Sexualität und Depressionen

MySun
Beiträge: 538
Registriert: 4. Jul 2022, 09:45

Re: Sexualität und Depressionen

Beitrag von MySun »

MWs65 hat geschrieben: 5. Nov 2023, 04:24 eigentlich sogar erhöhtes Bedürfnis nach körperlicher Zuneigung und echtem Sex.
es ist vielleicht eine weitere Auswirkung/Nebenwirkung der Erkrankung.
Ein verstärktes Zuwendungs- und Liebesbedürfnis ist nicht ungewöhnlich für Menschen mit einer psychischen Erkrankung.
MWs65 hat geschrieben: 5. Nov 2023, 04:24 eigentlich sogar erhöhtes Bedürfnis nach körperlicher Zuneigung und echtem Sex. Ich glaube, das würde mir auch seelisch helfen
Dein erhöhtes Bedürfnis nach echtem Sex, wie Du schreibst, könnte eine weitere Befriedigung deiner vielfältigen Bedürfnisse sein, oder?
Nicht selten gehen Menschen mit psychischen Erkrankungen verstärkt einem extrem Sport nach (um sich besser oder stärker zu spüren?) , der andere sucht Befriedigung im echten Sex.

Auswirkungen von Depressionen auf Lust
Ehrlich und ohne Scham


Als Anhedonie bezeichnet man den Verlust der Fähigkeit, Freude für Dinge zu empfinden.
Depressionen können sich auch auf die sexuelle Lust auswirken.
https://taz.de/Auswirkungen-von-Depress ... /!5855029/
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
bvs
Beiträge: 112
Registriert: 3. Jul 2023, 15:44

Re: Sexualität und Depressionen

Beitrag von bvs »

Natürlich soll sich in einer Partnerschaft niemand prostituieten.
Aber es gibt finde ich schon mehr als „kein Sex“ und „pebetrationssex“.
Ist es prostitution, wenn ich den Rücken massiert bekomme, obwohl mein partnz da grad keinen Bock drauf hat, aber es mir zu liebe trotzdem tut, weil er weiß, es tut mir gerade sehr gut und hilft mir, mich angenommen und geliebt tu fühlen?
Und was genau ist der Unterschied, wenn man in den Satz gerade „Rücken“ durch „Penis“ ersetzt?
MWs65
Beiträge: 75
Registriert: 24. Okt 2023, 15:35

Re: Sexualität und Depressionen

Beitrag von MWs65 »

Hi bvs,

ich sehe da schon einen kleinen Unterschied zwischen Rückenmassage und echtem Sex. Es fällt mir nicht sehr schwer, meiner Frau den Rücken zu massieren, obwohl ich gerade keine Lust darauf habe. Sie liebt es und fühlt sich danach entspannter und besser, somit ist es mir ja ein Herzensanliegen und am Ende bin ich zumindest zufrieden, weil ich ihr etwas Gutes getan habe. Ich bin sogar manchmal ein bisschen stolz, weil ich es kann. Und umgekehrt bittet sie mich nicht darum, wenn es mir gerade wieder dreckig geht.

Wenn ich aber "mehr" will, halte ich mich zurück, wenn ich weiß, dass sie das eben nicht will - sie würde mich das schon wissen lassen, hoffe ich(!) Abgesehen davon würde bei mir die Leistung sofort verschwinden, wenn ich merken würde, dass gerade etwas absolut gegen ihren Willen passiert.

Ich denke schon, dass zum Sex beide im wahrsten Sinn des Wortes Lust haben sollten. Wenn der oder die eine immer nur die Bedürfnisse der oder des anderen befriedigt (auch im Wortsinn) und das Ganze eben nicht mehr "einvernehmlich" passiert, wird's irgendwann dann doch aufhören, denke ich. Wenn ich das Bild des Kochens benutze, wäre es irgendwann schädlich für die Partnerschaft, wenn ich immer nur koche, was mir schmeckt, auch wenn ich weiß, dass meine Frau das nicht mag. Ab und zu koche ich was, von dem ich weiß, dass es ihr schmeckt, obwohl es nicht zu meinen Leibgerichten gehört.

Es ist im Leben eben nicht so, wie im mittelmäßigen Porno, wo sie immer will und er immer kann. Die Realität ist erheblich komplizierter und damit aber auch deutlich reichhaltiger.

Gruß
MWs65
It's a Blues-Thing.
Antworten