Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
noch ein Nachtrag.
Depression ist eine Krankheit mit 1000 Gesichtern.
Bei keinem gleich. Dh. jede Geschichte ist anders und doch so ähnlich, das Ende ungewiss.
Das Loch ist in der Regel zeitlich begrenzt, wobei das echt lange dauern kann.
Wahre die Hoffnung, solange du es (er)tragen kannst.
Depression ist eine Krankheit mit 1000 Gesichtern.
Bei keinem gleich. Dh. jede Geschichte ist anders und doch so ähnlich, das Ende ungewiss.
Das Loch ist in der Regel zeitlich begrenzt, wobei das echt lange dauern kann.
Wahre die Hoffnung, solange du es (er)tragen kannst.
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Hallo alle!
Danke für eure lieben Worte und dass ihr euch der Sache so annehmt. Das ist bei Gott für einen unbekannten Menschen ja nicht selbstverständlich.
Ich hatte gestern Geburtstag, sIe hat tatsächlich angerufen. Ich konnte ihr viele Fragen stellen, sie klang sehr traurig, man könnte (möchte) meinen, dass sie auch alles andere als glücklich damit ist. Sie schwor, und das mit Nachdruck, dass sie den Auszug nur wegen ihrer Psyche macht, es sonst alles so wäre wie vorher.
Ich bin geneigt ihr das zu glauben. Habe aber Angst, mich wieder an irgendwas zu klammern, was morgen wieder anders sein kann. Sie sagt es ginge ihr gar nicht gut, sie verträgt das Mirtazapin nicht und hat es deswegen abgesetzt. Arbeiten wäre fast unmöglich.
Ich weiß gar nicht, wie ich jetzt mit diesem Gespräch umgehen soll. Sie klang traurig, aber so wie sie da war, so ist sie wie ich sie kenne. Alles ganz merkwürdig. Ich erwische mich auch wieder dabei, wie ich da was reininterpretiere, villt, dass doch noch nicht alles verloren ist, dass sie aus der Akutphase vielleicht langsam erwacht. Ich weiß es nicht.
LG
Ezio
Danke für eure lieben Worte und dass ihr euch der Sache so annehmt. Das ist bei Gott für einen unbekannten Menschen ja nicht selbstverständlich.
Ich hatte gestern Geburtstag, sIe hat tatsächlich angerufen. Ich konnte ihr viele Fragen stellen, sie klang sehr traurig, man könnte (möchte) meinen, dass sie auch alles andere als glücklich damit ist. Sie schwor, und das mit Nachdruck, dass sie den Auszug nur wegen ihrer Psyche macht, es sonst alles so wäre wie vorher.
Ich bin geneigt ihr das zu glauben. Habe aber Angst, mich wieder an irgendwas zu klammern, was morgen wieder anders sein kann. Sie sagt es ginge ihr gar nicht gut, sie verträgt das Mirtazapin nicht und hat es deswegen abgesetzt. Arbeiten wäre fast unmöglich.
Ich weiß gar nicht, wie ich jetzt mit diesem Gespräch umgehen soll. Sie klang traurig, aber so wie sie da war, so ist sie wie ich sie kenne. Alles ganz merkwürdig. Ich erwische mich auch wieder dabei, wie ich da was reininterpretiere, villt, dass doch noch nicht alles verloren ist, dass sie aus der Akutphase vielleicht langsam erwacht. Ich weiß es nicht.
LG
Ezio
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Hallo Ezio,
herzlichen Glückwunsch noch nachträglich zu deinem Geburtstag .
Wenn ich das von dir lese, denke ich direkt an meine eigene Geschichte. Ich erzähle dir das kurz, damit ich dir sagen kann, wie ich damit umgehe. Ich weiß natürlich nicht, ob es dir weiterhilft, jeder entscheidet ja am Ende individuell.
Mein Ex-Mann und ich hatten noch im Frühjahr 2022 nach 7 Jahren Beziehung geheiratet. Im Juni diesen Jahres sagt er mir, wie sehr er mich liebt, dass er froh ist mich und die Kids zu haben etc. Im Juli fängt die Veränderung an, im August trennt er sich, sucht nach einer eigenen Wohnung 200km von uns entfernt und will jetzt zum 1.11. ausziehen. Dem voraus ging eine schwere Depression mit allen Symptomen, natürlich auch ärztlich diagnostiziert, und eine plötzliche massive Persönlichkeitsveränderung. Ich erkenne meinen Mann nicht wieder in der Person, die sich innerhalb kürzester Zeit überlegt hat, einfach mal die letzte acht Jahre und seine Familie hinzuschmeißen. Wir haben uns nicht mal wirklich gestritten. Es ist nicht mit dem normalen Verstand nachvollziehbar.
Für mich ist diese Trennung aber endgültig. Auch wenn ich verstehe, dass es die Krankheit ist, die für die Persönlichkeitsveränerung verantwortlich ist und er sich ohne diese Krankheit niemals getrennt hätte, da bin ich mir ganz sicher, würde ich so eine Situation nicht wieder erleben wollen. Aus Selbstschutz. Dabei bin ich nicht mal wütend auf meinen Ex-Mann, aber es fehlt ihm auch an Wille und Kraft, diese Krankheit wirklich zu besiegen. Ich mache mir diese Illusion nicht. Mein Ex-Mann hatte in den vergangenen acht Jahren immer wieder depressive Phasen und davor Beziehungen, die ebenfalls an seinen Depressionen gescheitert sind (was ich aber am Anfang auch nicht wusste). Aber statt sich mit den wirklichen Ursachen zu beschäftigen, flüchtet er immerzu und wird es niemals schaffen, zu heilen. Er wird im nächsten Jahr 50.
Deswegen habe ich für mich beschlossen, es zu akzeptieren und die Trennung als endgültig anzusehen. Es hat mir natürlich das Herz zerrissen und die Trauer kommt immer wieder hoch, egal wie sehr ich mich bemühe. Aber Hoffnungen auf Besserung oder Einsicht mache ich mir nicht.
Ich denke, dass diese Hoffnungen, dass der andere doch die Depression besiegt und alles wieder wird wie vorher, das eigene Leiden nur verlängern. Mein Ex-Mann sagt mir auch, dass er nur Zeit für sich braucht und er mich ja später immer mal besuchen kommen kann.
Für mich ist das aber keine Option. Es ist einfach so, dass sich das Denken und Verhalten meines Mannes nur um sich selbst dreht. Es gibt keinen Platz für echtes Verständnis für mich. Man steckt immer zurück, ist immer nachsichtig, hilfsbereit und rücksichtsvoll, man verzeiht immer und hat immer Verständnis. Man stellt seine Bedürfnisse zurück, weil es dem anderen ja so schlecht geht und die Krankheit alles dominiert. Für mich ist damit jetzt Schluss.
Ich werde meinen Charakter wohl nicht mehr ändern und immer ein hilfsbereiter, empathischer und rücksichtsvoller Mensch bleiben. Aber ich will keinen Partner mehr, der als Gegenstück dazu immer nur von mir nimmt und selbst nichts gibt, egal aus welchen Gründen, ob aus Krankheitsgründen oder sonstwas. Man muss sich ja mal fragen, warum man das jahrelang mitmacht, ob man sich selbst keine allzu große Bedeutung zumisst oder man sich womöglich ganz wohl damit fühlt, zurückzustecken und sich immer nur um die Bedürfnisse des anderen zu kümmern. Für mich ist die Entscheidung getroffen, es gibt kein Zurück mehr.
Ich kann aber auch Mannisch sehr gut verstehen, dass man Angst davor hat, wieder zu vertrauen und sich denkt, dass man wahrscheinlich nie wieder eine Beziehung eingehen wird, weil es so schmerzhaft ist. An dem Punkt bin ich auch gerade. Dann bleibe ich lieber alleine. Dann gibt es niemanden, der für mich da ist, aber es gibt auch niemanden, der meine Energie aus mir herausziehen kann.
Es tut dennoch gut zu lesen, dass es andere gibt, die Ähnliches erfahren haben, damit man nicht anfängt an sich selbst zu zweifeln.
herzlichen Glückwunsch noch nachträglich zu deinem Geburtstag .
Wenn ich das von dir lese, denke ich direkt an meine eigene Geschichte. Ich erzähle dir das kurz, damit ich dir sagen kann, wie ich damit umgehe. Ich weiß natürlich nicht, ob es dir weiterhilft, jeder entscheidet ja am Ende individuell.
Mein Ex-Mann und ich hatten noch im Frühjahr 2022 nach 7 Jahren Beziehung geheiratet. Im Juni diesen Jahres sagt er mir, wie sehr er mich liebt, dass er froh ist mich und die Kids zu haben etc. Im Juli fängt die Veränderung an, im August trennt er sich, sucht nach einer eigenen Wohnung 200km von uns entfernt und will jetzt zum 1.11. ausziehen. Dem voraus ging eine schwere Depression mit allen Symptomen, natürlich auch ärztlich diagnostiziert, und eine plötzliche massive Persönlichkeitsveränderung. Ich erkenne meinen Mann nicht wieder in der Person, die sich innerhalb kürzester Zeit überlegt hat, einfach mal die letzte acht Jahre und seine Familie hinzuschmeißen. Wir haben uns nicht mal wirklich gestritten. Es ist nicht mit dem normalen Verstand nachvollziehbar.
Für mich ist diese Trennung aber endgültig. Auch wenn ich verstehe, dass es die Krankheit ist, die für die Persönlichkeitsveränerung verantwortlich ist und er sich ohne diese Krankheit niemals getrennt hätte, da bin ich mir ganz sicher, würde ich so eine Situation nicht wieder erleben wollen. Aus Selbstschutz. Dabei bin ich nicht mal wütend auf meinen Ex-Mann, aber es fehlt ihm auch an Wille und Kraft, diese Krankheit wirklich zu besiegen. Ich mache mir diese Illusion nicht. Mein Ex-Mann hatte in den vergangenen acht Jahren immer wieder depressive Phasen und davor Beziehungen, die ebenfalls an seinen Depressionen gescheitert sind (was ich aber am Anfang auch nicht wusste). Aber statt sich mit den wirklichen Ursachen zu beschäftigen, flüchtet er immerzu und wird es niemals schaffen, zu heilen. Er wird im nächsten Jahr 50.
Deswegen habe ich für mich beschlossen, es zu akzeptieren und die Trennung als endgültig anzusehen. Es hat mir natürlich das Herz zerrissen und die Trauer kommt immer wieder hoch, egal wie sehr ich mich bemühe. Aber Hoffnungen auf Besserung oder Einsicht mache ich mir nicht.
Ich denke, dass diese Hoffnungen, dass der andere doch die Depression besiegt und alles wieder wird wie vorher, das eigene Leiden nur verlängern. Mein Ex-Mann sagt mir auch, dass er nur Zeit für sich braucht und er mich ja später immer mal besuchen kommen kann.
Für mich ist das aber keine Option. Es ist einfach so, dass sich das Denken und Verhalten meines Mannes nur um sich selbst dreht. Es gibt keinen Platz für echtes Verständnis für mich. Man steckt immer zurück, ist immer nachsichtig, hilfsbereit und rücksichtsvoll, man verzeiht immer und hat immer Verständnis. Man stellt seine Bedürfnisse zurück, weil es dem anderen ja so schlecht geht und die Krankheit alles dominiert. Für mich ist damit jetzt Schluss.
Ich werde meinen Charakter wohl nicht mehr ändern und immer ein hilfsbereiter, empathischer und rücksichtsvoller Mensch bleiben. Aber ich will keinen Partner mehr, der als Gegenstück dazu immer nur von mir nimmt und selbst nichts gibt, egal aus welchen Gründen, ob aus Krankheitsgründen oder sonstwas. Man muss sich ja mal fragen, warum man das jahrelang mitmacht, ob man sich selbst keine allzu große Bedeutung zumisst oder man sich womöglich ganz wohl damit fühlt, zurückzustecken und sich immer nur um die Bedürfnisse des anderen zu kümmern. Für mich ist die Entscheidung getroffen, es gibt kein Zurück mehr.
Ich kann aber auch Mannisch sehr gut verstehen, dass man Angst davor hat, wieder zu vertrauen und sich denkt, dass man wahrscheinlich nie wieder eine Beziehung eingehen wird, weil es so schmerzhaft ist. An dem Punkt bin ich auch gerade. Dann bleibe ich lieber alleine. Dann gibt es niemanden, der für mich da ist, aber es gibt auch niemanden, der meine Energie aus mir herausziehen kann.
Es tut dennoch gut zu lesen, dass es andere gibt, die Ähnliches erfahren haben, damit man nicht anfängt an sich selbst zu zweifeln.
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Hallo,
auch alles liebe nachträglich von mir Ezio!
Mensch Trudy79, ich hab eben deinen Text gelesen und dachte "wie stark bist du denn bitte!?"
Ich finde das toll, dass du so auf dich Acht gibst und die momentanen Gefühle hinten anstellst, weil du weißt, dass die Gefühle, die du hast, wenn ihr in einer Beziehung seid, auf lange Sicht noch schlechter (und dauerhaft)sind.
Ich kann daran leider nicht festhalten, keine Ahnung wieso.
Versuche mir nun eine Scheibe von dir abzuschneiden
auch alles liebe nachträglich von mir Ezio!
Mensch Trudy79, ich hab eben deinen Text gelesen und dachte "wie stark bist du denn bitte!?"
Ich finde das toll, dass du so auf dich Acht gibst und die momentanen Gefühle hinten anstellst, weil du weißt, dass die Gefühle, die du hast, wenn ihr in einer Beziehung seid, auf lange Sicht noch schlechter (und dauerhaft)sind.
Ich kann daran leider nicht festhalten, keine Ahnung wieso.
Versuche mir nun eine Scheibe von dir abzuschneiden
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Hallo Ezio,
auch von meiner Seite alles Gute nachträglich zu deinem Geburtstag! Gut, dass du viele Fragen in dem Gespräch loswerden konntest, ich hoffe du siehst jetzt klarer und bist erleichtert? Ich tue mir sehr schwer bei den Trennungen ein typisches Verhalten herauszulesen, es sieht ja so aus, als ob das immer wieder aufflackert und dann doch wieder erlischt. Ich denke, der Punkt wieso einen das Verhalten mit emotionalem Abstand an einer Depression so sehr zu schaffen macht ist, dass man es nicht durchblicken kann. Für die Angehörigen ist nicht klar, ob die Gefühle gerade in der Depression erstickt sind, ob es jemand Neuen auf Seiten des Partners gibt, oder ob es bindungsänsgtliches Verhalten ist in der man immer mal wieder herangezogen und weggeschoben wird. Push-Pull, On-Off, all das findet sich dort eben auch. Diese Verhaltensweisen sind unglaublich zerstörerisch für den Partner, in so weit kann ich das was mannisch schreibt sehr gut verstehen.
Für mich wäre bei der Trennung die Grenze erreicht, das wäre dann eine Einbahnstraße bei der es kein zurück mehr gibt und an der ich dann auch den Kontakt beenden würde. Dieses köcheln auf ganz kleiner Flamme nährt nur Hoffnungen und führt zu neuen Annäherungen ohne Erfolg und entsprechend weiteren Enttäuschungen.
Mirtazapin einfach so absetzen halte ich für keine gute Idee, das ist ein Medikament, dass man ausschleichen muss und es braucht einige Wochen, bis es seine volle Wirkung entfaltet.
Auch was Trudy79 schreibt, kann ich sehr gut verstehen und ich hatte bereist ähnliche Gedanken. Wenn diese Beziehung scheitert, würde ich mich für ein Leben ohne Beziehung entscheiden. Alleine zu sein ist kein Problem, gemeinsam einsam zu sein frisst einen auf.
auch von meiner Seite alles Gute nachträglich zu deinem Geburtstag! Gut, dass du viele Fragen in dem Gespräch loswerden konntest, ich hoffe du siehst jetzt klarer und bist erleichtert? Ich tue mir sehr schwer bei den Trennungen ein typisches Verhalten herauszulesen, es sieht ja so aus, als ob das immer wieder aufflackert und dann doch wieder erlischt. Ich denke, der Punkt wieso einen das Verhalten mit emotionalem Abstand an einer Depression so sehr zu schaffen macht ist, dass man es nicht durchblicken kann. Für die Angehörigen ist nicht klar, ob die Gefühle gerade in der Depression erstickt sind, ob es jemand Neuen auf Seiten des Partners gibt, oder ob es bindungsänsgtliches Verhalten ist in der man immer mal wieder herangezogen und weggeschoben wird. Push-Pull, On-Off, all das findet sich dort eben auch. Diese Verhaltensweisen sind unglaublich zerstörerisch für den Partner, in so weit kann ich das was mannisch schreibt sehr gut verstehen.
Für mich wäre bei der Trennung die Grenze erreicht, das wäre dann eine Einbahnstraße bei der es kein zurück mehr gibt und an der ich dann auch den Kontakt beenden würde. Dieses köcheln auf ganz kleiner Flamme nährt nur Hoffnungen und führt zu neuen Annäherungen ohne Erfolg und entsprechend weiteren Enttäuschungen.
Mirtazapin einfach so absetzen halte ich für keine gute Idee, das ist ein Medikament, dass man ausschleichen muss und es braucht einige Wochen, bis es seine volle Wirkung entfaltet.
Auch was Trudy79 schreibt, kann ich sehr gut verstehen und ich hatte bereist ähnliche Gedanken. Wenn diese Beziehung scheitert, würde ich mich für ein Leben ohne Beziehung entscheiden. Alleine zu sein ist kein Problem, gemeinsam einsam zu sein frisst einen auf.
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für die lieben Glückwünsche. Ihr glaubt mir sicher, dass ich nicht wirklich im geburtstagsmodus war.
Ich kann eure Ansichten sehr gut nachvollziehen, ich versuche, mich selber genau zu beobachten und zu prüfen, was dieses und jenes Verhalten in mir auslöst, um beurteilen zu können, welchen Weg ich gehen soll.
Ich habe nun die ersten paar Tage auf der Arbeit verbracht(wir arbeiten ja zusammen). Sie meidet mich komplett, ich gehe aber auch ehrlich gesagt ein bisschen aus dem weg. Mir tut das überhaupt nicht gut, einen quasi fremden Menschen zu sehen, mit dem man haus und Hof geteilt hat. Sie kann mir nicht mal in die Augen sehen, ich hätte vielleicht erwartet, dass sie mit mir spricht, nachdem sie an meinem Geburtstag angerufen hat. Das ist bestimmt das, was hopstobs meint. Es kommt etwas, man bekommt leicht Hoffnung, und genauso wird sie wieder erstickt.
LG
Ezio
Vielen Dank für die lieben Glückwünsche. Ihr glaubt mir sicher, dass ich nicht wirklich im geburtstagsmodus war.
Ich kann eure Ansichten sehr gut nachvollziehen, ich versuche, mich selber genau zu beobachten und zu prüfen, was dieses und jenes Verhalten in mir auslöst, um beurteilen zu können, welchen Weg ich gehen soll.
Ich habe nun die ersten paar Tage auf der Arbeit verbracht(wir arbeiten ja zusammen). Sie meidet mich komplett, ich gehe aber auch ehrlich gesagt ein bisschen aus dem weg. Mir tut das überhaupt nicht gut, einen quasi fremden Menschen zu sehen, mit dem man haus und Hof geteilt hat. Sie kann mir nicht mal in die Augen sehen, ich hätte vielleicht erwartet, dass sie mit mir spricht, nachdem sie an meinem Geburtstag angerufen hat. Das ist bestimmt das, was hopstobs meint. Es kommt etwas, man bekommt leicht Hoffnung, und genauso wird sie wieder erstickt.
LG
Ezio
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Oh man, auch von mir noch nachträglich alles Gute!
Hab jetzt hier auch alles gelesen und finde so viele Parallelen... frage mich nur, wie überwindet man den Schmerz?
Mein Partner ist weg... wer weiß ob er überhaupt zurück kommt - aber ich könnte mir kaum vorstellen wie es ist, ihn auch noch ständig auf der Arbeit sehen zu müssen - das muss doppelt schmerzhaft sein!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!
Hab jetzt hier auch alles gelesen und finde so viele Parallelen... frage mich nur, wie überwindet man den Schmerz?
Mein Partner ist weg... wer weiß ob er überhaupt zurück kommt - aber ich könnte mir kaum vorstellen wie es ist, ihn auch noch ständig auf der Arbeit sehen zu müssen - das muss doppelt schmerzhaft sein!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Hallo Leute, hallo Nicki1023,
Ich habe deine Geschichte gelesen, Wahnsinn das sind ja nochmal ganz andere Dimensionen. Wie du ja aber sagst, es gibt parallelen in fast jeder Geschichte, halte durch, ich merke es an mir, es wird besser, wenn auch nur 2 vor und 1 zurück. Und was du sagst, dass es schlimm ist den Menschen auf der Arbeit zusehen, zweischneidiges schwert. Auf der einen Seite ist es abartig, weil man regelrecht den Verfall und die Abweisung ins Gesicht geknallt bekommen, auf der anderen habe ich mittlerweile dadurch Antworten bekommen, die mir alles ein wenig erleichtern, aber dazu jetzt mehr im update:
Sie hat mir einen Brief gegeben, ich hab ihn direkt auf der Arbeit gelesen. Ihr tut das alles leid, es geht ihr schlimmer als es aussieht, sie wusste nicht wie sie das anders in den Griff bekommen kann. Außerdem weiß sie nicht wie sie sich mir gegenüber verhalten soll, da es ja für uns beide sehr schmerzvoll ist. Es folgten noch andere Details, die sind aber nebensächlich.
Ich hab mir ein Herz gefasst und bin dann mal rüber, auffällig ist, daß das Büro immer dunkel ist. Hab sie gefragt wie es ihr geht. Komplettzusammenbruch, wie beim ersten mal. Ich hab sie in den Arm genommen, sie sagte sie packt nichts mehr, bekommt panikattacken ohne ende, nachts ist sie wie im Delirium. Tabletten hat sie abgesetzt weil sie morgens wie im Koma war. Weil ich den Verdacht habe, das da mehr ist habe ich gefragt. Sie war sehr offen, Depressionen, angststörung, persönlichkeitsstörung und Fluchtverhalten seit dem 14. Lebensjahr. Ihr Psychologe und ich sind jetzt die einzigen 2 Menschen die das wissen. Sie sagte mir sie kann nicht anders als sich so zu verhalten, es geht einfach nicht. Sie wollte und will das alles mit mir, ist aber zusammengebrochen als sie gemerkt hat dass sie kinder und hochzeit psychisch nicht packt und wollte mich nicht verletzen. Das ganze gepräch war eine komplette wein-und heultirade, wie beim ersten mal. Am nächsten Tag kam sie nicht zur Arbeit. Ich habe veranlasst, dass sich nun andere hebel einschalten. Hoffentlich passiert etwas es ist so schlimm...
LG
Ezio
Ich habe deine Geschichte gelesen, Wahnsinn das sind ja nochmal ganz andere Dimensionen. Wie du ja aber sagst, es gibt parallelen in fast jeder Geschichte, halte durch, ich merke es an mir, es wird besser, wenn auch nur 2 vor und 1 zurück. Und was du sagst, dass es schlimm ist den Menschen auf der Arbeit zusehen, zweischneidiges schwert. Auf der einen Seite ist es abartig, weil man regelrecht den Verfall und die Abweisung ins Gesicht geknallt bekommen, auf der anderen habe ich mittlerweile dadurch Antworten bekommen, die mir alles ein wenig erleichtern, aber dazu jetzt mehr im update:
Sie hat mir einen Brief gegeben, ich hab ihn direkt auf der Arbeit gelesen. Ihr tut das alles leid, es geht ihr schlimmer als es aussieht, sie wusste nicht wie sie das anders in den Griff bekommen kann. Außerdem weiß sie nicht wie sie sich mir gegenüber verhalten soll, da es ja für uns beide sehr schmerzvoll ist. Es folgten noch andere Details, die sind aber nebensächlich.
Ich hab mir ein Herz gefasst und bin dann mal rüber, auffällig ist, daß das Büro immer dunkel ist. Hab sie gefragt wie es ihr geht. Komplettzusammenbruch, wie beim ersten mal. Ich hab sie in den Arm genommen, sie sagte sie packt nichts mehr, bekommt panikattacken ohne ende, nachts ist sie wie im Delirium. Tabletten hat sie abgesetzt weil sie morgens wie im Koma war. Weil ich den Verdacht habe, das da mehr ist habe ich gefragt. Sie war sehr offen, Depressionen, angststörung, persönlichkeitsstörung und Fluchtverhalten seit dem 14. Lebensjahr. Ihr Psychologe und ich sind jetzt die einzigen 2 Menschen die das wissen. Sie sagte mir sie kann nicht anders als sich so zu verhalten, es geht einfach nicht. Sie wollte und will das alles mit mir, ist aber zusammengebrochen als sie gemerkt hat dass sie kinder und hochzeit psychisch nicht packt und wollte mich nicht verletzen. Das ganze gepräch war eine komplette wein-und heultirade, wie beim ersten mal. Am nächsten Tag kam sie nicht zur Arbeit. Ich habe veranlasst, dass sich nun andere hebel einschalten. Hoffentlich passiert etwas es ist so schlimm...
LG
Ezio
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Nachtrag: sie hat panische Angst vor der Zukunft und hat diesbezüglich ganz wirre und unrealistische Pläne geäußert.
Ich hab mich das ganze Gespräch über neutral, aber mitfühlend verhalten. Kein Weg in Richtung Beziehung, Gefühle etc. Ich stelle seit den letzten Wochen eine Sache sehr deutlich fest die sich erst in meinen Kopf brennen musste: ein Mensch mit solch einer Krankheit, der hat weiß Gott mit Sachen zu kämpfen, die nicht einen fitzel Beziehung rechtsblicken lassen. Ich bin da wenn sie mich braucht, nett, mit offenem Ohr. Aber das übersteigt alles was ich jemals erwartet hab
Ich hab mich das ganze Gespräch über neutral, aber mitfühlend verhalten. Kein Weg in Richtung Beziehung, Gefühle etc. Ich stelle seit den letzten Wochen eine Sache sehr deutlich fest die sich erst in meinen Kopf brennen musste: ein Mensch mit solch einer Krankheit, der hat weiß Gott mit Sachen zu kämpfen, die nicht einen fitzel Beziehung rechtsblicken lassen. Ich bin da wenn sie mich braucht, nett, mit offenem Ohr. Aber das übersteigt alles was ich jemals erwartet hab
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Hallo an alle,
ich bin neu hier im Forum und habe einiges darin gelesen. Das von mannisch kommt dem nahe, was ich erlebt habe/erlebe, mit dem Unterschied, dass der Kontakt zu ihr nicht komplett abgebrochen ist.
Trennungsgrund war auch "me-time", dass berufliche Veränderung und Alltag mit Kind einfach zu viel Stress für sie ist, somit kein Platz/Energie mehr für eine Beziehung mit jemandem. Da wir noch in Kontakt sind, ist auch ein neuer Partner sehr unwahrscheinlich für die Trennung.
Was ich noch nicht ganz verstanden habe:
- Warum ist der Drang nach "me-time" bei einer Depression so groß? Warum ist dann die Trennung der einzige Weg für manche?
- Warum ist es so schwer Hilfe/Unterstützung im Alltag vom Partner anzunehmen, aber von Freunden und Eltern weniger das Problem?
Vielen Dank und Grüße,
Andi
ich bin neu hier im Forum und habe einiges darin gelesen. Das von mannisch kommt dem nahe, was ich erlebt habe/erlebe, mit dem Unterschied, dass der Kontakt zu ihr nicht komplett abgebrochen ist.
Trennungsgrund war auch "me-time", dass berufliche Veränderung und Alltag mit Kind einfach zu viel Stress für sie ist, somit kein Platz/Energie mehr für eine Beziehung mit jemandem. Da wir noch in Kontakt sind, ist auch ein neuer Partner sehr unwahrscheinlich für die Trennung.
Was ich noch nicht ganz verstanden habe:
- Warum ist der Drang nach "me-time" bei einer Depression so groß? Warum ist dann die Trennung der einzige Weg für manche?
- Warum ist es so schwer Hilfe/Unterstützung im Alltag vom Partner anzunehmen, aber von Freunden und Eltern weniger das Problem?
Vielen Dank und Grüße,
Andi
mannisch hat geschrieben: ↑15. Okt 2023, 00:51 Hey Ezio,
Kann ich 1:1 nachvollziehen.
Versuche das kurz zu halten...
Intensive Beziehung, 6 Monate, einschl. Zukunftspläne. Wir sind beide ca 50 Jahre alt.... haben noch nicht zusammen gewohnt.
4 Wochen vor Ende schon seltsame Vorzeichen, konnte ich nicht verstehen, wusste da ja noch garnichts über Depressionen.
Das Ende, voller cut mit für mich unverständlichen Kurzgesprächen und Texte.
Sie braucht me-time, muss weiter mit leichtem Gepäck.
Weitere Gespräche unmöglich, Texte ganz selten, wenn dann nur ganz einfache Dinge.
Nach paar Wochen, ich hatte mich schon halbwegs damit abgefunden, meldete sie sich wieder per Anruf.
Sie meinte ich könnte das falsch verstanden haben, so war das nicht gemeint. Sie hat mir ganz viel erzählt und erklärt.
Tage später ein weiterer Anruf, sie fragte wo wir mit dem Herzen stehen, mich quasi ganz tief abgeholt. Sie hat geweint. Will mich nicht verlieren.
2 Wochen später eine Nachricht von ihr... sie hat mir mehrfach versucht zu erklären, das mehr wie Freundschaft nicht geht.
Ich glaube auch, sie hat einen Neuen.... Ich nenne es mal "Lover".
Habe da nun (vorerst) den Stecker gezogen, weil das EXTREM gegensätzliche Verhalten macht mich kaputt.
Ich kann nicht mehr. Sie hat es nun geschafft, das meine Gedanken nur noch um sie kreisen. Aber es wird wieder langsam besser.
Habe sie seit 4 Monaten nicht gesehen.
Damit wir uns richtig verstehen, Betroffene leiden ganz bestimmt selbst enorm.
Wir (Angehörige) können wenig bis garnix machen, nur für uns selbst entscheiden.
Werde das noch für lange ruhen lassen und mich irgendwann melden. Vielleicht macht sie das vorher.
Das hat unglaubliche Narben hinterlassen, frage mich ob ich jemals wieder irgendjmd vertrauen kann.
In mir ist nun ganz viel kaputt.
Hoffe die Zeit wird es richten und wir freundschaftlichen Umgang finden... irgendwann.
Das ist so traurig für alle.
LG
Manfred.
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Ich rate nur; aber vielleicht, weil die Betroffenen von sich auf ihre Partner projezieren, und die einzige Möglichkeit damit umzugehen ist, Distanz (um sich nicht selbst ansehen zu müssen).Was ich noch nicht ganz verstanden habe:
- Warum ist der Drang nach "me-time" bei einer Depression so groß? Warum ist dann die Trennung der einzige Weg für manche?
- Warum ist es so schwer Hilfe/Unterstützung im Alltag vom Partner anzunehmen, aber von Freunden und Eltern weniger das Problem?
Wie gesagt, nur geraten.
Ich verstehe das auch nicht und frage mich dasselbe.
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Hallo,
ich bin sowohl selbst betroffen als auch Angehörige.
Zu der ersten Frage: Ich denke, da gibt es viele Gründe. Die meisten liegen in den Symptomen der Depression begründet.
- Zum Beispiel fehlt in der Depression die Schwingungsfähigkeit. Man kann nicht mehr so gut emotional auf Emotionen des Gegenübers eingehen (und da geht es nicht um große Gefühle, sondern um völlig normale Gefühle, die in allen Gesprächen "mitschwingen"), jede Reaktion ist anstrengend. Manchmal wird auch die Mimik weniger, der Blick starr und ausdruckslos. Das funktioniert durch die Erkrankung einfach nicht mehr gut. Dadurch wird der Kontakt zu anderen anstrengend.
- Man ist oft auch sehr reiz-/geräuschempfindlich. Eine Stimme in normaler Lautstärke kann sich anhören wie Schreien, jedes kleinste Geräusch tut in den Ohren weh, irgendwann ist man so überreizt, dass nur noch absolute Ruhe hilft.
- Manchmal ist es so, dass man sich in der Familie nicht mehr so verhalten kann, wie man gerne möchte. Kaum schaut man mal etwas blöd, wird von anderen vermutet, dass irgendwas ist und die anderen machen sich Sorgen. Das ist manchmal total einengend und man braucht Raum für sich selbst.
- Viele sind körperlich sehr schnell erschöpft und müde und brauchen viel mehr Zeit als früher um sich zu erholen.
- Die ganze Krankheit ist verwirrend und man möchte das alles selber irgendwie verstehen und braucht Zeit zum Nachdenken.
- Das Denken ist aber manchmal verlangsamt und der Kopf fühlt sich an wie Watte. So braucht man mehr Zeit zum Nachdenken.
- Suchende hat es irgendwo mal geschrieben: Manchmal ist es schon anstrengend genug, auf dem Stuhl zu sitzen. Da braucht man nicht noch Gespräche oder irgendwelche zusätzlichen Aktivitäten, sondern einfach Zeit, wo nichts ist.
Ich vergleiche eine akute Depression gerne mit jemandem, der gerade am Ertrinken ist. Da kann man sich ganz gut vorstellen, was man von der ertrinkenden/depressiven Person erwarten kann. Kann man da z.B. erwarten, dass derjenige sich um irgendwas kümmert, was am Strand passiert? Dass er mitkriegt, dass man beim Frisör war? Dass er einem sagen kann, wann er wieder aus dem Wasser kommt? Vielleicht hilft es ja auch zu verstehen, warum sich jemand in der Zeit auf sich konzentriert.
Beim Thema Trennung kann ich nur vermuten. In der Depression ist man sehr stress- und druckempfindlich. Es werden schon Dinge als Druck wahrgenommen, bei denen andere vielleicht nicht mal einen Hauch von Druck verspüren. Ich habe oft den Eindruck, dass Betroffene einen großen Druck verspüren, weil sie die Erwartungen, die der Partner (vermutlich) oder sie selbst an sich und die Beziehung haben, nicht erfüllen können. Als Angehöriger sollte man sich bewusst sein, dass allein der (verständliche) Wunsch, der andere möge wieder gesund werden, eine Erwartung ist und Druck macht. Auch wenn man versucht so wenig Druck zu machen und der Wunsch an sich ja positiv ist. Aber jeder hat Erwartungen und Wünsche an eine Beziehung und keiner der Angehörigen ist gerade über die Situation glücklich. Von daher macht es auch keinen Sinn zu behaupten, man hätte gar keine Erwartungen an den anderen, was ich hier schon oft gelesen habe. Denn das stimmt nicht. Die Lösung der Situation (z.B. Therapie machen, Medikamente nehmen usw.) hängt allein am Betroffenen und ist auch nicht von heute auf morgen zu lösen. Das kann sich sehr überfordernd anfühlen und man kann nur dem Druck der Erwartungen entkommen, wenn man sich aus der Beziehung löst.
Es kann auch sein, dass man sich als Belastung fühlt oder denkt, man wäre nicht gut genug für den anderen.
Das rührt zum einen von der Tatsache her, dass die Krankheit natürlich ein Einschnitt im Leben ist und Probleme mit sich bringt. Das geht auch vielen Menschen mit körperlicher Erkrankung/Behinderung so. Zum anderen sind ein schlechtes Selbstwertgefühl und Schuldgefühle aber auch ein typisches Symptom der Depression.
Und natürlich kann auch alles zusammen zutreffen. Man fühlt sich minderwertig, als Belastung und zerbricht fast an dem Druck.
Allgemein muss ich aber sagen, dass ich nicht denke, dass alle Beziehungsprobleme von der Depression kommen.
Manche werden dadurch verursacht, manche waren vorher schon da und werden durch die Depression erst richtig deutlich, manchmal verursachen auch Beziehungsprobleme Depressionen. Von daher muss man die einzelne Situation immer individuell betrachten.
@ bvs: Deine Antwort verstehe ich nicht. Was meinst du damit?
Liebe Grüße,
DieNeue
ich bin sowohl selbst betroffen als auch Angehörige.
Zu der ersten Frage: Ich denke, da gibt es viele Gründe. Die meisten liegen in den Symptomen der Depression begründet.
- Zum Beispiel fehlt in der Depression die Schwingungsfähigkeit. Man kann nicht mehr so gut emotional auf Emotionen des Gegenübers eingehen (und da geht es nicht um große Gefühle, sondern um völlig normale Gefühle, die in allen Gesprächen "mitschwingen"), jede Reaktion ist anstrengend. Manchmal wird auch die Mimik weniger, der Blick starr und ausdruckslos. Das funktioniert durch die Erkrankung einfach nicht mehr gut. Dadurch wird der Kontakt zu anderen anstrengend.
- Man ist oft auch sehr reiz-/geräuschempfindlich. Eine Stimme in normaler Lautstärke kann sich anhören wie Schreien, jedes kleinste Geräusch tut in den Ohren weh, irgendwann ist man so überreizt, dass nur noch absolute Ruhe hilft.
- Manchmal ist es so, dass man sich in der Familie nicht mehr so verhalten kann, wie man gerne möchte. Kaum schaut man mal etwas blöd, wird von anderen vermutet, dass irgendwas ist und die anderen machen sich Sorgen. Das ist manchmal total einengend und man braucht Raum für sich selbst.
- Viele sind körperlich sehr schnell erschöpft und müde und brauchen viel mehr Zeit als früher um sich zu erholen.
- Die ganze Krankheit ist verwirrend und man möchte das alles selber irgendwie verstehen und braucht Zeit zum Nachdenken.
- Das Denken ist aber manchmal verlangsamt und der Kopf fühlt sich an wie Watte. So braucht man mehr Zeit zum Nachdenken.
- Suchende hat es irgendwo mal geschrieben: Manchmal ist es schon anstrengend genug, auf dem Stuhl zu sitzen. Da braucht man nicht noch Gespräche oder irgendwelche zusätzlichen Aktivitäten, sondern einfach Zeit, wo nichts ist.
Ich vergleiche eine akute Depression gerne mit jemandem, der gerade am Ertrinken ist. Da kann man sich ganz gut vorstellen, was man von der ertrinkenden/depressiven Person erwarten kann. Kann man da z.B. erwarten, dass derjenige sich um irgendwas kümmert, was am Strand passiert? Dass er mitkriegt, dass man beim Frisör war? Dass er einem sagen kann, wann er wieder aus dem Wasser kommt? Vielleicht hilft es ja auch zu verstehen, warum sich jemand in der Zeit auf sich konzentriert.
Beim Thema Trennung kann ich nur vermuten. In der Depression ist man sehr stress- und druckempfindlich. Es werden schon Dinge als Druck wahrgenommen, bei denen andere vielleicht nicht mal einen Hauch von Druck verspüren. Ich habe oft den Eindruck, dass Betroffene einen großen Druck verspüren, weil sie die Erwartungen, die der Partner (vermutlich) oder sie selbst an sich und die Beziehung haben, nicht erfüllen können. Als Angehöriger sollte man sich bewusst sein, dass allein der (verständliche) Wunsch, der andere möge wieder gesund werden, eine Erwartung ist und Druck macht. Auch wenn man versucht so wenig Druck zu machen und der Wunsch an sich ja positiv ist. Aber jeder hat Erwartungen und Wünsche an eine Beziehung und keiner der Angehörigen ist gerade über die Situation glücklich. Von daher macht es auch keinen Sinn zu behaupten, man hätte gar keine Erwartungen an den anderen, was ich hier schon oft gelesen habe. Denn das stimmt nicht. Die Lösung der Situation (z.B. Therapie machen, Medikamente nehmen usw.) hängt allein am Betroffenen und ist auch nicht von heute auf morgen zu lösen. Das kann sich sehr überfordernd anfühlen und man kann nur dem Druck der Erwartungen entkommen, wenn man sich aus der Beziehung löst.
Es kann auch sein, dass man sich als Belastung fühlt oder denkt, man wäre nicht gut genug für den anderen.
Das rührt zum einen von der Tatsache her, dass die Krankheit natürlich ein Einschnitt im Leben ist und Probleme mit sich bringt. Das geht auch vielen Menschen mit körperlicher Erkrankung/Behinderung so. Zum anderen sind ein schlechtes Selbstwertgefühl und Schuldgefühle aber auch ein typisches Symptom der Depression.
Und natürlich kann auch alles zusammen zutreffen. Man fühlt sich minderwertig, als Belastung und zerbricht fast an dem Druck.
Allgemein muss ich aber sagen, dass ich nicht denke, dass alle Beziehungsprobleme von der Depression kommen.
Manche werden dadurch verursacht, manche waren vorher schon da und werden durch die Depression erst richtig deutlich, manchmal verursachen auch Beziehungsprobleme Depressionen. Von daher muss man die einzelne Situation immer individuell betrachten.
@ bvs: Deine Antwort verstehe ich nicht. Was meinst du damit?
Liebe Grüße,
DieNeue
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Solche Fragen kann man übrigens auch gut unter "Umgang mit der Krankheit" bei den Betroffenen stellen. Da kriegt man dann vielleicht eine breitgefächertere Antwort.
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Wenn der depressive Part bei sich selber sieht, dass er gerade "nicht kann", aber "sollte", dann ist das für ihn nicht schön.@ bvs: Deine Antwort verstehe ich nicht. Was meinst du damit?
Eine Möglichkeit, das nicht aushalten zu müssen ist "wegsehen", d.h. Distanz zu diesem Umstand einbauen.
Distanz zu sich selber kann man aber nur bedingt einbauen.
Wenn nun aber der Betoffene dieses "wegsehen" als weiteres "ich sollte, kann aber nicht" wahrnimmt, dann kann es zur Projektion kommen, d.h. die Distanz,die an mit sich selber nicht herstellen kann, projeziert man auf den Partner, denn von ihm kann man sich distanzieren.
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Ah okay, ich verstehe, glaube ich, was du meinst. Wenn man seine eigene Unfähigkeit nicht lösen kann, muss halt der Umstand weg, dem gegenüber man unfähig ist. Meinst du das so?
Also wie wenn mein Auto kaputt ist und ich kann das selber nicht reparieren, deshalb gebe ich lieber mein Auto her, dann hab ich auch kein Problem mit dem Auto, denn ich habe ja keines mehr. (Anstatt dass ich es in die Werkstatt fahre zum Reparieren.) So in etwa?
Also wie wenn mein Auto kaputt ist und ich kann das selber nicht reparieren, deshalb gebe ich lieber mein Auto her, dann hab ich auch kein Problem mit dem Auto, denn ich habe ja keines mehr. (Anstatt dass ich es in die Werkstatt fahre zum Reparieren.) So in etwa?
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
So in etwa.
Das Problem „ich müsste was tun und mich vorher ansehen“ wird beim partner gesucht und gefunden.
Dann muss der erst mal was tun.
Problem gelöst (nicht)
Das Problem „ich müsste was tun und mich vorher ansehen“ wird beim partner gesucht und gefunden.
Dann muss der erst mal was tun.
Problem gelöst (nicht)
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Ein Partner hält einen täglich den Spiegel vor, ob man sich darin sehen mag oder nicht. Man kann natürlich den Spiegel zerschlagen wenn einem nicht gefällt was man darin sieht, oder es annehmen. In den Spiegel zu blicken würde auch heißen, Verantwortung für sich und sein Verhalten zu übernehmen. Mit einem Vorwurf schiebt man die Verantwortung von sich zum Gegenüber.
Zum Beispiel also:
Nie schenkst du mir deine Aufmerksamkeit <-> Ich wünsche mir gerade deine Aufmerksamkeit
Der andere ist schuld <-> Ich trage Verantwortung für mein Bedürfnis
Zum Beispiel also:
Nie schenkst du mir deine Aufmerksamkeit <-> Ich wünsche mir gerade deine Aufmerksamkeit
Der andere ist schuld <-> Ich trage Verantwortung für mein Bedürfnis
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Oder man definiert: das im Spiegel, das schaut aus wie du
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Ich glaube nicht, dass es immer nur darum geht, dass man die Verantwortung an den anderen abschiebt.
Warum fragt ihr nicht mal im Betroffenenforum direkt bei Betroffenen nach, anstatt hier rumzuraten? Das bringt doch nichts. Verstehen kann man sich doch nur besser, wenn man miteinander redet. Und wenn eure Partner schon nicht gescheit mit euch reden, nutzt doch mal die Chance.
Warum fragt ihr nicht mal im Betroffenenforum direkt bei Betroffenen nach, anstatt hier rumzuraten? Das bringt doch nichts. Verstehen kann man sich doch nur besser, wenn man miteinander redet. Und wenn eure Partner schon nicht gescheit mit euch reden, nutzt doch mal die Chance.
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Guten Morgen alle zusammen!
Ich finde das wirklich schön, dass dieser Thread so am Leben gehalten wird, weshalb ich mich auch entschlossen habe, hier mal ein aktuelles Update zu geben und meine, sich mittlerweile herausgestellte, eigene Meinung abzugeben.
Viele in dem Forum beklagen ja den kompletten Kontaktabbruch des Partners. Ich möchte hierzu sagen: Aufgrund unserer Situation (arbeitstechnisch) sehen wir uns eigentlich jeden Tag. Ich weiß mittlerweile nicht, was mir lieber wäre. Es ist nur noch Grotesk. Ich würde mir gerne ersparen, diesen offenen Verfall des Menschen, den man liebt und in Erinnerung hat, mitzuerleben. Es tut einfach nur weh das zu sehen. Diese komplette Wesensveränderung, innerlich wie äußerlich, diese Tränensäcke und rotunterlaufenen Augen, die Versuche, dies möglichst durch schon fast literweise Auftragen von Schminke und Bräunungscreme, Haarfärben, extra lautem Lachen etc. das volle Programm, mitzuerleben ist blanke Folter. Ich werde behandelt wie Luft, ich habe manchmal das Gefühl, dass sie tatsächlich nicht mehr weiß wer ich bin. Mittlerweile fällt es dem Großteil halt auch auf, es lässt sich kaum noch verbergen. Ich möchte den "unter-kontaktabbruch-Leidenden" hier einmal sagen: Es bleibt euch auch einiges erspart, glaubt mir.
Rückblickend mit dem jetzt 4-Monatigem Abstand, unter dem auch ich, trotz intensivem Austausch und informieren immer noch leide, möchte ich einige Gedanken mit euch teilen:
Mir wird durch diese komplette Wesensveränderung immer deutlicher klar, dass dieser Mensch, Lichtjahre davon entfernt ist in unser altes Leben auch nur ansatzweise zurückkehren zu können. Man muss die harten Fakten aber auch mal ernst nehmen: Wir sind beziehungstechnsich und seit dem 01.11. auch wohnungstechnisch komplett getrennt. Jemand hier im Thread hat es mal gesagt: "das festhalten an etwas verlängert nur das eigene Leiden"
und es ist tatsächlich so. Kein Charakterzug dieses Menschen, in den ich mich verliebt habe, ist noch vorhanden. Sie befindet sich auf einem Weg, auf dem ihr keiner folgen kann, den sie aber auch alleine gehen muss. Dieser Umstand macht die Hoffnung auf ein "Come-Back" ziemlich zunichte. So nüchtern muss ich das betrachten.
Auch ich bekomme, wenn denn überhaupt und nur auf meine eigene Initiative hin, komplett widersprüchliche Aussagen. So widersprüchlich und wirr, dass ich gezwungen werde, Entscheidungen zu treffen. Man hat sein Leben und sein Glück, trotz aller Loyalität und Liebe, selber in der Hand. Man hat in erster Linie eine Verpflichtung sich selbst gegenüber. So wie bei dem Betroffenen auch, ist unsere Zeit auf dieser Welt begrenzt und nimmt man uns (aus welchen Gründen auch immer) aus der Verantwortung, ist es an der Zeit, dies auch zu akzeptieren. Ich werde diese Lektion jetzt verarbeiten und analysieren, wie ich daraus einen erfahrungstechnischen Nutzen für meine Zukunft ziehen kann. Das es mich verändert hat und tiefe Narben hinterlässt, ist offensichtlich.
zu der Me-Time:
Ich habe einen Konflikt damit, festzulegen, welche Persönlichkeit ihre tatsächliche ist und mit welcher ich zusammen war. Ich denke, dass sie das tatsächlich auch hat. Meine Vermutung ist, dass man sich in eine Situation versucht hat reinzuleben, die entgegen der eigenen Natur ist, und diesen Umstand nicht aufrechterhalten kann, so dass es irgendwann, im Knall der Krankheit, zur Explosion und Flucht kommt um sich seinem Naturell wieder hinzugeben. Wer sagt denn, dass die Maskerade in der Öffentlichkeit nicht auch im Privatleben stattfindet?
Ein Kollege der selbst betroffen ist, hat mir folgendes gesagt:
Ein Mensch, der keine Lebensfreude hat, hangelt sich von Versuch zu Versuch, diese zu finden. Sei es mit teuren Ausgaben, Urlauben, Kurzweiligkeiten etc. mir fällt das rückblickend auch auf. All diese Sachen haben zu Freude geführt, aber sie waren nicht von Dauer alla "aus den Augen aus dem Sinn". Situationsbedingte Freude findet wohl statt, aber es hat kein Bestand. So wird die Suche danach unendlich und benötigt immer wieder neue Impulse, da sonst der "Schwarze Hund" wieder bellt. Er will quasi gefüttert werden, wird kein Futter nachgeschoben, beißt er.
Um die Situation von uns Angehörigen zu veranschaulichen: Wir geraten in eine Rolle des "Fütterers". Wir schieben vermeintliches Glück immer wieder nach und werden selber nicht ansatzweise gefüttert. Ich erkenne das bei mir. Mein Glück hing von der Freude der anderen Person ab, ich hab gegeben, es war kurzzeitig Freude, ich hatte Freude. Gehabt habe ich persönlich davon gar nichts.
Können wir das irgendwann nicht mehr aufrechterhalten, platzt die Bombe.
Eine junge, frischverliebte Beziehung ist Futter, ein Urlaub, neue Klamotten etc. auch. Kommen aber dann noch die klassischen Sachen wie Minderwertigkeitsgefühle, Zukunftsängste etc. dazu, ist das wie Spiritus ins Feuer. Irgendwann kommt man nicht mehr dagegen an, die einzige Möglichkeit, hier Abhilfe zu schaffen, muss von dem Betroffenen selber kommen.
LG
Ezio
Ich finde das wirklich schön, dass dieser Thread so am Leben gehalten wird, weshalb ich mich auch entschlossen habe, hier mal ein aktuelles Update zu geben und meine, sich mittlerweile herausgestellte, eigene Meinung abzugeben.
Viele in dem Forum beklagen ja den kompletten Kontaktabbruch des Partners. Ich möchte hierzu sagen: Aufgrund unserer Situation (arbeitstechnisch) sehen wir uns eigentlich jeden Tag. Ich weiß mittlerweile nicht, was mir lieber wäre. Es ist nur noch Grotesk. Ich würde mir gerne ersparen, diesen offenen Verfall des Menschen, den man liebt und in Erinnerung hat, mitzuerleben. Es tut einfach nur weh das zu sehen. Diese komplette Wesensveränderung, innerlich wie äußerlich, diese Tränensäcke und rotunterlaufenen Augen, die Versuche, dies möglichst durch schon fast literweise Auftragen von Schminke und Bräunungscreme, Haarfärben, extra lautem Lachen etc. das volle Programm, mitzuerleben ist blanke Folter. Ich werde behandelt wie Luft, ich habe manchmal das Gefühl, dass sie tatsächlich nicht mehr weiß wer ich bin. Mittlerweile fällt es dem Großteil halt auch auf, es lässt sich kaum noch verbergen. Ich möchte den "unter-kontaktabbruch-Leidenden" hier einmal sagen: Es bleibt euch auch einiges erspart, glaubt mir.
Rückblickend mit dem jetzt 4-Monatigem Abstand, unter dem auch ich, trotz intensivem Austausch und informieren immer noch leide, möchte ich einige Gedanken mit euch teilen:
Mir wird durch diese komplette Wesensveränderung immer deutlicher klar, dass dieser Mensch, Lichtjahre davon entfernt ist in unser altes Leben auch nur ansatzweise zurückkehren zu können. Man muss die harten Fakten aber auch mal ernst nehmen: Wir sind beziehungstechnsich und seit dem 01.11. auch wohnungstechnisch komplett getrennt. Jemand hier im Thread hat es mal gesagt: "das festhalten an etwas verlängert nur das eigene Leiden"
und es ist tatsächlich so. Kein Charakterzug dieses Menschen, in den ich mich verliebt habe, ist noch vorhanden. Sie befindet sich auf einem Weg, auf dem ihr keiner folgen kann, den sie aber auch alleine gehen muss. Dieser Umstand macht die Hoffnung auf ein "Come-Back" ziemlich zunichte. So nüchtern muss ich das betrachten.
Auch ich bekomme, wenn denn überhaupt und nur auf meine eigene Initiative hin, komplett widersprüchliche Aussagen. So widersprüchlich und wirr, dass ich gezwungen werde, Entscheidungen zu treffen. Man hat sein Leben und sein Glück, trotz aller Loyalität und Liebe, selber in der Hand. Man hat in erster Linie eine Verpflichtung sich selbst gegenüber. So wie bei dem Betroffenen auch, ist unsere Zeit auf dieser Welt begrenzt und nimmt man uns (aus welchen Gründen auch immer) aus der Verantwortung, ist es an der Zeit, dies auch zu akzeptieren. Ich werde diese Lektion jetzt verarbeiten und analysieren, wie ich daraus einen erfahrungstechnischen Nutzen für meine Zukunft ziehen kann. Das es mich verändert hat und tiefe Narben hinterlässt, ist offensichtlich.
zu der Me-Time:
Ich habe einen Konflikt damit, festzulegen, welche Persönlichkeit ihre tatsächliche ist und mit welcher ich zusammen war. Ich denke, dass sie das tatsächlich auch hat. Meine Vermutung ist, dass man sich in eine Situation versucht hat reinzuleben, die entgegen der eigenen Natur ist, und diesen Umstand nicht aufrechterhalten kann, so dass es irgendwann, im Knall der Krankheit, zur Explosion und Flucht kommt um sich seinem Naturell wieder hinzugeben. Wer sagt denn, dass die Maskerade in der Öffentlichkeit nicht auch im Privatleben stattfindet?
Ein Kollege der selbst betroffen ist, hat mir folgendes gesagt:
Ein Mensch, der keine Lebensfreude hat, hangelt sich von Versuch zu Versuch, diese zu finden. Sei es mit teuren Ausgaben, Urlauben, Kurzweiligkeiten etc. mir fällt das rückblickend auch auf. All diese Sachen haben zu Freude geführt, aber sie waren nicht von Dauer alla "aus den Augen aus dem Sinn". Situationsbedingte Freude findet wohl statt, aber es hat kein Bestand. So wird die Suche danach unendlich und benötigt immer wieder neue Impulse, da sonst der "Schwarze Hund" wieder bellt. Er will quasi gefüttert werden, wird kein Futter nachgeschoben, beißt er.
Um die Situation von uns Angehörigen zu veranschaulichen: Wir geraten in eine Rolle des "Fütterers". Wir schieben vermeintliches Glück immer wieder nach und werden selber nicht ansatzweise gefüttert. Ich erkenne das bei mir. Mein Glück hing von der Freude der anderen Person ab, ich hab gegeben, es war kurzzeitig Freude, ich hatte Freude. Gehabt habe ich persönlich davon gar nichts.
Können wir das irgendwann nicht mehr aufrechterhalten, platzt die Bombe.
Eine junge, frischverliebte Beziehung ist Futter, ein Urlaub, neue Klamotten etc. auch. Kommen aber dann noch die klassischen Sachen wie Minderwertigkeitsgefühle, Zukunftsängste etc. dazu, ist das wie Spiritus ins Feuer. Irgendwann kommt man nicht mehr dagegen an, die einzige Möglichkeit, hier Abhilfe zu schaffen, muss von dem Betroffenen selber kommen.
LG
Ezio
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Hallo an alle,
vielen Dank für eure Antworten!
Ich habe den Vorschlag mit dem Teilen im "Umgang mit der Krankheit" Forum jetzt mal gemacht:
viewtopic.php?p=665212#p665212
vielen Dank für eure Antworten!
Ich habe den Vorschlag mit dem Teilen im "Umgang mit der Krankheit" Forum jetzt mal gemacht:
viewtopic.php?p=665212#p665212
Re: Völlig verwirrt-von heute auf morgen anderer Mensch?! -länger!-
Hallo Ezio,
ich kann dich verstehen. Bei meiner Freundin ist es ähnlich abgelaufen. Wir kennen uns seit einem halben Jahr und sind seitdem zusammen.
Wenn ich es jetzt im Nachhinein genauer betrachte, kam das auch irgendwie schleichend.
Symptome die man nicht Zwangsläufig mit Depression in Verbindung bringt.
Im Laufe der letzten Wochen kam eine zunehmende Distanzierung und Gereiztheit dazu. So kannte ich sie bisher nicht.
Sie hat es auf Stress geschoben weil sie im September nochmal eine Ausbildung in der Pflege begonnen hat.
Am Sonntag morgen bin ich noch ganz normal mit ein paar Küssen weg.
Ihre Stimmung war höchstens geringfügig gedrückt, wobei ich mir nichts weiter gedacht habe weil sie ja gesagt hat, dass sie noch müde ist.
Am Abend hat Sie dann plötzlich aus heiterem Himmel unsere Beziehung in Frage gestellt, hat gesagt, dass sie sich innerlich total leer fühlt und nicht mehr weiß ob sie mich noch liebt. Sie sagte, sie weiß ja selber nicht was mit ihr los ist, eigentlich wäre sie ganz anders.
Es ist ihr im Moment alles zu viel.
Letztes Jahr um die gleiche Zeit hatte sie schonmal so eine Phase wo sie sich vollständig zurück gezogen hat.
Familiär gab es bei ihr auch einen Fall von Depression. Ihr Vater war mal in klinischer Behandlung. Das ist aber schon lange her. Da weiß ich nicht ob er noch davon betroffen ist. Im Moment bin ich erstmal mit ihr so verblieben, dass sie eine Art Auszeit bist Weihnachten hat wo ich mich nicht bei ihr melde. Es tut zwar weh, aber Gespräche mit ihr sind im Moment immer gleich und führen zu nichts. Ich hab ihr natürlich gesagt, dass ich sie nicht aufgebe und für Sie da bin. Sie will sich aber nicht eingestehen, dass sie Hilfe braucht und schon garnichts von Depressionen.
ich kann dich verstehen. Bei meiner Freundin ist es ähnlich abgelaufen. Wir kennen uns seit einem halben Jahr und sind seitdem zusammen.
Wenn ich es jetzt im Nachhinein genauer betrachte, kam das auch irgendwie schleichend.
Symptome die man nicht Zwangsläufig mit Depression in Verbindung bringt.
Im Laufe der letzten Wochen kam eine zunehmende Distanzierung und Gereiztheit dazu. So kannte ich sie bisher nicht.
Sie hat es auf Stress geschoben weil sie im September nochmal eine Ausbildung in der Pflege begonnen hat.
Am Sonntag morgen bin ich noch ganz normal mit ein paar Küssen weg.
Ihre Stimmung war höchstens geringfügig gedrückt, wobei ich mir nichts weiter gedacht habe weil sie ja gesagt hat, dass sie noch müde ist.
Am Abend hat Sie dann plötzlich aus heiterem Himmel unsere Beziehung in Frage gestellt, hat gesagt, dass sie sich innerlich total leer fühlt und nicht mehr weiß ob sie mich noch liebt. Sie sagte, sie weiß ja selber nicht was mit ihr los ist, eigentlich wäre sie ganz anders.
Es ist ihr im Moment alles zu viel.
Letztes Jahr um die gleiche Zeit hatte sie schonmal so eine Phase wo sie sich vollständig zurück gezogen hat.
Familiär gab es bei ihr auch einen Fall von Depression. Ihr Vater war mal in klinischer Behandlung. Das ist aber schon lange her. Da weiß ich nicht ob er noch davon betroffen ist. Im Moment bin ich erstmal mit ihr so verblieben, dass sie eine Art Auszeit bist Weihnachten hat wo ich mich nicht bei ihr melde. Es tut zwar weh, aber Gespräche mit ihr sind im Moment immer gleich und führen zu nichts. Ich hab ihr natürlich gesagt, dass ich sie nicht aufgebe und für Sie da bin. Sie will sich aber nicht eingestehen, dass sie Hilfe braucht und schon garnichts von Depressionen.