Tagesklinik oder stationär in Psychosomatischer Klinik

Antworten
jazzbastard234
Beiträge: 3
Registriert: 13. Okt 2023, 12:28

Tagesklinik oder stationär in Psychosomatischer Klinik

Beitrag von jazzbastard234 »

Hallo zusammen,

ich befinde mich gerade in einer wiederkehrenden depressiven Episode und mir geht es psychisch zur Zeit sehr schlecht. Fühle mich nur noch erschöpft und habe kreisende Gedanken, wie es jetzt weitergehen soll für mich. Von meinem Psychiater habe ich eine (Akut-) Überweisung zu einem stationären Krankenhausaufenthalt bekommen. Nach einjähriger „guter Phase“ bin ich nun wieder für vorerst 4 Wochen krankgeschrieben aufgrund meiner Depression. Ich bin Vater von drei kleinen Kindern (Kita- und Schulater), meine Frau ist selbstständig und muss sehr viel arbeiten. Nun bin ich das erste mal an dem Punkt mich voll und ganz meiner Erkrankung und ihren Ursachen widmen zu können und stelle mir viele Fragen.

Gibt es Erfahrungen eurerseits ob es sinnvoller ist, in eine Tagesklinik zu gehen, oder stationär?

Die Tagesklinik hat aus meiner Sicht den großen Vorteil, abends zu Hause bei den Kindern zu sein, meine Frau zu unterstützen und vielleicht die "neuen Erkenntnisse" in den Alltag integrieren zu können. An meinem Wohnort gibt es eine Tagesklinik für Psychiatrie und Psychosomatische Medizin.

Danke für eure Antworten,

bleibt zuversichtlich!
MichaelB87
Beiträge: 7
Registriert: 12. Okt 2023, 10:15

Re: Tagesklinik oder stationär in Psychosomatischer Klinik

Beitrag von MichaelB87 »

Hallo Jazzbastard,

mit stationärem Aufenthalt habe ich keine Erfahrungen deshalb kann ich keinen Vergleich ziehen. Aber vor vier Jahren war ich in der Tagesklinik und wurde dort erfolgreich "geheilt".

Nach dem was ich so höre, ist die Tagesklinik zu bevorzugen, wenn man generell noch in der Lage ist einen Alltag zu bestreiten. Bedingung ist, dass man Termine einhalten kann (Jeden Morgen zur vorgegebenen Zeit da sein) und in der Lage ist am Therapieprogramm aktiv teilzunehmen.

Sofern deine Familie nicht ein Punkt ist der dich viel Kraft kostet und zu dem Du Abstand brauchst würde ich, auch wegen der von dir genannten Vorteile, zur Tagesklinik raten.

Liebe Grüße,
Michael
Suchende2
Beiträge: 1227
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Tagesklinik oder stationär in Psychosomatischer Klinik

Beitrag von Suchende2 »

Hallo jazzbastard,

ich habe beides gehabt.
In der Akutklinik (stationär) war ich komplett von meinem Alltag losgelöst. Das war gut, da ich durch den Abstand andere Blickwinkel einnehmen konnte.
Meine Tagesklinik war für mich zu dem Zeitpunkt genau richtig (circa 1 Jahr nach Akutklinik). Die war super. Ich hatte nicht den Abstand zum Alltag und konnte so aktuelle Erlebnisse in die Therapie mit einfließen lassen und dadurch viel über mich lernen.

Beides war wichtig für mich und auch die Reihenfolge war für mich richtig.

Alles Gute,
Suchende
Lavendel64
Beiträge: 544
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Tagesklinik oder stationär in Psychosomatischer Klinik

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo,

für die Tagesklinik brauchst du eine gewisse Stabilität. Ich war 7 Wochen dort und habe gemerkt, dass die Übergänge (abends nach Hause und Wochenenden) ziemlich "ruckelig" sind. Man kommt (übertragen gesagt) von einem geschützten Raum direkt wieder in volle Anforderung. Und wieder zurück. Der stationäre Aufenthalt belässt dich inder geschützten Atmosphäre, wobei dir ja jederzeit freigestellt ist, das Klinikgelände zu verlassen (und ggfs auch die Wochenenden zu Hause zu verbringen, je nach Wunsch). Ene Möglichkeit wäre auch, erst stationär einige Wochen zu machen und danach in die Tagesklinik zu gehen - manche Kliniken machen das.

Mich hat in deiner Argumentation ein wenig stutzig gemacht, dass Du von Unterstützung Deiner Frau geschrieben hast. Darum geht es überhaupt nicht. Selbst wenn Du in der Tagesklinik bist, ist abends Ruhe und Entspannung angesagt - Du bist krank! Mit einem gebrochenen Bein bringst du auch keinen Müll raus ...
Mein Ratschlag wäre, in der Klinik einen Termin für ein Gespräch zu machen. Und Dich danach zu entscheiden, was Dir passender erscheint bzw könnte es auch sein, dass die Ärzte dir zu der einen oder anderen Variante raten.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Antworten