Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

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Dysthymie
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Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Dysthymie »

Hallo zusammen,

wie mein Benutzername schon vermuten lässt, ist meine (Haupt-)Diagnose Dysthymie. Dazu kommt eine leichte soziale Phobie, die aber seit Corona wieder stärker geworden ist. Abgesehen von Arbeitskolleg:innen und meinem Partner habe ich wenige soziale Kontakte und versuche sozialen Situationen auch eher aus dem Weg zu gehen.

Seit Mitte April 2022 bin ich in einer analytischen Gruppentherapie. Trotzdem geht es mir seit geraumer Zeit wieder deutlich schlechter, was die Depression betrifft. Ich habe seit Anfang des Jahres mit 2x/Woche Sport/Yoga angefangen, mehr schaffe ich neben der Arbeit nicht. Das hilft schon mal ein wenig. Allerdings habe ich mir mittlerweile eingestanden, dass es ohne medikamentöse Unterstützung wohl langfristig nicht bergauf gehen wird.

Deswegen habe ich mich nun seit langem mal wieder zu einem Gang zu einer Psychiaterin überwinden können. Mit Antidepressiva habe ich vor Jahren schon Erfahrungen machen können, aber eigentlich eher mit Nebenwirkungen als mit Verbesserungen. Darum habe ich es dann jetzt jahrelang ohne versucht. In meiner Gruppentherapie sprach eine Mitpatientin von AD in Tropfenform. Das fand ich interessant, 1. weil ich nicht von AD in Tropfenform wusste und 2. weil ich hoffte, man könne es so ggf. schonender dosieren.

All dies habe ich dann auch im Erstgespräch der Psychiaterin berichtet. Wir haben dann jetzt Anfang Juli mit Escitalopram Tropfen angefangen. Ich bin jetzt auf 5 Tropfen eingestellt. Kürzlich war ich noch mal zum Gespräch dort, noch ist keine merkliche Besserung da. Das 2. Gespräch hat mich extrem verwirrt, was ich an den nächsten 2 Punkten verdeutlichen werde.

Punkt 1:
Meine Psychiaterin fragte nach, wie viel ich mich bewege. Ich sagte ihr, dass ich mehr als 2x/Woche Sport nicht schaffe. Dazu erwähnte ich die WHO-Empfehlung von den empfohlenen mind. 150 min/ Woche. Diese erreiche ich tatsächlich, wenn ich 2x die Woche zum Sport gehe. Sie meinte dann aber, das gelte im Allgemeinen nur für die Verbesserung der körperlichen Gesundheit. Für die seelische Gesundheit sollte ich zusehen, dass ich 3h/Tag draußen Fahrrad fahre. Ich sah sie nur ungläubig an und fragte mich innerlich, wie man das mit einer 40h-Arbeitswoche vereinbaren solle.

Punkt 2:
Bezüglich der Dosis meinte sie, ich könne ja so ein bisschen damit spielen und schauen, wann es mir besser ginge. Dann zitierte sie mehr oder minder die Packungsbeilage, dass man ja auf bis zu 20 Tropfen pro Tag hochgehen könne. Ich könne damit aber so ein bisschen spielen, dass ich so auf 10 Tropfen hochgehe. Sie gehe jetzt erst mal in den Urlaub und sei im September wieder da. Dann erhielt ich noch Folgerezepte. Dazu wurde dann gesagt, man könne ja auch besprechen, dass man von Tropfen auf Tabletten wechselt. All ihre Aussagen haben mich extrem verwirrt. Ich bin seelisch erkrankt, habe Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen und in Bezug auf die Medikamenteneinnahme erwarte ich von einem Facharzt ihres Gebiets eine klare Anweisung und nicht so eine derart schwammige Aussage.

Nach Gesprächen mit anderen Betroffenen wurde mir zum Psychiaterwechsel geraten. Wie schätzt ihr das ein? Und wie kommt man heutzutage ambulant schnell an einen neuen Psychiater? Dass ich an diesen Termin kam, war schon eine absolute Ausnahme. Andere, die ich abtelefoniert habe, hatten gar keine Termine...

Viele Grüße und danke schon mal für Rückmeldungen.
Dysthymie
Philomena
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Registriert: 21. Sep 2019, 20:27

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Philomena »

Hallo Dysthymie,
gerade bei dieser Erkrankung ist es wichtig, dass DU dich gut versorgt weißt und Vertrauen zum Psychiater aufbauen kannst. Es ist mir nicht bekannt, dass es auch bei Psychiatern, die ja hauptsächlich für die Medikation zuständig sind, zu längeren Wartezeiten kommt. Bei Psychologen ist das was anderes. Da gibt es Wartezeiten von Monaten. Vielleicht kannst du auch mit deinem Hausarzt darüber mal sprechen.

LG und alles Gute Philomena
Bittermandel
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Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Dystemie

Das Escitalopram würde ich tatsächlich langsam aufdosieren. Pro Woche einen Tropfen mehr. Wenn du eine bessere Wirkung spürst bei, 10,15,20ml. Dann würde ich bei der gewählten Dosierung bleiben. Mit den Tropfen ist es einfacher als mit Tabletten. Das mit dem spielen mit der Dosierung hat die Ärztin sicher nicht böse gemeint. Es ist tatsächlich eine Spielerei. Bei mir sind es aktuell 90 mg Duloxetin wenn es mir ganz schlecht geht, gehe ich hoch auf 120 mg. Jeder ist anders und muss seine Dosis heraus finden. Da kannst du der Ärztin ruhig vertrauen. Beim Sport würde ich das machen was mir Spaß macht und gut tut und nicht darauf schielen was die WHO sagt. Du bist krank und brauchst neben der Arbeit auch Ruhe und Entspannung. Lass dich da nicht verrückt machen.

Liebe Grüße Bittermandel
DieNeue
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Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von DieNeue »

Hey Dysthymie,
Dysthymie hat geschrieben: 24. Jul 2023, 15:32 Für die seelische Gesundheit sollte ich zusehen, dass ich 3h/Tag draußen Fahrrad fahre.
Also meine erste Psychiaterin meinte, ich solle jeden Tag draußen Spazieren gehen. Von Fahrradfahren hat sie nix gesagt. Anscheinend gehen da die Fachmeinungen auseinander ;)
Im Ernst: Mach, was dir Spaß macht und gut tut. Es gibt kein Patentrezept, welche Sportart man wie oft machen sollte, damit man wieder gesund wird. Weiß auch nicht, warum manche Ärzte solche lebensfremde Vorschläge machen. Ist doch klar, dass das bei einer 40h-Woche nicht geht.

Wegen dem Psychiaterwechsel: Du kannst ja erstmal bei ihr bleiben und nebenbei versuchen woanders noch einen Termin zu bekommen. Dann kannst du in Ruhe sehen, mit wem du besser klarkommst. Evtl. auch mal den Hausarzt fragen, ob der einen Termin ausmachen kann. Das geht manchmal schneller.

Liebe Grüße,
DieNeue
Dysthymie
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Registriert: 27. Aug 2021, 11:20

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Dysthymie »

Hallo DieNeue,

danke für deine Antwort.
Ja, vielleicht sollte ich meine Ansprüche an Fachärzte etwas runterschrauben. Ich habe mir nur etwas mehr Klarheit erhofft als diese schwammigen Aussagen. Bis ich mich nach dem Einlösen des Rezepts überwinden konnte, mit der Einnahme zu beginnen, ist auch eine Woche vergangen. Es fällt mir mittlerweile echt schwer, Vertrauen zu Psychiatern zu fassen.

Ich habe das Gefühl wenn man stationär in Behandlung war, findet man da eher wen gescheites, der einem nicht so nen Stuss erzählt.

Liebe Grüße und schönen Abend dir.
Dysthymie
Beiträge: 27
Registriert: 27. Aug 2021, 11:20

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Dysthymie »

Danke auch an Philomena und Bittermandel für eure wertvollen Antworten. 🤗
Philomena hat geschrieben: 24. Jul 2023, 16:17 gerade bei dieser Erkrankung ist es wichtig, dass DU dich gut versorgt weißt und Vertrauen zum Psychiater aufbauen kannst. Es ist mir nicht bekannt, dass es auch bei Psychiatern, die ja hauptsächlich für die Medikation zuständig sind, zu längeren Wartezeiten kommt. Bei Psychologen ist das was anderes. Da gibt es Wartezeiten von Monaten. Vielleicht kannst du auch mit deinem Hausarzt darüber mal sprechen.
Jup, den ersten Satz unterschreibe ich genauso. Mag sein, dass es woanders einfacher ist. In Hannover sollte man auch meinen, dass es genug Psychiater mit Terminen gibt, aber alle, die ich sonst abtelefoniert hatte, haben nicht mal mehr Wartelisten. Ich habe bei der Facharztsuche "Psychiater" eingegeben. Meine Hausärztin hatte mich an die jetzige überwiesen. Da hatte ich vorher auch mal angerufen, bin nie durchgekommen. Nur weil ich zu dem Zeitpunkt auch krankgeschrieben war und tagsüber (wo ich sonst arbeiten muss) mit dem Fahrrad hinfahren konnte, konnte ich einen Termin vereinbaren.
Bittermandel hat geschrieben: 24. Jul 2023, 17:42 Das Escitalopram würde ich tatsächlich langsam aufdosieren. Pro Woche einen Tropfen mehr. Wenn du eine bessere Wirkung spürst bei, 10,15,20ml. Dann würde ich bei der gewählten Dosierung bleiben. Mit den Tropfen ist es einfacher als mit Tabletten. Das mit dem spielen mit der Dosierung hat die Ärztin sicher nicht böse gemeint. Es ist tatsächlich eine Spielerei. Bei mir sind es aktuell 90 mg Duloxetin wenn es mir ganz schlecht geht, gehe ich hoch auf 120 mg. Jeder ist anders und muss seine Dosis heraus finden. Da kannst du der Ärztin ruhig vertrauen. Beim Sport würde ich das machen was mir Spaß macht und gut tut und nicht darauf schielen was die WHO sagt. Du bist krank und brauchst neben der Arbeit auch Ruhe und Entspannung. Lass dich da nicht verrückt machen.
Ja, mit etwas Abstand versuche ich das jetzt auch etwas anders zu sehen. Aktuell geht's mir leider wieder schlechter. Allerdings ist der Sport jetzt auch seit Juni ziemlich kurz gekommen. Die Hitze hat mir zu sehr zu schaffen gemacht. Ich hoffe, dass ich es heute am späten Nachmittag schaffe, mal wieder hinzugehen. Aktuell muss ich echt ganz genau in mich hineinspüren, was ich brauche. Das fällt mir gerade sehr schwer, da ranzukommen.
Zuletzt geändert von Dysthymie am 25. Jul 2023, 08:12, insgesamt 1-mal geändert.
DieNeue
Beiträge: 5339
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von DieNeue »

Hi Dysthymie,

naja, so ganz schwammig waren ihre Aussagen eigentlich gar nicht mal. Aber vielleicht ist es im Gespräch nochmal schwieriger rauszufiltern, was sie eigentlich sagt.
Im Prinzip ist sie ja voll auf das eingegangen, was du wolltest. Manch anderer Psychiater hätte bei Tropfen vielleicht gleich abgewunken und dir Tabletten verschrieben.
Mit dem "rumspielen" meinte sie wahrscheinlich nichts anderes als das, was du unter "schonender dosieren" verstehst. Wenn man mit kleineren Dosen arbeitet, muss/kann man einfach auch mehr ausprobieren.
Es ist vielleicht ungewohnt, selber entscheiden zu müssen, aber egal, was und wieviel du nimmst, egal, was der Arzt verschreibt, es bist immer du, der entscheidet, ob die Dosis für dich so passt, sowohl von der Wirkung als auch von den Nebenwirkungen her.
Du musst ja jetzt nicht permanent rauf- und runterdosieren. Ich würde es machen wie Bittermandel schrieb. Erstmal langsam hochdosieren und wenn du merkst, es geht dir besser, kannst du die Dosis beibehalten. Wenn du denkst, es könnte besser sein, dann weiter hochdosieren. Bezüglich der Nebenwirkungen machst du das auch so. Wenn du die Nebenwirkungen aushältst, einfach mal weitermachen, wenn es nicht aushaltbar ist, gehst du zur letzten Dosis zurück. Manche Nebenwirkungen können auch nach einiger Zeit von selber weggehen.
Als ungefähres Ziel bis zum nächsten Termin nannte sie 10 Tropfen und als Maximaldosis 20 Tropfen.

Wenn du den Psychiatern nicht so vertraust, hast du immer noch dich. Du kannst ja auch in die Packungsbeilage schauen und dich an den Dosisangaben orientieren. Wenn da steht, du sollst um 5 Tropfen erhöhen, kann nichts schlimmes passieren, wenn du nur um 2 oder 3 Tropfen erhöhst. Solange du nicht schneller und um eine höhere Dosis erhöhst, machst du nichts falsch.
Ich habe mich am Anfang auch nicht getraut die Medikamente zu nehmen und sie lagen einige Zeit lang rum.
Aber du hast den ersten Schritt geschafft, dann schaffst du die weiteren Schritte auch.
Du bist auch versorgt mit Folgerezepten und hast dadurch keinen Stress, dass du auch noch Rezepten hinterherlaufen musst. Du schaffst das schon.

Liebe Grüße,
DieNeue
Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Suchende2 »

Guten Morgen Dysthymie,

kann es sein, daß Deine Psychiaterin sich versprochen hat und 3 Stunden die Woche meinte?
Das kannst Du nur durch eine Nachfrage herausfinden. Meine kann ich in solchen Fällen eine E-Mail mit meiner Frage schreiben oder telefonisch anfragen.

Das zweite Problem kenne ich sehr gut. Ich habe von meiner Psychiaterin (als es mir sehr schlecht ging) Tropfen erhalten. Die sollte ich bei Bedarf nehmen und auch die passende Dosierung (wie bei Dir) durch "rumspielen" herausfinden.
Ich saß dann weinend bei meiner Therapeutin, da ich nicht wusste, wann ich Bedarf habe. Die Aussage war mir zu schwammig und ich auch mit die Dosis selbst herausfinden zu dem Zeitpunkt überfordert war.
Meine Therapeutin googelte dann in der Therapiestunde, gab mir eine Dosierungsempfehlung (anhand des Beipackzettels), besprach mit mir, wann ich Bedarf habe und empfahl mir, meine Psychiaterin anzurufen.
Sobald es mir ein wenig besser ging, konnte ich selbst einschätzen, wann ich Bedarf habe und wieviel Tropfen ich nehme.

Alles Gute,
Suchende
Dysthymie
Beiträge: 27
Registriert: 27. Aug 2021, 11:20

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Dysthymie »

Suchende2 hat geschrieben: 25. Jul 2023, 07:19 kann es sein, daß Deine Psychiaterin sich versprochen hat und 3 Stunden die Woche meinte?
Das kannst Du nur durch eine Nachfrage herausfinden. Meine kann ich in solchen Fällen eine E-Mail mit meiner Frage schreiben oder telefonisch anfragen.
Wir hatten kurz darüber gesprochen, dass ich im August zwei Wochen Urlaub haben werde. Sie bezog es wohl hauptsächlich darauf, merkte dann aber im Nebensatz an, dass es generell gut wäre, täglich so viel Bewegung draußen zu haben. Für mich ist das absolut utopisch, selbst im Urlaub. Ich bin froh, wenn ich es überhaupt schaffe, mich zum Sport aufzuraffen.
Pummelfee
Beiträge: 36
Registriert: 19. Jun 2023, 11:36

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Pummelfee »

Liebe @Dysthymie,
es ist sicherlich Teil unserer Erkrankung, dass wir sehr kritisch und argwöhnisch gegenüber Ausstehenden/ Fremden sind. Ich meine, das auch aus deiner Nachricht herauslesen zu können. Letzten Endes ist es ja ein innerer Konflikt zwischen „die Psychiaterin sagt“ und „ich schaffe das nicht“. Ich bin mir fast sicher, dass sie 3 Stunden/ Woche und nicht pro Tag gemeint hat. Frag‘ doch einfach nochmal nach. Ich habe früher Triathlon gemacht und an manchen Tagen 3h trainiert. Das war nix anderes als sich geistig den Stecker zu ziehen und dann völlig fertig zu sein. Nicht zu empfehlen. Daher eine Idee: du versuchst dein Pensum auf 180min./WOCHE auszudehen. Wenn du das schaffst, ist das ja auch schon eine sportliche Leistung- im wahrsten Sinne des Wortes.
Liebe Grüße
deine Punmelfee
Dysthymie
Beiträge: 27
Registriert: 27. Aug 2021, 11:20

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Dysthymie »

Liebe Pummelfee,

ja, ich werde im September, wenn der nächste Termin ist, nochmals nachfragen. Gestern bin ich dann auch beim Sport gewesen. Das tat so gut, ich hatte danach sogar so viel Energie, dass ich noch spontan einkaufen war. Die Dosis erhöhe ich jetzt langsam auf 10 Tropfen und merke, dass ich sehr müde bin. Finde es aber krass, wie lebhaft meine Träume nachts sind. Bin gespannt wie sich das über die Zeit noch einpendelt. In einem anderen Beitrag zu Escitalopram hier hatte ich gelesen, dass es bei Dysthymie tatsächlich bis zu 3 Monate dauern kann, dass sich eine Besserung zeigt.

Mit den 180 min/Woche klingt nicht schlecht. Mal schauen, ob ich das schaffe. Alles Schritt für Schritt, ich mag mir nicht zu viel auf einmal zumuten. Bin aber schon mal stolz, dass ich es gestern geschafft habe.

Viele Grüße
Dysthymie
Maxegon
Beiträge: 2426
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Maxegon »

Dysthymie hat geschrieben: 24. Jul 2023, 15:32
Bezüglich der Dosis meinte sie, ich könne ja so ein bisschen damit spielen und schauen, wann es mir besser ginge. Dann zitierte sie mehr oder minder die Packungsbeilage, dass man ...
Hallo ,

was soll denn ein Arzt auch anderes sagen???
Rumspielen bedeutet doch nichts anderes wie ausprobieren.

Niemand kann 100%ig sagen, wie ein AD funktioniert und ob überhaupt und (!) dabei bleibt auch die Unsicherheit, ist die Wirkung auf das AD zurückzuführen oder auf die Psychosomatik.

Bei einigen funktioniert es, bei anderen wirken sogar Placebos.

Wer kann die biochem. Vorgänge im Gehirn erklären?
Genau!

-> man nimmt an ... also kann man nur probieren.

Einem hilft Sport, Sex, Ernährungsumstellung, Klimaveränderung, Stressfreiheit oder oder oder.

Ein Arzt kann auch nur raten! Was soll er denn anderes tun, als auf den Beipackzettel zu vertrauen?
Klaus52

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Klaus52 »

Was wirklich gut hilft ist direktes Nachfragen bei deiner Psychiaterin um Klarheit zu erlangen.
Man kann das auch später machen sobald man ihre Aussagen geistig verarbeitet hat.
Erst dadurch kann sich dann Vertrauen aufbauen oder die Gewissheit besser woanders hinzugehen.
Kostet Überwindung manchmal aber es lohnt sich. Das ist meine eigene Erfahrung
Dysthymie
Beiträge: 27
Registriert: 27. Aug 2021, 11:20

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Dysthymie »

Stimmt, Klaus52, da hast du vollkommen recht. Ich bin trotzdem froh, dass es hier auch eine Austauschmöglichkeit gibt.
Ich war zu Anfang wirklich sehr verunsichert, was auch mit eigenen Vorstellung einer guten Beratung zusammenhängt.
Dass es bei dem Thema nicht ganz so einfach gelagert ist, ist schon irgendwie klar. Es ist nur dann auch für mich als Patientin unheimlich schwer, mich da in irgendeiner Form zu orientieren. Na ja, vertrauen wir mal drauf, dass sich alles mit der Zeit geben wird. Danke für alle Antworten!
Klaus52

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Klaus52 »

Dysthymie hat geschrieben: 27. Jul 2023, 16:22 Stimmt, Klaus52, da hast du vollkommen recht. Ich bin trotzdem froh, dass es hier auch eine Austauschmöglichkeit gibt.
Ich war zu Anfang wirklich sehr verunsichert, was auch mit eigenen Vorstellung einer guten Beratung zusammenhängt.
Dass es bei dem Thema nicht ganz so einfach gelagert ist, ist schon irgendwie klar. Es ist nur dann auch für mich als Patientin unheimlich schwer, mich da in irgendeiner Form zu orientieren. Na ja, vertrauen wir mal drauf, dass sich alles mit der Zeit geben wird. Danke für alle Antworten!
:-)))
Orientierung braucht seine Zeit. Ich will auch oft alles sofort begreifen oder lösen. Geht aber nicht.
Gestehe dir die Zeit für das alles selber zu. All die anderen nehmen sich ja auch die Zeit die sie brauchen.
Dinge entwickeln sich Schritt für Schritt.........Geduld und Beharrlichkeit.
Ich drück beide Daumen für dich.
Louisita
Beiträge: 14
Registriert: 1. Aug 2023, 11:20

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Louisita »

Am besten helfen Bewegung,
ein Hobby wie Gärtnern, Fotografieren, Ernährungsumstellung, Lesen - wenn das geht-,
neugierig bleiben, Entspannung, ruhige Musik hören, etwas NEUES anfangen, Geduld haben..
im Internet nach guten wissenschaftlichen Beiträgen suchen. Mr. Google gibt Rat.
Skye84
Beiträge: 9
Registriert: 9. Sep 2023, 22:09

Re: Fragwürdige Beratung der Psychiaterin | Was meint ihr dazu?

Beitrag von Skye84 »

Hallo,

ich würde den/die Psychiater/Psychiaterin wechseln, wenn ich mich unwohl mit der Behandlung fühlen würde.
Mittlerweile weiß ich, dass ich da auf mein Gefühl vertrauen kann.
Wenn ich zu meinen Ärzten gehe, muss ich das Gefühl haben, dass sie mir wirklich zuhören, mich wirklich verstehen und mir wirklich helfen wollen.

Zur Bewegung: Tatsächlich ist es so, dass immer wieder bestätigt wird, dass tägliche Bewegung/Sport gut tut, egal bei was. 3 Stunden müssen es nicht sein - aber mindesten 30 min am Tag wären super (Spazieren gehen, zu Fuß zum Einkaufen, Fahrrad fahren, usw.)

LG, Skye
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