögen mitfühlend sein, aber die Interessen liegen nicht bei einem persönlcih, sondern die Arbeit muss getan werden.
Der offene Umgang hat mir im Arbeitsleben extrem geholfen - das wird nicht überall so sein.

Das Ganze ist ein langer Weg, aber er lohnt sich. Am Ende ist eigene Wertschätzung und das Gefühl, sich selber viel besser zu kennen.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Katerle
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Katerle »

Hallo ihr Lieben,

mir ging das damals nach meinem Zusammenbruch genauso, mich wertlos zu fühlen und hatte auch Angst vor einem Klinikaufenthalt. Ihr seid nicht allein. Hinzu kam noch, dass mit mir nicht gerade als wertvollen Menschen umgegangen wurde von ein paar Leuten, als ich dann auch nicht mehr arbeiten konnte und ich war vorher auch sehr willig und leistungsvoll und sehr gerne arbeiten.
Das fühlte sich so an, als wenn noch auf dir herumgetrampelt wurde, als du schon am Boden lagst...
Heute kann ich sagen, dass ich mich wieder als wertvollen Menschen fühle. (auch wenn ich nicht mehr leistungsfähig bin wie damals.) Habe auch nicht mehr so die Kraft.
War jedenfalls meinen Weg gegangen mit Hilfe von Therapien, Rehas und weiteren Klinikaufenthalten. Das war auch notwendig, zumal ich auch der Ansicht bin, dass mir ein paar Klinikaufenthalte hätten erspart geblieben könnten...
Dankbar bin ich, dass ich durchgehalten habe trotz allem und ich mich heute auch bestärkt fühle.

Wünsche euch bei eurem Weg vor allem Kraft, Hoffnung und Durchhaltevermögen und möchte euch gleichzeitig dazu ermutigen, eure Angst vor einem stationären Klinikaufenthalt zu überwinden. Habe eher gute Erfahrungen damit machen können.

Liebe Grüße
Katerle
Zuletzt geändert von Katerle am 16. Dez 2023, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
Muli07
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Muli07 »

@Angelika 1964
Du hattest auch über Angst vor deinem Klinikaufenthalt gesprochen. Hattest du bereits ein erstes Gespräch in der Klinik?
Ich hatte dieses nämlich vor Kurzem und das hat meine Angst irgendwie nur noch größer gemacht. Ich weiß nicht, ob es gerade meine Angststörung ist, die es größer macht als es ist oder ob es mein „echtes“ Bauchgefühl ist.
Maxegon
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Maxegon »

Angelika 1964 hat geschrieben: 15. Dez 2023, 20:50 Dies wird mein erster Aufenthalt sein und ich habe Angst! Was wenn mir dort nicht geholfen werden kann, wie geht's weiter?
Ich glaube, viele gehen mit falschen Erwartungen an so einen Klinikaufenthalt ... "Was wenn mir dort nicht geholfen werden kann ... "
Ein Klinikaufenthalt ist doch erstmal gut, weil man aus seinem (belastenden) Umfeld 'raus ist, man seine Gedanken auf etwas völlig anderes konzentrieren kann, auf sich selbst, in einer völlig neuen Umgebung, hoffentlich stressfrei und zwanglos.

Durchatmen, sich selbst beobachten, in sich hineinhören, sich kennenlernen, entspannen, mit Hilfe von anderen neue Sichtweisen erlangen, lernen, Dinge auch Mal anders zu sehen und zu beurteilen.

Und dadurch sich selbst zu helfen.
Sind wir doch mal ehrlich, die Welt wird bleiben, wie sie ist, Ungerechtigkeit wird Ungerechtigkeit bleiben und Gerechtigkeit Gerechtigkeit, doch unsere Sichtweise können wir ändern, unseren Umgang mit bestimmten Situationen.

Wenn ich lerne mit meiner Angst umzugehen, dass sie oft unberechtigt ist, ich erkenne, dass ich eben keine Angst haben muss, vor Veränderungen, weil mir ja nichts passieren kann. Nicht wirklich.

Hallo Muli07,

wovor könnte man Angst haben bei einem Klinikaufenthalt, ganz konkret?
Ausser vor deinem eigenen Bauchgefühl?
Versuche das Mal zu benennen, für dich ganz persönlich.
Angelika 1964
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Angelika 1964 »

Hallo ihr Alle,
Erst einmal vielen lieben Dank für Eure Offenheit und Euer Verständnis. Ich weiß das sehr zu schätzen.
Für mich ist schwierig mich selber als "Wert" zu sehen. Ich habe mich selber noch nie sonderlich gemocht und wurde halt nur gemocht wenn ich gute Leistung gebracht habe, das rächt sich jetzt gewaltig. Ich hoffe ich kann lernen mich ein wenig zu mögen.
@ muli
Ich hatte kein Vorgespräch in der Klinik, mein Psychiater hat mich dort angemeldet und mir den Aufnahmetermin dann mitgeteilt. Dass das Gespräch Dir noch mehr Angst gemacht hat kann ich mir gut vorstellen, die stationäre Aufnahme wird damit noch einmal realer und Du hast noch mehr über das Du nachdenken kannst. Ich leide auch unter Ängsten und Panikattacken und brauche zur Zeit mehr Bedarfsmedikation. Aber das ist für mich okay. Ich ziehe den Klinikaufenthalt jetzt durch, ich habe nichts zu verlieren.
Ganz liebe Grüße Angelika
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
Angelika 1964
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Angelika 1964 »

@Maxegon
Ich habe mich wohl etwas falsch ausgedrückt, sorry. Natürlich wird mich niemand heilen können in der Klinik. Meine Erwartungen sind nicht hoch. Ich hoffe nur dass ich Denkanstöße bekomme, also irgendetwas in die Hand bekomme mit dem ich an mir arbeiten kann. Den Weg muss jeder für sich alleine gehen
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
Muli07
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Muli07 »

@Angelika
Ich wünsche dir auf jeden Fall einen hoffentlich erfolgreichen Klinikaufenthalt, sodass du viel für den zukünftigen Umgang mit der Angst etc. lernen kannst.

Auch ich habe mich dazu beschlossen den Aufenthalt auf jeden Fall durchzuziehen, ich glaube meine Angst macht es schlimmer als es letztendlich ist. Ich interpretiere einfach immer zu viel in Gespräche rein und das soll mich nicht von einer eventuellen Besserung durch den Aufenthalt aufhalten.
Maxegon
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Maxegon »

Angelika 1964 hat geschrieben: 16. Dez 2023, 12:38 Für mich ist schwierig mich selber als "Wert" zu sehen. Ich habe mich selber noch nie sonderlich gemocht und wurde halt nur gemocht wenn ich gute Leistung gebracht habe, das rächt sich jetzt gewaltig. Ich hoffe ich kann lernen mich ein wenig zu mögen.
Genau das ist doch das Problem vieler, sie bewerten, im Sinne von ich bin mehr wert als ... oder ich bin weniger wert ...
Wer bestimmt dieses Maß?
Alles wird über einen Kamm geschert, den eigenen. Doch ist das der richtige Kamm?

Ist ein Apfel mehr wert, als eine Birne?
Ist eine Frau mehr wert, als ein Mann, wenn ja bei was, für was?
Was bestimmt den Wert?

Oft hört man "du bist nutzlos" - ja, wozu?

Will ich mein Bad neu fliesen, ist der Bäcker nutzlos, bei einer Herz-OP, ist sicherlich ein Verwaltungsangestellter völlig sinnlos, wertlos wird ein Schraubendreher beim malen eines Bildes.

Nur weil bestimmte Menschen, bestimmte Sachen, Fähigkeiten, Fertigkeiten nicht erkennen können, sind sie nutz-, wertlos?

Wenn ich meine Vorzüge, Fähigkeiten nicht erkenne, bin ich dann wertlos, nur weil ich nichts mit mir anzufangen weiß?

Wenn ich meine Fähigkeiten nicht nutze (!), ja dann ...

Wenn ich nicht versuche herauszubekommen, ja dann ...

Wenn du dich selber nicht magst, vielleicht mögen dich ja andere, weil du eben so bist, wie du bist, vielleicht mögen sie nur nicht, weil du versuchst, das zu sein was du nicht bist und gerade das fällt ihnen auf und missfällt ihnen?

Wenn du dir nicht die Toleranz entgegenbringst, welche du auch von anderen erwartest, wird das mit dem "sich mögen" sehr schwer.

Sei offener, lerne von der Unbedarftheit der Kinder, machmal ist es von Vorteil, einfach mal etwas zu probieren, ohne vorher das Für und Wider so "erwachsen" abzuwägen. Es gibt keine 100%ige Garantie.
Was soll dir schon passieren, in einer Klinik?

Wenn es unertäglich wird, kannst du jederzeit "fliehen".

Du musst dich ja auch nicht gleich mögen, akzeptieren reicht doch, für den Anfang, mit all deinen Fehlern ;) .
Vielleicht entdeckst du ja auch, dass du eine liebenswerte Pappnase :mrgreen: bist, die man nicht immer sooo ernst nehmen sollte. Probiere es doch Mal mit mehr Toleranz, ohne Perfektionismus, ohne "Leistung" erbringen zu müssen.

Ich bin ja auch nicht gerade Superwoman, doch auch nicht der böse Zwerg ...
:hello:
Maxegon
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Maxegon »

Was ist eigentlich "dieser Selbstwert" , von dem hier hin und wieder geschrieben wird?
Senif
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Senif »

Maxegon hat geschrieben: 25. Feb 2024, 06:33 Was ist eigentlich "dieser Selbstwert" , von dem hier hin und wieder geschrieben wird?
Das ist der Wert, den ich mir Selbst gebe.
Also mache ich mich runter, wegen meiner Fehler, oder bewerte ich mich besser, weil ich ok so bin wie ich bin.
Maxegon
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Maxegon »

Senif hat geschrieben: 25. Feb 2024, 08:48
Maxegon hat geschrieben: 25. Feb 2024, 06:33 Was ist eigentlich "dieser Selbstwert" , von dem hier hin und wieder geschrieben wird?
Das ist der Wert, den ich mir Selbst gebe.
Du "erklärst" ein Wort mit dem Wort.
.... sehr clever ... :lol:
Senif
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Senif »

Warum stellst du dann so ein doofe Frage - wo doch klar ist, was das ist.
Kannst dich mit Martin zusammentun und weiter auf andere herabblicken.

Edit: wenn du aufmerksam gelesen hättest in den anderen Fäden, da standen sehr informative Sachen zu dem Thema. Aber dir geht es nicht wirklich darum, herauszufinden, wie das mit dem Selbstwert ist.
Maxegon
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Maxegon »

Einen Dummen zu sagen, dass er dumm ist, ist ebenso clever.
Wenn du (wieder) stänkern willst, tu' es, doch verschone mich, bitte, ggf. auch das Forum.

Nicht jeder ist so intelligent, dass er Selbstwert mit selbst wert erklärt - zumindest ich nicht.

Vielen herzlichen Dank, liebes Senif.
MissMikse
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von MissMikse »

Guten Morgen,

bitte nicht schon wieder Drama und Eskalation... danke.

Zum Selbstwert: ich hab die alten Beiträge auch erst jetzt gelesen - oder schon mal gelesen, aber nie was dazu geschrieben.

Hier ging es viel darum, sich wertlos zu fühlen, wenn man nicht mehr arbeiten kann, nicht mehr leistungsfähig ist.
Bei mir geht es sehr oft darum, ob ich liebenswert bin oder nicht. Bei mir ist das Gefühl wertlos zu sein immer wieder verknüpft mit der Beziehungsebene: Familie, Freunde, Partner, usw. Und wenn ich dann feststelle: ich habe keinen Partner, noch nie wirklich einen gehabt, ich hab auch keine wirklichen Freunde (oder zumindest hör ich nur 1-2 mal im Jahr was von denen) und auch meine Eltern und der Rest der Familie interessieren sich nicht so richtig für mich als Mensch - tja... was bin ich dann Wert in den Augen anderer? Kann ich mich selbst in so einem Fall überhaupt als wertvoll betrachten, wenn mein Umfeld mir dauernd was anderes spiegelt? Hab ich dann recht oder die? Beides zusammen passt irgendwie nicht.

Das mit dem Selbstwert und der Wertlosigkeit hängt also durchaus auch mit dem Umfeld zusammen. Wäre ich ein Serienkiller und wäre stolz drauf 10 Menschen getötet zu haben - macht mich das zu einem wertvollen Menschen? Der Spiegel, den mir die Gesellschaft dann vorhält, sagt vermutlich was anderes. Man kann sich beim Selbstwert also nicht blind auf die eigenen Gedanken und Gefühle verlassen. Wenn das Umfeld aber kaum Resonanz auf die eigene Person gibt: wie soll man sich dann einordnen können? Oder wenn es zwar ein paar nette Worte gab, aber die Taten eine andere Sprache sprechen? Ich hab z.B. eine "Freundin", die immer wieder gesagt hat, ich wäre ihre allerliebste Freundin. Seltsam ist, dass sie sich so gut wie nie bei mir meldet, nur antwortet, wenn ich schreibe. Seitdem ich nicht mehr geschrieben hab, kommt seit mindestens 1 Jahr gar nix mehr. Was macht das nun mit mir und meinem Selbstwert? Wenn ich für jemanden die allerliebste Freundin bin - und dann so behandelt werde? Oder was ist, wenn ich von Männern immer wieder einen Korb bekomme und Sätze höre wie: "Aber nur für's Bett, für mehr reicht es nicht." Da kann ich mich selbst noch so liebenswert finden, aber solche Aussagen machen was mit mir und lassen mich an meinen eigenen Gedanken und Gefühlen zweifeln.

Und schon sind wir bei der berühmten Henne-Ei-Frage...
brauche ich einen gewissen Selbstwert um auch von anderen wertgeschätzt zu werden? Oder müssen zuerst andere mich wertschätzen, damit ich überhaupt weiß, dass ich wertvoll bin und einen gewissen Selbstwert entwickeln kann?

Wenn ein Kind von Anfang an vermittelt bekommt: du bist gut so wie du bist - dann wird dieses Kind einen anderen Selbstwert haben als ein Kind, von dem z.B. immer wieder gute Noten verlangt wurden oder Mithilfe im Haushalt, damit die Eltern das Kind "lieb hatten". Und wenn ein solches Kind wie im 2. Fall später merkt, dass man mit Leistung allein nicht alles erreichen kann - dann kann das böse enden. Der Gedanke/das Verhalten: "Ich leiste etwas, also bekomme ich etwas dafür" greift irgendwann nicht mehr. So kann ein ganzes Weltbild ins Wanken geraten - zumindest bei mir war das eins meiner großen Probleme. Und ich kämpfe heute noch mit dem Thema Selbstwert und dem Gefühl der Wertlosigkeit.
Senif
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Senif »

Maxegon hat geschrieben: 25. Feb 2024, 09:26 Einen Dummen zu sagen, dass er dumm ist, ist ebenso clever.
Wenn du (wieder) stänkern willst, tu' es, doch verschone mich, bitte, ggf. auch das Forum.

Nicht jeder ist so intelligent, dass er Selbstwert mit selbst wert erklärt - zumindest ich nicht.

Vielen herzlichen Dank, liebes Senif.
Du hast angefangen, wollte ich dir nur mal sagen. Schreib doch bitte auch einfach mal was Substanzielles zum Thema Depression. Danke.
Senif
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Senif »

Senif hat geschrieben: 25. Feb 2024, 10:05
Maxegon hat geschrieben: 25. Feb 2024, 09:26 Einen Dummen zu sagen, dass er dumm ist, ist ebenso clever.
Wenn du (wieder) stänkern willst, tu' es, doch verschone mich, bitte, ggf. auch das Forum.

Nicht jeder ist so intelligent, dass er Selbstwert mit selbst wert erklärt - zumindest ich nicht.

Vielen herzlichen Dank, liebes Senif.
Du hast angefangen, wollte ich dir nur mal sagen. Schreib doch bitte auch einfach mal was Substanzielles zum Thema Depression. Danke.
Mir wird das hier auch langsam zu doof, weil irgendwelche Narzissten immer meinen hier anderer abwerten zu müssen. Das nervt mich mittlerweile gewaltig. Ich habe hier wirklich schon sehr viel Substantielles geschrieben und muss nicht ermahnt werden, was ich zu schreiben habe. Ich wollte dem Forum auch etwas Hoffnung geben und zeigen, dass ein Weg aus der Depression möglich ist. Da ich damals hier aufgeschlagen bin und nur negatives gelesen habe. Aber es ist wohl ein hoffnungsloses Unterfangen.
Senif
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Re: Gefühl von Wertlosigkeit/Umgang damit

Beitrag von Senif »

Und ihr brauch auch nicht mehr zu antworten, ich verlasse Das Forum.
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