Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

hopstobs
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von hopstobs »

Tut mir leid, dass euch meine Sichtweise und Perspektive nicht gefällt und weiterhilft. Dann halte ich mich hier raus.
Allegretto
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von Allegretto »

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Jquella
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von Jquella »

hopstobs hat geschrieben: 24. Nov 2023, 16:09 Tut mir leid, dass euch meine Sichtweise und Perspektive nicht gefällt und weiterhilft. Dann halte ich mich hier raus.
Hey Hopstobs,

das hat absolut nichts mit Gefallen zutun☺️ es ging mir lediglich darum, dass ich nicht verstehe wieso jeder einzelne positive Aspekt und Lichtblick in meiner Situation direkt ins Negative gezogen werden muss. Das hat auch nichts mit einer rosaroten Brille zutun, sondern sind Fakten. Es ist doch schön, dass es auch Situationen gibt, in denen nicht direkt alles verloren ist und etwas vielleicht auch gut am Ende ausgehen kann?

Liebe Grüße
PD1987
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von PD1987 »

Hallo,

ich kann dich verstehen. Bei meiner Freundin ist es ähnlich gelaufen. Hatte letztes Jahr eine ähnliche Phase um die Zeit wo sie sich aus dem Freundeskreis komplett zurückgezogen hat. (da kannten wir uns noch nicht)
Ich hab noch die Hoffnung, dass es sich um eine Winterdepression handelt, weil es gerade um diese Zeit auftaucht. Die ist relativ gut und einfach behandelbar. Ich konnte die Trennung auch erstmal abwenden und mich mit ihr einen Rückzug bis Weihnachten erstmal geeinigt wo ich mich auch nicht melde.
bei einer "echten" Depression ist es natürlich schwieriger.
Was ich dir nur bei langfristiger Behandlung sagen kann: Es kann unter Umständen schwierig werden. Vor drei Jahren hab ich schonmal eine Frau mit Depressionen kennen gelernt. Sie war schon länger in Behandlung. Die war von Grund auf ein total lieber Mensch, aber Gefühlsmäßig war és ein totales Wechselbad der Gefühle. Mal war Liebe da, mal wollte sie mich sehen. Dann sollte ich wieder gehen, wofür sie sich wieder entschuldigt hat und so ging das über ein paar Wochen hin und her. Man kann natürlich nicht sagen, dass das allgemein so ist. Depression ist nicht gleich Depression.
hopstobs
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von hopstobs »

Jquella hat geschrieben: 24. Nov 2023, 16:28 das hat absolut nichts mit Gefallen zutun☺️ es ging mir lediglich darum, dass ich nicht verstehe wieso jeder einzelne positive Aspekt und Lichtblick in meiner Situation direkt ins Negative gezogen werden muss. Das hat auch nichts mit einer rosaroten Brille zutun, sondern sind Fakten. Es ist doch schön, dass es auch Situationen gibt, in denen nicht direkt alles verloren ist und etwas vielleicht auch gut am Ende ausgehen kann?
Ich denke, dass ein gutes differenziertes Bild das Beleuchten beider Seiten einer Medaille bedarf, die positive siehst du ja bereits sehr gut. Ich finde es wichtig, sich auch den unbequemen Fragen zu stellen. Ich denke, dass ich dir keine Hilfe bin, wenn ich dich lediglich in deinem Handeln und deiner Sichtweise bestätige. Das was ich beleuchte ist das, was ich von außen wahrnehme, natürlich ist das auch mit von meinen Erfahrungen geprägt, Erfahrungen, die mir helfen, Dinge heute anders benennen zu können und die ich früher vielleicht ausschließlich positiv gesehen hätte. Meine Sichtweise ist weder besser noch schlechter, nur anders, es ist nicht nötig sie deshalb zu bekämpfen. Ein Sprichwort, das vielleicht ganz gut dazu passt: Es ist nicht alles Gold, das glänzt. Ich muss auch ein wenig darüber schmunzeln, weil ich mich als einen sehr positiv eingestellten und hoffnungsvollen Mensch sehe :-) Was ich mitgeben möchte ist, auf dich acht zu geben, auf dein Wohl zu blicken, nicht auf das gemeinsame oder das deines Partners.
DieNeue
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von DieNeue »

Hallo Hopstobs,
hopstobs hat geschrieben: 24. Nov 2023, 11:46 Im Prinzip bestätigst du damit, dass man in einer Depression beziehungsunfähig ist.
Was genau verstehst du eigentlich unter "beziehungsfähig"? Ab wann ist jemand für dich beziehungsfähig?

Liebe Grüße,
DieNeue
PD1987
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von PD1987 »

Hallo Die Neue,

tut mir leid wenn ich mich ein bisschen einmische. Ich glaube nicht, dass eine depressive Person grundsätzlich beziehungsunfähig ist.
Es gibt verschiedene Ausprägungen, Grade, Formen von Depressionen. Dann ist noch die Frage ob behandelt oder unbehandelt.
Mit einer dauerhaft und evtl. schwer depressiven Person wird es sicherlich sehr schwer bis fast unmöglich. Das muss man sich offen eingestehen.
Bei leichten und/oder schubweisen Depressionen bestehen da schon bessere Möglichkeiten.
hopstobs
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von hopstobs »

DieNeue hat geschrieben: 25. Nov 2023, 11:29 Was genau verstehst du eigentlich unter "beziehungsfähig"? Ab wann ist jemand für dich beziehungsfähig?
Das ist leider nichts, was man zu Anfang beim Kennenlernen festmachen kann, aber etwas dass sich dann im Verlauf der Depression doch zeigt. In einer depressiven Phase gibt es viel Rückzug, die Gefühle flachen ab oder gehen ganz verloren, die Kommunikation ist beeinträchtigt. Alleine schon durch den Rückzug ist ein aufeinander zugehen von beiden Seiten fast unmöglich, Nähe wechselt sich mit plötzlicher lang anhaltender Distanz ab, Trennungen passieren aufgrund der mangelnden Gefühle. All das natürlich auch individuell verschieden stark ausgeprägt, auch nach schwere der Depression. Dass unter diesen Voraussetzungen eine Beziehung auf Augenhöhe entstehen, wachsen und gedeihen kann, ist eben schwierig bis unmöglich. Das zu ignorieren oder kleinzureden halte ich nicht für hilfreich. Und ja, es gibt auf der Seite des Angehörigen durchaus Verhaltensweisen, die den Teufelskreis weiter befeuern, durch Verlustangst, zu viel Fürsorglichkeit, dem übermäßigem Drang helfen zu wollen, eigene Bedürftigkeiten. Selbstfürsorge kann auch da ansetzen sich bei sich selbst das anzusehen, ggf. im Rahmen eine Paartherapie.

Hier ist es auch recht gut beschrieben finde ich:
https://www.beratung.help/a/depression- ... tnerschaft

"Häufig leidet man selber mit. Eine Beziehung ist auch auf emotionaler Nähe, Vertrautheit und Liebe aufgebaut. Wenn diese Dinge langfristig fehlen, ist es verständlich, an der Beziehungsfähigkeit zu zweifeln. Der Partner kann auf Zuneigung und liebevolle Fürsorge nicht adäquat reagieren – sein Verhalten wir dann oft als „Lieblosigkeit“ interpretiert und führt zu weiteren Spannungen in der Beziehung."
DieNeue
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von DieNeue »

@ hopstobs: Das ist leider keine Antwort auf meine Frage. Aber ich bin jetzt endgültig raus aus der Diskussion. Ich als Betroffene werde mir hier nicht tausendmal den immer wieder gleichen Sums durchlesen, wie inkompetent Leute wie ich angeblich sind. Menschen mit Depressionen haben auch Stärken und Ressourcen und bestehen nicht nur aus Defiziten.
bvs
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von bvs »

Ich finde schon, dass das gerade detailliert erklärt wurde.
Zusammengefasst ist „beziehungsunfähig“ in diesem Kontext das fehlen der für eine Beziehung notwendigen Grundbausteine.
Wenn die jemand (ganz objektiv gemeint!) nicht in ausreichender Menge „bieten“ kann, dann ist das „Beziehungsunfähig“.

Aber: nachdem die „ausreichende Menge“ ja von Person zu Person und damit auch Paar zu Paar unterschiedlich und subjektiv ist (und zwar sowohl was Qualität und Quantität angeht!), kann man das natürlich nicht generalisieren. Dann ist es einfach die falsche Passung in ebengenaudieser Konstellation.


Was hopstops aber auch anschbeidet: je tiefgreifender dieses „fehlen“ ist, desto weniger passende „passungen“ stehen zur Verfügung, bis hin zur kompletten „unfähigkeit“, weil eben niemand mehr zu finden ist, der das mittragen kann.

Das hat nichts mit Inkompetenz zu tun, sondern mit den Symptomen der Krankheit.
Mit gebrochenen Beinen kann ich auch nicht klettern gehen, das ist einfach objektive Realität.
Das tut weh, natürlich. Das is ein harter Kampf, aber nicht nur für die Betroffenen
Suchende2
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von Suchende2 »

Hallo @Jquella,

ich finde es sehr schön zu lesen, daß Du Deinem Partner die Freiheit gibst, die er zur Zeit benötigt und auch das Vertrauen.
Im Betroffenenbereich gibt es einige, die trotz Depressionen eine langjährige Beziehung führen. Euer Weg von gegenseitigem Respekt und Vertrauen liest sich für mich sehr gut.



@hopstobs @bvs
Schade zu lesen, daß Ihr solch schlechte Erfahrungen machen musstet, daß Ihr Euch keine Beziehung mit einer Depressiven Person vorstellen könnt. Aber jeder Mensch ist anders, deswegen kann man nicht verallgemeinern. Im Betroffenenbereich gibt es einige mit langjährigen Beziehungen. Ich gehöre auch dazu. Zu meinem Glück können sowohl mein Partner, als auch meine Familie, als auch meine Freunde mich als Menschen sehen und nicht nur meine Erkrankung. Genauso wie ich auf deren Erkrankungen und Besonderheiten Rücksicht nehme, nehmen die es auch bei mir. Das ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Die Waage sollte auf die Dauer ausgewogen sein, in Sondersituationen darf sie aber auch im Ungleichgewicht sein,
Ich bin meinen Lieben sehr dankbar, daß sie mich in meiner schwierigen Zeit nicht alleine gelassen haben.


Alles Gute,
Suchende
bvs
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von bvs »

Bitte versteht mich nicht falsch.
Natürlich kann das funktionieren; aber es hängt halt auch davon ab, wie gravierend es sich für die Betroffenen anfühlt und wie lange es geht und so weiter.
Das ist kein geht/geht nicht, sondern ganz viele Abstufungen dazwischen. Und die sind auch noch subjektiv und für jeden anders.

In deinem Beispiel: das ist doch dann auch irgendwann das maß erreicht, wenn das eben kein geben und nehmen ist, sondern beispielsweise ein jahr (2,3,5,10) im ungleichgewicht bleibt?

Nichts anderes wollte ich darstellen, weil ich vermutete, dass hopstob falsch verstanden wurde.
hopstobs
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von hopstobs »

Suchende2 hat geschrieben: 27. Nov 2023, 19:11 Schade zu lesen, daß Ihr solch schlechte Erfahrungen machen musstet, daß Ihr Euch keine Beziehung mit einer Depressiven Person vorstellen könnt.
Das kommt dann wohl anders an, als es ist. Ich bin in einer Beziehung mit einer Betroffenen, inklusive Therapie ihrerseits und auch Paartherapie. Bei letzterer hatte sich erst in der Sitzung gestern erneut gezeigt wie viel eben die Depression an den Problematiken einbringt und nicht wir als Partner und Menschen. Es steht jedem frei, worauf man sich einlässt, jeder hat verschiedene Ziele im Leben und Vorstellungen von einer Beziehung. Eine auf Dauer unausgewogene Beziehung würde mich ausbrennen und von meinen eigentlichen Zielen abbringen. Rückschlüsse auf meine Person, meinen Erfahrungshorizont oder Eigenschaften wie ob ich nun besonders liebevoll oder rücksichtslos bin, würde ich daraus nicht ableiten wollen.

Die Länge der "Sondersituation" kann leider nicht abgeschätzt werden, eine Krankheitseinsicht und Therapie hilft natürlich die Situation zu verbessern und zu verkürzen und gibt die Chance auf Dauer Stabilität zu erlangen.
Suchende2
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Re: Beziehung Kollateralschaden der 1. Episode

Beitrag von Suchende2 »

@bvs
bei mir hält es jetzt schon mehrere Jahre an. Ich habe keinen einzigen Tag seitdem ohne Depression verbracht. Und trotzdem ist die Waage in meinen ganz schlechten Zeiten zu meinen ungunsten unausgewogen. Aber in den restlichen Zeiten bin ich trotzdem fähig, die Bedürfnisse und Wünsche meiner Lieben zu sehen und somit kann die Waage trotz Depression auch wieder ausgewogen werden.

@hopstops
Entschuldige, dann habe ich es falsch verstanden.
Und ja, auf Dauer darf keine Beziehung unausgewogen sein.
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