Ein Experiment....

Maxegon
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von Maxegon »

Jede Ausrede, die du dir glauben würdest, könnten (!) auch andere glauben.

Ich habe keine Ahnung, wie überzeugend du sein kannst!
747er
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Ich aktuell auch nicht.
Maxegon
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von Maxegon »

Der Sicherheitsdienst im Airport "veranstaltet" auch am Wochenende Vorstellungsgepräche.
DieNeue
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

ich finde nicht, dass man da groß eine Ausrede braucht. Du kannst ja sagen, dass du mal wegfahren willst, weil du "gerne für ein paar stunden dieses Drama einfach mal abschalten" willst. Fände ich schon nachvollziehbar, wenn man nach so einem Ereignis mal raus muss, um mal wieder was schönes zu sehen und nicht nur noch zu rotieren.
Jeder findet halt was anderes schön. Der eine geht wandern, der andere surfen, den andere interessieren Flugzeuge.
Die Katzen zu versorgen sollte ja auch kein unmöglicher Aufwand sein, wenn du alles aufschreibst und vorbereitest und sich die Person vorsichtig verhält.

Mach dir nicht so viele Gedanken, was andere von deinem Ausflug denken! Ich finde so eine Fahrt nicht verrückt. Gibt doch echt schlimmeres ;)

Liebe Grüße,
DieNeue
747er
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Heute hat mich der Vermieter angerufen, das Haus soll wohl halbwegs wieder hergerichtet werden, dann aber verkauft werden. Das heisst, wir müssen raus. Ich habe nun mein Bike und den Montageständer im Keller gesichert, weil der Vermieter eine Entrümplungsfirma geschickt hat. Das Bike kann ich retten, der Rest im Keller ist Schrott. Sobald ich Zugriff auf ein Auto habe, werde ich im Baumarkt Umzugskartons holen und anfangen zu packen.
Trotzdem würde ich gerne den Trip nach FRA machen.
Suchende2
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von Suchende2 »

Hallo 747er,

wenn Dir der Trip nach FRA gut tut, dann mache ihn!
Gerade in anstrengenden Zeiten kann eine Auszeit sehr gut sein.
Kann Dein Vater evtl. in der Zeit 1 x für die Katzen vorbeikommen?

Alles Gute,
Suchende
747er
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Da meine Eltern beide der Meinung sind, ich sollte die Aktion verschieben, ist das fraglich. Aber was mache ich, wenn ich hier bleibe? Ich habe keine Kisten, ich habe kein Auto um welche zu holen, ich kann zwar ausmisten, weiss dann aber nicht, wohin damit. Unsere Mülltonnen sind verschwunden. Ansonsten hock ich ja doch nur hier rum und falls es regnet lauf ich auch nicht gross draussen rum. Aber ohne dass jemand zwischenzeitlich nach den Katzen schaut, will ich auch nicht weg. ich werde wohl mal mit meinem vater reden, vielleicht macht ers ja. Einmal würde ja reichen, Vielleicht Freitag abend, und Samstag am frühen Nachmittag wäre ich ja zurück.
Meridian
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von Meridian »

Ich denke auch, dass keine großen Erklärungen notwendig sind.
Ich kenne das von mir, dieser Gedanke, mich rechtfertigen zu müssen und dann viel zu viel zu erklären.
Das ist das eigene schlechte Gewissen und die Frage, ob es okay ist, sich selbst etwas zu gönnen und etwas Gutes zu tun.
Du musst einfach mal raus nach diesem Drama, du musst doch gar nicht sagen. wo du hinfährst, aber wenn, dann besuchst du eben jemanden.
Klar brauchst du jemanden, der sich um die Katzen kümmert, aber wenn das geklärt ist, würde es dir sicher gut tun, mal was anderes zu sehen.
Maxegon
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von Maxegon »

Meridian hat geschrieben: 8. Nov 2023, 08:52 ... dass keine großen Erklärungen notwendig sind.
Ich kenne das von mir, dieser Gedanke, mich rechtfertigen zu müssen und dann viel zu viel zu erklären.
Das ist das eigene schlechte Gewissen und die Frage, ob es okay ist, sich selbst etwas zu gönnen und etwas Gutes zu tun.
Du musst einfach mal raus nach diesem Drama, du musst doch gar nicht sagen. wo du hinfährst ...
Recht hast du, @Meridian, warum müssen uns andere immer verstehen, warum müssen wir uns immer erklären und zwar so, dass der Andere es einsieht, unserer Handeln billigt?
Wenn es z.Bsp. "nur" darum geht, sich um die Katzen zu kümmern ... vielleicht max. 1h (?) Zeitaufwand, Mühe, Entbehrung, Opferung unserer ach so kostbaren Zeit ...
... wenn ich (Helfer) es einsehe, es billige, helfe ich, wenn nicht - nicht.
Entweder helfe ich oder nicht, entweder habe ich Zeit für meinen Nachbarn, Sohn oder Freund oder nicht.

Ich reagiere ja auch oft so, ich entscheide für andere, ob das jetzt gerechtfertigt, "sinnvoll" ist oder nicht, egal, ob ich Zeit habe oder nicht.
Einen Arztbesuch oder ein Vorstellungsgespräch erscheint mir sinnvoll = das verstehe ich.
Einfach so in der Gegend herumfahren, auch noch zum Spaß = ich hab' die "Arbeit" und der andere vergnügt sich.

Wo gibt's denn so was?

Warum hilft man nicht einfach so, weil der Mensch mich darum bittet?
747er
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Ich muss raus, die treiben mich grade alle in den Wahnsinn. Jeder meint, dir gute Tipps geben zu müssen, ich werde mit Links zu irgendwelchen Autos zugeworfen, wenn ich mir die alle ankucken wollen würde, wäre ich ein Jahr unterwegs. Wenn ich wiederum ein Auto finde, welches mich anspricht und in den genannten Preisrahmen fällt, dann passt garantiert irgendwas daran nicht, und ich werde mit noch mehr links angeblich besser passender Autos zugeworfen.
Man sagt mir, ich müsse Abstriche machen, soll doch erstmal irgendein Auto nehmen, irgendeine Wohnung. was besseres suchen könnte ich mir doch dann immer noch. Aber ich möchte weder in einem halben Jahr wieder anfangen nach Autos zu suchen, noch nach Wohnungen, und gleich den nächsten Umzug stemmen. Kann ich nicht, will ich nicht, und packe ich auch gar nicht.
Ich bin komplett auf Overload, ich will nicht mehr über Autos und Wohnungen nachdenken,ich will nicht mehr Stunden im Internet verbringen und mir all die Links ansehen, oder selber suchen. Wenn ich jetzt überlege, was ich wegen dem Wasserschaden im Schlafzimmer für Frust geschoben habe, dann erscheint mir das lächerlich. Ich will einfach nur wieder nach Hause. Ja, das geht grade vielen so, aber das macht es für mich weder besser, noch einfacher. Ich wurde hier abgestellt und da bin ich nun. von all der anfänglichen Solidarität merke ich wenig, oder war das nur Gelaber?
DieNeue
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von DieNeue »

Maxegon hat geschrieben: 8. Nov 2023, 10:19 Einfach so in der Gegend herumfahren, auch noch zum Spaß = ich hab' die "Arbeit" und der andere vergnügt sich.
Wo gibt's denn so was?
Das nennt sich Urlaub :lol:
Es gibt Millionen Menschen, die einfach zum Spaß wegfahren und andere Leute kümmern sich zuhause wochenlang um Haustiere, Pflanzen und überquellende Briefkästen.

@ 747er: Such dir jemanden für deine Katzen und fahr endlich! Ich weiß echt nicht, was die Leute für ein Geschiss haben, nur weil du mal zwei Tage wegfahren willst. Zieh dein Ding durch. Sag den Leuten nicht, dass du überlegst, wegzufahren, aber noch nicht weißt wegen den Katzen, aber vielleicht könnten sie ja, wenn es ihnen nix ausmacht usw., sag ihnen, ich bin nicht da. Fertig. Und brauch jemanden für die Katzen. Punkt. Dann gibt's nix mehr zu diskutieren. Entweder sie machen es oder nicht. Wenn du so niemanden findest, kannst du es immer noch lassen.
Maxegon
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von Maxegon »

DieNeue hat geschrieben: 8. Nov 2023, 13:35
Such dir jemanden für deine Katzen und fahr endlich!

Ich weiß echt nicht, was die Leute für ein Geschiss haben ...
Sehr gute Ansicht!

Oder fahre nicht und akzeptiere das. Akzeptiere deine Entscheidung.
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Ich habe meine Pläne doch geändert, und bin heute nicht gefahren. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen kann ich momentan total schlecht pennen, fühle mich total übernächtigt. Zum anderen will ich die Katzen nicht hier alleine lassen.
Ich werde mit ihnen zurück in unsere Wohnung gehen, sobald das Haus wieder Strom hat. Sie müssen in ihre gewohnte Umgebung und rausgehen können. Ich werd mir nen Heizlüfter ins Wohnzimmer stellen, duschen kann ich bei meinem Vater, waschen vielleicht erstmal hier.
Es ist nicht ideal, aber für die Katzen erstmal das Beste. Ich bin alter Camper, ich komm so ne Weile zurecht.
Sie jetzt von hier nochmal in eine andere Ferienwohnung zu bringen, oder zu meinem Vater, macht wenig Sinn. Und wir müssen ja auch erstmal eine andere Bleibe haben.
Der Vermieter wird mir das sicher ausreden wollen, hatte ihn gefragt, wie ihre Pläne sind zwecks Strom wieder einschalten. Aber ich seh keine andere Lösung, und ich möchte diese Situation jetzt meinen Katzen nicht weiter antun.
an den FRA werde ich fahren, wenn wir dieses ganze Drama irgendwann hinter uns gebracht haben, quasi als Belohnung.
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Ok, auch dieser Plan klappt nicht. Zum einen wird es wohl noch Wochen dauern, bis dort wieder Strom ist, zum anderen meinte mein Vermieter, so sehr er meine Entscheidung auch respektiert, aber er könnte mir nicht erlauben, so dort zu hausen. Und das darf er wohl auch.
Das heisst, ich werde nun am Dienstag zu einer Institution fahren, die sozial schlechter gestellten Menschen zu Wohnraum verhilft. Die sagte am Telefon schon, dass ich dort Hilfe erwarten kann. Wie schnell das dann aber geht, keine Ahnung. Sollte sich dort vorerst nichts ergeben, würden wir erstmal zu meinem vater gehen, auch der hat nur eine kleine wohnung, aber dort könnten die Katzen nach ein paar Eingewöhnungstagen raus.
Ich werde nacher zum KV-Dienst fahren und die bitten, mir irgendwas zu verschreiben, weil ich hier sonst bald am Rad drehe. Die Katzen noch länger hier einzusperren wäre Tierquälerei, die Katzen alleine in unser altes Zuhause bringen und dann jeden Tag nach ihnen zu sehen, keine Option. Leider haben halt nicht viele Verständnis für meine situation mit den Katzen, und ich hoffe, die sagt am Dienstag nicht, dass ich sie hergeben soll, weil ja so viele Vermieter keine Haustiere wollen. Ohne meine Katzen ist mein Leben nichts wert, nie im Leben würde ich sie hergeben!
747er
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Ich habe jetzt Promethazin bekommen, der Doc meinte, in solchen Extremsituationen dürfte man schon gerne mal in die Chemiekiste greifen.
747er
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Heute sitzen wir seit 3 Wochen in der FeWo. Obwohl ich mit dem Promethazin gut schlafen kann, und eigentlich auch, teilweise wirre, aber gute Träume habe, fühle ich mich morgens schlecht. Es ist dieses Aufwachen, feststellen, wir hocken immer noch hier, die Frage, wie lange noch, die Frage wohin dann, und wie lange wird es dauern, bis wir wieder ein Zuhause haben. Alles Fragen, die ich bislang nicht beantworten kann. Ja, ich weiss, ich muss Geduld haben, muss abwarten. Ich weiss, dass Leute schon dabei sind, mir zu helfen, auch wenn das im hintergrund geschieht, und es sich daher für mich oft anfühlt, als hätten mich alle vergessen. Meine Mutter sagt, ich soll weiter daran glauben, dass es wieder gut wird, irgendwann, weil es das muss. Ich möchte auc gerne daran glauben, weil ich auch so denke, wie sie. Aber bisher kamen nur noch mehr Tiefschläge, und es wird langsam echt hart, weiter positiv zu denken.
Man sagte mir schon öfter, ich sei ein geduldiger Typ, weil ich Modellbauer bin, und winzige Kunststoffteile zusammenkleben und bemalen kann. Oder, weil ich meine Ex 5 Jahre ertragen habe, obwohl es nie wirklich harmonisch zwischen uns war, und allen anderen ziemlich schnell klar war, dass es nicht gut gehen wird. Meine Hoffnung musste man halt gesondert erschlagen.
Aber kann man das mit meiner jetzigen Situation vergleichen?
Es gibt mehrere Gedankenspiele, das Idealste wäre, wir bekommen schnell eine endgültige Bleibe, auf dem Land, wo es für die Katzen sicher ist. Wir sind jetzt ein dringender Härtefall. Ich selber brauch nicht viel, keine Spülmaschine, keine Fussbodenheizung, und keine 100qm. Ich muss aber auch nicht im letzten Loch hausen. Alternativ gibt es die Überlegung, uns in eine FeWo in Arnis zu verfrachten, und die Katzen können dort raus, und auch nach Hause, wenn sie wollen. Ich wäre dann ja auch viel dort, weil ich ja packen muss. Die Frage ist nur, findet sich in Arnis wer, der die Katzen in seiner FeWo akzeptiert. Worst case gehen wir erstmal zu meinem Vater, dort könnten sie nach ein paar Tagen in den Garten. Aber er hat auch nur ne kleine Wohnung, und nicht sonderlich viel Geduld mit den Katzen.
Morgen werden wir uns ein Auto ansehen, ich hoffe, der taugt was, dann bin ich bald wieder mobil und bin nicht mehr auf die spärlichen Busverbindungen hier angewiesen.
Ich wäre froh, ich hätte einen Psychotherapeuten, mit dem ich über all das reden könnte, leider nimmt ja hier niemand mehr neue Patienten.
fanatix94
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von fanatix94 »

Hi 747er,

Ich finde mich absolut in deinem Experiment wieder, da ich es auch total aufregend und spannend zugleich finde, einfach mal mit der Bahn drauf loszufahren, auch ohne Ziel - sondern es einfach auf sich zukommen lassen. Während der Fahrt die InEars drauf und ein Buch lesen oder hartnäckige Sudokus lösen, dazwischen mal ein Ticket vorzeigen und nach Bauchgefühl auszusteigen um zu realisieren wo man gelandet ist. Das Lesen dieses Threads hatte von Anfang an eine zustimmende und verständnisvolle Wirkung auf mich - dafür möchte ich dir danken!

Ich kann dir für deine derzeitige Situation nur das Allerbeste wünschen und werde die Story weiterverfolgen.

Ganz lieben Gruß!!
747er
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

@ fanatix04: das ist das Schöne, wenn man ohne Termin einfach mit der Bahn irgendwohin fährt. Ich hatte mal eine Tour durch ganz Europa mit Interrail geplant, die ich dann aber bisher doch nie machen konnte. 2012 bin ich mal auf ähnliche Art durch DK gefahren. Von Flensburg nach Odense, dann dort am Bhf geschaut, wo die nächsten Züge so hinfahren. Bin dann nach Thisted gefahren, von dort dann mit nem Bus nach Klitmoller. Dann war ich, wegen Dauerregen in Odense, bin dann von dort weiter nach Koge. Hab dann mit der S-Bahn einen Tagesausflug nach Kopenhagen gemacht, und bin dann von Rodby nach Puttgarden mit der Fähre und von dort mit dem Zug heim.

Neues Update zur Lage:
das Ordnungsamt hat mir grade mitgeteilt, mir doch nicht helfen zu können. Unser Vermieter hat denen wohl mitgeteilt, dass die Wohnung irgendwann wieder bewohnbar sein wird. Seine Aussagen, wie lange das dauernd soll, variieren dabei zwischen ein paar Monaten und Jahren. Ich weiss auch gar nicht, ob ich zurück will. Bin da sehr hin und hergerissen. Einerseits ist es günstiger Wohnraum, wobei ich fast befürchte, dass er die Sanierung als Grund nimmt, die Miete zu erhöhen. Er hatte ja meine Katzen auch immer auf dem Kieker. Andererseits sind die Katzen da halt zuhause. Aber die werden sich auch an ein anderes Zuhause gewöhnen.

Gestern war ich bei noch einer anderen Stelle vom Kreis, die quasi als Bürge eintreten für Menschen, die sonst keine Wohnung bekämen, wegen Schufaeinträgen, Bürgergeld, usw. Die meinte aber, ich soll mir wenig Hoffnung machen, was zu finden, denn es darf maximal 500€ warm kosten. Auch muss ich das selber suchen, und dann den Vermieter fragen, ob er bereit wäre, mit denen zu kooperieren.
Ich war gestern dann ziemlich down, weil ich da sehr viel Hoffnung reingesetzt hatte.

Das heisst, wir werden irgendwann nächste Woche zu meinem Vater gehen. Die Sachen aus meiner Wohnung kann ich erstmal hier trocken lagern.
Entweder finde ich dann irgendwo irgendwas, hatte jetzt auch mal Richtung Meck-Pomm geschaut und auch ein paar Anfragen gestellt. Oder vielleicht lässt sich mein Vater doch noch auf eine WG ein, dann halt in einer grösseren Wohnung. Oder wir gehen doch irgendwann zurück nach Arnis. Wobei, wie gesagt, er hat die Katzen zwar erlaubt, aber er hat mehrfach klargestellt, dass es ihm lieber wäre, sie wären nicht da.

So, das heisst, jetzt ist also das eingetreten, was ich schon befürchtet hatte, jetzt stehe ich alleine da und kann sehen, wo ich bleibe.
747er
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

So, mal wieder ein update, nachdem es doch recht chaotisch wurde.

Zuerst teilte mir die Vermieterin der FeWo mit, dass sie einen Mietvertrag mit dem Amtsvorsteher geschlossen hätte, der besagt, dass das Amt bis maximal 17.3. diese Wohnung mietet, um mich darin unterzubringen. Idee dahinter war, mir mehr Zeit zu geben, etwas anderes zu finden, oder vielleicht doch wieder in unsere alte Bleibe zu können. Ich fühlte mich dadurch etwas erleichtert.

Vor 2 Tagen teilte mir nun die Frau vom Ordnungsamt mit, dass das so nicht geht, das Amt sowas nicht machen könnte, und generell ich die ganzen Kosten tragen müsste, weil ich ja in meiner alten Wohnung aktuell keine Miete zahle. Generell wurde es so dargestellt, als hätte ich das alles wissen müssen. Dabei habe ich weder darum gebeten, evakuiert zu werden, noch, hier zu wohnen. Schade finde ich, dass der Amtsvorsteher scheinbar nicht den Arsch in der Hose hat, dazu zu stehen, dass er sich da wohl zu weit aus dem Fenster gelehnt hat.
Fakt ist, wir gehen jetzt doch erstmal zu meinem Vater.

Die Frau vom Ordnungsamt sagte mir auch, bei ihr würden so viele Leute anrufen und fragen, wie es mir geht. Soll ich das jetzt ernsthaft glauben? Das sagt die doch nur, damit ich mich nicht so vergessen fühle, wie ich bin. Und selbst wenn es stimmt, warum rufen die nicht bei mir an? Die wissen, wo ich bin, die kennen meine Telefonnummer, oder wissen, wo sie sie bekommen können. Ich wurde hier abgestellt, und hier bin ich nun, nach mir fragt keine Sau.

Aber das ist, was ich schon lange weiss, ich war nie Teil der Ortsgemeinschaft, und ich werde es nie werden. Und von dieser Spendenaktion seh ich wahrscheinlich auch nichts.
Ich habe vor einigen Tagen die geliehenen Katzenkörbe zurück gebracht, die waren ja vom stellvertretenden Wehrführer. Der fragte auch nicht, wies mir geht.

Nunja, neueste Aussage ist, das Haus wird noch 3-6 Monate unbewohnbar sein. Ich kann vielleicht nächste Woche irgendwann eine Wohnung in der Nähe von Güstrow ansehen, vielleicht geh ich dorthin.
Habe ja immer wieder mit de Gedanken gespielt, aus Arnis wegzugehen, weil es hier so wenig Arbeit gibt, es dann aber doch nie gemacht. Vielleicht ist es einfach wirklich Zeit, weiterzuziehen, und wenn ich den Absprung nicht selber packe, hilft halt die Natur mal kurz nach. Ich bin jedenfalls grade von einer Menge Leute ziemlich enttäuscht, und wenn irgendwer auf den Trichter kommt, ich soll irgendwas zahlen, dann geh ich zum Anwalt.
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von Maxegon »

747er hat geschrieben: 24. Nov 2023, 10:01
Nunja, neueste Aussage ist, das Haus wird noch 3-6 Monate unbewohnbar sein.
Hallo 747er,

das ist ja eine hoffnungsvolle Aussage (Ironie?).

Ich habe Freunde im Ahrtal, die durchleben seit eineinhalb Jahren diese Hoffnung (Zynismus!) und ein Ende ist nicht in Sicht.
Wie groß war der Wille zur Hilfsbereitschaft, die Erklärungen von offizieller Seite: unbürokratische Hilfe.?

Was passierte bisher? ... es gibt genügend Berichte darüber: Bürokratie ohne Ende, die Hausbesitzer müssen in Vorleistungen gehen, sei es beim notwendigen Gutachten, sie benötigen Rechnungen, welche sie erstmal bezahlen müssen, in der Hoffnung (!), das Geld erstattet zu bekommen = sie müssen Geld vorschiessen, welches sie gar nicht haben, Kredite beantragen, welche sie nicht bekommen, weil sie nichts (Sicherheiten) haben.
Von den bisher angeblich bereitgestellten 15 Milliarden an Hilfsgeldern wurde nur ein Bruchteil ausgezahlt, offiziell wurden ca. 600 Millionen von privat gespendet, von denen ca. noch ein Drittel irgendwo schlummert u.s.w.u.s.f. - alle labern, bekunden und geben vor, helfen zu wollen, ... würde ein Notfallsanitäter so handeln, wäre der Patient schon längst verstorben.

Ich weiß nicht, wie es deinem Vermieter geht, die Amtspersonen, sind reine Erfüllungsgehilfen und haben eigentlich (!) kaum eine Entscheidungsgewalt.

Da fällt mir immer der Satz ein: "Hilf' dir selbst, dann hilft dir Gott." oder "man darf die Hoffnung nie aufgeben, irgendwann kommt Licht am Ende des Tunnels"

Auch deine FeWo-Besitzer werden dich nur so lange dulden, wenn irgendjemand das auch bezahlt.

Ja, alles ganz schön traurig und doch ist es die Realität.

Dir bleibt doch nichts anderes übrig, als selbst aus dem Schlamassel herauszukommen - nimm' jede Hilfe mit, die du bekommen kannst, verlass' dich aber nicht darauf!
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Ja, wie gesagt, wir gehen erstmal zu meinem Vater, und ich hoffe, das mit Güstrow wird was. Ich hab keinen Bock mehr auf das ganze Gelaber irgendwelcher Leute. Niemandem ist geholfen, wenn irgendwelche Politiker aufschlagen und betroffen kucken. Nein, ich geh nicht davon aus, dass ich irgendwas sehe von den gesammelten Spenden, oder, dass mir die Wohnungslosenhilfe eine neue Bleibe findet. Die sagte schon, es gibt halt so gut wie keinen freien Wohnraum.
Dass mein Vermieter mir die Ersatzwohnung angeboten hat, ok, damit ist er aus dem Schneider. Aber dem wird klar gewesen sein, dass ich das Angebot nicht annehme, weil ich nicht 3 Katzen mal eben irgendwo anders abstellen kann, und will.
Was ich jedoch sicher weiss ist, dass ich für die FFW sicher nichts mehr mache. Auch wenn die Arbeit wichtig ist, aber ich seh ja, wieviel die Gemeinschaft, die ich mit meiner Hilfe schütze, zurückgibt. Ja, vielleicht ist die Denkweise nicht ok, und auch egoistisch, aber ich kann grad nicht anders.
Maxegon
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von Maxegon »

Hallo 747er,

besteht denn eine Chance, eine reale, dass du eine Wohnung für dich + 3 Miezen überhaupt findest?
Wie lange hälts du das bei deinem Vater aus oder er mit dir?
Was du dir wünschst und was dir gefallen würde, ist ja das eine ...
Wenn du wieder einen Vollzeitjob findest und so gar eine Wohnung (ohne Garten), z.Bsp. im Güstrower Neubau, wer kümmert sich dann um deine Katzen?
747er
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Die kommen schon klar, hatte ja in der Rettung auch 12 Stunden Schichten. Wenn die eine Katzenklappe haben, können sie kommen und gehen wie sie wollen. Dass es nicht leicht ist, mit mehreren Katzen. oder Tieren allgemein, eine Wohnung zu finden,weiss ich. Trotzdem ist es meine Familie, und ich würde sie nie hergeben.
Maxegon
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von Maxegon »

Schon mal 'ne Annonce "Suche Wohnung mit Katzenklappe" aufgegeben?
747er
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Re: Ein Experiment....

Beitrag von 747er »

Meinst du das ernst?
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