ich habe ein Problem mit "Freunden". Lange glaubte ich, ich hab wieder welche, nach Jahren der Isolation durch psychische Erkrankung. Wir lernten uns in der Klinik kennen und ich ignorierte mein Bauchgefühl 4 Jahre lang.
Am Ende wurden Freunde über den Tisch gezogen (respektive ich, weil ich viel Mitleid hatte und dann Geld geliehen habe, in der Annahme, dass sie sich was zu Essen kaufen - sie kauften wohl Drogen). Nach dem sie auch jemanden beklaut hatten, bin ich richtig vom Glauben abgefallen und hab die Freundschaft gekündigt. Ich fühlte mich belogen, betrogen und aufs derbste ausgenutzt.
Danach sind sie noch unverschämt geworden.
Das ist die Vorgeschichte.
Aus diesem Freundeskreis gibt es noch jemanden, wo es aber vorher auch schon gekriselt hat. Als es ihm zwischendurch besser ging, wurde er ungehalten und genervt von den anderen. Er redet auch sehr viel über das Vermögen anderer - kurz so Sozialneiddiskussionen mit denen ich nicht viel anfangen kann. Mir ist es egal, was mein Nachbar für ein Auto fährt. Einmal meinte er, er hat den Gedanken, dass ich ihn daran hindere, vorwärts zu kommen. Das fand ich echt krass - muss dazu sagen Psychose. Dann wieder möchte er mein Wissen zu einem Thema anzapfen - und ich fühle mich ein weiteres mal ausgenutzt. Anfänglich habe ich versucht Wissen zu vermitteln, aber mir fehlt dazu auch die Kraft und wenn ich was wissen will, recherchiere ich. Warum können das andere nicht ?
Ich merke, wie ich immer mehr auf Abstand gegangen bin, weil vieles mir ein ungutes Gefühl bereitet.
Jetzt, wo mein Kleiner gestorben ist, hab ich überhaupt keine Ambitionen mehr Kontakt aufzubauen. Ich vermeide den Kontakt regelrecht.
Ich glaube, ich habe mich in eine andere Richtung entwickelt. Früher hatte man eine Gemeinsamkeit: die Klinik und die psychische Erkrankung.
Mein Wunsch gesunde Beziehungen zu führen ist nach all den Erfahrungen irgendwie größer geworden.
Trotzdem denke ich dann manchmal, ich kann doch nicht einfach den Kontakt abbrechen. Mein Impuls geht aber dahin.
Wie oft habe ich früher mein Bauchgefühl ignoriert - weil ich auch oft dachte, ich bin ein schlechter Mensch, wenn ich dieses und jenes mache. In Wirklichkeit hab ich mir irgendwie immer geschadet damit.
Eigentlich ist mein Wunsch, den Kontakt zu meinen Sportkollegen zu intensivieren. Weil ich da ein besseres Gefühl habe. Wenn ich es mir recht überlege, ist mir an Freundschaften wichtig:
- Gemeinsamkeiten - wie Unternehmenslust, Bewegung etc....
- nicht ausgenutzt werden
- auch mal zuhören
- aber auch eine ehrliche Meinung, auch wenn es manchmal weh tut - Authentizität
- Emotionalität ist mir auch noch wichtig .... also nicht einfach bloß die platonische Frage, wie geht's etc... wisst ihr was ich meine ?
Was ist euch denn wichtig ?
Ich hadere noch sehr mit mir, einen Kontaktabbruch - innerlich bin ich grad total blockiert, wieder Kontakt aufzunehmen. Es fühlt sich für mich einfach nicht richtig an. Seit 2 Wochen schon denke ich oft an dieses Thema und es hängt irgendwie in der Luft.
Was würdet ihr machen ?
Ich bin eigentlich auch ein Mensch, der sagt, lieber keine Freundschaft, als eine schlechte Freundschaft.
Danke und LG Senif
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