Essstörungen nehmen immer mehr Überhand?
Essstörungen nehmen immer mehr Überhand?
Hey ihr lieben,
Vielleicht gibt es hier Personen, die auch mit Essstörungen zu tun haben oder Erfahrungen damit haben. Bei mir kam die Essstörungen sowieso schleichend in "Etappen".
Aber kennt ihr das, wenn ihr das Gefühl habt, dass dieses zwanghaftes verweigern von Nahrungsmitteln immer mehr Überhand nimmt?
Ich kann gar nicht beschreiben woher dieses Gefühl genau kommt, aber es ist so als würde ich mich selbst als schwach empfinden, wenn ich bei Hunger essen würde.
Damals war es noch OK einen Banane oder einen Apfel zu essen bei Hunger, aber irgendwas in mir löst auch mittlerweile dagegen eine Art Verweigerung aus. Ich kann es irgendwie kaum beschreiben, auch wenn ich gerne essen würde, weil ich gleich zum Sport fahre und heute noch nichts gegessen habe, habe ich das Gefühl besser nichts essen zu sollen. Wie ein innerlicher zwang gegen den man nicht ankommt. Vor Menschen essen schaffe ich mittlerweile kaum noch. Und das alles noch im Normalgewicht...
Obwohl man weiß das man trotzdem am tagesende im Defizit sein wird, hat man so sehr Angst zu essen.
Kennt das jemand? Wie seid ihr damit umgegangen? Ich habe wirklich das Gefühl verrückt zu werden.
Vielleicht gibt es hier Personen, die auch mit Essstörungen zu tun haben oder Erfahrungen damit haben. Bei mir kam die Essstörungen sowieso schleichend in "Etappen".
Aber kennt ihr das, wenn ihr das Gefühl habt, dass dieses zwanghaftes verweigern von Nahrungsmitteln immer mehr Überhand nimmt?
Ich kann gar nicht beschreiben woher dieses Gefühl genau kommt, aber es ist so als würde ich mich selbst als schwach empfinden, wenn ich bei Hunger essen würde.
Damals war es noch OK einen Banane oder einen Apfel zu essen bei Hunger, aber irgendwas in mir löst auch mittlerweile dagegen eine Art Verweigerung aus. Ich kann es irgendwie kaum beschreiben, auch wenn ich gerne essen würde, weil ich gleich zum Sport fahre und heute noch nichts gegessen habe, habe ich das Gefühl besser nichts essen zu sollen. Wie ein innerlicher zwang gegen den man nicht ankommt. Vor Menschen essen schaffe ich mittlerweile kaum noch. Und das alles noch im Normalgewicht...
Obwohl man weiß das man trotzdem am tagesende im Defizit sein wird, hat man so sehr Angst zu essen.
Kennt das jemand? Wie seid ihr damit umgegangen? Ich habe wirklich das Gefühl verrückt zu werden.
Re: Essstörungen nehmen immer mehr Überhand?
Liebe Linchen,
such dir bitte therapeutische Hilfe oder eine SHG für Esstörungen.Ich hatte sowohl Magersucht als auch Bulimie und habe viele Jahre meiner Jugend damit vergeudet.
LG Anna
such dir bitte therapeutische Hilfe oder eine SHG für Esstörungen.Ich hatte sowohl Magersucht als auch Bulimie und habe viele Jahre meiner Jugend damit vergeudet.
LG Anna
Re: Essstörungen nehmen immer mehr Überhand?
Ich habe nächste Woche einen Termin beim Psychiater, ich weiß auch das es nötig ist, ich wollte nur wissen ob dieses Gefühl jemand kennt
Re: Essstörungen nehmen immer mehr Überhand?
Ah, verstehe. Sorry, falls ich zu direkt war!
Und gute Genesung für dich.
Und gute Genesung für dich.
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- Registriert: 19. Mär 2023, 11:03
Re: Essstörungen nehmen immer mehr Überhand?
Bei dem Thema Esstörungen muss man zwei Dinge klar voneinander trennen.
Das eine ist Appetitlosigkeit aufgrund von Depressionen. Man vergisst einfach zu essen, bringt die Kraft nicht auf sich ausgewogene Mahlzeiten zuzubereiten oder leidet an Übelkeit. Hier hilft Struktur in den Alltag zu bringen, indem man feste Essenszeiten einhält. Mit einer Familie im Hintergrund ist das leichter, allein ist es schwierig. Außerdem können sehr gesunde Lebensmittel, die viele Kalorien enthalten, helfen, damit man keine großen Portionen essen muss.
Das andere - was du meinst - sind echte Essstörungen. Sie gehen auch mit Depressionen Hand in Hand. Die depressiven Verstimmungen werden aber eher durch die Zwangsgedanken, die völlige Überforderung des Körpers und den ernährungsbedingten Nährstoffmangel ausgelöst. Je nach Schweregrad ist eine Spontanheilung durch "einfach mehr essen" eher ausgeschlossen. Eine Verhaltenstherapie kann helfen. Ich empfehle dringend professionelle Hilfe.
Nebenbei kannst du versuchen mit deinem Körper wieder in Kontakt zu kommen durch Meditation oder Bodyscan - ihn wirklich fühlen. Allerdings werden die Gefühle tendenziell unangenehm werden.
Ich kenne alle beide Varianten. Du darfst mich gern fragen.
Das eine ist Appetitlosigkeit aufgrund von Depressionen. Man vergisst einfach zu essen, bringt die Kraft nicht auf sich ausgewogene Mahlzeiten zuzubereiten oder leidet an Übelkeit. Hier hilft Struktur in den Alltag zu bringen, indem man feste Essenszeiten einhält. Mit einer Familie im Hintergrund ist das leichter, allein ist es schwierig. Außerdem können sehr gesunde Lebensmittel, die viele Kalorien enthalten, helfen, damit man keine großen Portionen essen muss.
Das andere - was du meinst - sind echte Essstörungen. Sie gehen auch mit Depressionen Hand in Hand. Die depressiven Verstimmungen werden aber eher durch die Zwangsgedanken, die völlige Überforderung des Körpers und den ernährungsbedingten Nährstoffmangel ausgelöst. Je nach Schweregrad ist eine Spontanheilung durch "einfach mehr essen" eher ausgeschlossen. Eine Verhaltenstherapie kann helfen. Ich empfehle dringend professionelle Hilfe.
Nebenbei kannst du versuchen mit deinem Körper wieder in Kontakt zu kommen durch Meditation oder Bodyscan - ihn wirklich fühlen. Allerdings werden die Gefühle tendenziell unangenehm werden.
Ich kenne alle beide Varianten. Du darfst mich gern fragen.
Immer wenn du Pläne schmiedest, fällt das Schicksal lachend vom Stuhl.
Re: Essstörungen nehmen immer mehr Überhand?
Love-is-all-around hat geschrieben: ↑28. Okt 2023, 13:31 Bei dem Thema Esstörungen muss man zwei Dinge klar voneinander trennen.
Das eine ist Appetitlosigkeit aufgrund von Depressionen. Man vergisst einfach zu essen, bringt die Kraft nicht auf sich ausgewogene Mahlzeiten zuzubereiten oder leidet an Übelkeit. Hier hilft Struktur in den Alltag zu bringen, indem man feste Essenszeiten einhält. Mit einer Familie im Hintergrund ist das leichter, allein ist es schwierig. Außerdem können sehr gesunde Lebensmittel, die viele Kalorien enthalten, helfen, damit man keine großen Portionen essen muss.
Das andere - was du meinst - sind echte Essstörungen. Sie gehen auch mit Depressionen Hand in Hand. Die depressiven Verstimmungen werden aber eher durch die Zwangsgedanken, die völlige Überforderung des Körpers und den ernährungsbedingten Nährstoffmangel ausgelöst. Je nach Schweregrad ist eine Spontanheilung durch "einfach mehr essen" eher ausgeschlossen. Eine Verhaltenstherapie kann helfen. Ich empfehle dringend professionelle Hilfe.
Nebenbei kannst du versuchen mit deinem Körper wieder in Kontakt zu kommen durch Meditation oder Bodyscan - ihn wirklich fühlen. Allerdings werden die Gefühle tendenziell unangenehm werden.
Ich kenne alle beide Varianten. Du darfst mich gern fragen.
Hey Danke für deine Antwort,
Hilfe habe ich mit geholt, obwohl man auf einer Art innerlich meine Hilfe möchte, ich wurde eher etwas von meinem Partner dazu gedrängt.
Ich merke aber dennoch, dass es zum Problem geworden ist, das kann ich auch nicht leugnen. Ich merke auf jeden Fall, das es seit längerem mein Alltag sehr bestimmt und ich es nicht alleine schaffe, teilweise schlimmer wird.
Aber da ich noch im Normalgewicht bin (19.8 BMI), habe ich so große Angst, hören zu müssen, ich sei nicht krank genug um eine Störung zu haben und somit keine Hilfe bekomme.
Ich weiß ich mache mir vielleicht zu viele Sorgen, ich bin einfach immer ein sehr verunsicherter Mensch, der sehr viel nachdenkt.
Re: Essstörungen nehmen immer mehr Überhand?
Hallo Linchen,
ich hatte auch mal nen BMI von 19,5, von daher kann ich mir vorstellen, wie schlank du aktuell bist. Das ist ja am unteren Rand vom Normalgewicht. Ich war damals sehr schlank, ohne irgendwas dafür zu tun. Ich konnte auch essen was ich wollte, ohne zuzunehmen, das war bei mir bis dahin immer so gewesen und ich habe mir nie Gedanken über mein Essen oder Gewicht gemacht.
Das, was du hier beschreibst, hatte ich damals nicht:
Deshalb denke ich, dass ein Psychiater oder Psychologe das schon richtig einschätzen können sollte. Falls du dort tatsächlich keine Hilfe bekommen solltest, würde ich es bei einem anderen Psychiater oder mal bei einem Psychotherapeuten versuchen. Ich finde, es klingt auf jeden Fall nicht gut, und lieber früher Hilfe holen als zu spät.
Liebe Grüße,
DieNeue
ich hatte auch mal nen BMI von 19,5, von daher kann ich mir vorstellen, wie schlank du aktuell bist. Das ist ja am unteren Rand vom Normalgewicht. Ich war damals sehr schlank, ohne irgendwas dafür zu tun. Ich konnte auch essen was ich wollte, ohne zuzunehmen, das war bei mir bis dahin immer so gewesen und ich habe mir nie Gedanken über mein Essen oder Gewicht gemacht.
Das, was du hier beschreibst, hatte ich damals nicht:
Von daher gibt es schon einen großen Unterschied, selbst bei gleichem BMI, und das ist dein Verhalten. Du bist ja auch am unteren Ende vom Normalgewicht. Deshalb gibt es auch objektiv gesehen überhaupt keinen Grund, weshalb du abnehmen müsstest, also auch keinen Grund Essen zu verweigern oder Angst vor dem Essen zu haben. Zusätzlich wäre es auch nicht gut, wenn du abnehmen würdest, da du dann leicht im Untergewicht landen würdest.Linchen01 hat geschrieben: ↑27. Okt 2023, 16:33 - das Gefühl habt, dass dieses zwanghaftes verweigern von Nahrungsmitteln immer mehr Überhand nimmt
- mich selbst als schwach empfinden, wenn ich bei Hunger essen würde.
- Damals war es noch OK einen Banane oder einen Apfel zu essen bei Hunger,
- aber irgendwas in mir löst auch mittlerweile dagegen eine Art Verweigerung aus.
- auch wenn ich gerne essen würde, habe ich das Gefühl besser nichts essen zu sollen.
- innerlicher zwang gegen den man nicht ankommt.
- Vor Menschen essen schaffe ich mittlerweile kaum noch.
-Angst zu essen.
Deshalb denke ich, dass ein Psychiater oder Psychologe das schon richtig einschätzen können sollte. Falls du dort tatsächlich keine Hilfe bekommen solltest, würde ich es bei einem anderen Psychiater oder mal bei einem Psychotherapeuten versuchen. Ich finde, es klingt auf jeden Fall nicht gut, und lieber früher Hilfe holen als zu spät.
Liebe Grüße,
DieNeue