Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Aurelia Belinda
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallöchen Muli,

zu deiner Frage, klar können das die meisten hier nachvollziehen!
Mit dem Wort Schuld kann ich heute gar nichts mehr anfangen, hat mich zu häufig im Leben getriggert...und ja, das schlimmste ist, sich diese dann auch noch für gesundheitliche Einschränkungen, zu geben, eigentlich irrsinnig oder? Würde man bei anderen Krankheiten so agieren? Es liegt vieles in uns selbst, wie wir mit uns umgehen, wie und was wir denken...
das funktionieren wollen u. müssen, führt zwangsläufig früher oder später zu gesundheitlichen Auswirkungen....dabei spielt es keine Rolle, ob seelisch oder körperlich (ist beides eh eine Symbiose).

Auf eigene Bedürfnisse zu achten ist kein Egoismus, sondern oft notwendig wenn die Gesundheit schon angeschlagen ist.

Dass manches mühsam zu erarbeiten ist, und zuerst gut verinnerlicht sein muss, um seine Wirksamkeit auch zu entfalten, hat absolut nichts mit Schuld zu tun....insofern verurteile dich bitte nicht selbst, du hast es schwer genug.

PS.....
meine Lebenssituation beinhaltete es, dass ich über ein Jahrzehnt, täglich mit diesen Vorwürfen, Abwerten, klein reden, konfrontiert war....
Entstand aus einer unzumutbaren Wohnsituation.

Die Jahre vorher waren von vielen gesundheitlichen (nicht nur seelisch), beruflichen und auch finanziellen Schwierigkeiten bis vor kurzem geprägt, die längst noch nicht verarbeitet sind...
Weil das Thema Schuld sich wie ein roter Faden durch mein Leben zog, therapeutisch gerade auch Thema ist aber ich mittlerweile einen besseren Umgang damit, gefunden habe.

Alles Gute!
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Jogi2014
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Jogi2014 »

Hallo zusammen,
Ich kenne weniger das ganz bewusste kleinreden, als vielmehr die Situation, dass Freunde denen ich von meinen depressiven Phasen und Probleme erzählt hatte, das Thema nicht mehr aufgreifen, auch gar nicht nachfragen. Meine Frau meinte, das wäre vermutlich die Unsicherheit im Umgang damit. Das ist vermutlich oft auch richtig
Ich denke dann manchmal, die Leute interessiert es nicht oder nehmen es nicht Ernst und haben es wieder vergessen. Oder ich denke dann, dass ich es evtl nicht klar genug erzählt habe. Suche die Ursache also wieder bei mir. Beides nicht hilfreich für mich. Ein besserer Umgang würde ich mir wünschen, aber wie sieht dieser aus? So genau weiß ich das auch nicht. Suche in nur Mitleid. Ich denke ich will in erster Linie Ernst genommen werden.
LG
Aurelia Belinda
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Jogi,

klar, jeder Mensch möchte ernst genommen werden in seiner Art, und auch mit seinen Einschränkungen.
Ich denke auch es ist eine Unsicherheit bei jenen die nichts damit anfangen können.
Von Fachleuten hörte ich in der Vergangenheit (als es mir noch zusetzte was andere sagen) öfter, dass Personen, die es klein reden oder weg diskutieren wollen oder schnell das Thema wechseln, einfach Angst vor eigener Schwäche irgendwann haben, Angst davor, selber viell. Mal in die Lage zu geraten, nicht mehr optimal funktionieren zu können....ist gut möglich.
Selbst habe ich es so erlebt, dass es mir regelrecht abgesprochen wurde, "das gibt es nicht und fertig"..... früher hab ich da geschluckt.
Nur weil jemand etwas nicht kennt, gibt es das nicht??? Das konnte ich nie nachvollziehen und ist für mich menschlich gesehen mieses Niveau.
Man kann sich, so man denn gewillt ist, sehr wohl auch als nicht Betroffener damit auseinander setzen. Gesundheit ist weder Glück, noch Zufall.

Soviel erstmal für den Moment.
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Maxegon
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Maxegon »

Jogi2014 hat geschrieben: 20. Okt 2023, 18:49 ... dass Freunde denen ich von meinen depressiven Phasen und Probleme erzählt hatte, das Thema nicht mehr aufgreifen, auch gar nicht nachfragen.
Hallo @Jogi2014,

was sollen diese Menschen fragen, wie sollen sie reagieren?
Bestimmt sind sie unsicher und wollen weder nerven, noch indiskret oder gar unhöflich sein.
Wie sollen sie reagieren?
Was stellst du dir vor, was erwartest du?

MfG
DieNeue
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Aurelia,
Aurelia Belinda hat geschrieben: 20. Okt 2023, 19:32 ... dass Personen, die es klein reden oder weg diskutieren wollen oder schnell das Thema wechseln, einfach Angst vor eigener Schwäche irgendwann haben, Angst davor, selber viell. Mal in die Lage zu geraten, nicht mehr optimal funktionieren zu können....ist gut möglich.
Das kann gut sein. Themen von anderen, die mir unangenehm sind oder die mir Angst machen, gehe ich auch eher aus dem Weg. Die spreche ich auch nicht von selber an. Wobei man es dann aber ja nicht unbedingt kleinreden muss, es würde ja reichen, wenn man sagt, dass man da nicht gern drüber redet.
Aurelia Belinda hat geschrieben: 20. Okt 2023, 19:32 Nur weil jemand etwas nicht kennt, gibt es das nicht??? Das konnte ich nie nachvollziehen und ist für mich menschlich gesehen mieses Niveau.
Das ist schon ziemlich krass, wenn Leute behaupten, dass es das nicht gibt. Wir sagen doch auch nicht, dass es das Hirn der anderen Person nicht gibt, nur weil wir es noch nie von außen gesehen haben ;) Wenn jeder so eine Einstellung hätte, wäre die Menschheit nicht weit gekommen. Dann gäbe es keine Forscher und Wissenschaftler und vieles, was wir heute wissen, wüssten wir nicht.

Liebe Grüße,
DieNeue
Aurelia Belinda
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Aurelia Belinda »

Ja liebe DieNeue,

so gemäß im Sinne von "was ich nicht kenne, will ich nicht wissen, könnte mir ja gefährlich werden". Ich meine, wie naiv kann man denn sein.... man kriegt doch in der Gesellschaft, in den Medien mit, dass es DAS gibt und welche Auswirkungen ES hat....da iss nun mal nix mit Pflaster drauf und gut ist. Auch kein chirurgischer Eingriff ist angebracht, und es ist NICHT absehbar wie lange die Behandlung dauert. Tja, nix mit Tablette einwerfen und gut ist. Auch nix mit Klinik und dann GESUND.
Na ja, mittlerweile lernte ich von Menschen nichts mehr zu erwarten. Schon gar kein Verständnis. Damit lebt es sich eindeutig besser und Enttäuschungen bleiben aus.
In meinen Anfängen hab ich manchmal jenen mit blöden Sprüchen, selbes Leid gewünscht.
Aber auch das hab ich gemächlich abgelegt. Niemanden wünsche ich selbes. Warum auch. Was hätte ich davon.... Bingo, nichts!

Grüße dich lieb, Aurelia
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Jogi2014
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Jogi2014 »

Hallo zusammen,
Nun wenn jemand so reagiert, dass es so etwas wie Depression nicht gibt, dann ist es schon krass und nimmt das Gegenüber nicht Ernst. Klingt nach dem Motto ' Stell Dich nicht an' . In diesem Falle macht es keinen Sinn weiter drüber zu reden, denke ich. Kostet nur Kraft und verletzt.
@ Maxegon: es ist tatsächlich nicht so einfach, was würde ich erwarten, aber wenn ich mitbekomme, dass ein Freund krank ist und es ihm längerfristig nicht gut geht, dann frage ich nach einiger Zeit nach, wie es ihm geht, ob er reden will. Zumindest wenn ihn ihn/sie mal wiedertreffe. So in der Art würde ich das auch erwarten. Ich verstehe auch Unsicherheit bzgl des Themas. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber ich möchte das Thema mit Freunden schon ansprechen und nicht so tun als ob nichts wäre mit mir , alles ok sei. Quasi dann wieder die Maske 'alles ist gut' aufzusetzen.Jedoch fällt es mir schwer damit "hausieren" zu gehen, dh wenn ich meine Thematik jemanden erklärt habe und bei den nächsten Kontakten nicht mehr nachgefragt wird es dann nochmals aufzubringen.

Vg
Jogi
Maxegon
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Maxegon »

Jogi2014 hat geschrieben: 20. Okt 2023, 21:09 es ist tatsächlich nicht so einfach, was würde ich erwarten, aber wenn ich mitbekomme, dass ein Freund krank ist und ...
Hallo Jogi2014,

aber ... genau das ist das nicht so Einfache: krank ... psychisch kank - was verbinden die meisten Menschen damit?
Verrückte, Behinderte, Eingeschränkte, permanent Leidende ... was ist es?

Wie soll man sich solchen Menschen nähern, ohne etwas falsch zu machen?
Was erwarten sie von einem?
Was bedeutet: krank sein?
Will ich mich damit überhaupt beschäftigen?

Fremdes Leid an mich heranlassen, womöglich zu empathisch sein, dass ich das Problem, welches nicht meines ist, mit nach Haus nehme, in meinem Kopf, in meinen Gedanken?

Viele haben eine regelrechte Krankenhausphobie, manche wissen nicht, wie sie mit körperlich Behinderten umgehen sollen, ganz schlimm wird's bei geistig Ge-handycap'ten.

Ich persönlich, habe keine Berührungsängste mit Menschen mit Einschänkungen. Ich arbeitete jahrelang mit beeinträchtigten Menschen, in meiner Freizeit, ganz privat und freiwillig, in einem Sportverein.
Da lernte ich, es sind ganz normale Menschen
... nur " 'n bissel" anders - also behandelte ich sie auch so, ganz normal.
Ich war weder aufmerksamer, noch fürsorglicher. Warum auch? Ich war weder die Mutti, noch ihre Krankenschwester, verständnisvoller, auch nachsichtiger, das war ich.

Ich habe immer versucht, ihre Krankheit oder was auch immer, eben nicht an die große Glocke zu hängen, einen normalen Umgang zu pflegen.

Manche können das nicht, manche erwarten vielleicht auch zu viel Aufmerksamkeit.

Wie macht man es richtig? Wer hätte es denn wie gern?

Ich kann doch nur die Toleranz erwarten, die ich auch zu geben bereit bin.
Zuletzt geändert von Maxegon am 21. Okt 2023, 01:13, insgesamt 1-mal geändert.
Maxegon
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Maxegon »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 20. Okt 2023, 20:25
so gemäß im Sinne von "was ich nicht kenne, will ich nicht wissen, könnte mir ja gefährlich werden".
Warum darf ein Mensch nicht Angst haben, weil er eben etwas nicht kennt?
Warum will ein Mensch bestimmte Sachen gar nicht wissen, in der Gewissheit, das es ihm Angst machen könnte, würde?
Einige leiden sogar an regelrechten Anststörungen, die sogar diagnostiziert werden.

Komisch, komisch.

Einer fürchtet sich, ein anderer nicht.
Du hast Angst vor Spinnen, einer hat Angst vor Haien, ein anderer sogar vor der Dunkelheit oder dem Rausgehen (Haus verlassen) und ich hab' Angst vor'm Alter.

Wer ist denn, bitte schön, der Kranke? :?
Wenninger
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Wenninger »

Hallo
Wenn dein gegenüber die Depression klein redet, ist er kein kompetenter Gesprächspartner und solltest das Gespräch sofort beenden!
Es gibt halt solche und solche Menschen!
Mir hilft dann der Spruch von Konrad Adenauer:
"Nimm die Menschen, wie sie sind, es gibt keine anderen!"
Aurelia Belinda
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Aurelia Belinda »

:hello: Maxegon,

du und deine Fragen... ;)
der KRANKE ist immer derjenige, der unter den Symptomen selbst leidet, so sagte mal mein ehemaliger Psychiater...bzw. ab dann gilt man als Behandlungsbedürftig.

Ein Satz der nachdenklich macht.
Gibt ja auch Menschen mit Einschränkungen die fühlen sich als Beispiel nicht krank u. behindert.
Auch gibt's kranke Menschen die sich selbst anders empfinden, dafür aber das Umfeld darunter leidet etc.
insofern ist die Frage schwierig..
schwierig für andere hier im Forum ist sicher auch meine Devise und Anschauung über Depression, die m. E. keine Krankheit ist.
Und da kommt mein ehemaliger Psychiater wieder ins Spiel.....fühlt man sich krank? leidet man unter Symptomen...wenn ja, ist man krank weil es einen einschränkt im Leben.
"Krank" ist ein Begriff den ich speziell bei der Depression trotzdem nicht mag. Obwohl ich übelste Zustände u. Auswirkungen durchlebt habe... aber eben das hat mir die Augen geöffnet....
ist aber ein Thema für sich.

Zur Angst....ich habe nirgends geschrieben, dass Menschen keine Angst bei Unsicherheit haben dürfen. Selbst habe ich meine Angststörung wie auch die Depri heute meist gut im Griff....durch Fleiss und Schweiß...an mir zu arbeiten.

Sonst noch Fragen Herr Egon? :)
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Julie-2020
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Julie-2020 »

Hallo ihr lieben ich bin ganz neu hier und würde mich kurz vorstellen und austauschen mit euch. bisher hab ich ganz schöne Worte und hilfreiche Tipps für jeweils anderen gelesen, und hab mir Mut gemacht euch kurz zu schreiben.
ich Heiße Julie, Werd in Dezember 32 lebe glaube mit der Depression seit ich 14 bin. meine Mutter ist damals 2006 verstorben. ich war nie der Mensch der über so Trauer oder so gesprochen hat. mein leiblichen Vater hab ich ende 18. Lebensjahr kennenlernen dürfen. Er hat nichts von mir gewusst. es war eine schöne Erfahrung und Erlebnis ihn kennen zu lernen. wie bei Julia leischick...
Zuletzt geändert von Julie-2020 am 22. Okt 2023, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
Julie-2020
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Julie-2020 »

Unser Kennenlernen war schön über die Jahre... man hat viel durchgemacht ... ich hab es geschafft eine Ausbildung fertig zu bekommen und bin umgezogen vom Ort . ich hab nach 2-3 Jahre in einer Fabrik gearbeitet, ihr könnt euch nicht vorstellen da war die Doppelgängerin meiner Mutter... ich bekam Angst Zustände und viel träume... bis mein jetziger Mann damals gesagt hat es wird Zeit für eine Therapie, wir haben ein paar Wochen Therapie gemacht und dann sagte er , ich solle in einer Klinik also hab ich zugesagt. mein Vater hatte zu gleich einen Urlaub für uns gebucht ... es hieß man müsste für die Klinik 6 Monate Minimum warten , okay sagte ich dann kann ich ja in den Urlaub. doch kurz bevor es zum Urlaub ging bekam ich eine Klinik Aufenthalt und habe den Urlaub kurzfristig abgesagt. mein Vater war total enttäuscht und sagte ich solle mit dass würde mir mehr gut tun als diese Klinik. ich sagte ihm mir geht's nicht gut und ich brauche Hilfe , er war dann sauer und enttäuscht und hat sich Monate lang nicht gemeldet. jetzt im September haben wir uns wieder gesehen , ich hab ihm von der Reha erklärt, da ich ja Mama bin von einem fast 2 jährigen Sohn den ich über alles Liebe. ich hab gesagt ich warte jetzt nur noch auf die Aufnahme, er sagte zu mir ich solle in die Schweiz kommen sobald ich die Berge sehe und mit ihm segeln würde, würde es mir besser gehen. ich solle die Vergangenheit ruhen lassen und nach vorne schauen . hey ich bin sooo sprachlos . hab 6 Jahre meinen Therapeuten im April meinte der Therapeuten ich wäre auf den besten Weg und komme erst Mal sehr gut alleine klar. wenn was ist kann ich mich wieder melden. und nun hab ich mich vorgestern bei ihm gemeldet ... ich hoffe er kann mir weiterhelfen. ich hab gestern das Forum von hier gesehen und dachte ich schaue hier Mal neben bei noch rein . danke im voraus. liebe Grüße und schöne woche
Maxegon
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Maxegon »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 21. Okt 2023, 19:41
du und deine Fragen... ;)
Es spielt doch keine Rolle, ob man es Krankheit, Traurigkeit oder es geht-mir-nicht-gut nennt.

Jeder schließt von sich auf andere und wenn ich keine vage Ahnung von Depressionen habe, wie soll ich dann verstehen.

Toleranz muss doch vom beiden Seiten ausgehen.
Nur weil es mir nicht gut geht, kann ich doch nicht verlangen, dass mich jeder versteht.

Und wenn ich die Menschen mit meiner Stimmung, Laune, Krankheit, Depression überfordere und sie sich zurückziehen und/oder überfordert sind, ist es mir nicht gelungen mein Anliegen zu vermitteln.

Das kann ich natürlich den anderen vorwerfen.

Und wenn sich jemand nicht mit der Thematik auseinandersetzen will oder kann, dann muss ich das leider akzeptieren.
Maxegon
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Maxegon »

Ich kann doch nur die Menschen so nehmen, wie sie sind.

... wenn ich keine anderen habe!
Reiseonkel87
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Reiseonkel87 »

Hallo Eule,

ähnlich mach ich das gerade mit meinen Arbeitgeber und meinen Schwiegereltern durch. Es ist leider in vielen Bereichen noch ein Tabu Thema. Leider. Meine Schwiegereltern sind ja ein Thema für sich.Ich würde im Sterbebett von denen noch zu hören bekommen "warum gehst Du nicht arbeiten". Was mein Arbeitgeber angeht, da durfte ich mir gestern zwecks AU anhören - was das soll und wie unkollegial ich doch sei. Ob das jetzt speziell an der Krankheit liegt, oder daran, das ich als deutscher in einen britischen Team arbeite und die da wirklich teils bis zum erbrechen Ihre Arbeit machen.
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Suchende2
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Suchende2 »

Jogi2014 hat geschrieben: 20. Okt 2023, 21:09 Hallo zusammen,
Nun wenn jemand so reagiert, dass es so etwas wie Depression nicht gibt, dann ist es schon krass und nimmt das Gegenüber nicht Ernst. Klingt nach dem Motto ' Stell Dich nicht an' . In diesem Falle macht es keinen Sinn weiter drüber zu reden, denke ich. Kostet nur Kraft und verletzt.
@ Maxegon: es ist tatsächlich nicht so einfach, was würde ich erwarten, aber wenn ich mitbekomme, dass ein Freund krank ist und es ihm längerfristig nicht gut geht, dann frage ich nach einiger Zeit nach, wie es ihm geht, ob er reden will. Zumindest wenn ihn ihn/sie mal wiedertreffe. So in der Art würde ich das auch erwarten. Ich verstehe auch Unsicherheit bzgl des Themas. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber ich möchte das Thema mit Freunden schon ansprechen und nicht so tun als ob nichts wäre mit mir , alles ok sei. Quasi dann wieder die Maske 'alles ist gut' aufzusetzen.Jedoch fällt es mir schwer damit "hausieren" zu gehen, dh wenn ich meine Thematik jemanden erklärt habe und bei den nächsten Kontakten nicht mehr nachgefragt wird es dann nochmals aufzubringen.

Vg
Jogi
Hallo Jogi,

hast Du Deinen Freunden mal gesagt, was Du Dir wünscht?
Damit kannst Du denen auch die Unsicherheit nehmen.
Sie wissen nicht, ob Du überhaupt darauf angesprochen werden möchtest.

Ich habe meinen Freunden gleich am Anfang gesagt, was zur Zeit bei mir geht und was nicht (z.B. Kontakt halten mussten meine Freunde).
Der Kontakt ist bei den meisten geblieben, aber nur, weil ich am Anfang das klar kommuniziert habe.
Da ich nicht bei jeder Frage, wie es mir gehe, wußte, ob es nur eine Höflichkeitsfloskel war oder ernst gemeintes Interesse, habe ich immer mit es gibt schlechte und bessere Tage geantwortet. Wer mehr wissen wollte, konnte dann nachfragen. Wem es zu dem Zeitpunkt zuviel geworden wäre hat es gelassen und das war o.k. für mich. Hast Du Deine Freunde gefragt, wie es denen geht? Daraus ergibt sich meistens auch die Rückfrage.

Ich wünsche Dir, daß Du wieder besseren Kontakt zu Deinen Freunden findest.

Ich habe im Familienkreis auch Menschen gehabt, die mir gesagt haben, ich solle einfach positiv denken, dann wäre es vorbei.
Da ist dann immer die Frage, wieviel Kraft möchte man darein investieren.

Alles Gute,
Suchende
Secret
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Secret »

Hallo zusammen,
ich musste mir heute beim IFD anhören das meine Depression auch klein geredet wurde. Warum ich nicht arbeiten gehen wolle und meine Angst vor Menschen nicht ernst genommen wurde. Leider. Da er seine Leistungsfähigkeit mit arbeiten gehen müssen mit meiner gleich stellte habe ich ihm gesagt das ist genauso als wenn ich mich mit denen im Reha Verein vergleiche die noch mehr häusliche Unterstützung und betreutes Wohnen brauchen, ich aber "nur" die EMR damit ich mit meinen Alltag klar komme. Ich lasse mich nicht mehr verbiegen, rede keinen mehr nach dem Mund. Wenn ich etwas nicht in Ordnung bei meinen Gegenüber finde fresse ich das nicht mehr in mir rein, ich spreche das an. Und das wir Menschen unterschiedliche Meinungen haben damit muss jeder eben leben können.
LG

Secret
Bibutz
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Registriert: 17. Okt 2023, 13:03

Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Bibutz »

Hallo zusammen,
ich bin hier neu. Ich habe jetzt einige Wochen die Beiträge im Forum gelesen und traue mich erst jetzt auch was zu schreiben.
Zum Thema würde ich auch gerne nach euerer Meinung fragen:
Es ist ja eine Sache wenn Freunde oder Fremde Depressionen nicht ernst nehmen und man dann von diesen Abstand nimmt.
Aber kann ich denn einfach den Kontakt mit den eigenen Eltern und Bruder abbrechen?
Ich habe Depressionen seit der Grundschule, dank meiner Eltern.Ich habe mit 24 Jahren das erste mal versucht Hilfe zu erhalten, was in einem Desaster endete. Ich habe dann tatsächlich erst mit 36 Jahren die erste Therapie gemacht. Damals war meine Familie zuerst geschockt, hat aber dann gelernt, dass ihr verhalten dazu geführt hat. Damals hatte ich das Gefühl sie haben es verstanden und haben sich ja auch so gut wie es ging entschuldigt.
Mit 41 sind mir dann innerhalb eines Jahres fast alle Freunde und liebenswerte Bekannte weggestorben, was mich nochmals aus der Bahn geworfen hatte. Mit 44 habe ich dann beschlossen, weg zu ziehen und neu anzufangen. Ich bin dann von Baden- Württemberg nach Bremen gezogen, weil ich da noch einen Freund hatte.
Als ich von meinem Bruder eine kleine Unterstützung erfragt hatte, sagte dieser nur: Hast dir selber eingebrockt, sieh zu wie du klar kommst.
Er hätte ja auch einfach sagen können, dass er keine Zeit hat. Das hat mich sehr verletzt.
Ein paar Wochen später hat er was gebraucht und als ich sagte, dass ich keine Zeit habe, meinte er: Es wird zeit das du wieder deine Pillen schluckst, damit du wieder funktionierst. Danach kamen noch diverse andere Beschimpfungen, Beleidigungen und Beschuldigungen. Irgendwann platzte mir der Kragen und ich schmiß ihm auch eine Beleidigung an den Kopf. Darauf hin hat er Beschloßen, dass ich nicht mehr zur Familie gehöre. Meine Eltern meinten nur ihr seid ja beide unsere Kinder und gut. Jetzt triggert mich es jedesmal, wenn meine Mutter anruft um zu fragen „wie es mir geht“ und dann von meinem Bruder und seinen Kindern erzählt obwohl ich immer wieder sage, dass ich es nicht hören will.
Das gibt mir das Gefühl, dass sie meine Depressionen doch nicht ernst nehmen und ich mich nicht wieder so anstellen soll…
Jetzt überlege ich seit einer weile ob ich den Kontakt zu meiner Familie endgültig abbrechen soll. Ihnen mitteile, dass ich in Zukunft weder ihre Anrufe entgegennehme noch sie etwas von mir hören werden… Oder wäre dieser Schritt zu drastisch? Es ist ja die eigene Familie
Suchende2
Beiträge: 1212
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Suchende2 »

Bibutz hat geschrieben: 27. Okt 2023, 09:11 Hallo zusammen,
ich bin hier neu. Ich habe jetzt einige Wochen die Beiträge im Forum gelesen und traue mich erst jetzt auch was zu schreiben.
Zum Thema würde ich auch gerne nach euerer Meinung fragen:
Es ist ja eine Sache wenn Freunde oder Fremde Depressionen nicht ernst nehmen und man dann von diesen Abstand nimmt.
Aber kann ich denn einfach den Kontakt mit den eigenen Eltern und Bruder abbrechen?
Ich habe Depressionen seit der Grundschule, dank meiner Eltern.Ich habe mit 24 Jahren das erste mal versucht Hilfe zu erhalten, was in einem Desaster endete. Ich habe dann tatsächlich erst mit 36 Jahren die erste Therapie gemacht. Damals war meine Familie zuerst geschockt, hat aber dann gelernt, dass ihr verhalten dazu geführt hat. Damals hatte ich das Gefühl sie haben es verstanden und haben sich ja auch so gut wie es ging entschuldigt.
Mit 41 sind mir dann innerhalb eines Jahres fast alle Freunde und liebenswerte Bekannte weggestorben, was mich nochmals aus der Bahn geworfen hatte. Mit 44 habe ich dann beschlossen, weg zu ziehen und neu anzufangen. Ich bin dann von Baden- Württemberg nach Bremen gezogen, weil ich da noch einen Freund hatte.
Als ich von meinem Bruder eine kleine Unterstützung erfragt hatte, sagte dieser nur: Hast dir selber eingebrockt, sieh zu wie du klar kommst.
Er hätte ja auch einfach sagen können, dass er keine Zeit hat. Das hat mich sehr verletzt.
Ein paar Wochen später hat er was gebraucht und als ich sagte, dass ich keine Zeit habe, meinte er: Es wird zeit das du wieder deine Pillen schluckst, damit du wieder funktionierst. Danach kamen noch diverse andere Beschimpfungen, Beleidigungen und Beschuldigungen. Irgendwann platzte mir der Kragen und ich schmiß ihm auch eine Beleidigung an den Kopf. Darauf hin hat er Beschloßen, dass ich nicht mehr zur Familie gehöre. Meine Eltern meinten nur ihr seid ja beide unsere Kinder und gut. Jetzt triggert mich es jedesmal, wenn meine Mutter anruft um zu fragen „wie es mir geht“ und dann von meinem Bruder und seinen Kindern erzählt obwohl ich immer wieder sage, dass ich es nicht hören will.
Das gibt mir das Gefühl, dass sie meine Depressionen doch nicht ernst nehmen und ich mich nicht wieder so anstellen soll…
Jetzt überlege ich seit einer weile ob ich den Kontakt zu meiner Familie endgültig abbrechen soll. Ihnen mitteile, dass ich in Zukunft weder ihre Anrufe entgegennehme noch sie etwas von mir hören werden… Oder wäre dieser Schritt zu drastisch? Es ist ja die eigene Familie

Hallo Bibutz,

mit einer Schwester und Familie habe ich ein sehr gutes und enges Verhältnis. Mit meiner anderen Schwester habe ich zur Zeit überhaupt keinen Kontakt, mit Ihrer Tochter sehr losen. Die wissen nichts von meiner Depression. Auch nicht, daß ich neben der Depression körperlich sehr schwer erkrankt war.

Die Grundeinstellung Deiner Eltern finde ich gut. Ihr seid beide deren Kinder.
Eventuell möchte Deine Mutter mit ihrer Art zwischen Euch vermitteln.
Erzählt sie evtl. Deinem Bruder auch von Dir, obwohl er auch nichts von Dir wissen möchte?

Bevor Du eine erneut klare Grenze ziehst, möchte ich Dir 2 Fragen mitgeben.
Ist es für Dich o.k. wenn Deine Mutter nur von den Kindern Deines Bruders erzählt?
Kannst Du es für ein paar Sätze aushalten, daß es Deiner Mutter ein dringendes Bedürfnis ist, Dich auch über das Leben Deines Bruders zu informieren?
Dann würde ich das auch so zu Deiner Mutter kommunizieren und wenn sie in alte Verhaltensmuster fällt (ihr wird die Umstellung auch nicht leicht fallen), sie freundlich darauf hinweisen.
Wenn sie dann Deine Grenzen noch immer nicht respektiert, kannst Du immer noch anders entscheiden.

Alles Gute,
Suchende
Maxegon
Beiträge: 2460
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Maxegon »

Bibutz hat geschrieben: 27. Okt 2023, 09:11
Aber kann ich denn einfach den Kontakt mit den eigenen Eltern und Bruder abbrechen?

… Oder wäre dieser Schritt zu drastisch? Es ist ja die eigene Familie
Hallo Bibutz,

das kannst du machen, doch wird es nichts ändern.

Ich ließ den Kontakt langsam einschlafen, ohne große Ankündigungen.
Meine Mutter hatte sowieso immer Recht, immer wollte sie nur das Beste, da half es auch nichts, dass ich sie vom Gegenteil überzeugen wollte.
Dass es mir eben nicht halft, wenn sie mir immer wieder ihre klugen Hinweise gab - Mama's Welt war die ihre und meine Welt war eine völlig andere.
Das musste ich (!) akzeptieren.

Meine ältere Schwester wollte und will immer Recht haben, immer besser sein --> es kam immer zum Streit, selbst heute noch, habe ich den Eindruck, wir befänden uns im ständigen Konkurrenzkampf.

Das ist zwar irgendwie traurig, doch zu einem friedvollen Verhältnis gehören immer zwei, eben so zum Krieg.

Also stellte ich den Kontakt zu meiner Schwester ein ... ganz freundlich.
Meine Mutter ist mittlerweile verstorben.
Bibutz
Beiträge: 83
Registriert: 17. Okt 2023, 13:03

Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Bibutz »

Hallo Suchende,

Die Grundeinstellung meiner Mutter gibt es erst seit wenigen Jahren. Davor war mein Bruder der ganze stolz und ich diejenige die nichts richtig machen konnte. Daher denke ich, es ist für sie einfach so am bequemsten,
Auch denke ich nicht das sie irgendwie vermitteln möchte. Denn sie hat uns die meiste Zeit unseres Lebens gegeneinander ausgespielt.
Wenn sie von ihnen erzählt, klingt das immer wie ein Vorwurf, weil ich ihr vor mehr als einem Jahrzehnt mitgeteilt habe, dass ich niemals vor habe zu Heiraten und erst recht keine Kinder haben will.
Da sie sich nicht einfach nur mit mir unterhalten kann und immer wieder von den anderen anfängt, geht es mir danach nicht gut. Daher die Überlegung es in Zukunft einfach bleiben zu lassen mit ihr zu sprechen.

Hallo Maxegon,

Vielleicht ändert sich nichts, aber vielleicht komme ich endlich zur Ruhe, ohne ständig von ihnen verletzt zu werden.
Klar gehören zum frieden und zum Krieg zwei Seiten. Aber es müssen auch beide Seiten den anderen ernst nehmen und respektieren.

Wenn ich so darüber nachdenke. Ist die Welt meiner Mutter tatsächlich eine andere als meine. Das wird sie wahrscheinlich auch nie akzeptieren.

Da werde ich wohl nochmal in Ruhe drüber nachdenken. Danke für die Anregung
Andrea46
Beiträge: 9
Registriert: 22. Okt 2023, 18:22

Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Andrea46 »

Maxegon hat geschrieben: 15. Okt 2023, 20:06
Love-is-all-around hat geschrieben: 15. Okt 2023, 19:33 Depression ist keine Charakterschwäche und auch keine
...sondern es ist eine Krankheit.
Dann erklären sie doch bitte, was es ist.

Wie soll ich etwas verstehen, was mir keiner erklärt und zwar so, dass ich es verstehen kann!
Auf welche Art kannst du es denn am besten verstehen? Willst du lieber was lesen oder ein Video anschauen?
Es gibt so viele verschiedene Arten von Depressionen,das ich finde das man sich so etwas von einer professionellen Person erklären lassen sollte. Also Ärzte die Erfahrungen in diesem Bereich haben.
Ich als Erkrankte kann dir erklären wie es mir so damit geht, was für mich eine Depression ist,bzw. Wie sich mein Leben dadurch geändert hat.
Aber jeder Einzelne erlebt doch seine Depressionen nochmal ganz anders. Sicherlich gibt es Ähnlichkeiten , wie Missbrauch in der Kindheit , Gewalttaten und so viele schreckliche mehr ...aber jeder hat seine eigene Geschichte erlebt und verarbeitet es eben unterschiedlich...und in verschiedenen Therapien.
Ich freue mich auf eine Antwort 😊.
Maxegon
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Maxegon »

Andrea46 hat geschrieben: 28. Okt 2023, 20:13 Willst du lieber was lesen oder ein Video anschauen?
Es gibt so viele verschiedene Arten von Depressionen, ...
Hallo Andrea46.

Genau das ist es doch, darauf wollte ich ja auch in meinem Thread hinaus "Was ist eigentlich diese Depression?", es gibt nicht die (!) Depression!

Es gibt nicht die Traurigkeit, die Niedergeschlagenheit, die Krankheit.

-> also auch nicht DIE .... Ursache oder den schwarzen Hund, die Gordula.

Mittels Antideprssiva wird versucht, die Chemie des Gehirns zu beeinflussen, = eine anfängliche Betäubung bzw. der Versuch dessen, mag vielleicht von Vorteil sein.

Die Therapie soll es dann richten, muss es sogar;
einen dazu zu bewegen, dass er seine Gefühle anders bewertet, seine Trauer bewältigt, seinen Schmerz stillt.

Da hilft weder ein Video, noch ein Buch. Das benötigt Zeit und viel, viel Zuspruch.

Gefühle werden zwar mittels Biochemie übermittelt, doch wie das genau geschieht, davon haben wir doch keinen blassen Schimmer.

Wir wissen aber, was uns froh macht und was uns betrübt.

Eine Depression kann doch nur durch Verstehen, Begreifen und dieses auch fühlen, behandelt werden.

Gibt es professionelle Gefühls-Versteher??

Meine Oma war eine! Eine einfache Frau mit dem Herz am rechten Fleck, einfühlsam, rücksichtsvoll, aber auch fordernd, obwohl sie eher überredete, als zu fordern ... die clevere Art.

Wenn man mal ein bisschen querliest, ist eine der Hauptursachen Einsamkeit, Alleinsein (auch im sogenannten Kollektiv), dicht gefolgt von Schmerzpatienten und lebensmüden Alternden.

Jedes individuelle Leid kann auch nur ganz individuell gelindert werden.

Bin ich einsam -> Einsamkeit weg = es geht mit gut, zu mindest besser.
Ich muss doch meine Umgebung, mein Umfeld ändern.
Mich dazu überreden.

Und wenn ich keine so gute Oma habe, tut's auch ein guter Therapeut, nur dass er weder die Zeit, noch die Muse (Liebe/Zuneigung) aufbringen kann.

Also bitte, kein Buch, kein Video und auch keine Kalendersprüche!

Der Mensch braucht Zuwendung und Aufmerksamkeit, vielleicht auch ein bissen Anerkennung.
Maxegon
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Re: Wie geht ihr damit um, wenn Depressionen klein geredet werden?

Beitrag von Maxegon »

Das hilft nicht nur bei Kindern!
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